hintere Bremse versagt plötzlich

  • Also ich hatte das mit meiner 1190er auch schon. Bei der letzten Inspektion beim Händler kam nur die Info - kann an alter Bremsflüssigkeit gelegen haben :Daumen runter:


    Ich habe mal recherchiert und stelle mal eine Vermutung an (Diskussionsgrundlage):
    Das ganze liegt am ABS!
    - Soweit ich das jetzt verstanden habe, legt das Bosch System schon beim normalen Bremsen – selbst wenn nur die vordere Bremse betätigt wird – das Bremssystem die Bremsbeläge hinten leicht an, um Hinterradstempeln schneller registrieren zu können.
    - Auch beim Bremsen nur mit der Vorderbremse wird in Schräglage dann nicht nur der hintere Bremsbelag angelegt, sondern sogar - ohne dass man auf den Fußbremshebel tritt - mitgebremst, denn bei Kurvenfahrt kann durch den erhöhten Anpressdruck aus der Fliehkraft hinten mehr Bremskraft übertragen werden.
    Meine Vermutung: die hintere Bremse ist in Verbindung mit dem verbauten ABS in Grenzsituationen einfach zu klein dimensioniert.
    Passen könnte die Vermutung aus meiner Erfahrung auch deswegen, weil mir die Bremse im Friaul ausgefallen ist, wo es mir schon selbst fast schwindelig wurde :sehe sterne:

  • Das dürfte aber nur bei einem teilintegralem System sein, oder? Haben die @ von 2013- 2016 solch ein System?
    Sehen tu ich zumindest nicht, das von der Vorderbremse noch Schläuche nach hinten gehen, wie bei meiner vorherigen FJR.


    Gruß
    Steffen

  • In der Bedienungsanleitung der 1190 T steht auf Seite 128 im Kapitel "Bremse" folgendes:


    Zitat

    Im ABS Mode "Road" bremst das Hinterrad mit ab, wenn die Vorderradbremse betätigt wird. Das ABS kann an beiden Rädern regeln.

    Es ist also schon sicher so, dass es sich seit Einführung 2013 der 1190 Adventure um ein teilintegrales System handelt. Die Regelung erfolgt wohl über den Modulator. Von daher sind keine zusätzlichen Bremsleitungen notwendig.
    Grüße
    Thomas

  • Stimmt, nach etwas Suchen hab ich es bei mir auch gefunden.
    Also doch teilintegral.
    Könnte man einzig die Empfehlung geben, nicht mit sachte gezogener Bremse die Geschwindigkeit verringern, sondern eher kurz und heftig ankern.
    Zu Testzwecken, ob die Bremse hinten ein ...... mechanisches Problem hat, also hängt, müsste man im Offroadmodus fahren und dann schauen, ob auch da die hintere Bremse übermässig warm wird.
    Man hat dann leider keine ABS-Regelung hinten......das wäre noch ne feine Sache, wenn man mit ABS-Regelung beide Kreise getrennt hätte, also als 3. Möglichkeit also Road teilintegral, Sport Bremse v/h separat mit Abs, und Offroad nur vorn ABS, Bremse v/h separat.


    Würde mir so zu Thema einfallen
    Gruß
    Steffen

    Einmal editiert, zuletzt von Moppedfan ()

  • Mal eine weitere Anmerkung... ist bei jemandem schon mal die Bremse hinten ausgefallen, bei welchem die Bremsflüssigkeit in überschaubarem Zeitrahmen gewechselt wurde? Oder überhaupt schon mal nach einem Wechsel ausgefallen?


    Mir ist folgendes aufgefallen. Ich habe meine SAS mit ca. 2.500 km bekommen, 3/4 Jahr alt inkl. Winterpause,und der Erstbesitzer war keiner, der die Maschine überbelastet hatte, was man ja oft schon an den Reifen etc. gesehen hätte. Ferner war nach kurzer Zeit die Bremsflüssigkeit übelst schnell dunkel... vorn (!) wie hinten. Wie ich schon berichtet hatte, war nach Ausfall in den Alpen der Feuchteanteil vorn und hinten sehr viel zu hoch. Nun ist nach 4.000 km mit teilweise mal harter Gangart keine Änderung in Verfärbung der Flüssigkeit und Feuchteanteil zu bemerken mit der Motul 660.


