statt Gimbal: GoPro Halterung am Kinn-Schutz selber bauen

  • Lenker-Mount, Saugnapf an der Scheibe oder Tank -egal wo am Bike: die Motor- und Fahrwerks-Vibrationen und -Erschütterungen versauen viel wenn nicht alles vom Film/Bild, besonders da keine aktuelle GoProHero einen optischen Entwackler hat.


    Die Montage am Körper (Brustgurt) oder Helm ist besser, da quasi ein human-steadyshot.


    Meine Empfehlung ist allerdings direkt am Kinnteil des Helms. Es entspricht praktisch 100% deiner Seheindrücke, ist perfekt entwackelt und auf Grund der Bauform der Hero auch schön flach realisierbar. Abgesehen davon, hast du keine Aerodynamikprobleme wie bei einer seitlichen oder gar auf dem Kopf montierten Cam. Letzteres ist
    bei Highspeed (selbst mit Scheibe) auf Dauer unerträglich, weil es einem den Kopf mit Gewalt nach hinten drückt.


    Problem: bei vielen Helmen wg. Lufteinlass unmöglich -besonders nat. beim Jethelm :)


    Außerdem bist du auf deine eigene Befestigungs-Entwicklungsarbeit angewiesen.


    Ich hab nach vielen Klebeexperimenten und einer 2x abgefallenen und schließlich verlorenen Hero, schließlich meinem XLite 403 GT ein Loch mit ner Schraube im abnehmbaren Kinnteil spendiert. Die Kinnteile der XLites GT's passen immer noch, sodass du bei Bedarf ein anderes Kinnteil ohne Schraube fahren kannst. Auch an einem Nolan Klapphelm isses mittlerweile mit Schraube.


    Vorteil ist jedenfalls, dass ein Fangseil obsolet wird -bloß die Schraube im Kinnteil, die hat mer net so gerne, auch wenn sie noch so kurz und flach ist. Ursprünglich hatte ich ne Nylonschraube, da ist inzwischen das Gewinde hin und ich weiß auch nicht wo es Ersatz gibt...


    Was ich aber derzeit am häufigsten nutze ist die Sony FDR-X3000. Die hat'nen optischen Stabi: die Bilder sind 'ne ganz andere Liga, als die der Hero Black.


    Übrigens: guten Ton bekommst du selten ohne externes Mikrofon. Egal an welcher Kamera, du hast ewig Windgeräusche. Mein Mikro steckt inzwischen in einem Beutel und dieser wiederum im Tankrucksack.
    Ich hab allerdings eine stationäre Montage des gekapselten Mikes am Bike im Auge, etwa unter der Sitzbank. Wirklich sinnvolle Geräusche auf dem Bike sind ja meist der drehzahlabhängig röhrende Motor.


    Um sich das mal vorstellen zu können ne kurz Anleitung.


    Vornweg:
    die Schmiererei am Kinnteil stammt von den Klebehalterungen aus der Try'n'Error-Phase. Getestet hatte ich Heißkleber (elastisch), der hielt einige Jahre. Brach erstmals in Schottland ab, als mir der Helm vom Sattel kullerte. Reinigung mit Spiritus und auf die Heißklebermasse gepampter schottischer Sekundenkleber hielt dann wieder ein paar Jahre. Bis mir die Cam dann bei 220 in den Schoß fiel. Naja, leichtfertig wie mer is, repariert wie in Schottland. Diesmal aber mit deutschen Sekundenkleber (Uhu?) Egal. bei 220 flog er kurz danach erneut ab -diesmal nicht in nden Schoß sondern i.wo auf nen BAB-Mittelstreifen. Trotz lebensmüder Suchaktion war die Cam weg. Im Grunde war ich gar net soo bös (mal von der Card abgesehen) die Hero 3 war eh kein 4K :))
    Egal.
    Meine neueste Errungenschaft, die Sony eignet sich auf Grund ihrer Form nicht für diese Art Montage.


    Montage
    Ähem.
    • Schraube und Mutter mit 1/4"-Stativgewinde, gut wäre Nylon, gips aber net, mit einem möglichs flachen Kopf, ggf. flach schleifen, an zur Gewinde zeigenden unteren Schraubenkopf ein paar radiale Kerben feilen.
    Stativadapter
    • Muttern gibts als Fotokontermuttern 2x siehe Bilder, z.T. auch lose.


