Erst- Motorrad KTM?!

  • Hallo Zusammen,


    endlich habe ich mich dazu entschieden, nicht mehr nur als Sozia unterwegs zu sein, sondern selber meinen Kl. A Führerschein zu erwerben. Jetzt stehe ich kurz vor der praktischen Prüfung und kann es natürlich gar nicht mehr abwarten, selber meine ersten Touren zu drehen. Nun bin ich natürlich schon ganz fleißig dabei, mich mit der Wahl der perfekten Maschine dafür auseinanderzusetzen. Karten für die Intermot habe ich mir natürlich auch schon gesichert. :grins:


    Ich komme aus einer motorradbegeisterten Familie, leider hatte ich jedoch nie die Möglichkeit KTMs richtig kennenzulernen. Jetzt muss ich feststellen, dass mich die Marke und die verschiedenen Modelle total ansprechen und genau meinem Geschmack entsprechen...


    Ich selber habe bis auf mein Mofa und meine Honda MTX 50 in meinen jüngeren Jahren noch keinerlei Erfahrung mit Motorräden, sondern bin immer nur als Sozia unterwegs gewesen. Hier und auch während meiner Fahrstunden, welche ich auf einer ganz gutmütigen 600er Honda CBF absolviere, stellte ich bis jetzt fest, dass ich v.a. zukünftig schöne Touren durchs Bergische Land drehen sowie später ggf. auch mal ein paar Kurztripps in die angrenzenden Länger unternehmen und mir dabei zumindest die Option auf einen etwas sportlicheren Fahrstil offen halten möchte. Diesen Reiz merke ich einfach jetzt doch, obwohl ich mich eher bei den anständigen Fahranfängern positionieren würde, welche um ihr (Nicht-)Können wissen :)


    Beim Durchblättern des Motorradkataloges habe ich mich dann total in die KTM Superduke verliebt und diese im nächsten Moment direkt wieder für mich ausgeschlossen, weil diese Maschine wohl einfach am Anfang noch 1-2 Nummern zu "groß" für mich ist bzw. ich deren Power noch nicht gewachsen bin... :kapituliere: Auch die Adventure gefiel mir total und dann ist mir neulich auf der Straße eine 690er Duke ins Auge gefallen, welche mir nun ebenfalls nicht mehr aus dem Kopf geht. :verliebt:


    Nun frage ich mich, ob und inwieweit eine KTM oder ggf. konkreter auch z.B. eine Duke für mich als Erst- Motorrad in frage kämen und erhoffe mir ein paar nützliche Infos, Erfahrungen und Insider- Wissen eurerseits. Wie gesagt, bis dato hatte ich leider noch überhaupt keinen Bezug zu KTM's, habe ordentlich Respekt vor diesen Maschinen und bin gleichzeitig total neugierig... wahrscheinlich gefallen sie mir gerade deswegen so sehr :sabber:


    Was evtl. noch wichtig ist: Ich bin als Frau mit meinen 1,86 m relativ groß und mit langen Beinen ausgestattet, die irgendwie untergebracht werden müssen :)


    Ich freue mich auf eure Antworten!


    Einen guten Start in die Woche! :peace:


    LG


    Verena

    "Only a biker knows why a dog sticks his head out of a car window." - R. W. Emerson

  • Bei den Händlern Probesitzen geht ja auch schon ohne Führerschein, da kann man die Unterbringung der Beine und andere Dinge wie Sitzposition, etc. schon mal testen. Sobald der Schein da ist: Probefahren.


    Die Leistungsregulierung hast du in deiner rechten Hand. Nur weil die Leistung vorhanden ist, bedeutet das nicht, dass man sie auch abrufen muss.


    Hol dir die, die dir am meisten zusagt, wenn es keine anderen Ausschlusskriterien gibt.


    Hab mir direkt nach dem Führerschein eine RC8R geholt und es bis heute noch nicht bereut. Selbst nach 6 Jahren und über 80.000 km bin ich mir sicher, dass sie mich leistungstechnisch immer noch überfordern kann. Soweit lasse ich es hoffentlich nie kommen, aber wenn doch, dann wird es sicher wortwörtlich ein schnelles Ende.

