hintere Bremse versagt plötzlich

  • Nochmal. Bin erfahrener Motorradfahrer und steh nur auf der hinteren Bremse, wenn sie benötigt wird. Bei der 1090er werden beide Bremsen benötigt. Wer anderer Meinung ist hat wenig Ahnung vom Pässe fahren. Hier ein Totalausfall ist alles andere als lustig und kann mit dem Leben bezahlt werden. Ich habe in meine 1090er R kein Vertrauen mehr. Kann ja jederzeit wieder ausfallen und meinen Sohn nehme ich schon gar nicht mehr mit. Sie bleibt in der Garage. Wie das bei einer 1290 S ist kann ich mangels Erfahrung nicht beurteilen. Ich bin ja kein Einzelfall

  • Servus,
    ich bin mit meiner 1050er 39 000km gefahren (viele Pässe-Autobahn-Schotter-Landstraße-....) überhaupt kein Problem - schon gar nicht mit der Bremserei (beim Verkauf samt Ankaufstest waren noch immer die Originalbeläge drinnen - ohne Anstand).
    Ich würde -finanzielle Mittel vorausgesetzt - sofort wieder eine Kati kaufen - einfach geile Motos !
    Ch.

  • So eine Bremse ist kein Hexenwerk, irgendwo ist bei dir ein Problem. Stell das Moped doch mal auf den Hauptständer falls noch vorhanden und drehe das Rad hinten. Wenn das nicht freigängig ist, zieh mal einen von den beiden Splinten raus, bei meiner ist das Loch zu weit aussen und dadurch haben die Beläge geschliffen.

  • Fuß unabsichtlich leicht auf Bremse (hast einen Hintermänner, der Dein Bremslicht sieht?) auch.


    Da ich meiner Frau (1050) immer hinterher fahre, kann ich das Bremslicht ausschliessen. Eventuell zieht es einen Belag an die Scheibe? Oder es spielt sich in dem Bereich ab, an dem der Bremslichtschalter nicht anspricht, die Bremse aber schon?
    Das Phänomen mit der angelaufenen Bremsscheibe ist aber bei ihr nicht immer zu sehen. Die verschlissenen Bremsbacken schon. Während ihre mit 30Tkm nur noch knapp 2mm hatten, sind meine (ersten) mit 35Tkm noch min. 4mm.


    Wie wer irgendwie bevorzugt den Pass hinunter zu fahren kommentiere ich nicht. Das muss für jeden individuell passen. Die 1050/1090 hat unabhängige Bremskreise, bremst also nicht automatisch hinten mit. Bremsflüssigkeit am Motorrad empfehle ich jährlich neu, dafür ist diese zu wichtig.

    Besoffen aufreissen ist wie hungrig einkaufen

  • Naja, ich würde jetzt wegen der Bremse nicht gleich das Mopped tauschen. Da es ja mehrere Ursachen gibt, erst mal prüfen. Sicher KANN auch ein Steinchen drinklemmen und die Beweglichkeit des Bremsklotzes behindern, da könnte nun KTM nix für.
    Wenn das Mopped vor Verkauf schon eine Weile stand, und die Bremsflüssigkeit zu alt wäre, dann schon.
    Zumindest der verkaufende Händler.


    Die Bremsflüssigkeit kann sicher auch eine Auto/Fremdmotorradwerkstatt testen/wechseln, wenn keine KTM-Werft in der Nähe.
    Die Beweglichkeit der Bremsklötze/des Rades sicher auch, das ist kein Hexenwerk, und wer schon länger Mopped fährt, dann das sicher auch.


    Und dann hat das Mopped Garantie, da kann der heimische Dealer schauen, wie er das klärt.
    Ich würde mir die Bremse ansehen - geht zu zweit auch auf dem Seitenständer - und gucken, inwiefern die sauber auf - und zumacht. Wenn ok, dann fahren, und immer mal prüfen, ob sie geht, und ob unübliche Hitze festzustellen ist. Und den Flüssigkeitsstand der Bremse prüfen, nicht das zuviel Bremsflüssigleit drin ist.
    Alles andere dann halt zu Hause klären, bis dahin etwas vorsichtiger fahren. Wäre mein Weg.
    Gruß
    Steffen


  • Da ich meiner Frau (1050) immer hinterher fahre, kann ich das Bremslicht ausschliessen. Eventuell zieht es einen Belag an die Scheibe? Oder es spielt sich in dem Bereich ab, an dem der Bremslichtschalter nicht anspricht, die Bremse aber schon?



    Bremsflüssigkeit am Motorrad empfehle ich jährlich neu, dafür ist diese zu wichtig.