    • Innenverkleidung des Kinnteils rausnehmen, i.d.R. beschädigungsfrei machbar. Ist aber egal, wozu gips Montage/ Heißkleber?
    • ca.5,5-6mm Loch an geeignete Stelle bohren (sicherstellen, dass der Adapter nirgends hängenbleibt. Notfalls auf längerer Schraube "schweben" lassen siehe Bilder.
    • Das Loch kannst du aus Sicherheitsgründen so groß machen, dass der flach (geschliffene) Schraubenkopf gerade so nicht durchrutscht. Dann ist bei einem Crash halbwegs gewährleistet, dass die Schraube beim Einschlag umknickt und aus dem Kinnschutz raus hebelt, statt sich in dein Kinn fortzusetzem :))
    • Schraube von innen durch stecken
    • Kontermuttern drauf und lose Richtung Kinnteil drehen
    • Innengewiinde des 3-Fingriger GoPro-Stativ Adaptere mit Schraubenfest benetzen und so knallig wie es geht auf die 1/4-Zoll Schraube knallen.
    • Adapter waagrecht ausrichten
    • Kontermutter 1 gegen das Kinnteil
    • Kontermutter 2 gegen den Stativadapter kontern, ggf. auch Schraubenfest.


    -> Schraubenfest hab ich nicht verwendet, weil, wenn man hängen bleibt isses ganz gut, die Konter zu entspannen und das ganze neu auszurichten.


    Klar ist natürlich, dass die Zulassung vom Helm verloren geht. Aber wie gesagt man kann das ganze auch kleben. Dazu bedarf es eines Formadapters zwischen Kinnteil und Stativ-Adapter. Den kann man sich auf Heißkleberpampe schnitzen oder aus GFK formen.
    Allerdings:
    ich würde dann keinesfalls auf eine Sicherungsleine verzichten.

  • Ein Wort zur x3000: ich hatte die auch. Waren anfangs gute Bilder. Nach und nach verlor die Cam dann die Fokussierung. D.h. Alles was weiter als 50cm weg war wurde unscharf dargestellt. Reklamiert, eingeschickt, repariert zurück bekommen. Nach 3 Wochen gleiches Problem. Wieder eingeschickt - kein Fehler feststellbar. Zu Amazon zurück, Geld wieder bekommen.
    Ich hätte die cam gerne nochmal gekauft, traue dem Teil aber nicht mehr.....
    Wie lange ist die x 3000 bei dir im Einsatz?


    Gruß Ralf


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  • Achso:
    Der Stativ-Adapter hat (natürlich) auch optimierungsbedarf.
    Das runde Endstück liegt nur auf, wenn man eine formschlüssige Verbindung anfertigt. Bei der Schrauben-Lösung lässt sich da einiges wegschleifen.


    Aber viel wichtiger ist, die "Kehle" der GoPro-Aufnahme zu vergrößern (Bild 2+3) Dann ist gewährleistet, dass sich die Cam optimal ausrichten lässt. Sie muss am Ende leicht, aber bestimmt nach oben zeigen, denn zu wenig Himmel bringt keine guten Bilder.

  • Ein Wort zur x3000:

    Keine Fokussierungsprobleme. Allerdings hing von Anfang an die MicroSD-Card i.wie schief im Schacht. Nur kleinste Verschiebungen und der Kontakt riß ab: "Card-Error"
    Ich hatte die Cam 2 (oder 3) mal deswegen an Cyberport zurückgeschickt die gaben die Cam zu Sony und die retounierten ohne was finden zu können. Da die Cam ansonsten einwandfrei ist und sich aufgrund des opt. Stabis ideal eignet, um extrem brauchbare Fotos aus dem Videostream herauszulösen hab ich die Kröte geschluckt. Ich stecke jetzt nicht einfach die Karte rein, sondern schalte vorher die Cam ein. Erst wenn kein No-Card erscheint mach ich den Deckel zu.
    Apropos Deckel. Es gibt zur Cam eine Fingerhalterung: ansich das genialste, was ich je sah. Allerdings: das Gehäuse ist nicht zu Ende gedacht. An die Klappe für die Card kommste nur, wenn 'de vorher i.was abgenommen hast. Das serienmäßige Unterwassergehäuse ist auch für die Katz. Die Cam wird ohnehin schon sau heiß. Taucher berichten von beschlagenem Gehäuse. Der (extra zu erwerbende) Objektivschutz hingegen ist ein must have.


    Resüme:
    Die Aufnahmen sind aktuell von keiner Cam zu überbieten: kaufen. Kröten? Ne Menge: a) die zur Anschaffung, b) die eben genannten. Wozu auch der Sony-Support gezählt werden kann.
    Würd ich sie wieder kaufen? Unbedingt ja. Aber: ich hätte sie so oft zurückgegeben -nicht reklamiert- bis ich ein fehlerfreies Exemplar erwischt hätte (Card-Slot) Zugegebenermaßen bleibt die Card -wenn 'se denn dann endlich richtig steckt- auch bei Erschütterungen wo sie sein soll. Es bleibt nur immer dieses Gefühl, das'se rausrutschen könnte. Gerade auf dem Bike sind daher die roten LEDs wichtig. Hab alle, bis auf die obere zugeklebt.