  • Gefällt dir eine Adventure - hol dir eine Adventure. Näher an eine Eierlegende-Vollmilchsau wirst du bei KTM modelen nicht kommen als mit ihr. Ist eine geile Tourer mit Rennmaschinen-Seele. Die "nötige" Grösse hast du alle mal.
    690er macht irre Spaß (hatte sie ein Tag als Ersatzmaschine) Das ist wie ein Fahrrad auf Drogen/Steroide/Alkohol und Zuckerschock :lautlach: Klar ist die Power nicht die von 1290er maschinen, aber echt ein geiler Einzylinder.
    :wheelie:

    D7


    1290 Super Adventure S

  • Was evtl. noch wichtig ist: Ich bin als Frau mit meinen 1,86 m relativ groß


    Nicht groß genug für eine R aus der Adventure-Reihe :zwinker:


    Nee im Ernst, probesitzen/-fahren und danach entscheiden. Gewicht, Handling, Fahrgefühl muss passen, der Rest kommt von selber. Man kann sich mit 60 PS genauso lang machen wie mit 160 wenn man's übertreibt (trotzdem würde ich Anfängern ehr zum Respekt vor der 100-PS-Grenze raten). Und das Herz muss einem aufgehen wenn man Morgens zur Maschine kommt. Und je nach Geldbeutel vielleicht doch erstmal ne Gebrauchte, die Wahrscheinlichkeit für einen Umfaller ist am Anfang noch recht hoch. 1050er sollten zum Beispiel ganz günstig am Markt sein.
    Natürlich gibt'S den 800er Tiger, die Suzuki V-Strom oder die 800er GSen von BMW und und und. Die Qual der Wahl kann Dir keiner nehmen.

    beware of the mantis

  • Nette Vorstellung :Daumen hoch: Sei gegrüßt :ja:


    Wenn du nicht schon das Mopedfahren in bzw. mit der Familie von klein auf erlernt hast...
    meine Empfehlung für jeden Fahranfänger:
    Erst ein Endurotraining (kein Trial :nein: das ist zu speziell),
    dann ein Brems- und Schräglagentraining,
    dann Probefahrten und Motorradkauf.


    Erklärung:
    Enduro- oder ersatzweise leichtes Anfänger Crosstraining:
    Im Gelände lernst du, wie das Moped ohne jede elektronische Hilfen reagiert.
    Und wenn du mal fällst, fällst du in der Regel langsam und weich.


    Brems- und Schräglagentraining:
    dabei lernst du die elektronischen Helferlein zu nutzen und zu schätzen.


    Probefahrten und Motorradkauf:
    Hier profitierst du von den Erfahrungen die du oben gesammelt hast :ja:


    Und zuletzt ist das in der Reihenfolge richtig spannend und macht einen riesen Spaß :grins:


    Aber einen Motorradkauf Tipp möchte ich dir nicht schuldig bleiben.
    Mach mal eine Probefahrt mit einer KTM 790er und
    zum Vergleich die neue Triumph Street Triple R oder RS


    vg Wolfgang

  • Ich würde auch andere Hersteller in Betracht ziehen wenn das nicht zu ketzerisch ist. Es gibt sehr gute Einsteigerbikes von Yamaha z.B. Aber man kann natürlich nicht ewig Probefahrten machen. Und ich weiß wie es ist wenn man sich quasi in eine Marke/Design verliebt hat. So ging es mir mit meiner 790er Duke.

  • Hallo Verena,


    eigentlich müsste die 790 Adventure ein ideales Einsteiger Bike für dich sein...kommt aber leider erst nächstes Jahr auf den Markt. ich bin nur unwesentlich grösser als du und habe mich bisher fast ausschliesslich nur auf Enduros/Supermotos bezügl Sitzposition wohlgefühlt (Mit Ausnahme der duc hyper). Auf anderen Bikes wie z.B. die 790 Duke kam ich mir eher wie ein Frosch vor :zunge: Die Duke 690 ging besser. Für mich ist eine aufrechtere Sitzposition einfach ergonomischer. Gibt aber auch Leute die mit 190cm noch Superbikes fahren...
    Viel Leistung als Einsteigerbike ist das eine...viel Gewicht das andere. Also ich bereue absolut nich meine ersten 2 Jahre noch auf einer 125er mit 130kg gelernt zu haben und dann schrittweise stärkere/schwerere Bikes bewegt zu haben (aktuell geht der Trend bei mir wieder zurück nach weniger Leistung aber auch weniger Gewicht).