    Das ist gut möglich, je nach dem, wie der Bremslichtschalter eingestellt ist. War bei der FJR zumindest einstellbar. Die Bremsbeläge werden eher weggedrückt, durch minimalen Seitenschlag der Scheibe. Wenn also kein Druck im System, und die Beläge gehen nicht zurückt, klemmen die irgendwie. Dreck, Rost, Fremdkörper, Maßungenauigkeiten.....
    Die Bremsflüssigkeit wechsel ich auch jährlich, die paar Cent machen es nicht. UND ich teste jedes Jahr die ABS-Funktion, einfach weil ich das Gefühl dafür haben will, und weil es auch defekte ABS-Modulatoren gab (um die 3000€ neu ), weil die nie mit gespült wurden. Also ABS nie im Regelbereich, und Werkstatt geschlampert.
    Gruß
    Steffen

    Einmal editiert, zuletzt von Moppedfan ()

  • Die Hinterradbremse der KTM Adventures neuerer Bauarten werden schnell heiß... schneller als bei vielen anderen Motorrädern. Ich habe derzeit drei Bikes und nur die Kati läuft hinten heiß bei vollkommen gleicher Gangart. Obwohl die Bremse absolut ordentlich funktioniert ist das Phänomen nachweisbar. Es ist davon auszugehen, dass das Ganze konstruktionsbedingt ist. Offensichtlich reicht die Kühlung hinten nicht aufgrund der Lage Auspuff und hinterer Krümmer. Die Bremsbacken laufen jedenfalls vollkommen frei. Die blaue Farbgebung sehe ich an vielen Adventures ab 2013.


    Die Bremsleistung beim Fahren wird ja bekanntlich über die Vorderbremse erreicht und hinten ist nur für gewisse Fahrmänöver und zur Stabilisierung... auch ohne Integralbremse. Wenn man es hinten mit der Adventure übertreibt, und ich neige auch dazu, dann wird die Bremse so richtig blau und ist extremst heiß. Wenn ich dann aufbocke und den Freilauf überprüfe funktioniert alles einwandfrei.


    Etwas überrascht bin ich, dass dieses auch bei den Nichtintegralen so stark sein soll. Ich hätte gedacht, dass durch das permanente hinten Mitbremsen der Integralbremse eine gewisse Grundhitze in der Bremse steckt und dann durch aktives Mitbremsen hinten sich die Wärmeenergie stark dazuaddiert, welche dann nicht schnell genug abgeführt wird.

  • Klar. Fahrtechnisch super. Keine Frage. Natürlich kann man jede Bremse heiss fahren. Aber eine Bremse bei korrektem und auch hartem Einsatz darf definitiv nicht versagen. Ich wiege nur 70 kg. Was machen da andere oder Soziusbetrieb. Bremsausfall geht gar nicht. Meine Motorradfreunde sehen das alle genau so. Mein Vertrauen ist dahin. Ich will die Kati nicht um die Kurve tragen. Damm muss Ktm die Werbung umstellen.

  • Noch was. Das Motorrad ist 5 Mte alt und hat 4400 km auf dem Tacho. Kann man da nicht davon ausgehen das alles funktioniert. Bremsflüssigkeit wechseln für Alpenpässe...... Geht's noch. Das ist doch ein Witz. Ktm hat scheinbar bisher Glück gehabt, dass keine Unfälle/mit Todesfolge aufgetreten sind. Wir reden hier auch nicht von einer kaputten Glühbirne.

  • MaierE004:
    Ich kann deinen Unmut verstehen und will dir auch nicht widersprechen. Bei 4400 km und 5 Monaten sollte die Bremsflüssigkeit in Ordnung sein. Auch ich habe mich nicht wohlgefühlt, als mir die Bremse hinten durchging bei gleiche Fahrweise wie immer. So was hatte ich auch noch nie.


    An dem Tip der regelmäßigen Überprüfung der Feuchte möchte ich trotzdem festhalten. Die Tester kosten nur noch ein paar Euro und helfen ungemein. der Funktionstest ist auch einfach: Neue Bremsflüssigkeit darf nichts anzeigen und die alte normal gebrauchte im Sammelbehälter zeigte knapp über Grenzwert an. Mein Flüssigkeitstester hatte bei der Kati Vollausschlag über den Wert der Flüssigkeit aus meinem Sammelbehälter alter nach ´nur´ 11 Monaten.


    Auch der Wechsel auf belastbarere Bremsflüssigkeit halte ich weiterhin für sinnvoll, wobei KTM hier eigentlich vom Werk aus einen Nasssiedepunkt weit über die empfohlenen 180 Grad Versionen einfüllen sollte. Zumal der Wechsel nur alle 2 Jahre vorgeschrieben ist und ich gerade einen Monat vor Jahreswartung war.


    Für mich ist jedenfalls klar, dass ich nun generell an allen Bikes vor Vollbelastung (Alpen, Rennstrecke... ) die Flüssigkeit prüfen werde. Kostet mich nur wenige Minuten pro Bike und schafft Sicherheit.

