Kettenspannung kontrollieren

  • Geil - oder :grins:?


    Ein ähnlich ausgiebiges Thema wie Windschild oder Reifen...

    Grüße aus Salzburg,


    Olaf :wheelie:

  • Ich werde es so machen, wie der Kärntner Kollege in seinem Beitrag / seinen Videos: RE: Kettenspannung kontrollieren


    Also vorher schon mal den Kettenabstand zur Schwinge statt auf die in der BA vorgegebenen 2-5 mm auf ca. 18-20 mm einstellen, prüfen, ob in der Null-Lage (an mehreren Stellen) noch ca. 10 mm Kettenspiel übrig bleibt, ggf. korrigieren und den resultierenden Kettenabstand zur Schwinge im unbelasteten Zustand (dürfte auf Haupt-, Seitenständer oder Hebevorrichtung ziemlich gleich sein) dann bekannt geben.

    ich bin gespannt was bei rauskommt

    --== Beim beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit WAAGERECHT zum Ohr hin abfließen==--

    :wheelie::wheelie::wheelie::wheelie::wheelie:

    1290 Super Adventure R_20 / EXC-R 450_08 / SX-F 250_18 / Freeride 350_12 und eine ewig junge Dame YZF R1 RN09_02

  • ist zwar eine unendliche Geschichte aber es gibt doch tatsächlich Leute die sich dafür extrem interessieren und auch alles in die Hand nehmen dafür um das Problem zu lösen ich finde sowas voll geil vor allem machen sie das total umsonst einfach nur für sich, weiter so Jungs lasst euch nicht aufhalten ich finde es cool

    --== Beim beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit WAAGERECHT zum Ohr hin abfließen==--

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  • Ich werde die Zurrgurte jedoch an der Schwinge, z.B. an den Bobbins für die Hebevorrichtung befestigen und nicht am Rad.

    An den Bobbins würde ich mit Zugrichtung nach oben nichts festmachen das deutlich über 100 kg Zug ausübt. Da hätte ich Angst das die Schwinge Schaden nimmt. Lieber jede Schwingenseite umschlaufen oder eine Stange durch die Hohlachse.

    Ich finde es ja interessant und gut wenn man sich Gedanken zu den Technischen Zusammenhängen macht, aber Motorradketten, wo das Prinzip seit über 100 Jahren recht gut funktioniert :zwinker: . Strammer wie KTM es vorgibt ist mechanisch problematisch, etwas zu locker wird den Antriebsstrang nicht zerstören.

    Gruß Bommi

  • An den Bobbins würde ich mit Zugrichtung nach oben nichts festmachen das deutlich über 100 kg Zug ausübt. Da hätte ich Angst das die Schwinge Schaden nimmt. Lieber jede Schwingenseite umschlaufen oder eine Stange durch die Hohlachse.

    Ich finde es ja interessant und gut wenn man sich Gedanken zu den Technischen Zusammenhängen macht, aber Motorradketten, wo das Prinzip seit über 100 Jahren recht gut funktioniert :zwinker: . Strammer wie KTM es vorgibt ist mechanisch problematisch, etwas zu locker wird den Antriebsstrang nicht zerstören.

    Wenn es nicht gerade Alubobbins sind, die sauber und mindestens handfest eingeschraubt sind, sollten ü100kg ja kein Thema sein, schließlich kann das Bike an der Stelle auch aufgebockt werden. Eine ähnlich konstruierte Schwinge muss bei der 1290 auch mehr Fahrzeuggewicht tragen.

    Stange durch die Hohlachse finde ich auch erstmal ganz gut aber es erschwert eben auch die Justage.

    Eine ideal eingestellte Kette hat schon seinen Wert. Ich hätte auch gern einen genauen Wert ermittelt und dann später mittels passender Einstelllehere die Kette möglichst genau justiert.

    Bei meiner alten Multi gab es dazu ein Blech mit einer, welches man hinten in den Kettenschleifer einhängen konnte. Die Kettenbolzen mussten dann eben auf Höhe der Kerbe eingestellt werden. Da gab es eben kein Min/Max Wert und die Position zur Kontrolle war genau festgelegt.

    Bei der 790 hat man doch schon hier und da mehr Spielraum.