    Aber wie andere schon gesagt haben: Probesitzen, Probefahren, kaufen oder lassen.
    Viel Erfolg! :wheelie:

  • ...warum nicht eine Super Duke GT!?!? :Daumen hoch:


    Die ist nicht so brutal wie die R und vereint alles was du brauchst!
    Von der Gasannahme kannst du sie im "Street" Modus fahren. Dann reisst die nicht so am Gas!


    Der Rest hängt von deiner Gashand und Euphorie ab! :grins::zwinker:


    Kenne so einige die als Neuling was "großes" gefahren sind!


    Ich selber habe mit einer neuen Hayabusa angefangen!!


    Bzgl Entscheidung......achte auf deine Emotionen und bitte nicht mit Verstand! :zwinker::sabber:

    Grüße

    Ede :driften:

  • Liebe Verena,


    Kauf dir bitte ja keine ktm, und schon gar nicht als erstmotorrad (es gibt sogar einen thread hier: "nie wieder ktm" ). :achtung ironie:


    Nein im ernst: setz dich auf die Motorräder bei den Händlern drauf und das Motorrad (egal welche marke), das "nimm mich" sagt, das nimmst einfach. Motorrad fahren hat nix mit Vernunft zu tun - hier geht's um Emotionen (und darum bleib ich bei ktm :der Hammer: )


    Nach meiner erfahrung ist am Anfang das allerwichtigste,, dass du mit beiden fusssohlen auf den Boden kommst (gibt am anfang mehr sicherheit bei der ampel bzw. Beim losfahren und stehen bleiben). Aber mit deiner 1,86 Meter Körpergröße kannst dich eh auf alle ktm adventure Modelle setzen. Und vergiss alles, was man dir über zu viel ps und so erzählt.


    Ich selbst habe vor ewigkeiten mit einer Honda transalp begonnen, war ein braves motorrad und wenn man fahren kann, reichen die 50ps im kurvengeschlängel aus um fast alle herzubrennen (hat damals mein instruktor gesagt). Nach 2 Jahren wollte ich trotzdem etwas stärkeres, weil mit Gepäck (und zu zweit) bergauf waren mir 50 ps und 600 cm3 einfach zu wenig und zu fad. Hubraum kann eben durch nichts ersetzt werden. Dann ist es eine honda hornet 900 geworden (120 ps und 930 cm3) und gut war es (hätt ich mir damals am Anfang gleich kaufen sollen).


    Letztendlich bin ich vor 5 Jahren bei ktm gelandet (990 smt) und bin mehr als zufrieden mit dem :Kürbis: nachteile gibt es viele (windschutz, benzinverbrauch, ölverbrauch, etc.), aber für mich auch viel mehr vorteile: das gewicht ist für mich super (unter 200 kilo), das fahrwerk ist über alle zweifel erhaben und der 990er Motor ist saugeil und macht süchtig (er ist allerdings im unteren drehzahlbereich ruppig (für fahranfänger vielleicht nicht so toll)). Die 1050 und die 1090 Adventure bin ich auch schon ausgiebig gefahren. Da kannst dich auch als fahranfänger draufsetzen, bei der 1090 kommt das feuer so ab 6000 umdrehungen, dafür aber herrlich. Die 1050 riegelt so bei 8500 umdrehungen ab ( gefällt mir nicht so). Die 1290 adventure s hätte ich gerne, ist mir aber zu teuer.


    Letztendlich musst du ohnehin immer mit Hirn fahren, egal wie viel ps oder cm3 du unterm Hintern hast und am Anfang fährt man erfahrungsgemäß eh sehr zurückhaltend (das kannst auch mit 160 ps - gibt ja verschiedene fahrmodi). Als anfänger würde ich mir heute kein motorrad ohne abs kaufen. Wenn du vor hast, längere Touren zu fahren, nimm eine adventure oder sd gt, da kannst mehr mitnehmen. Wenn Geld keine Rolle spielt, kauf dir ein neues Motorrad (ist eh vollkaskoversichert), sonst nimm jemanden mit zum Händler, der sich auskennt bzw. erfahrung hat.


