Berotec Mofessor Kettenöler an der KTM 790 ADV (R)

Da haben meine Kunden seit Jahren völlig andere Erfahrungen gemacht. Es kommt auch darauf an welchen Schmierstoff man in einem Öler fährt und wie das Öl im Offroadbetrieb dosiert wird.

Die Bilder ist von Manfred Wild, er hat eine kleine Motorradwerkstatt in Maulbronn und fährt auch im Gelände. Er hat eine F 800GS, eine Africa Twin und eine 1090 R. In allen Moppeds hat er einen meiner CLS Öler verbaut und er macht immer die gleichen positiven Erfahrungen.

zum Thema Ritzel Schmierung: Ich schmiere meine Kette über das Ritzel und zwar tropfe ich das Öl nicht direkt auf das Ritzel sondern auf den Dämpfungsgummi. Es saut zwar etwas am Motorblock, doch dafür ist das Heck und das Hinterrad sauber. Habe knapp 25k auf der Uhr und die Kette seit 14000km nicht mehr nachgespannt.

Zitat von ExDuc01

Aus der Erfahrung heraus mit meiner letzten 790 habe ich mich vorerst gegen einen Kettenöler entschieden. Fährt man viel staubiges Gelände, wird dieser Staub immer schön an der leicht geölten Kette gebunden.

Das kann ich so nicht bestätigen und sehe das wie Hobbit.

Jeder Kettenöler hat gegenüber Kettenfett den Vorteil, dass mehr- oder weniger dünnflüssiges Öl gegenüber zähem Kettenfett verwendet wird, welches den Vorteil hat, den Staub eben nicht so stark haften zu lassen. Dafür muss halt öfter geschmiert werden, und genau das macht ja der Öler.

Natürlich schleudert auch der Öler den Dreck auf die Felge, jedoch in viel geringerem Ausmaß, man kann es justieren und vor allem lässt es sich besser entfernen, als mit Fettbasis.

Am MTB, welches viel mehr im Offroad bewegt wird, verwende ich z.B. nur noch PTFE Produkte, welche eigentlich für trockene Bedingungen empfohlen werden. Die ziehen am wenigsten den Staub an. Verwende es auch im Regen und Schlamm, dafür gibt es halt bei jeder Ausfahrt frisches drauf.

Wir rüsten auch Leute mit CLS Produkten aus, die mal länger weg sind. Die Dame auf dem Bild ist mit der ersten Kette bei dieser Einsatzart fast 54 000 km gefahren. Sie war fast 6 Jahre um die Welt unterwegs.

Ich hätte schon mal die Düse anders platziert. Die ist hier so eher auf 6h bzw. kurz nach 6h montiert. Soweit ich sehe, ist die Düse auch nicht auf dem Absatz des Kettenrades sondern im Absatz positioniert. Das finde ichnicht optimal, d das Öl ja immer über die Kante muss um in die Kette gedrückt zu werden. Ich wäre noch einen Tick weiter nach links gegangen und hätte die Schnittfläche plan auf den Kettenradabsatz gelegt. Immer die Kette auf das Kettenrad hochdrücken und schauen, dass die Kette die Düse nicht berühren kann!

Die Kette sieht für mich blank aus. Ist aber schwer zu erkennen aus der Perspektive. Wenn Du die Rollen der F800 GS oben ansiehst, wirst Du einen feinen Ölfilm auf den Rollen erkennen.

Den CLS Öler kann man in drei Offroadeinstellungen fahren. Eine für leichtes Gelände, da wird alle 72 Sekunden ein Tropfen Öl gefördert, eine für mittleres Gelände, da kommt alle 44 Sekunden ein Tröpfchen und für die harten Sachen eine Stufe mit allen 26 Sekunden einen Öltropfen.

Der Mofessor ist ein Schwerkraftsystem, das Öl fließt durch das Eigengewicht der Ölsäule, sobald das Ventil öffnet. Das hat aber Nachteile. Wenn die Düse verstopft, eben bei solchen Offroadfahrten, dann ist auch keine Schmierung mehr da. Der CLS EVO hat eine Pumpe, die drückt das Öl einfach raus, egal ob die Düse mit Dreck zu ist oder nicht.

Daher ist für soche Einsatzgebiete, denke ich, ein Öler mit Pumpe die bessere Wahl.

Der Mofessor ist mir vertraut, da er im Grunde eine Kopie des von uns 2012 in den Ruhestand geschickten CLS 200µ ist.

Ach das Bild ist übrigens in Argentinien gemacht.

Zitat von ExDuc01

Im Gelände wurde der Staub dann aber eben auch schnell gebunden und es sah wieder so wie im beigefügten Bild aus.

Die Rollen sehen geölt aus und die staubigen Laschen außen sind egal. Sieht also fürs Erste vernünftig aus. Mit Kettenfett würde da mehr drauf kleben.

Ah daher Australien. Ich dachte Du meinst das Bild von der im Schlamm eingegabenen KTM.

Ein schwarzes Display ist nicht unauffälliger, haben wir probiert, passt nicht zu allen Moppeds. Das Disign des Displaygehäuses ist so ein bisschen der Form der Leiterplatte geschuldet. Änderungen sind da immer auch etwas teuer.

Halb so teuer kann man übrigens immer sein, wenn man was kopiert und nicht selbst entwickelt.

Am Ritzel ist die Fliehkraft etwa 3,5 mal so hoch wie am Kettenrad. Das Öl wir deutlich schneller nach außen gedrückt und hat dann noch viel weniger Fläche als am Kettenrad. Ich ratda da absolut ab.

Die Problematik mit der verstopften Düse gibt es nur bei Schwerkraftsystemen und wenn man ein vernünftiges Schlauchsyastem, dass man dazu auch noch richtig angebaut hat, dann verbiegt auch die Düse nicht.

Hobbit sorry, ich muss dir zum wiederholten Mal widersprechen. Ich schmiere meine Kette seit mehr als 20.000 km über das Ritzel, alle 8km ein pumpstoss mit einer webasto dosierpumpe und die Kette ist sauber und gut geschmiert.

Der Mensch sucht sich halt immer die Antworten, die er hören möchte.

Kein Hersteller empfiehlt die Düsenmontage vorne, kein einziger. Ich kenne keinen Kunden, der die Düse vorne montiert und es gelassen hatte.

Hinten landet der Abwurf auf der Straße, im Kettenschutz und der Felge. Vorne alles im Ritzeldeckel, wo mit unter eh kaum Platz ist. Abgesehen davon, dass man vorne nicht so sparsam dosieren kann wie hinten, müsste man öffters den Ritzeldeckel abbauen und sauber machen. Ansonsten läuft die Kette durch den Schmodder.

Wie behandelt ihr denn die Kette nachdem der Öler verbaut wurde?

Reinigen ist soweit klar aber bis die erste gesamte Ölung während der Fahrt eintritt läuft die Kette ja doch einige Zeit trocken.

Oder lässt ihr im Stand durch drehen des Hinterrades und Erhöhung der Ölflussmenge schonmal ein paar Tropfen auf die Kette?

Grüße,

Dan

Das bisschen trocken laufen ist irrelevant.

Du kannst sie einfach mit einem Lappen mit dem Öl vom Öler einreiben