    Das die Hinterbremse bei den Adventures schnell heißer wird als bei vielen anderen Bikes dürfte nun geklärt sein. Die Bremse liegt allein schon durch die Schwinge gut windgeschützt. Ich glaube auch nicht, dass das in der Realität bei irgendwem nicht so ist oder dass es sich um Defekte in der sonstigen Bremsanlage handelt, sofern die Scheibe korrekt freigegeben wird beim Loslassen. Ich habe mir nun über Wochen die Bremsen an Bikertreffs mal von den Adv angesehen und alle waren doch sehr angefärbt. Allerdings sollte ein Ausfall nicht stattfinden bei normaler Fahrweise ohne Fussparken auf dem Bremspedal, auch wenn jemand hinten auf Pässen aktiv mitbremst. Die Technik nur vorn zu Bremsen ist machbar, widerum ist eine gleitende Übergabe von vorn nach hinten beim Bremsen auf Pässen immer noch eine saubere Art ums Eck zu fahren, Integralbremse hin oder her.

  • widerum ist eine gleitende Übergabe von vorn nach hinten beim Bremsen auf Pässen immer noch eine saubere Art ums Eck zu fahren, Integralbremse hin oder her.

    Kann sein, dass es schon mal erwähnt wurde?: Genau das macht die KTM Kombibremse.

    Gruß vom Harald
    "S. Auerteig"
    KTM ADV1190/R ´14; Yamaha T700 Tenere ´21; :prost:

  • Sorry Harald, dass ich dir da nicht ganz zustimmen kann.


    Das Bremssystem unserer Adv bremst hinten mit, wenn man vorn den Bremshebel zieht. Dabei wird ein relativ geringer Druck auf der Hinterradbremse ausgeübt, um Bremsstabilität zu erreichen.


    Beim ´Bremse von vorn nach hinten übergeben´´wird vorn stark verzögert, mit oder ohne Hinterbremse, und im Bereich der Kehre der Bremsdruck vorn gelöst, während er hinten weitergeführt bzw. aufgebaut wird. Somit wird das Bike ´langgezogen´ und es geht recht eng ums Eck. Dann geht es mit dem Lösen der Hinterradbremse wieder ans Gas. Mit der Technik fährt man z.B. in Rechtskehren fast komplett rechts an und bleibe auch rechts in der Kehre... immer gut wenn mal wieder die rollenden Wände entgegenkommen. Außerdem hilft die Technik mit der Hinterbremse auch beim Zürckschalten mit Zwischengas um das Bike stabiler zu halten, wenn man nicht ein absoluter Könner in Sachen Zwischengasgeben und gleichzeitigem vorne Bremsen ist. Nicht alle Mopeds sind da so schön vom Getriebe wir unsere Adv und Zwischengas ermöglich ein wesentlich weicheres und getriebeschonenderes Schalten.


    Somit erfährt die Hinterradbremse eine wesentlich höhere Last, als wenn nur die Integralfunktion genutzt wird. Wenn dann noch ein vergleichsweise recht geringes Motorbremsmoment vorhanden ist, dann wird die Last auf die Hinterbremse im Vergleich zu höheren Motorbremsmomenten nochmals höher.

  • Dann gestehe ich, dass mir die "übergebene Bremsverteilung" zu komplex ist. Bei mir hat der rechte Fuß beim Fahren Pause. Das Anbremsen in die Kurve macht die Kombibremse einwandfrei. Kein Ausfall hinten.

    Gruß vom Harald
    "S. Auerteig"
    KTM ADV1190/R ´14; Yamaha T700 Tenere ´21; :prost:

  • Ich lese hier schon ne Weile interessiert mit, einen Totalausfall oder auch nur eine geringere Wirkung hab weder ich auf meiner 1190 noch mein Kumpel auf selbigem Bike gemerkt. Und bin weiß Gott nicht langsam unterwegs. Mein Kumpel noch n Zacken schärfer. Nix blau, nix Ausfall. Die HR Bremse nutze ich aber auch nur beim starken Abbremsen oder zur Stabi in der Kurve...

    Hab schon überlegt mir ebenfalls die Racing-Bremsflüssigkeit zu holen, da ich aber keine Ausfälle o.ä. hatte, werde ich beim Original Motorex bleiben....

    Grüße
    André :wheelie:

  • Hallo zusammen, einen Ausfall der HR-Bremse hatte ich dieses Jahr an meiner SAS (BJ 2015) am Ubrail bergab.

    Grund war die "zügige" Fahrweise und das nutzen der HR-Bremse in den Haarnadelkurven - Stichwort: Kette unter Spannung halten. Das hat sich aber angekündigt indem der Hebel immer weiter runter gedrückt werden musste um die gleiche Bremswirkung wie ein, zwei Kehren vorher zu erreichen.

