Kettenspannung kontrollieren

  • Andreas, jetzt habe ich es verstanden! :Daumen hoch:

    Unsere Aussagen widersprechen sich nicht - ganz im Gegenteil. Du betrachtest es von der Lage der Schwinge, welche sie beim Einstellen der Kette hat! Macht ja auch Sinn :grins: .

    Je größer die Auslenkung der Schwinge beim Einstellen der Kette, desto größer muss der Durchhang der Kette sein, weil die Entfernung zwischen Kettenrad (Planet) und Ritzel (Sonne) abgenommen hat.

    D.h., man(n)/frau könnte auch grob sagen, dass das Spiel der Kette von 2 mm eher zur 790 Adv und das von 5 mm zur 790 Adv R passen würde. Und bei dir dürfte das Spiel dann deutlich größer 5 mm sein.

  • Um diese ganze Diskussion abschließen zu können, wäre es am zielführendsten,

    jeweils bei einer Nicht-R, einer R und einer Rally das Federbein auszubauen,

    die Schwinge in die Position zu bringen, bei der die 3 Punkte in einer Achse liegen (oder die Schwinge mit eingebautem Federbein und Zurrbändern in diese Position zu bringen, wie in dem Beitrag zuvor mit der Duke dargestellt),

    dann, sagen wir 40mm Spiel zuzulassen, und zwar genmessen am oberen Kettenstrang, wo die Kettenführung nicht im Weg ist,

    das Federbein wieder einzubauen,

    und abschließend einen eindeutigeren / besser zu messenden Referenzpunkt für den resultierenden Kettendurchhang / das Spiel im unbelasteten Zustand / bzw. auf dem Seitenständer stehend zu definieren.

    Grüße aus Salzburg,


    Olaf :wheelie:

  • (= Federweg) ist, desto "weiter weg" ist man beim Einstellen der Kettenspannung von der mittleren Darstellung, muss also mehr "Reserve" vorsehen

    ich hatte gerade parallel geschrieben, daher habe icb deinen Kommentar verspätet gelesen. Der Begriff "Reserve" beschreibt es am Besten!

    Jetzt kann ich gut schlafen :ja::grins:

  • Moin, ich habe das mal eben im CAD aufgerissen und hätte hier noch etwas für die Theorie.

    Die Maße habe ich grob vom Bike abgenommen. Die Winkelstellung der Schwinge im Ruhezustand habe ich nicht berücksichtigt. Ich wollte hiermit nur mal darstellen, wie sich der Achsabstand von Ritzel und Kettenrad je nach Federweg ändert.

    Theoretisch sollte man schon auf den richtigen Durchhang achten und kann theoretisch eben nicht den gleichen Durchhang der S bei der R anwenden, weil dann theoretisch die Kette zu straff gespannt wäre.

    Jetzt kommt aber das große ABER.

    In der Praxis sollte die Form der Schwinge und eben auch der Kettenschleifer oben dafür sorgen, dass der Durchhang fast identisch ist.

    Bei mehr Federweg steht die Schwinge steiler, die Kette legt sich schon eher am Kettenschleifer an und strafft damit den oberen Kettentrum etwas vor. Somit sollte unten der gleiche Durchhang möglich sein.


    Wenn man nun das ideale Maß haben möchte, müsste man eben das Federbein ausbauen und die Kette dann genau einstellen, wenn alle Achsen auf einer Linie liegen. Dann das Federbein wieder eingebaut und den Kettendurchhang an einer genau markierten Stelle im ausgefederten Zustand, also aufgebockt, alles andere wäre zu ungenau, vermessen. Dann könnte man eben immer wieder den Durchhang auf das Idealmaß einstellen. Auf dem Seitenständer wie nach Anleitung ist eben auch zu ungenau.

    Und möglichst wenig Schlupf in der Kette macht sich beim Fahren sehr bemerkbar, auch funktioniert der QS dann besser.

    Also, wer hat nun sein Federbein schon ausgebaut? :grins:

    pasted-from-clipboard.png

  • ich nicht

    bei mir klapperts auch wie sau wenn sie im mittleren Bereich der vorgesehenen Spannung ist , daher mache ich sie auf Minimum und dann klappt's super auch Q.

