Mit der 1050 in PKW eingeschlagen...reparabel ? Gutachter kommt Donnerstag

  • Servus zusammen !
    Letzten Donnerstag war ich mit meiner 1050 in Oberösterreich unterwegs, als ein ältere Herr meinte, er müsste mal eben die Fahrbahn der Landstrasse überqueren ohne auf den verkehr zu achten.
    Ich war glücklicherweise recht moderat unterwegs, heißt, ca 85km/h.
    Trotz Vollbremsung bin ich auf Höhe des rechten Vorderrades noch im PKW eingeschlagen, und darüber hinweggesegelt.
    Glücklicherweise außer ein paar Prellungen keine körperliche Schäden...richtig Schwein gehabt.
    Beim PKW war das Vorderrad krumm, Spurstange abgerissen, Kotflügel hin, Motorhaube gedetscht....


    Die 1050 sah auf den ersten Blick gar nicht so schlimm aus.


    Nach 3 Tagen im Krankenhaus hab ich die Adventure dann geholt und zu einem deutschen Händler gebracht.


    Lies sich extrem schwer schieben und auch lenken.
    Alles Plastik gebrochen, Scheinwerfer ohne Glas usw.
    Mehr Sorgen mache ich mir aber um den Lenkkopf und den Rahmen.


    Am Donnerstag kommt ein von einer Ösi-Versicherung beauftragter Gutachter.


    Der wird schon wissen was er macht, aber bei einem Gutachter, welcher von der gegnerischen Versicherung beauftragt wird, habe ich so meine Bedenken.
    Auf was sollte ich achten bzw. evtl. hinweisen wenn der Gutachter die Adventure anschaut ?


    Wie gesagt, kein Bremsdruck vorne, Rad dreht schwer, Lenkung auch sehr schwer .

  • In D kann man glaubich einen eigenen Gutachter beauftragen, was ich immer machen würde. Könnte auch ein Totalschaden werden, wenn der Rahmen krumm ist.

  • Moin, nimm dir n Anwalt und lass den das regeln, muss die gegnerische Versicherung bezahlen


    Gruß Sönke

    K1300S 50tkm
    K1200S 65tkm
    CBR1100XX 140tkm
    GSX750F 330tkm
    XL250S XL500S KTM250GS XL350R

  • Hallo 66biker,
    das gleiche ist mir vor 2 Jahren mit meiner 1/2 Jahr alten 1050er auch passiert. Erstens kannst du einen eig. Gutachter beauftragen und zweitens nimm Dir einen Anwalt, beides bezahlt die gegnerische Versicherung , zumindest in Deutschland.
    Bei mir lief das so; das Motorrad wurde teildemontiert und vermessen, nach dem der Rahmen maßhaltig war und der Lenkkopf i.O. habe ich reparieren lassen. Du bekommst auch eine Wertminderung und die Klamotten und der Helm werden auch bezahlt, anteilig zumindest was das Alter angeht wenn du noch die Kaufbelege hast. Schmerzensgeld nicht vergessen, allein deshalb brauchst Du schon einen Anwalt.


    Der Schaden belief sich auf 7000,--€, beinnhaltet neue Gabel mit kompletter Bremsanlage, Vorderrad, Tank, Auspuff, Teile der Verkleidung mit Scheibe und Blinker, Bremshebel, Rückspiegel und Kleinkram incl. Arbeitszeit.
    Das Gutachten kostete 1600,--€.
    Zweite Möglichkeit wäre, Du bekommst den Restwert zu Zeitpunkt nach dem Unfall, die Versicherung schickt Dir mehrere Angebote von Unfallaufkäufern, du wählst das beste Angebot zählst beides zusammen und hast Deine Entschädigung. Ist halt ein Rechenexempel.
    Ich hoffe Dir geholfen zu haben.
    schöne Grüße

    Hercules M5, Zündapp KS 50, CX 500, 600 Diversion, 650GS, TDM 850, 1150 GS, 1200 GS, Tiger 800, ,1050 Adv , R1150R