  • Hatte das Problem mit meiner GS auch.
    Grund: als alter BMW-Fahrer der noch vom alten Kardan kommt der beim beschleunigen die Fuhre hochgebockt hat war ich es gewohnt in engen Kurven immer hinten zu bremsen und leicht Gas zu geben. Hab ich nie richtig abgelegt... :kapituliere:


    Resultat: viel zu heiße hintere Bremse, Totalversagen für ca. 10 min bei der Abfahrt vom Stilfser Joch, danach wieder normale Funktion, Bremsflüssigkeit viel zu heiß. Wenn man‘s weiß kann man sich drauf einstellen, Bremsflüssigkeit mit höherem Siedepunkt verwendet, keine Probleme mehr :Daumen hoch:


    Mit der S@S jetzt im September vom Stilfser Joch kein Problem :ja:

    Gruß Axel

  • Ein Problem ist auch die Kombination von Koffern und dem Standardauspuff.


    Bei mir musste nur die Bremsflüssigkeit ausgetauscht werden. Und auch nach meinem Wechsel zu dem Akra , der definitiv aufgrund seiner Konstruktion weniger Wärme abgibt. Ist das Problem nie wieder aufgetaucht, Und auch ich bremse stark mit der Hinterradbremse.
    Ist aber hier schon mal geschrieben worden.

    Grüße


    Volker

  • Hier noch ein wichtiger Hinweis, welchen ich vergessen hatte zu erwähnen bei Einsatz von Bremsflüssigkeiten mit höherem Siedepunkt, welcher unbedingt beachtet werden sollte.


    Diese Bremsflüssigkeiten sind meist für den Rennsportbereich entwickelt. Dabei geht man von viel höheren Wechselintervallen aus. Diese Flüssigkeiten sind stärker hygroskopisch und ziehen somit noch schneller Wasser.


    Wechselintervalle von 2 Jahren kann man da getrost vergessen. Häufigeres Wechseln bzw. Messen ist empfohlen. Alle Nichtselberwechsler können jährlich beim Freundlichen bei der Jahreswartung wechseln lassen. Und auch mal selber messen... das ist einfach, Prüfgeräte billig und besonders bei Racingflüssigkeiten wichtig.


    Nun haben wir bei unseren Adventures eine Hinterradbremse, welche schnell auf ´Rennsporttemperatur´ kommt... aus welchen Gründen auch immer... und das scheint kein Bug, sondern ein konstruktives Feature zu sein. Es hilft auch nicht sich darüber aufzuregen... die Konstruktion gibt es schon seit 2013. Somit ist der Einsatz von Bremsflüssigkeit mit höherem Siedepunkt für alle starken ´Hinterradbremser´zumindest an der Hinterbremse empfehlenswert.


    Diese Flüssigkeiten haben statt 180 Grad einen höheren Naßsiedepunkt (3,5 % Wasser), z.B.
    - Motul 660 204 °C
    - Castrol React SRF 264°C
    Der Trockensiedepunkt ist ebenfalls höher, was auch zeigt dass es sinnvoll ist mit neuer Flüssigkeit ins Rennen oder in die Alpen zu gehen, z.B.
    - Motul 660 328 °C
    - Castrol React SRF Racing 320°C


    KTM empfiehlt:
    - Castrol React Performance DOT 4 (Naßsiedepunkt 180 Grad, Trockensiedepunkt 260 Grad)
    - Motorex Brake Fluid DOT 5.1 (Naßsiedepunkt 180 Grad, Trockensiedepunkt 260 Grad)


    Ich kann abschließend nicht sagen, ob es irgendwelche mir ungekannten Einflüsse von Racingflüssigkeiten auf die KTM Bremsanlage gibt. Mein freundlicher Meister hat mir jedenfalls zugestimmt, dass das der richtige Weg ist. Ferner passen nach meinen Erkenntnissen die Spezifikationen der Flüssigkeiten und KTM hat auch nur DOT 4 und DOT 5.1 in der Anleitung festgelegt als Spezifikation.

    Einmal editiert, zuletzt von Hexenpaul ()

  • Bissel aufpassen: meines Wissens verwendet man im Rennsport die 5.0 auf Silikonbasis, die aber nun garnicht für den Alltagsbetrieb gedacht ist.... Die nimmt kein Wasser auf, und die Kondensfeuchtigkeit setzt sich als Tropfen drin ab.


    Im Rennbetrieb wohl wegen der häufigen Wechsel und kein Winterbetrieb machbar, im Alltag eher nicht.


    Und das gesamte System müsste gründlich gespült werden, nicht mischbar mit der Dot 4 oder Dot 5.1.....


    ... mal noch als Ergänzung. Also schön bei Dot4 und Dot4. 1 bleiben, die auch mischbar sind.