    --== Beim beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit WAAGERECHT zum Ohr hin abfließen==--

    :wheelie::wheelie::wheelie::wheelie::wheelie:

    1290 Super Adventure R_20 / EXC-R 450_08 / SX-F 250_18 / Freeride 350_12 und eine ewig junge Dame YZF R1 RN09_02

  • Hallo,

    Mein 790 S ist 3 Jahre alt und hat 30.000 km.

    Ich habe die Ketteneinstellung immer so gemacht, wie es KTM empfiehlt.

    Ich habe die Länge überprüft und es kam kaum bei 271 mm auf 18 Rollen heraus.

    Ich habe noch einen Spielraum von 1 mm.

    Ich muss mindestens 15.000 km fahren können, bevor ich die Kette wechsele.

    Mein Kettenrad und Ritzel sind wie neu.

    Die Kette klappert sehr, aber das stört mich nicht.

    Ich fahre 30% der Zeit im Duo.

    Für mich ist die KTM-Empfehlung gut.

  • Moin, ich habe das mal eben im CAD aufgerissen und hätte hier noch etwas für die Theorie.

    ...

    Danke, Andreas!


    Was sich schön zeigt, ist die (theoretisch, ohne Berücksichtigung der Kettenschleifer) doch relativ geringe Änderung von 2,3 mm (also 4,6 mm bezogen auf die gesamte Kettenlänge) bei einer zumindest optisch großen Auslenkung von 170mm aus der "Null-Lage".


    Wenn ich nicht ganz daneben liege, würde dieses Beispiel lt. Pythagoras ein theoretisch erforderliches Kettenspiel von mindestens 56,7 mm ergeben, wenn einer der beiden Kettenstränge beim Einstellen gespannt ist:


    DSC_0290.jpg


    Ich gehe jedoch davon aus, dass der Auslenkwinkel aus der "Null-Lage" im unbelasteten Zustand in der Praxis nicht ganz so groß ist wie in der Darstellung mit 170 mm.


    Bei z.B. 100 mm Auslenkung wäre das erforderliche Mindest-Kettenspiel schon nur mehr 33,5 mm.

    Grüße aus Salzburg,


    Olaf :wheelie:

    Einmal editiert, zuletzt von DrummerBoy ()

  • ich fahre seit über 2500km (790R) nicht mit den vorgeschriebenen 3...5mm sondern mit über 15mm Spiel zum Schwingenmesspunkt. die Kette hängt immer noch durch, der QS funktioniert besser, das Kettenschlagen bei höheren Gängen bei langsamer Geschwindigkeit ist besser und und der Ritzelsimmering ist noch dicht. habe ca. 90kg, fahre ohne Gepäck und Sozia. kleine Sprünge sind jedoch Offroad schon mal dabei..

  • Wenn ich nicht ganz daneben liege, würde dieses Beispiel lt. Pythagoras ein theoretisch erforderliches Kettenspiel von mindestens 56,7 mm ergeben, wenn einer der beiden Kettenstränge beim Einstellen gespannt ist:

    Hilf mir mal auf die Sprünge: warum nimmst du hier ein rechtwinkliges Dreieck als Lösungsansatz. Das kann ich gerade nicht nachvollziehen. Zudem ist der resultierende Wert doch viel zu hoch....

  • Hilf mir mal auf die Sprünge: warum nimmst du hier ein rechtwinkliges Dreieck als Lösungsansatz. Das kann ich gerade nicht nachvollziehen. Zudem ist der resultierende Wert doch viel zu hoch....

    Ich versuche es -


    Zuerst zur Definition des Kettenspiels (Werte um die 30 mm sind ganz normal):

    Monster 600 kette spannen - Motor und Antrieb - Monstercafe - das Ducati  Monster Forum


    Hier eine Skizze zu meinem Ansatz, mit den Werten von Andreas bei 100 mm Auslenkung aus der Null-Lage:

    DSC_0291.jpg


    Ich hoffe, Du erkennst das rechtwinkelige Dreieck.

    Der Kettenstrang muss so viel Spiel (= 2x a) haben, dass die 699,2 mm (2x 349,6 mm (c)) auf 700 mm (2x 350 mm (b)) gestreckt werden können.