  • Wenn es nicht gerade Alubobbins sind, die sauber und mindestens handfest eingeschraubt sind, sollten ü100kg ja kein Thema sein, schließlich kann das Bike an der Stelle auch aufgebockt werden.

    Stellt sich die Frage ob die Belastung auf das Gewinde in der Schwinge beim Aufbocken in die selbe Richtung wie beim zusammen zurren mit Spanngurt ist. Ich würde umschlingen und so das Risiko eines Gewindeausbruchs vermeiden. Die Idee mit der Einstelllehre finde ich gut, ist aber bei ungleich gelängter Kette auch nur was für Leute die wissen was sie tun. Meinem Quickshifter ist das Spiel der Kette bisher egal, der reagiert eher zickig auf geringste Verstellung des Schalthebels. Bin trotzdem gespannt was ihr letztendlich für einen Wert als optimal empfindet. :Daumen hoch:

    Gruß Bommi

  • Super Thema.

    Ich möchte noch anmerken, dass auch die Vorspannung des Federbeins, bzw. der Negativfederweg, gerade bei Enduros, Einfluss nehmen kann.

    Jedenfalls wenn man aufgebockt und nicht voll ausgefedert misst. Also sind die Werte, die jemand mit Negativfederweg X ermittelt nicht zwingend 1:1 auf andere mit Negativfederweg YZ zu übertragen.

    Es sei denn alle nehmen den Wert bei voller Ausfederung.

    Hinweis: Es handelt sich hier um einen rein subjektiven Post!


    Grüße Dirk

    KTM 950SM(R) ´06

    Ducati Hypermotard 821 SP ´13

  • Stellt sich die Frage ob die Belastung auf das Gewinde in der Schwinge beim Aufbocken in die selbe Richtung wie beim zusammen zurren mit Spanngurt ist. Ich würde umschlingen und so das Risiko eines Gewindeausbruchs vermeiden. Die Idee mit der Einstelllehre finde ich gut, ist aber bei ungleich gelängter Kette auch nur was für Leute die wissen was sie tun. Meinem Quickshifter ist das Spiel der Kette bisher egal, der reagiert eher zickig auf geringste Verstellung des Schalthebels. Bin trotzdem gespannt was ihr letztendlich für einen Wert als optimal empfindet. :Daumen hoch:

    Ich bin mir sicher, dass es keine Rolle spielt, ob an der Schraube gezogen oder gedrückt wird. Zudem ist die Belastung ja eh gleich, ob ich das Gerät auf die Bobbins aufbocke oder an den Bobbins nach oben mit Gurten ziehen. So oder so wird die Schraube nach oben belastet. :zwinker:

    Und ob die Kette ungleich gelängt ist, sollte man immer prüfen, wenn man die Kette spannt. Sprich immer an mehreren Stellen den Durchhang messen.

    Beim QS habe ich auch schon mehrmals feststellen müssen, dass es sehr wichtig ist, dass dieser vor jedem Schaltvorgang auch nicht minimal belastet ist. Sonst ist es eben ein wirklich sehr gut funktionierender QS.


    sinsser für die bessere Reproduzierbarkeit sollte das Bike eh immer aufgebockt sein. Daher hätte ich nun auch eben gern den entsprechenden Wert für den Durchhang meiner 790 mit Rallyfahrwerk. :zwinker:

  • für die bessere Reproduzierbarkeit sollte das Bike eh immer aufgebockt sein.

    wenn mit aufgebockt gemeint ist, dass das Hinterrad voll entlastet und das Fb somit voll ausgefedert ist, dann ja.

    Für mich ist (auch) aufgebockt, wenn das Moped mit den Bobbins auf einem Montageständer steht. Und da wäre dann halt noch der Negativfederweg relevant.

    Hinweis: Es handelt sich hier um einen rein subjektiven Post!


    Grüße Dirk

    KTM 950SM(R) ´06

    Ducati Hypermotard 821 SP ´13

  • Ich möchte mal noch die Federvorspannung in den Ring werfen. Abhängig davon ergibt sicher ja auch ein anderer Ausfederzustand.

    Am besten wäre ein definierter Abstand von der SAG Markierung zur Achse.

    Ich finde es auch ein spannendes Thema. Bin aber auch eher auf der Seite von zu locker als zu fest.

  • Ich muss mir das noch genau anschauen, wo ich die Zurrgurte am besten befestige.