    Gruß
    Steffen

  • Motul 660 ist DOT 4 auf Polyglykolbasis (benutze ich)


    Castrol React Racing ist etwas spezieller, da auf Silikonesterbasis aufgebaut und ist mit üblichen glykolbasischen Bremsflüssigkeiten
    mischbar laut Datenblatt:


    Beschreibung
    Hochleistungs-Bremsflüssigkeit auf Silikonesterbasis mit extrem hohem Trocken- und Nasssiedepunkt.
    Anwendung
    Castrol React SRF Racing empfiehlt sich für den Einsatz in modernen Scheiben- und Trommel-Bremssystemen.
    Castrol React SRF Racing ist eine Hochleistungsbremsflüssigkeit, die speziell für den Rennsporteinsatz entwickelt
    wurde. Überall dort, wo extreme Bremsverhältnisse höchste Anforderungen an die Bremsflüssigkeit und die
    Systemkomponenten stellen, ist dieses Produkt mit einem Siedepunkt von über 300°C das Optimum.
    Castrol React SRF Racing übertrifft die DOT 4 Klassifizierung und ist mit üblichen glykolbasischen Bremsflüssigkeiten
    mischbar.
    Castrol React SRF Racing sollte nach spätestens 18 Monaten gewechselt werden, da ein Einsatz über diesen Zeitraum
    hinaus zu einer Leistungsminderung führen kann.
    Ausgenommen sind Bremsanlagen, für die vom Hersteller ein mineralölbasisches Produkt (z.B. Citröen, Rolls-Royce,
    etc.) oder eine silikonbasierende Flüssigkeit gemäß Anforderung DOT 5.0 vorgeschrieben ist !

    2 Mal editiert, zuletzt von Hexenpaul ()

  • Da fallen mir noch einige andere Fragen ein.



    1. Hat auch jemand die extrem heiße Hinterradbremse mit ANDEREN Belägen als den Originalen? Zu dürften organische Beläge nicht so viel Hitze erzeugen, können die aber wohl auch weniger vertragen.



    2. Hat irgendwer KEINE heiße Hinterradbremse, obwohl er auch die Fußbremse voll benutzt? Diese Frage ist nicht für die reinen Vorderbremshebelintegralbremser gedacht :grins:



    Die Fragen zielen darauf ob wir hier ein Serienverhalten haben oder es doch positive Ausreißer gibt.

  • Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, ob ich zu den Angesprochenen gehöre, antworte aber einfach mal:


    Im normalen Straßenbetrieb bin ich mit meiner 1190 T ein Handhebel-Bremser. Im kurvigen Geläuf aber, besonders in ganz engen Kurven und in Kehren benutze ich die Fußbremse, damit sich das Moped "streckt" und zum "Mitlenken", besonders, wenn`s mal richtig zur Sache geht.
    Meine @ hat mittlerweile 60 TKM drauf. Ich hatte noch kein Problem mit einer zu heißen Scheibe am Hinterrad. Hinten sind übrigens noch die ersten Original-Beläge drin, nur vorne wurden die schon mal getauscht.
    Ist die Hinterbremse meiner @ ein Ausreißer? :zwinker:

  • Die hintere Bremse nutze ich nur beim langsamfahren bzw. bei engen Kurven/Kehren extra, also nicht zusammen mit der vorderen.
    Mir ist noch nix aufgefallen....auch nicht bergab auf Alpenpässen. Allerdings hab ich es, aus begreiflichen und wohl auch nachvollziehbaren Gründen, :teuflisch: bisher nicht gewagt mit der Hand gleich nach dem Pass auf die Bremsscheibe zu fassen.

  • Die hintere Bremse nutze ich nur beim langsamfahren bzw. bei engen Kurven/Kehren extra, also nicht zusammen mit der vorderen.
    Mir ist noch nix aufgefallen....auch nicht bergab auf Alpenpässen. Allerdings hab ich es, aus begreiflichen und wohl auch nachvollziehbaren Gründen, :teuflisch: bisher nicht gewagt mit der Hand gleich nach dem Pass auf die Bremsscheibe zu fassen.

    Hi hi, ... das geht schon: Wie bei einer heißen Herdplatte: Spucke auf die Finger und kurz hin tupfen ... :zwinker:

  • Würde mich dem Sige und Treppler anschließen: hab meine auf der 1190 auch noch nicht zum Glühen gebracht, und nutze die hintere Bremse hauptsächlich zur Kurvenstabilisierung - vor allem in Spitzkehren usw. Hab auch gedacht dass sich da auf der diesjährigen Alpentour was verfärbt - war aber nicht der Fall.
    Ansonsten bremse ich hauptsächlich vorn, wo ich aber die roten Brembo sinter drin hab...wegen Bremsrubbeln und so :grins:

    Grüße
    André :wheelie: