Kurven fahren -Ideallinie und Hinterschneiden kein Märchen!

  • Bauchgefühl hat immer etwas mit Erfahrung dem Kopf zu tun.

    Hierzu existiert ausreichend Literatur.


    Wenn „Mann“ es nicht glaubt macht es nichts.

    Es ist trotzdem so.

    Gruß
    Harald :wheelie:

  • Da kommen wir wohl nicht auf ein Brett. Ich glaube jedenfalls nicht an Hellsehen. Jedenfalls habe ich da keine Veranlagung. Dennoch kenne ich die von Dir geschilderte Situation auch zur Genüge.


    Das genannte Buch war auch nur ein Beispiel von diversen zu der Aussage über Erfahrungen. Ein anderes Beispiel ist das Buch "Bauchentscheidungen", welches aber nicht auf das Motorradfahren abstellt. Das werden diese Art Entscheidungen gut analysiert. Mit Bauch bzw. Gefühl hat das danach auch nichts zu tun.

    Woher soll ich wissen, was ich denke, bevor ich gehört habe, was ich sage?

  • Genau. Ihr habt recht.
    Steht im Buch -wie konnt ich nur zweifeln.


    Interessant (jedenfalls für mich) dieses 'rettende' Bauchgefühl hatte ich schon mit 9 Jahren auf meinem Fahrrad. Wo da die Erfahrung herkam? Egal. In eurem Buch stehts anders -und was schwarz auf weiß steht- nennt sich nicht Sklavenaufstand, sondern, kann mer getrost nach hause tragen. Selber denken brauchts da net mehr.

    Wg. Krach fahr ich aus der Haut: loud is out!
    -Not all you do, is only your own Ding. 261982-sunny-gif

  • Warum wirst Du jetzt unsachlich?

    Hattest Du mit 9 Jahren noch keinerlei Erfahrungen? Also ich hatte da schon 5 oder mehr Jahre Fahrradfaherfahrung!

    Woher soll ich wissen, was ich denke, bevor ich gehört habe, was ich sage?

  • Hab das Buch auch mal angefangen zu lesen.


    Aber als dann die Stelle kam, wo man sich ein Loch ins Visier bohren soll, um die richtige Blickführung zu erlernen...da habe ich dann aufgegeben.


    Die Jahre haben mir gezeigt, dass nichts durch Erfahrung zu ersetzen ist, und auch ausreichen kritische Selbsteinschätzung.


    Es gibt Tage da läuft alles, und eben andere Tage. Und das muss man dann auch akzeptieren, und nicht versuchen etwas zu erzwingen.


    Gilt genauso für die beschriebene Situation mit dem Stau....Überholen oder nicht? Da hilft meist nur das Bauchgefühl und auch die Eier, eben mal zu warten und das Risiko nicht einzugehen.


    Der Blick von außen auf meinen Fahrtstil und die anschließenden Tipps waren sehr hilfreich, allerdings brauchte es auch dafür wieder Erfahrung, um das in der Praxis richtig umsetzen zu können.


    Wir haben das letztes Jahr mit einem Kumpel im Schwarzwald erlebt auf seiner Duc....er hatte extra vorher noch die 3 Stufen Knieschleifertraining gemacht.


    Und so versuchte er dann, bei noch so engen Kurven und schnellen Wechselkurven das Knie auf den Boden zu bringen.


    Das war schon fast lustig, wenn es nicht so traurig und gefährlich gewesen wäre.


    Wir haben auf ihn eingeredet, sind vorweg gefahren um die jeweils richtige Technik zu zeigen usw.


    Nach 2 Tagen hat es dann bei ihm Klick gemacht, dann ging es besser. Dann hatte er verstanden, dass es nicht ohne Grund verschiedene Kurventechniken gibt.

    Human Meyer, I think I spider.

  • Ist es nicht sch...egal aus welchem Grund man sich für eine saubere Linie entscheidet? Ob Bauchgefühl, Kartenlesen, Hellsehen, Glaskugel polieren, Kaffeesud lesen, Erfahrung, Verstand ...

    Entscheidend ist doch DASS sich möglichst viele für eine saubere Linie entscheiden, oder nicht?