    Apropos LEDs:
    Ich empfehle dringend Record-LEDs, wenn Cams im öffentlichen Straßenverkehrt genutzt werden, zu deaktivieren.
    Ich hab dadurch nen obergeiles Video gedreht: Cops stoppten mich, um mir zu verklickern, dass ich an der Ampel nicht zwischen den Autos bis zur Haltelinie vorfahren dürfe. Einer fragte zwischendurch tatsächlich ob die Cam läuft. Was ich nat. verneinte. War besser so, war ja alles drauf! :))

    Wg. Krach fahr ich aus der Haut: loud is out!
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  • Welcher soll das sein? Alle von denen ich bisher hörte konnten nur mit einer völlig ungeschützten GoPro umgehen -für eine Motorradfahrt, die dem Objektiv einen Einschlag nach dem anderen verpasst: ungeeignet.


    Daher empfehle ich die Sony. Optischer Stabi ist zwar kein Gimbal, reicht aber aus. Ansonsten: was spricht gegen eine Kinnkamera? Und: was ist daran so lustig? Ich würde auch gern lachen können.

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  • Würde mich jetzt auch interessieren. So ein Gimbal braucht ja auch ein wenig Platz und umsonst gibts den auch nicht.

    Chrom bringt dich nicht nach Hause!

  • feiyu wg Gimbal
    kostet auch nicht mehr die welt , 2 achsen fängt bei 79 euro an klick
    dann entweder einen filter oder folie vor die linse fertig . gerade für die gopro gibts tausend an zubehör .
    alternativ gibt auch an dere halter für die gimbals für no name actioncams aus dem 3d druck bereich klick

  • man muss aber natürlich eine vernünftige , windgeschütze montageposition finden dami das gimbal bei gegenwind sprich schnelleren gangart auch funktioniert ..
    beispielvideo

  • Und mit diesem Teil samt Objektivfolie hast du seit 1000enden Km gute Erfahrungen gemacht?


    Ich frag nur, weil alles was ich von den Gimbals weiß ist: solange sie funzen , sind se gut -dann kannste se wegschmeißen.
    Ne Folie auf dem Objektiv? Was sagt da die Bildqualität?
    Und mehr als ne Folie (wenn überhaupt) darf ja net dran an den Gimbal, sonst funzt er nicht mehr -wieweil, der geht nur, wenn alle Komponenten exakt austariert sind.


    Aber ich lass mich gerne belehren.

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  • nur demovideo , einmaql kurz gegoogelt ...
    aber ich hab hier alles zuhause rumliegen
    samt fernbiedienung und vorerst das günstige 2 achsen gimbal plus removu plus
    womit ich dann während der fahrt noch die bildlage korregieren könnte
    nur bisher noch keine zeit gehabt zum testen

  • Ne, das tuts nicht.
    Es funktioniert (nach kurz gegoogle) nicht mal mit der Hero5 oder 6.


    Wenn, scheint der GoPro Karma Grip ganz gut zu sein. Da ist wenigstens die Cam so geschützt wie es sein muss.


    ABER: Bei 355,- Aufpreis, sollte man sich doch überlegen die Sony X3000 zu nehmen, die ist erheblich kompakter. Google mal deren Demovideos, z.B. <Klick > oder <Kalicker> etc

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  • also mit den videos von der sony cam ist mir das viiiiel zu wackelig ,ist zwar ansehlich aber keine option für mich .
    bin da zu verwöhnt von meinen drohnen viedeos mit der gopro und gimbal , selbst bei 80 sachen alles sehr flüssig und wackelfrei

  • Das freut mich.
    Was ich zu deinem Gimbal finde ist jedoch sehr zwiespältig.


    Fürs Motorrad ist der GoPro-Kinn-Gimbal seit 1000enden Km bei Wind und Wetter erprobt und unübertroffen.
    Da ist ein Wasserempfindlicher Gimbal, der grundlos Zuckungen ins Bild bringt keine Alternative.


    Wo ich dir Recht gebe ist, dass ein Gimbal (jedenfalls einer, der was taugt) für Profiaufnahmen unerlässlich ist.
    Wenn dir die Bilder einer Sony tatsächlich nicht passen und oder zu verwackelt sind, liegt es i.d.R. am Unvermögen des Filmers.
    Dann würde mich aber schon genau interessieren mit welchem Equipment du filmst -eine GoPro wird es ja dann kaum sein, oder?
    Übrigens: auch ein Gimbal will relativ sorgfältig bewegt werden.

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  • Hallo, könntest Du mal ein Bild von Helm mit befestigter Kamera reinstellen ?


    Ich fahr z.Zt. mit Drift, einer Stealth und einer Ghost. Die lassen sich gut an der Helmseite befestigen. Allerdings habe ich aber immer wieder Probleme, dass sich die Kameras aufhängen oder abschalten.

    "Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist nur eine vorübergehende Erscheinung." (Wilhelm II)