    Wenn ich wie geplant mit 2 Gurten (auf jeder Seite einer) drangehe, weiß ich im Moment noch nicht, wie ich auf der rechten Seite vernünftig beim Endtopf vorbeikomme, ohne ihn zu beschädigen...

    Oder denkt Ihr, dass ein Gurt auf der linken Seite reicht?


    Was ich auf alle Fälle tun werde, ist die Vorspannung des Federbeins komplett rauszunehmen, damit ich mir (speziell mit meiner progressiven Feder) beim Hochzurren leichter tue.


    sinsser : Wie gesagt glaube ich nicht, dass sich bzgl. der Kettenspannung viel ändert, egal ob das Moped nun auf dem Seitenständer, dem Hauptständer oder aufgebockt mit Bobbins auf einem Montageständer steht

    Grüße aus Salzburg,


    Olaf :wheelie:

  • wenn mit aufgebockt gemeint ist, dass das Hinterrad voll entlastet und das Fb somit voll ausgefedert ist, dann ja.

    Für mich ist (auch) aufgebockt, wenn das Moped mit den Bobbins auf einem Montageständer steht. Und da wäre dann halt noch der Negativfederweg relevant.

    Ja, eben, sozusagen aufgebockt auf dem Hauptständer oder wie ich MX Hubständer. :zwinker:

  • Hmm... 272 Kommentare und noch immer keine Lösung in Sicht:kapituliere:


    Nun habe ich die ultimative Lösung für das leidige Kettenthema gefunden:

    Die 790er muss vom Hof und dafür steige ich auf ein richtiges Moped um :lautlach:


    Wer will die 790er haben?


    Cheers

    j.

    ========================

    Was huscht um die Ecke und klappert?

    Ein Moped aus Mattighofen :rolleyes:

  • Man kann jammern oder selber nach Lösungen suchen...


    Gesagt - getan:

    Mit einem geliehenen 500kg-Spanngurt habe ich die Schwinge mit eingebautem Federbein auf die Höhe hochgezogen, bei der die Kette am meisten gespannt ist, also wenn Antriebswelle, Schwingenachse und Hinterradachse auf einer Linie liegen (= "Null-Lage").

    Das Moped ist dabei auf dem Hauptständer gestanden, die hinteren Seitenteile, die Sitzbank und der Kettenschutz waren abgebaut.

    Einen Haken des 2-teiligen Spanngurtes habe ich auf dem rechten Bobbin (für die hintere Hebevorrichtung) eingehängt und den Gurt auf der Innenseite das Endtopfes nach oben über die Streben geführt, in Höhe der Verriegelung für die Sitzbank.

    Auf der linken Seite habe ich mit dem Spanngurt eine Schlaufe gebildet, die ich über den linken Bobbin geführt habe (sorry für die tlw. dürftige Foto-Qualität):


    DSC_0295.jpg


    DSC_0296.jpg


    Die "Null-Lage" (Kette am meisten gespannt) habe ich mit einer Metall-Leiste ermittelt / kontrolliert.

    Bei meinem R-Federbein hat der Federweg / Hub zwischen ganz entlastet und Null-Lage an der Hinterachse gemessen ziemlich genau 100 mm betragen.

    Die Bobbins haben der Prozedur übrigens ohne Probleme standgehalten.


    Dann habe ich die Kettenspannung an mehreren Stellen kontrolliert, ich wollte ja in dieser Position noch ein Rest-Kettenspiel von ca. 10mm, gemessen am oberen Kettenstrang.

    Zufällig war die Kette bei mir schon genau in der Spannung, die das ergeben hat - ich musste also nichts verstellen!

    Wie dieses Rest-Kettenspiel in der Null-Lage ausgesehen hat, habe ich in diesem kleinen Video dokumentiert:

    Kettenspannung
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    www.dropbox.com


    Danach habe ich den Zurrgurt wieder abgebaut und gemessen, welchem Abstand zwischen Kettenglied-Oberseite und Schwingen-Unterseite das an der Stelle entspricht, die in der BA vorgegeben ist.

    Dabei habe ich die Kette mit einem Schraubendreher nach oben gedrückt und der obere Kettenstrang war gespannt.

