Kupplung rückt erst sehr spät ein

  • Hallo zusammen,


    trotz Suche bin ich hier im Forum leider nicht fündig geworden; meistens ging es bei den gefundenen Threads darum, dass die Kupplung nicht richtig trennt; bei mir liegt das Gegenteil vor: Für die Griffweite meiner Finger kommt die Kupplung zu weit hinten - und ja, ich habe die entsprechende Einstellung am Hebel bereits auf den inneren Anschlag gedreht. Mein Experiment mit den noch weiter einstellbaren Hebeln von V-Trec war auch ein Flop, da der Kupplungshebel auch auf Stufe 1 noch weiter vom Lenker abstand als der Originalhebel.


    In der Bedienungsanleitung habe ich nur gefunden, dass sich die Kupplung selber nachstellt - hilft mir auch nicht.


    Habt Ihr einen Tipp?


    Dank vorab, Gruß


    Andreas

  • Moin,
    haben Sie vlt. kurz die Fahrzeugdaten
    Baujahr, Km Stand, etc. ?
    Welches Motoröl wird gefahren ?
    Wie lange ist dieses schon drin ?
    Tritt das Problem immer auf oder nur bei bestimmten Betriebszuständen ?


    Ich würde das Mineralöl der Kupplungshydraulik erstmal tauschen ist die gleiche Arbeit wie Bremsflüssigkeits wechels. ( um nach dem Ausschlussverfahren vorzugehen )


    Ggf. sind auch die Kupplungsfedern soweit verschlissen
    ( man kann die Kupplung ausbauen und U-Scheiben unter die Federn legen dann hat man nochmal mehr druck wurde hier im Forum auch schon mal beschrieben, Oder die Federn tauschen wenn man die Kupplung eh raus hat )
    Steht ggf. bald eine Kupplungkontrolle an einfach den Service vorziehen ?!


    An sonsten wenn das alles nichts hilft bleibt warscheinlich nur geber und Nehmer Zylinder zu tausschen und hoffen das es Dann besser wird.


    BTW: Unbedingt mal die Hydraulikleitung Kontrollieren ob diese gequetscht und oder geknickt/ Falsch verlegt ist. Dann würde das Öl beim wieder ein kuppeln langsamer zurück fließen.


    Hoffe es sind paar lösungsansätze dabei = ) gutes gelingen.


    Gruß

  • Hi,


    Modell 16, EZ 4/17, knapp 12.000 km, vor einem Monat bzw. ca. 2.000 km ist der Jahresservice gemacht worden - alles in Ordnung; die Eigenschaft hat sie von Beginn an. Ich empfinde das auch nicht als Fehler, sondern als mir fremde Einstellung, denn bei meinen anderen Moppeds - einmal hydraulisch, einmal Seilzug - kommt die Kupplung früher, bzw. habe ich sie so eingestellt, dass sie früher kommt. Insofern gehe ich auch nicht davon aus, dass es sich um einen Gewährleistungsfall handelt.


    Vielen Dank für die Hinweise, ich werde ihnen mal nachgehen.


    Gruß


    Andreas

  • Achtung, bei der Duke 5 ist die Kupplung mit Bremsflüssigkeit DOT 4 / DOT 5.1 befüllt, nicht mehr mit Hydrauliköl. Zumiindest bei meiner 2017er ist es so. Siehe auch BA Seite 99.

    Schöne Grüße,
    Roland

  • Achtung, bei der Duke 5 ist die Kupplung mit Bremsflüssigkeit DOT 4 / DOT 5.1 befüllt, nicht mehr mit Hydrauliköl. Zumiindest bei meiner 2017er ist es so. Siehe auch BA Seite 99.


    :ja: Richtig! ist bei der Duke 5 immer Bremsflüssigkeit im Kupplungssystem

  • Ich danke Euch!


    Eben habe ich den Ausgleichsbehälter geöffnet und gemessen, dass trotz Service mit Flüssigkeitswechsel der Stand zu niedrig war. Nach dem Auffüllen mit DOT 4 war der Druckpunkt näher am Lenker; ich glaube, so kann ich gut damit klarkommen. Ggf. kürze ich noch die Druckstange.


    Gruß


    Andreas

  • Eine andere Lösung können auch noch neue Federn im Kupplungskorb darstellen. Es scheint mir so als ob die Federn der 690 AHK mit der Zeit an Federrate verlieren und sich damit auch funktionsbedingt der Druckpunkt der Kupplung gegen Ende vom Hebelweg verschiebt (--> da Federn schwächer sind schließt die Kupplung auch erst später)
    Unterlegscheiben oder neue Federn haben darauf eine doch recht deutliche Auswirkung.

  • Können die Federn denn bereits nach 12.000 km verschlissen sein?


    Gruß


    Andreas


    :nein: eigentlich nicht


    Hab aber auch genau passende Stahl-Unterlegscheiben seit paar Jahren unter den Federn der Druckkappe.
    Funktioniert einwandfrei.
    Druckstange kürzen würde ich persönlich nie machen.

  • Können die Federn denn bereits nach 12.000 km verschlissen sein?


    Gruß


    Andreas


    Ich würde wie ORB zuvor schon auch sagen: "eigentlich nicht - eher erst bei der 3-5 fachen Laufleistung".


    Im Falle einer Anti Hopping Kupplung ist aber die Beschaffenheit der Federn relativ wichtig, da sie immer im Grenzbereich zwischen "Kraftschlussbereich" und jenem des "Kupplungstrennens" arbeitet.
    Eine evtl. auftretende ungünstige Toleranzverteilung bei den verbauten Federn oder eine schlechte Charge können trotz noch guter Lamellen/Reibscheiben bei den 690ern schon früheres Rutschen bei hohem Drehmoment bewirken, oder eben auch dass sich der Druckpunkt weiter vom Lenker weg bewegt, da die verschlissenen Federn schon viel mehr komprimiert sind als sie sein sollten um den Kraftschluss zu gewährleisten (Der Fortschritt des Verschleiß spielt natürlich auch eine Rolle).

    Die Federn zu tauschen, bzw. mit Unterlegscheiben zu unterfüttern ist bei Gott kein Hexenwerk. Bei langsamen Arbeiten hat man das in 1er Stunde erledigt und imo ists nen Versuch sicher wert. Jedenfalls kommt der Druckpunkt dadurch spürbar näher an den Lenkerholm --> die Kupplung schließt früher beim Loslassen des Hebels.


    Von einem kürzen der Stang würde ich auch eher abraten. Zum Testen kann man sich aus 1-2 mm dickem Dichtpapier auch ne dickere Dichtung für den Kupplungsnehmerzylinder schneiden und diese verbauen. So simuliert man eine quasi kürzere Druckstange ohne diese im Falle der Nichtverbesserung nachhaltig zu veränder/unbrauchbar zu machen.

  • Bei den Federn hast Du im Moment vier Möglichkeiten.
    1. KTM Original: https://www.ktm-versand.de/pro…ik5tsoo8thvp1mt7ohechnlv4
    2. EBC Kupplungsfeder verstärkt: https://www.motorrad-ersatztei…erst%C3%A4rkt--6Stk-.html
    3. Pirate Racing Kupplungsfeder verstärkt: http://www.pirateracing-shop.d…3735976/Products/PR148649
    4. Unterlagscheiben drehen lassen.
    Als Mitglied in diesem Forum hast Du mei ME24 15% Rabatt
    https://www.motorrad-ersatzteile24.de/Ersatzteile-KTM-Forum

  • Zu den Unterlegscheiben um Finnisti´Liste noch zu vervollständigen:


    Das oft nur schwer erhältlliche Maß für die Unterlegscheiben beträgt 15mm Innendurchmesser, 22mm Außendurchmesser. Als Dicke würde ich mich in ganzen mm Schritten bewegen.
    Die Scheiben bekommt man auch via Ebay für ein paar Euro wo sie oft mit den Namen Passscheiben, Distanzscheiben, Washers oder Shims gehandelt werden.


    Zb: Hier: https://www.ebay.at/itm/PASSSCHEIBEN-DISTANZSCHEIBEN-SHIMS-WASHERS-DIN-988-0-35-MM-CHOOSE-YOUR-SIZE/183226900768?ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT&var=690504572764&_trksid=p2060353.m2749.l2649
    10 Stück für 5 Euro (Versand bereits inklu)

  • Danke Euch!


    Verstehe ich das richtig, dass der komplette EBC-Satz 12 Euro kostet? Oder ist das der Preis für eine Feder? Und: Nach den Angaben auf der Seite taugen die Federn nur für die Duke 4, die Duke 5 ist nicht aufgezählt - gibt es Unterschiede?


    Und falls ich mich für die U-Scheiben-Variante entscheiden sollte: Mit welcher Stärke sollte ich testhalber beginnen?


    Gruß


    Andreas


  • Der EBC Satz CSK131 kostet EUR 12.95 und hat 6 Stk. Kupplungsfedern (Foto). Die Antihoppingkupplung benötigt 4 Stk. Wenn Du also 2 Sätze bestellst kannst du 3 mal Federn wechseln!
    Die Kupplungsfedern sind für die Duke 4 und 5 die gleichen.
    Kleiner Tipp
    Im Spare Parts Finder kannst du jeweils vergleichen ob die einzelnen Modelle die gleiche Artikelnummern haben.
    Hier für die 2017er Duke R 2017
    http://sparepartsfinder.ktm.co…=1000754167&isEngine=True
    Hier für die 2014er Duke R 2014
    http://sparepartsfinder.ktm.co…=1000091723&isEngine=True
    Hier der Link für den Spare Parts Finder
    http://sparepartsfinder.ktm.com/

  • Ich würd mit nem EBC Federnsatz anfangen. Diese sind etwas stärker als die Originalen. (jedenfalls sind sie 1mm länger und augenscheinlich minimalst dicker) Sollte das keine Verbesserung bringen dann wuerd ich mich mit Passscheiben in 1er mm Schritten weiter nach oben tasten. Jedenfalls nicht zuviel auf einmal, da man sonst die Antihoppingkupplung ausser Kraft setzen kann und es dann beim schnellen Runterschalten zu Hinterradstempeln oder gar zum Blockieren kommen kann.