  • Hatte vor 2 1/2 Jahren mein vergleichbares Ereignis.
    Anwalt immer! Gutachter abklären, ich hatte meine 990 Adv in die einzige KTM Vertragsverkstatt bringen lassen, da dort die notwendige Software und der Schraubersachverstand da ist. Die Versicherung hat DEKRA vor Ort vorgeschlagen, was letztlich auch mein Vorschlag gewesen wäre, konnte also zustimmen. Der Gutachter hat dann in der Werkstatt mit dem Mech den Schaden aufgenommen. Trotzdem wurde der Schaden in einem Tank zunächst übersehen. In D kann man den Wiederaufbau verlangen grob bis zu den Kosten der Wiederbeschaffung. Mit Nachträgen werden bis zu 130% bezahlt, durch den Tank waren es bei mir 125%.
    In meinem Fall wollte ich die 990 behalten, auf dem Markt gab es nichts vergleichbares.
    Wichtig: Mach dir mit deinem Anwalt einen genauen Plan!
    Viel wichtiger: Kannst nochmal Geburtstag feiern, wenn bei dem Tempo außer Prellungen nichts war :prost:

  • Wie die Vorredner schon anmerkten:
    - Anwalt nehmen
    - Du bist der geschädigte, aus diesem Grund darfst Du den Gutachter wählen.
    Der Rest ist dann ein Rechenexample.
    Gute Besserung und viel Erfolg.

    Spaß gehört zum Leben :wheelie: der ernst kommt früh genug :polizei:

  • Ich hatte das selbe letztes Jahr. Auch im Vorderrad des PKW eingeschlagen weil dieser trotz Stopschild einfach los gefahren ist. War ein Totalschaden meine 1290 SADV T. Der Rahmen war am Lenkkopflager gerissen und das mit ca.50 Kmh und Sozius.
    War 4 Wochen im Krankenhaus.
    Auf jeden Fall Anwalt und Gutachter nehmen.

  • So, gestern war der Gutachter da. :denk: Hat 35 min. gedauert. :rolleyes:
    Hat Bilder von den zerkratzten Teilen gemacht.
    Felge hat ordentlichen Achter.
    Er meinte als er per Augenmaß über die Gabel peilte, die wäre soweit noch in Ordnung.
    Kein Tauchrohr vermessen ...nix. Linker Gabelfuß ist ordentlich abgeschrabbert...na ja, da hab ich mich noch zurückgehalten.
    Der hat vorne nix demontieren lassen, um auf den Lenkkopf zu schauen. Hat von oben reingeleuchtet.." der Lack ist nicht gerissen, der Rahmen ist ok"....Da bin ich dann mal langsam sauer geworden.
    Hab ihm erklärt dass KTM die Rahmen pulvert und nicht lackiert, und vorallem, dass ein Stahlrahmen wohl eine andere Bruchfestigkeit hat als z.B. Alu.
    Sollte man als Gutachter eigentlich wissen, dass Stahl erstmal ordentlich verformt bevor er bricht.
    Hab dann mal höflich gefragt, da es oben am Lenkschaft geklackert hat, ob er sicher ist, ohne Messung sagen zu können, dass die Lagersitze nicht oval geschlagen sind.
    Hat dann noch bischen blabla gemacht, falls Totalschaden, wegen Wiederbeschaffungswert usw.
    Hab ihn dann noch auf die Unterschiede MJ 2015 und MJ 2016 aufmerksam gemacht, da mein Modell 2016 nicht zum Ramschpreis von 8999.-€ verhökert wurde.
    Bin mir sicher, dass sich das Ganze noch hinzieht. Wird wohl auf ein Gegengutachten hinauslaufen. :Daumen runter:

    Einmal editiert, zuletzt von 66Biker ()

  • Hol dir einen anderen Gutachter, die Gabel ist mit Sicherheit krumm und der Rahmen zu 99% auch, um das zu wissen muss man nicht studiert haben. Der Einschlag muss ja heftig gewesen sein wenn du über die Motorhaube gesegelt bist.

  • Laut österreichischem Recht, darf zuerst die gegnerische Versicherung einen Gutachter beauftragen.
    Habe schon mit meinem Rechtsanwalt gesprochen, der ebenso entsetzt über die Vorgehensweise war.
    Wir warten aber erstmal das Gutachten ab, und werden dann angemessen reagieren.
    Das wird sich wohl leider in die Länge ziehen. :weinen:


    Händler hat reinen Materialschaden, ohne Berücksichtigung ob evtl. der Rahmen kaputt ist, in Höhe von 4850 € ermittelt inkl. MwSt., ohne Lohn-/ Montagekosten.

  • Ein wirtschaftlicher Totalschaden liegt vor, wenn die Reparaturkosten genauso hoch oder höher sind als der geschätzte Wert, die das Fahrzeug ohne schaden hätte.

  • Ein wirtschaftlicher Totalschaden liegt vor, wenn die Reparaturkosten genauso hoch oder höher sind als der geschätzte Wert, die das Fahrzeug ohne schaden hätte.


    :grins: DAS ist mir schon klar. :grins:


    Mir gings drum, wie weit die 4850€ vom Totalschaden weg sind. :zwinker:


    Immer daran denken:
    Gummierte Seite nach unten,
    lackierte Seite nach oben...

    :wheelie:

  • Habe gerade auch so einen Fall. Es läuft so ab: Erst einmal kommt ein Gutachter - in meinem Fall einer von der gegnerischen Versicherung, der schätzt den Schaden (Teile und Arbeitszeit). wenn der Schaden über 50% des Restwertes liegt, kommt das Fahrzeug so wie es ist in eine Restwertbörse, und der meistbietende erhält den Zuschlag oder Du nimmst sie für den gleichen Preis. In meinem Fall ist der Schaden mit MwSt 4.390,--€ , das höchste Gebot ist 5.350,--€ zus. 9.740,--. aber die bezahlen nur den Wiederbeschaffungswert - bei mir KTM 1050 Adv.EZ 3/2016 Km 16.750 - 8.250,-- incl MwSt.
    Dazu kommt noch das Geld für angebaute Teile wie mein Gianelle Auspuff usw. Wenn ich meine Kati reparieren würde - kämen noch 250,-- für Wertminderung dazu. Das Gebot der Restwertbörse erscheint mir sehr hoch - da noch ein höherer Schaden zu erwarten ist, da nachträglich noch der verzogene Rahmen dazu kam. Am besten - man hat keinen Unfall, lohnt sich alles nicht - hab vergessen vor dem Absteigen anzuhalten :Kürbis:

  • Die Angebote in der Restwertbörse stammen von Minifirmen. Zu den Kursen können dann eigentlich die Maschinen nicht mehr sinnig und legal verwertet werden. Kam mir in 2016 so komisch vor, daß ich damit nichts zu tun haben will. Da werden mir zu viele Fahrzeuge auf Bestellung aus der Garage gezogen. Gewinner sind da immer die Haftpflichtversicherer.

  • Die Angebote in der Restwertbörse stammen von Minifirmen. Zu den Kursen können dann eigentlich die Maschinen nicht mehr sinnig und legal verwertet werden. Kam mir in 2016 so komisch vor, daß ich damit nichts zu tun haben will. Da werden mir zu viele Fahrzeuge auf Bestellung aus der Garage gezogen. Gewinner sind da immer die Haftpflichtversicherer.

    Kann ich nur zustimmen, was mir da geboten wird , macht für den Bieter wenig Sinn - und um so weniger muss die Versicherung draufzahlen, aber angenommen ich bekomme an dem Unfall Schuld oder auch nur Teilschuld - das Angebot ist für einen Monat verbindlich - da kommt er nicht mehr raus - und ich müsste Blöd sein wenn ich auf das Angebot nicht zugreife

  • Man kann ja auch in Unkenntnis des Vorgehens mit der Restwertbörse zwischen dem Gutachtertermin und der Information der Versicherung dazu zufälligerweise schon zu einem niedrigeren Kurs verkauft haben :grins:
    Aufklärung zum Verfahren erfolgt nämlich durch die Versicherer oft zu spät.
    Tschüß
    Harald