    Dieses Maß betrug mit einem Maßband gemessen ziemlich genau 10 mm, also deutlich mehr als die vorgegebenen 2 - 5 mm:


    DSC_0300.jpg



    Der resultieren Ketten-Durchhang sieht dann mit gespanntem oberen Kettenstrang so aus, also durchaus nicht übertrieben durchhängend:


    DSC_0299.jpg


    Das alles gilt jetzt natürlich nur für das R-Federbein mit seinen 240 mm Federweg.

    Beim Nicht-R-Federbein mit 200 mm Federweg wird der Einstell-Abstand etwas größer als die 10 mm sein können, beim Rally- Federbein vermutlich etwas weniger.


    Aber nur der Versuch macht kluch - wer hat also Lust an seiner Nicht-R oder Rally eine ähnliche Messung vorzunehmen :grins:?


    Für mich jedoch ist das Thema damit zu meiner Zufriedenheit abgeschlossen...

    Grüße aus Salzburg,


    Olaf :wheelie:

  • Richtig toll, was du da getestet hast!


    Auf deinem Bild mit dem Schraubenzieher sieht es allerdings so aus als wäre die Oberseite der Kette weniger als 10mm von der Schwinge entfernt.


    Täuscht da die Optik so?

  • Richtig toll, was du da getestet hast!


    Auf deinem Bild mit dem Schraubenzieher sieht es allerdings so aus als wäre die Oberseite der Kette weniger als 10mm von der Schwinge entfernt.


    Täuscht da die Optik so?

    Achtung: Die Referenzebene für die Messung ist nicht die untere Kante der Schwinge, sondern die Fläche, die sich hinter diesem "Vorsprung" befindet, so wie es auch in der BA beschrieben ist.


    pasted-from-clipboard.png

    Grüße aus Salzburg,


    Olaf :wheelie:

  • Hat schon mal jemand den Abstand zwischen dieser Fläche und der Unterkante gemessen?

    Vielleicht ist dies ja das passende Maß zur Kontrolle.

    Quasi Kette an Unterkante und es passt.

    Viele Grüße


    Gerhard


    >>Eine Kurve ist erst dann eine Kurve, wenn ich nicht so schnell fahren kann wie ich darf!<<:grins:

  • Hat schon mal jemand den Abstand zwischen dieser Fläche und der Unterkante gemessen?

    Vielleicht ist dies ja das passende Maß zur Kontrolle.

    Quasi Kette an Unterkante und es passt.

    Die Herausforderung dabei ist, dass die Kette bzgl. der unteren Schwingenkante nach hinten versetzt ist und es deswegen sehr auf den Blickwinkel ankommt, mit dem man diese "Konstellation" betrachtet.

    Da ist es wahrscheinlich einfacher, sich ein Stück einer 10 mm starken z.B. Holzleiste zurecht zu schnitzen, um es bei der Kontrolle zwischen Schwinge und Kette zu platzieren.


    Fix montieren / ankleben würde ich so ein Teil jedoch nicht, da die Kette in bestimmten Belastungssituation evtl. daran schlagen und es mit der Zeit abnützen wird.

    Andererseits - warum nicht, ich denke da an einen 10 mm hohen, selbstklebenden Gummi-Puffer an der richtigen Stelle :grins: ...


    Hier gab es ja schon einmal einen Beitrag, in dem sich @Weity1980 ein Wucht-Gewicht an die entsprechende Stelle der Schwinge geklebt hat: RE: Kettenspannung kontrollieren

    Das war zwar an einer 690er Duke, könnte jedoch bei uns auch funktionieren.

    Grüße aus Salzburg,


    Olaf :wheelie:

  • Danke für den Aufwand. Für meinen Geschmack hängt die Kette frisch eingestellt aber doch etwas zu sehr durch. Meiner Meinung baucht es ja eben auch kein Spiel von 10mm, wenn alle Achsen in einer Flucht sind.

    Es ist eben nur zu kontrollieren, dass man eben an der Stelle misst, an der die Kette am geringsten gelängt ist.

    Da sich die Kette im Betrieb gut erwärmt, dehnt sie sich die Kette ja auch aus und somit wird der Durchhang eh größer.

    Hast du deinen resultierenden Durchhang dann auch komplett ausgefedert, also noch auf dem Hauptständer, gemessen? Nach BA steht das Bike ja auf dem Seitenständer.