    Edit: Zur Info: ich habe vor kurzem mal versucht einzelne Kupplungsteile fuer eine 690er beim KTM OEM Ausrüster Adler in Italien zu beziehen. Dies ist nich möglich. Adler hat mit KTM einen Exclusivvertrag. Dies bedeutet man hat keine Chance die originalen Lamellen (geringer Aluminiumanteil bzw. aluminiumfrei) bzw auch die erste sonderbhandelte (nitrierte Reibscheibe) im Zubehör zu bekommen. Es gibt zwar aluminumarme Beläge von TRW, diese haben aber ein anderes Lamellendesign als es die originalen haben. Groessere Lamellenbloecke im Zubehoer vs kleinere Lamellenbloecke bei jenen von KTM. Dies ist vor allem fuer jene wichtig welche die Kupplung ihrer 690 überdurchschnitt belasten ( hohe Oeltemperatur im langsamen kupplungsstrapazierenden Gelände). Die KTM Lamellen bieten eine bessere Kühlung der Kupplung was weniger rutschen/Vebrennen der Lamellen auch unter schwerer Last bedeutet. Und dies trotz einer etwas besseren Dosierbarkeit im Rutschbereich der feiner auslamellierten Originallamellen. Auch brennt dadurch eine original Kupllung weniger schnell ab wenn sie wirklich am Limit arbeiten muss.

    3 Mal editiert, zuletzt von cometeus ()

  • Zu den Unterlegscheiben um Finnisti´Liste noch zu vervollständigen:


    Das oft nur schwer erhältlliche Maß für die Unterlegscheiben beträgt 15mm Innendurchmesser, 22mm Außendurchmesser. Als Dicke würde ich mich in ganzen mm Schritten bewegen.
    Die Scheiben bekommt man auch via Ebay für ein paar Euro wo sie oft mit den Namen Passscheiben, Distanzscheiben, Washers oder Shims gehandelt werden.


    Zb: Hier: https://www.ebay.at/itm/PASSSCHEIBEN-DISTANZSCHEIBEN-SHIMS-WASHERS-DIN-988-0-35-MM-CHOOSE-YOUR-SIZE/183226900768?ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT&var=690504572764&_trksid=p2060353.m2749.l2649
    10 Stück für 5 Euro (Versand bereits inklu)


    Gute Idee von Prometeus. Vielen Dank für den Link. Ich frage mich ob wir nicht besser Tellerfedern zum unterlegen suchen sollten. Ist dann ein Normteil und jederzeit verfügbar.

  • Edit: Zur Info: ich habe vor kurzem mal versucht einzelne Kupplungsteile fuer eine 690er beim KTM OEM Ausrüster Adler in Italien zu beziehen. Dies ist nich möglich. Adler hat mit KTM einen Exclusivvertrag. Dies bedeutet man hat keine Chance die originalen Lamellen (geringer Aluminiumanteil bzw. aluminiumfrei) bzw auch die erste sonderbhandelte (nitrierte Reibscheibe) im Zubehör zu bekommen. Es gibt zwar aluminumarme Beläge von TRW, diese haben aber ein anderes Lamellendesign als es die originalen haben. Groessere Lamellenbloecke im Zubehoer vs kleinere Lamellenbloecke bei jenen von KTM. Dies ist vor allem fuer jene wichtig welche die Kupplung ihrer 690 überdurchschnitt belasten ( hohe Oeltemperatur im langsamen kupplungsstrapazierenden Gelände). Die KTM Lamellen bieten eine bessere Kühlung der Kupplung was weniger rutschen/Vebrennen der Lamellen auch unter schwerer Last bedeutet. Und dies trotz einer etwas besseren Dosierbarkeit im Rutschbereich der feiner auslamellierten Originallamellen. Auch brennt dadurch eine original Kupllung weniger schnell ab wenn sie wirklich am Limit arbeiten muss.

    Ich habe mir mal den TRW Lucas Racing Kupplungssatz bestellt.
    https://www.polo-motorrad.de/de/racing-kupplungslamellensatz-mcc512-8c-fur-ktm.html
    Das Produktbild ist aber verwirrlich. Die Lamellen sehen so aus wie auf meinem Anhang. Vielleicht hat sich cometeus deshalb etwas irrleiten lassen.


    Zusätzlich habe ich noch die Stahlzwischenscheiben bestellt, sind aber noch nicht eingetroffen.
    https://www.polo-motorrad.de/de/kupplungsstahlscheibensatz-mes375-7-fur-ktm.html
    Polo hat auch noch den normalen Satz
    https://www.polo-motorrad.de/de/kupplungslamellensatz-mcc512-8-fur-ktm.html

  • @Finnisti:
    Im Anhang ein Bild von abgedrehter und normaler Originallamelle von KTM bzw. der Fa. ADLER. Der Unterschied zu den TRW Lamellen ist eklatant. Im Endeffekt aber auch egal hauptsache ein Belag mit wenig / keinem Aluminium.