    Wenn du dein motorrad gefunden hast, kauf dir das Buch "die obere Hälfte des motorrades", da steht alles drin was du wissen musst (für mich das beste Buch am markt), fahr recht viel und vor allem viel sinnlos in der Gegend herum (Übung macht den meister), lass dich von allen erfahrenen motorradfahrern herbrennen und sei nicht gekränkt oder enttäuscht, sondern stolz, wenn bzw. dass du nicht versucht hast mitzuhalten, sei auch nicht verzweifelt, wenn du nach Monaten oder Jahren bei manchen Kurven bzw. Kehren noch immer herumeierst, mach mit deinem eigenen motorrad ein paar fahrtechnikkurse (am anfang so 1 x im jahr), und lass dich vom Virus Motorrad einfach infizieren.


    Viel Spass und sollte es eine ktm werden, herzlich :willkommen:
    LG kurt

  • Hallo Verena,
    willkommen hier im Forum. Zu den vielen Tipps möchte ich nur ergänzen: Fahre nach Leverkusen zum dortigen KTM Händler. Sollte der nächste für Dich sein und probiere dort die Mopeds aus, die Dir gefallen und deinen Wünschen beim Fahren entsprechen.
    Viel Spass & vielleicht sieht man sich mal im Bergischen :willkommen:

    Gruss bricoleur

  • Liebe Verena,
    ich kann leider einigen Statements hier in diesem Thread nicht zustimmen.
    Liegt vielleicht daran, dass ich ein "alter Hase" bin und schon zu viel auf den Straßen gesehen habe.
    Du hast nach Antworten gefragt.
    Meine Meinung ... also 1290 Super Duke R, 1290 Super Duke GT und Hayabusa und Co ... nix für gut ... ist nix für dich!!!


    Lerne bitte zuerst gut und vor allem sicher Motorrad fahren bevor du dir solche Donnerbolzen gönnst.
    Klar .. fahren kann man diese tollen, leistungsstarken Motorräder sicher gleich mal.


    Nur fahren und gut fahren sind zwei Paar Schuhe.


    Ich wohne an/in den Bergen und sehr oft ist es mir ein Graus wenn ich sehe, wie manche Flachländer mit ihren leistungsstarken Motorrädern in die Berge kommen
    und nicht mal richtig Kurven fahren und Kurven bremsen können.


    HardyB hat es u.a. mit diesem Satz gut geschrieben ..... (trotzdem würde ich Anfängern ehr zum Respekt vor der 100-PS-Grenze raten)... kann ich zu 100% zustimmen.


    Es gibt so viele, schöne Motorräder, welche für Einsteiger gut und leicht zu fahren und zu beherrschen sind.


    Auch mit deiner Größe ... ich wäre vor Jahrzehnten froh gewesen, wenn ich diese Auswahl gehabt hätte (ich bin gleich groß wie du)
    Schöne Grüße vom BodenseeKlaus

    2 Mal editiert, zuletzt von Gsiberger ()

  • Nix für ungut. Bin auch ein "alter hase" und komme aus den Bergen. habe aber am meisten Angst vor der eigenen Spezie (= alte hasen).


    Meine erfahrung mittlerweile: wenn die jungen engagiert an das Thema rangehen und viel fahren, sind sie nach wenigen saisonen besser als die "alten hasen".


    Mein letzter instruktor war noch keine 19 jahre und sah aus, als ob er in einer Mülltonne wohnen würde (und fuhr wie ein kleiner gott :alter schwede: ). Und das schlimmste für mich sind in den bergen nicht die flachländer, egal ob sie jetzt gut oder schlecht fahren, sondern die "alten hasen" auf ihren hausstrecken, wenn sie wieder einmal über ihre verhältnisse bzw. körperlichen fähigkeiten fahren (das Alter hat auch Nachteile!).