    Daraus resultiert nach Pythagoras ein a mit ca. 16,7 mm, das heißt, das erforderliche Kettenspiel (2x a) beträgt ca. 33,4 mm.


    So ganz daneben scheint mir das nicht zu sein.


    Spätestens am Wochenende möchte ich versuchen, die Schwinge mit Zurrgurten und eingebautem Federbein in die "Null-Lage" zu bekommen und dann mal zu messen, was Sache ist...

    Grüße aus Salzburg,


    Olaf :wheelie:

  • Ich komme mit den Vorgaben von KTM gut klar. Die Kette ist mit der empfohlenen Einstellung bei meiner 890Adv maximal locker.

    Da ich auch einen automatischen Kettenöler verwende gehe ich mal davon aus dass ich bis zum Reifenwechsel die Kette nicht nachspannen muss.


    So bin ich die Ketten schon bei meiner ehemaligen Kawasaki ZZR 1200 gefahren. Die erste Kette hatte 56.000km gehalten, die zweite war bei 90.000km noch lange nicht am Ende.

    Yamaha XS 360, Honda CB 750 K0, MZ TS 250/1, Honda CB 750 K2, Yamaha XJ 550, Kawasaki ZZR 1200, BMW K1200 GT, BMW F650 GS, KTM 890 Adventure

  • Ich versuche es -


    Zuerst zur Definition des Kettenspiels (Werte um die 30 mm sind ganz normal):

    Hat geklappt! Ich hatte das Maß auf den Abstand zur Schwinge bezogen, wie es in der Bedienungsanleitung zum Einstellen der Kettenspannung steht.


    Ein guter Ansatz von Dir (sogar die Bezeichnung c für die Hypotenuse richtig gewählt ;o)! Zusammen mit Andreas seinen CAD-Zeichnungen habe ich hier gerade gut dazu gelernt :Daumen hoch: .


    Gutes Gelingen mit den Spanngurten! Ich bin neugierig, wie du die Spannung der Kette in der "Null-Lage" einstellst/bestimmst. Ganz spielfrei darf es ja auch nicht sein. Die Längenänderung der Schwinge in Abhängigkeit der Temperatur ist vermutlich vernachlässigbar (max. 0,5 mm) aber bei Null-Spiel ist auch wenig zu viel.

  • Ich werde es so machen, wie der Kärntner Kollege in seinem Beitrag / seinen Videos: RE: Kettenspannung kontrollieren


    Also vorher schon mal den Kettenabstand zur Schwinge statt auf die in der BA vorgegebenen 2-5 mm auf ca. 18-20 mm einstellen, prüfen, ob in der Null-Lage (an mehreren Stellen) noch ca. 10 mm Kettenspiel übrig bleibt, ggf. korrigieren und den resultierenden Kettenabstand zur Schwinge im unbelasteten Zustand (dürfte auf Haupt-, Seitenständer oder Hebevorrichtung ziemlich gleich sein) dann bekannt geben.

    Grüße aus Salzburg,


    Olaf :wheelie:

  • Spätestens am Wochenende möchte ich versuchen, die Schwinge mit Zurrgurten und eingebautem Federbein in die "Null-Lage" zu bekommen und dann mal zu messen, was Sache ist...

    Vorsicht!

    Das habe ich auch versucht, und mir dabei einen Seitenschlag in die Felge gezogen. :kacke: Der Zurrgurt zieht mehr seitlich als nach oben.

    Dabei war das Rad noch gar nicht hoch genug.

  • Vorsicht!

    Das habe ich auch versucht, und mir dabei einen Seitenschlag in die Felge gezogen. :kacke: Der Zurrgurt zieht mehr seitlich als nach oben.

    Dabei war das Rad noch gar nicht hoch genug.

    Danke für den Hinweis, Bernd.


    Ich werde die Zurrgurte jedoch an der Schwinge, z.B. an den Bobbins für die Hebevorrichtung befestigen und nicht am Rad.

    Grüße aus Salzburg,


    Olaf :wheelie:

  • Braucht es in der Nulllage echt noch so viel Spiel? :denk: