Motorschaden durch Dichtring des Kastl-Kits (Dichtring vom Trichter für den Drosselklappenkörper)

  • Moin, moin!

    Der RU 1750 war fest montiert, was man jedoch nicht sehen konnte war, dass der Trichter nicht genügend von der Schelle gehalten wurde, sodass der Trichter im RU herum flog. Der Trichter besaß zusätzlich einen Dichtring?! (warum auch immer), der sich gelöst hat und durch die Drosselklappe in den Brennraum bei laufendem Motor gelangen konnte. Nun wird es wahrscheinlich nötig sein, den Zylinderkopf meiner KTM 690 SMC-r 2013 überarbeiten zu lassen, da nun neben den Geräuschen des normalen Motorlaufs zusätzlich unregelmäßiges, metallisches Klacken/Klickern (als würde ein Ventil den Kolben berühren) zu hören ist. Der Motor wurde natürlich nicht mehr gestartet, um weitere Folgeschäden zu vermeiden.


    Die anfallenden Arbeiten lassen sich momentan noch nicht komplett abschätzen, da die Demontage des Zylinderkopfes noch erfolgen muss.


    Vorab würde ich jedoch gerne wissen, was bei einer kompletten Zylinderkopfreparatur für Kosten anfallen würden (neue Ventile, Ventile einschleifen, Ventilsitz nacharbeiten, Kopf planen, Kopfdichtung, Dehnschrauben usw.). Evtl. hat ja der eine oder andere schon Erfahrungen und kann berichten...


    Vielen Dank schon mal!


    Beste Grüße


  • Bist du dir denn sicher dass es dir einen Dichtring angesaugt hat? :staun:


    Ich würd zumindest erst mal checken was los ist, bevor du den Motor zerlegst.


    Vielleicht mal mit einer Endoskop Kamera durch den Ansaugkanal die Einlassventile checken, ob man da was sieht.


    Vielleicht kommt das Geräusch aber auch nur von den Kipphebeln?

  • Leider ziemlich sicher, war gerade fertig mit dem Einbau des Kastl sowie einer Remus-Komplettanlage.

    Es ist bei der Probefahrt passiert, bzw. die Symptome sind dann aufgetreten.


    Die Idee mit dem Endoskop könnte man vorher noch einmal ausprobieren, stimmt :ja:.


    Es hat auch kurzzeitig nach verbranntem Gummi gerochen, was ja passen würde.

  • Fuck ☹

    Ich schätze der Dichtring wird sich dann wohl in einem Einlassventil verklemmt haben. Kann mir nicht vorstellen dass er gleich komplett in den Brennraum gezogen wurde.


    Naja, das Ventil hat dann nicht mehr komplett geschlossen und womöglich hat es dann eine unliebsame Bekanntschaft mit dem Kolben gemacht :rolleyes::Daumen runter:

  • Ich weiß nur, er ist offensichtlich nicht der Erste dem das passiert ist... :denk:

  • Ich werde gleich mal ein Video hochladen vom aktuellen Motorgeräusch.


    Man muss bzgl. der Dichtung aber klar zwischen Serie und Kastl-Kit unterscheiden.

    Bei der Serien Air-Box kann nichts passieren!


    Beim Kastl-Kit ist der "Torque-Booster" größer als der Drosselklappendurchlass (kann also nicht weiter in den Motor gelangen).

    Wenn jedoch die Schelle um den RU den Torque-Booster nicht richtig erwischt, dann wird er wild im RU herumfliegen.

    Der O-Ring (siehe Markierung) ist dann auch kurze Zeit später vom Motor angesaugt.


    Der RU schien fest montiert (jedenfalls konnte man ihn nicht mehr bewegen oder per Hand abziehen).

    Dem Torque-Booster kann man nicht ansehen, ob er fest ist oder nicht.

    Kann man natürlich auch Montagefehler abtun, jedoch wäre ohne O-Ring nichts weiter passiert....

  • Die Teile sind von einer SMC (654ccm), das wird also nicht passen

  • Also ich will ja hier niemanden vorschnell verurteilen, aber wenn ich mir den Aufbau dieses Kits anschau, dann wird dieser "Torque Booster" doch nur in den Drosselklappenkörper mitsamt Dichtring reingesteckt. Eine Fixierung über eine Schelle ist hier wohl eigentlich nicht vorgesehen, denn die Schelle soll ja nur den Luftfilter außen am Drosselklappenkörper fixieren.

    Und beides (ein Teil innen und ein Teil außen fixieren) geht halt schlecht mit einer Schelle.


    Bzw. so wie der Themenstarter es schon beschrieben hat, hat man auch keinerlei Möglichkeit den sicheren Sitz des "Torque Booster" zu kontrollieren.


    Also für mich schaut das eher nach einem nicht wirklich durchdachten Montagekonzept aus, als nach einem Montagefehler :rolleyes:


    Und das kann dann schnell mal ins Auge gehn wie man hier leider sieht...

  • Der Einlass-Konus des Drosselklappenkörpers ist eine grob tolerierte unbearbeitete Gußfläche.

    In manchen Fällen passt der Torquebooster nicht richtig satt in diesen Sitz

    und NUR bei diesen Exemplaren sorgt der O-Ring für wackelfreien Halt.

    Torquebooster und O-Ring werden vom serienmäßigen K&N-Schlauchbinder in Position gehalten.


    Von den ca. 250 SMCR/SMC/Enduro/701-Kits, die wir seit 2014 verkauft haben,

    haben es 2 oder 3 Leute "geschafft", den Torquebooster mit dem Schlauchbinder NICHT festzuhalten,

    in diesen Fällen liegt der Torquebooster quer im Rohr und drosselt die Leistung spürbar,

    wobei der O-Ring nicht abging - wir haben´s soeben ausprobiert:

    Der im Kit enthaltene O-Ring geht relativ streng auf den Torquebooster drauf

    rastet in der richtigen Position regelrecht ein und geht auch bei heftigen Erschütterungen nicht ab.