    Sollte ich jemanden jetzt zu nahe getreten sein, entschuldige ich mich dafür :kapituliere: (aber das musste ich einfach loswerden - sorry, denn ich finde die heutige Jugend viel besser und vernünftiger, als meine Generation es war).
    LG kurt

  • Bisher viele Tipps...
    Allerdings ohne allzu viel darüber zu wissen: was ist dir eigentlich wichtig, was bist du bisher schon gefahren (z.b. in der Fahrschule oder auch als Sozia..), was gefällt dir, was gefällt dir weniger gut...


    Die Größe ist sicherlich kein Problem. Ich bin selbst 186 und hab auch eher lange Beine. Bei kleineren Bikes kann der Kniewinkel evtl zu spitz werden und bei längeren Touren kann es schon mal zu Schmerzen in den Knien kommen.


    Also einige Fragen die du dir selbst (und natürlich auch uns) beantworten kannst könnten dir helfen, Klarheit zu verschaffen, was für dich passt:
    - wie wird dein künftiges Streckenprofil etwa aussehen? Abends mal ne kleine Feiertagsrunde und Wochenende ausgedehnte Touren über mehrere Stunden? Auch mal gelegentlich auf die Rennstrecke oder gemütlicheres Cruisen auf der Landstraße? "sportlicher" Fahrstil oder schon eher gemütlicher?
    - Willst du reichlich Gepäck für lange Touren verstauen können, auch mal mehrtägige Urlaubsreisen wären schön?
    - Oder bevorzugst du die Anreise mit Auto+Motorrad am Anhänger bis zum Urlaubsort und von dort aus machst du dann Tagestouren?
    - Oder gar nicht weiter weg sondern die nähere Umgebung unsicher machen ist dein Wunsch?
    - Drehst du mal gern richtig auf, liebst hohe Drehzahlen? Oder ist es dir lieber, wenn ausm Drehzahlkeller schon ordentlich Schub da ist und man gar nicht erst so hoch drehen muss bis mal was kommt?
    - Hast du schon die Unterschiede zwischen 1, 2, 3 und 4 Zylindern erfahren und weißt wie unterschiedlich sie sich anfühlen? (vom 1 Zylinder eher sehr ruppig/kernig bis zum 4 Zylinder sanft/geschmeidig aber braucht Drehzahl ohne Ende, 2-3 Zylinder sind da fast schon die goldene Mitte etc..)
    - Stehst du auf ein straffes Fahrwerk und willst du die straße richtig spüren? Oder soll es schon eher komfortabel und gut gedämpft sein, man will ja abends noch ohne fremde Hilfe absteigen können?
    - ...


    Zum Thema SuperDuke zu stark zum Einstieg - das ist sicherlich relativ zu betrachten.
    Grundsätzlich würden wohl die meisten zum Einstieg eher leistungsschwächere Motorräder empfehlen. Unabhängig vom Alter und von der geistigen Reife.
    Warum: Auch relativ "schwache" Motorräder haben doch schon ordentliche Gewichts-/Leistungsverhältnisse. Die Beschleunigungen die damit möglich sind, sind deutlich schneller als beim PKW. je stärker das Motorrad, desto krasser der Unterschied.
    In der Fahrschule lernt man zwar die Grundthemen aber es fehlt die wirkliche Übung und Fahrpraxis. Wie lange und schnell kann ich aus einer Kurve raus beschleunigen, wie schnell bin ich dann schon bei der nächsten Kurve und bin ich da schon zu schnell oder geht sich das noch aus? Nur allzu schnell kann es bei wenig Praxis dazu kommen, dass man zu schnell für eine Kurve ist, dass die Kraft und Beschleunigung vom Motorrad unterschätzt wurde etc.. Je stärker das Motorrad desto schneller unterschätzt man solche Situationen.


    Das heißt aber natürlich nicht, dass man nicht trotzdem auch ein starkes Bike beherrschen könnte. Unter beherrschen verstehe ich dabei, dass man seinen momentanen persönlichen Fähigkeiten und Erfahrungen entsprechend fährt. Man MUSS eine SDR1290 nicht nur am Hinterrad fahren. Man MUSS nicht im Track Mode auf 1 und mit deaktiviertem ABS und MSR fahren. Man kann sich auch sanft und vorsichtig und mit den div. elektronischen Helferlein vorantasten. So ein unheimliches Monster ist die SDR auch wieder nicht. Aber sie KANN es sein wenn man möchte.