    Für die Gründe könnte man ja in einem Thread "meine Religion" oder so öffnen...:zwinker::prost:

  • Hallo Leute ,
    wir haben erst Mitte Dezember durch - wie
    soll das mit Euch noch weitergehen ?
    Wäre es jetzt Mitte März , so hätte ich Euch
    zum Fahren geraten !
    Jedenfalls ist eines sicher - egal was und
    wie viel Ihr je übers Mopedfahren lesen
    werdet oder ob Ihr euch Tausend Filme
    hierüber reinzieht , letztendlich bringen
    Euch nur gefahrene Kilometer weiter und

    das bestimmt nicht auf der BAB .
    Übrigens - das lächerlichste , das ich je
    gesehen habe war an der Solitude .
    Da versuchte - unter gehörigem Applaus ,
    ein giftgrüner Kawafahrer den Boden mit dem
    Knie zu berühren !
    Die Sache hatte damals einen entscheidenden
    Fehler - das Moped war fast Senkrecht bei dem
    Spiel .
    Für mich gilt jedenfalls eins - nicht groß Reden ,
    sondern Fahren und Genießen , möglichst auf
    ähnlichen Wegen wie im Bild .P1110120.JPGP1110123.JPGP1110250.JPGP1110262.JPG
    Gruß Kurt

  • Hallo Leute ,
    wir haben erst Mitte Dezember durch - wie [...]

    Das letzte Bild aus #268 ist Gletsch, oder? An der Furkastrasse? Da kann man sich schwindelig fahren!

  • Mein Senf dazu:
    Man kann es kompliziert machen, es in alle Einzelheiten zerbröseln, untersuchen, hinterfragen, dann versuchen es zu erklären und wieder alles zusammen zu basteln. So ungefähr hab ich das genannte Buch empfunden.
    Damit kann nach meiner Meinung nur jemand etwas anfangen, der es sowieso schon kann. Und selbst bei so jemandem ist es fraglich, ob ihn das Buch weiter bringt.
    Man kann aber auch versuchen, es möglichst einfach zu machen, was mir gerade dann sinnvoll erscheint, wenn man das jemandem vermitteln will, der es eben noch nicht kann:
    Die Kurve weit außen anfahren. Das ist in einer Linkskurve auf der rechten Seite und in einer Rechtskurve auf der linken.
    Spät, spät, spät einlenken. Da kann man sich anfangs beim Fahren ruhig "spät, spät, spät" selbst vorsagen.
    Und immer möglichst weit voraus schauen. Das ist die oft genannte Blickführung - die tatsächlich wichtig ist.
    Mehr braucht es da doch erst mal nicht. Der "Rest" kommt beim Fahren, was das Wichtigste überhaupt ist. Wenn man dann noch die Möglichkeit hat, hinter einem alten Hasen herzufahren, dann geht das fast wie von selbst ... :zwinker:

  • Die obere Hälfte ist halt ein Buch vom Bernt -und der stammt (samt letzterem 't') aus einer etwas vergangenen Zeit.

    Genau genommen versucht er einen ziemlich großen Bogen zu schlagen. Zwischen Taktilität, Emotion, Vorurteilen, Beobachtungen und verklausulierten Beschreibungen.


    Was mit gut gefiel, war das Schwebebalken-Experiment.

    Seine Studenten sollten freihändig auf einem ca. 10cm breiten schwarzen Strich 3m laufen (geschätzte Angaben). Was erwartungsgemäß eher der Belustigung als dem Versagen der Studies diente.


    Dann fuhr er diesen schwarzen Strich 10cm hoch, wieweil es war ein versenkbarer Doppel-T-Träger. Da scheiterten bereits etliche beim Balancieren und sprangen vcorzeitig ab, das wiederholte er bis zu einer überschaubaren Höhe. Nur wenige schafften das. Als Einstieg in die Wahrnehmung der Realität, die sich im Grunde ja nur marginal geändert hatte, deren Händling aber (Versagens-)Ängste inkl. des Total-Versagens provozierte: Hut ab! Muss mer erst mal drauf kommen. Ich fand und finde dieses Experiment grandios und ich danke dem ollen Bernt dafür.

    Übrigens auch für den Vergleich des Motorrades mit einem Blindenstock.