    Nachdem Rockwell den Kit nicht bei uns gekauft hat, sondern irgendwo gebraucht,

    ist nicht auszuschließen, dass das einfach ein ANDERER O-Ring ist:

    zu groß, zu dünn, falsches Material (Spritdampf-Resistenz) oder sonst etwas.

    Trotzdem wäre der bei richtiger Montage in seiner Position eingeklemmt geblieben.

    (Bitte die Montage-Anleitung beachten!)


    Selbst wenn der 57 mm messende O-Ring durch den 46 mm messenden Drosselklappenkörper gesaugt würde,

    wo der Ansaugkanal durch die Drosselklappe geteilt wird,

    und durch einen einzelnen kleinen Ansaugkanal in den Ventilspalt gelangen sollte,

    dann würde der Motor entweder stehenbleiben (keine Verdichtung, weil das Einlassventil nicht ganz schließt)

    oder das kleine, weiche Gummiwürmchen problemlos durchwursten*.

    Mach dir keine Sorgen: DAS war´s nicht.


    *) Der für Brennraumturbulenz sorgende Quetschspalt, der knappste Abstand zwischen Kolben und Zylinderkopf

    ist selbst bei Rennmotoren mindestens 1 mm hoch

    und zwischen Kolben und Ventilen ist der minimale Abstand sogar mindestens doppelt so groß.

    Da würde eine 2,5 mm Gummistück keinen Schaden anrichten.

    Grüße von Babsi

    Beratung und Vertrieb Fa. Myjet "Highscore"

    2 Mal editiert, zuletzt von Babsi ()

  • Falscher O-Ring würde es natürlich erklären.


    Wenn der dann noch zu dünn ausgeführt ist dann kann's ihn auch durch die Drosselklappe wurtschteln.


    Notiz: wenn ein Einlassventil nicht 100% geschlossen ist, heißt es aber nicht dass das Gemisch nicht trotzdem zünden kann.

    Gibt dann halt ein Backfire

  • *) Der für Brennraumturbulenz sorgende Quetschspalt, der knappste Abstand zwischen Kolben und Zylinderkopf

    ist selbst bei Rennmotoren mindestens 1 mm hoch

    und zwischen Kolben und Ventilen ist der minimale Abstand sogar mindestens doppelt so groß.

    Da würde eine 2,5 mm Gummistück keinen Schaden anrichten.

    Wird sich erst weisen :rolleyes:

  • Lies doch mal ein einschlägiges BUCH - dann kannst du dir das besser vorstellen:

    Ich empfehle dir Hemut Hüttens "Schnelle Motoren - seziert und frisiert"!

    Grüße von Babsi

    Beratung und Vertrieb Fa. Myjet "Highscore"

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  • Cool :Daumen hoch:

    In dem Buch steht wirklich, was ein 2,5mm Dichtring nicht anzurichten vermag, wenn er in den Ansaugkanal gelangt? :verliebt:

    Wo kann ich das kaufen? :sabber:

  • Sollte der Themenstarter wieder erwarten trotzdem einen Schaden am Motor durch den Dichtring erlitten haben, dann muss man das Buch halt eben um ein Kapitel erweitern ??‍♂️

  • Ich hatte mit einem solchen Kommentar gerechnet seitens der Kastl Vertretung.


    Wenn man den Text genau ließt habe ich erwähnt, dass ein Montagefehler nicht auszuschließen ist.

    Genau da liegt aber eben auch das Problem, ein Montagefehler ist eben nicht auszuschließen, da man ihn schlicht und einfach nicht sehen kann.


    Ich gebe hierfür keinem die Schuld, auch wenn die Vertretung es wohl so aufgefasst hat.


    Meine Aussage als inkorrekt dazustellen finde ich aber höchst fragwürdig, da ja offensichtlich der O-Ring (wenn auch ein „falscher“ (da das Kit NICHT direkt beim „Hersteller“ gekauft wurde, besteht natürlich die Möglichkeit)) offensichtlich nicht mehr aufzufinden ist.


    Die „Vertretung“ müsste aber schon einräumen, dass die Möglichkeit besteht, dass ein 57mm O-Ring durch ein 46mm-Drosselklappenkörper gezogen werden kann. Da so ein O-Ring nunmal kein starres Bauteil ist, sondern ein sehr flexibles.


    Wir werden sehen. Wer recht hat wird natürlich gepostet, allerdings nur um die gemeine Masse auf dieses „Vorkommnis“ aufmerksam zu machen und weitere „seltene“ evtl. eintretende Schäden vorzubeugen und nicht irgendwelchen Leuten/ Unternehmen zu schaden.

  • Hast du neben dem metallischen Klackern/Klickern auch sonstige Symptome?

    Soll heißen, läuft/lief der Motor noch rund?

    Ist dir das Moped bei dem Zwischenfall abgestorben?


    Klingt vielleicht blöd, aber vielleicht ist ja nur irgendwo ne Schraube, z.B. am Auspuff/Krümmer, locker und verursacht die Geräusche?


    So Ferndiagnosen sind halt immer schwierig...


    Was hast bis jetzt alles gemacht?

  • Wie man hört läuft der Motor sehr unrund und zwischenzeitlich ist ein lautes, helles klacken zu hören.


    Ich gehe immer noch von Zylinderkopf/Ventile aus, da ich aber kein gelernter Kfz‘ler bin kann ich natürlich andere Schäden nicht komplett ausschließen.