    Der vernünftigere Ansatz ist aber sicherlich mit kleinerem/leichteren Gerät Erfahrungen zu sammeln und schrittweise aufzurüsten.
    Das hat auch noch einen gar nicht unwesentlichen Nebeneffekt:


    Ich bin inzwischen selbst bei der SDR angelangt. Und die macht irre Spass. Vorher hatte ich eine MT09. mit der war ich auch EXTREM zufrieden. Aber irgendwann entsteht dann (meist) der Wunsch nach mehr.
    Nun hab ich aber jetzt schon die SDR. Da gibt es nun nicht mehr viel, was noch "MEHR" sein könnte. Jedenfalls nicht mehr im Naked Bereich. Das entspricht aber meinem Wunsch/Profil, ein reiner Straßenbock passt mir nicht, wäre aber derzeit die einzige Möglichkeit für sportlichere Fahrweise noch mehr zu bekommen.
    Also was kann ich jetzt noch großartig machen...


    Der Weg mit etwas leichterem/schwächeren anzufangen ist daher schon nicht ganz verkehrt...

    Einmal editiert, zuletzt von sudu09 ()

  • Ich würde auch andere Hersteller in Betracht ziehen wenn das nicht zu ketzerisch ist. Es gibt sehr gute Einsteigerbikes von Yamaha z.B. Aber man kann natürlich nicht ewig Probefahrten machen. Und ich weiß wie es ist wenn man sich quasi in eine Marke/Design verliebt hat. So ging es mir mit meiner 790er Duke.

    Ich kann mich dem Vorredner nur anschließen. KTM muss man mögen und das auch wenn man eigentlich es eigenütlich mal gemütlich gehen soll.
    Ganz wichtig sind auch die Folgekosten. KTM fahren ist teuer!

  • Ich finde das aller wichtigste speziell bei einem Einsteiger ist das Vertrauen in das Motorrad und das bekommt man am besten, je leichter und besser das Handling des Motorrades ist.
    Das zweite was passen muss ist die Sitzhöhe...da du nicht die kleinste bist, brauchst du schon eine gescheite Sitzhöhe...


    Handling + Sitzhöhe wäre ideal eine SMCR oder Duke 690(R), zum gemütlichen Rumbummeln sind die aber nix.


    Ich würde daher zu etwas ala Tracer 700, Kawa Versys 650 oder Suzuki V-strom 650 raten. Die haben eine anständige Sitzhöhe (lange Beine), noch relativ leicht und mit denen geht sportlich und gemütlich.


    Für den Anfang würde ich übrigens nur gebraucht kaufen, vom Preis max. 2000...4000€(im Bestfall günstiger mit abgefahrenen Reifen, dann machst du dir noch einen Satz neue MODERNE Reifen drauf),.
    Vorteil bei einem Sturz oder Umfaller wirds nicht zur finanziellen Katastrophe (eine Vollkasko für einen Fahranfänger ist fast unbezahlbar), außerdem kannst du 1...2 Jahre ohne großen Wertverlust fahren und danach entscheiden was du dann für ein Typ Motorrad haben möchtest. :wheelie:

    Fuhrpark:
    KTM 690 Duke 5R
    Aprilia Sportcity Cube 300
    MZ ETZ 150
    Aprilia Shiver 750

  • Wow, erstmal vielen Dank für die vielen tollen Antworten. Es ist super, mal ein paar Meinungen und Erfahrungen aus dem direkten KTM- Feld zu hören :grins:


    Wie gesagt, selber gefahren bin ich bis dato nur mein Oldtimer- Mofa, später hat mir Papi dann eine alte Honda MTX 50 fertig gemacht (4 Gänge bei 50 ccm... was ein Wahnsinn :grins: ). Meinen Führerschein mache ich gerade auf einer Honda CBF 600 und am Wochenende durfte ich mal eine Ducati Monster 1100 probeweise "um den Block" fahren. Als Sozia mitgefahren bin ich von Supersport bis zur Harley mittlerweile alles mögliche... Rein vom Sitzgefühl usw. fühle ich mich Richtung Sporttourer wirklich am wohlsten und ich denke auch, dass diese meinen späteren "Ansprüchen" am besten entgegen kommen. Eine nagelneue Maschine soll es auf keinen Fall werden.


    Natürlich habt ihr recht. Nichts geht über Probefahren. Am Wochenende steht der KTM Händler in Leverkusen auf meiner To-Do Liste, um zumindest schonmal Probe zu sitzen.


    V-Strom etc. wurden mir zu Genüge vorgeschlagen. Vor allem immer wieder die BMW GS. Aber da spielt tatsächlich leider mein Herz überhaupt nicht mit, so gutmütig und geeignet sie für Anfänger auch seien mögen. Wie ihr schon sagt, ist Motorrad fahren eine Herzenssache und ich möchte einfach eine Maschine mit etwas mehr Charakter. Natürlich sollte es eben nur nicht gleich das wildeste, bockigste, ungezähmteste Biest sein (so wurde mir bloß oft KTM verkauft, daher meine Unsicherheit), welches mir die Freude am Fahren vollkommen verdirbt, aber eine kleine Herausforderung oder die Möglichkeit, sich etwas zu erarbeiten, dürften schon sein. Viel mehr noch, als hohe Geschwindigkeiten oder ähnliches. Sie soll einfach Spaß machen :)


    Ich bin total froh zu hören, dass mir hier kein einziger direkt von einer KTM abrät, sondern ich mir mit gutem Gewissen die ein oder andere Probefahrt vornehmen kann, um mich selber zu überzeugen.


    Sollte es dann wirklich "zoom machen" und ich mich zum Kauf einer KTM entscheiden, muss nur noch Papi überzeugt werden, der leider die Meinung vertritt, dass ein Einzylinder wie die Duke für mich zu Beginn viel zu ruppig sei. Auf seinen Support kann und will ich leider definitiv nicht verzichten. -Allein schon wegen der Instandhaltung, Pflege usw. :zwinker: Am besten macht er mal zusammen mit mir eine Probefahrt. Ich vermute, das ist bloß die Sorge ums geliebte Töchterchen... :rolleyes:

    "Only a biker knows why a dog sticks his head out of a car window." - R. W. Emerson

  • Wir haben übrigens gerade ein Motorrad für die Frau eines Kumpels gesucht...mit unter 1.60m und kurzen Beinen wirklich nicht einfach...ein Umfaller ist da schon fast vorprogrammiert.
    -leicht
    -niedrig
    -günstig


    War nicht einfach, zum Schluß standen eine CB500 und eine ER5 zur Wahl, durch den besseren Zustand ist es die ER5 geworden. Für 1100€ mit fast frischen Reifen ein guter Schnapper, ideal für die erste erFAHRungen bei der selbst bei einem Umfaller ein (sehr unwahrscheinlicher) finanzieller Totalverlust verkraftbar ist..

    Fuhrpark:
    KTM 690 Duke 5R
    Aprilia Sportcity Cube 300
    MZ ETZ 150
    Aprilia Shiver 750

  • Dann überleg dir evtl. mal eine Yamaha MT09 (ab 2014) oder Tracer 900, die hat auch schon ordentlich Saft, ist aber auch relativ leicht und reicht sicher für eine Weile, Gebraucht auch schon zu sinnvollen Preisen zu bekommen.
    Da hast du auf jeden Fall genug Charakterstärke, ist nicht zufällig ein sehr beliebtes Motorrad. Hat auch bei deiner Größe eine gute Sitzposition und durchaus langstreckentauglich.


    Wenn du wirklich an KTM denkst sei dir halt bewusst, dass du hier hohen Wartungsaufwand und hohe Problemwahrscheinlichkeit hast, relativ egal welches Modell... die Qualität und Haltbarkeit ist nicht auf dem Niveau wie die eines Japaners.


    Alternativ - wenn's doch noch etwas schwächer sein sollte - auch eine MT07...
    Idealerweise machst du aber ein paar Probefahrten um herauszufinden, wo du dich am wohlsten fühlst.