    Fazit:
    Wenn ein Blinder die Taktilität seiner Finger quasi 1:1 mit Hilfe des Stockes erweitert und so den Untergrund fast sehend abbilden kann, dann solle dies der Biker mit seinem Bike auch schaffen, nämlich die Straße in seinem :arsch: zu spüren und abzubilden -naja, oder so ähnlich.


    An die Stelle, die Toni immer wieder fallen lässt, kann ich mich allerdings nicht entsinnen. Da war ich wohl längst draußen.


    Das Beste, was der Bernt riet, war, sich seine Feehlärs bewusst zu machen.
    Dazu erfand er den virtuellen Error-Counter.

    -Für die, die's net wissen, das ist ne Schraube oder auch nur ein gedachter Taster. Auf den soll mer jedesmal drücken, wennz wieder sau knapp und Bauch technisch r4ichtig krampfmäßige Scheiße gelaufen ist.


    Das hat mir bei meinem Wiedereinstieg auf ner GS500 gelehrt wie schnell mer sich auf Fuffzich hochklicken kann -und das ist definitiv das genialste, wasser (meiner Meinung nach) vom Stapel ließ!


    Ach -und die Aufkleber-Zettelwirtschaft?

    Fand ich vollkommenen Schwachsinn.
    Hätte nur der Zettel gefehlt: wer das liest ist doof.:lautlach:


    Fallz du das liest: vergib mir Bernt -ick säch auch nix weiter!:kapituliere:

    Wg. Krach fahr ich aus der Haut: loud is out!
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  • Hallo ,
    Fahren kommt nur von Fahren !
    Ihr könnt so viele Filme anschauen wie Ihr wollt !
    Ihr könnt noch so viele Bücher lesen - letztendlich
    werdet Ihr euch nur entscheidend über das Tuing
    verbessern .
    Das Hinterherfahren hat mir sehr viel gebracht .
    Dabei erkennt man sehr gut die Fehler der
    Anderen !
    Gruß Kurt

  • Die Fahr-Erfahrung bzw. die gefahrenen Kilometer machen einen nicht automatisch zu einem guten Motorradfahrer. Ich kenne genug Leute, die ohne Ende Motorradkilometer hinter sich gebracht haben, ihr Fahrkönnen aber dennoch kaum weiter entwickelt haben. Eine gewisse Anzahl gefahrener Kilometer sind allenfalls eine notwendige, keinesfalls aber eine hinreichende Bedingung für gute Fahrtechnik. Nach meinem Dafürhalten ist die Beschäftigung mit der Therorie und die ehrliche, selbstkritische Kontrolle ein mindestens ebenso wichtiger Baustein auf dem Weg zur Entwicklung zum guten Fahrer. Das Buch von Bernt Spiegel kann ich ebenfalls uneingeschränkt empfehlen. Die Sicht eines Professors für Verhaltensforschung, der gleichzeitig lange Zeit als Motorradinstuktor bei Fahr- und Renntrainings gearbeitet hat, auf das Thema Motorradfahren ist eine sehr interessante Perspektive. Viele Punkte sind allgemeingültig und nicht nur für Motorradfahrer interessant.

  • Die schiere Anzahl an Kilometern/ Jahr bilden schon einen überlebensfähigen Fahrstil ab.


    Und Spiegel hin oder her. -Als Einstieg für Unerfahrene wird der Bernt live sicher wesentlich mehr bewirken, als mit seinem Standardwerk.


    Erfahrene(re) Biker -da gebe ich dir uneingeschränkt recht- sind für Background-Infos dankbar. Waches Interesse und der Wille Neues kennen zu lernen sollte sich erst mit dem Tod erledigen.


    Z.B. dass der Entenfußfahrer, der schließlich zum Ballenfahrer wurde, bemerkt, dass auch das noch jede Menge Verbesserungspotential hat.
    Etwa, dass in Kurven, eine asymmetrische Position der Ballen... Und dass auch die Beinhaltung... die ganze Körperspannung...

    Wer glaubt es gäbe nix mehr zu lernen, der glaubt das, weil er's nicht weiß.
    Das zeichnet Gläubige aus.

    Ich glaube z.B. dass auch der gute Bernt nicht alles weiß.:grins:

    Wg. Krach fahr ich aus der Haut: loud is out!
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