    Also runter vom Gas und die restliche Strecke etwas gemütlicher angehen gelassen.

    Im Tal war die hintere Scheibe kitze-blau. Nach einer Rauch- bzw. Kaffeepause vorsichtig wieder gebremst: alles wieder gut. Die Verfärbung ist inzwischen (ca. 3000km später) weg.


    Am Umbrail hatte an diesem Tag übrigens mein Begleiter mit seiner FZ800 bei gleicher Fahrweise das gleiche Problem - allerdings an den vorderen Bremsscheiben!!

    Dem war Angst und Bange als er den Bremshebel bis an den Griff ziehen konnte, das Mopped aber nicht wesentlich langsamer wurde.

    Er gehörte zu der Fraktion: "Ich nutze die HR-Bremse nur an der Ampel!" Inzwischen hat er gelernt (Fahrsicherheitstraining), dass die HR-Bremse doch während der Fahrt nützlich ist.


    Sers, blindfoxx

  • Passt alles was ihr sagt :peace:.


    Um hier niemanden Mitlesenden zu verwirren, bzw. zu nachdenklich zu machen, das Risiko des Hinterradbremsausfall findet sicher nur bei extremer Belastung statt (Hochgebirgspassabfahrten, zu feuchte Bremsflüssigkeit und entsprechender Fahrtechnik). Sollten hier Menschen mitlesen, welche sich für die Adv´ers interessieren und nun abgeschreckt sind... vergessen und trotzdem kaufen :Daumen hoch:. Die Bikes sind mega :sensationell:


    Was wir hier diskutieren ist in der Praxis durch passende Maßnahmen beherrschbar und was freue ich mich schon wieder auf besseres Wetter :wheelie:

  • Ich hab mir nochmal alles durchgelesen. Sollte es an der Bremsflüssigkeit liegen, dann könnte KTM dies doch einfach lösen. Mindestens jährlicher Wechsel. Fehlanzeige. Ob es an der Bremsflüssigkeit liegt konnte auch nicht abschließend geklärt werden. Für mich ist das deshalb kein Motorrad mehr mit dem man sich 100% sicher bewegen kann. Für mich und meinen 14-jährigen Sohn geht das nicht mehr. Und die Menge an Bremsausfällen kann doch kein Zufall sein. Die Bremsflüssigkeit ständig selbst zu kontrollieren (Feuchtigkeit) und vor allem selbst zu wechseln auch nicht. Wenn KTM 2 Jahre zusichert, dann muss die Bremsflüssigkeit auch diese Zeit funktionieren. Wie gesagt. Bei anderen Motorrädern hatte ich noch nie ein derartiges Problem.

  • Sorry MaierE004... aber ich rate dir generell mal darüber nachzudenken, ob Motorradfahren für dich sinnvoll ist. Du tendierst generell zu Bedenken und bist nicht lösungsorientiert. Noch ist der Fahrer verantwortlich für sein Fahren und auch mit für sein Bike. Im Medizinwesen heißt es auch´der mitdenkende Patient´ und beim Motorradfahren und der Motorradtechnik ist das nicht anders. Jede hintere Motorradbremse kann ich am Pass bergab früher oder später killen. Dem früher killen kann man aber eigenständig entgegenwirken, wenn das Moped nunmal dazu neigt. Lösungswege sind hier im Team erarbeitet worden, technisch und fahrtechnisch, und jeder kann selber tätig werden oder seinen Freundlichen dazunehmen.


    Dein Gegensteuern hilft uns hier nicht weiter.


    Wenn du deine Adventure nicht mehr möchtest, dann kannst du sie einfach verkaufen.

  • genau.....und täglich grüßt das Murmeltier. Kann jeder machen wie er will. Ich habe in diese Motorradmarke mein Vertrauen verloren. Ich fahre jedes Jahr 10.000 km. Ich kann Motorrad fahren. Vielleicht hast du keine Kinder Hexenpaul. Meiner Verantwortung als Vater werde ich nachkommen. Ich verabschiedene mich hiermit

  • So ein Dreck... ich hatte mit dem täglichen Murmeltier nat. den MaierE004 gemeint. Sorry für die Verwechslung. Ich habe es geändert.

    Gruß vom Harald
    "S. Auerteig"
    KTM ADV1190/R ´14; Yamaha T700 Tenere ´21; :prost:

  • Der Vertrauensverlust dürfte aber m.M. nach nicht den Motorradhersteller sondern den Bremsenhersteller treffen. Achte also darauf, dass dein künftiges Motorrad keine Bremsen des gleichen Herstellers hat.