Da ein Reifenthread ohne Bilder und entsprechender Erfahrungen nur wenig Sinn macht fange ich für den E10 mal einen neuen ausschließlich für diesen Reifen geltenden Thread hier an. Um was gehts: Sowohl um den MITAS E10 als auch den verstärkten MITAS E10 DAKAR in den Dimensionen 90/90/21 als auch 140/80/18er: Das Objekt der Begierde:
Profil MITAS E10 Frontreifen/Hinterreifen: Dieser Reifen ist ca. als 40/60er Reifen (Straße/Geländeanteil) einzustufen. Er zeichnet sich durch einen sehr guten Trockengrip im Gelände auf allen Untergründen aus, auch im durchnässten Gelände bekommt man mit ihm eine festgefahren Fuhre noch aus dem Schlammloch heraus. Der Seitenhalt auf nassen, steil abfallenden Seitenrändern von Schlammlöchern oder seitlich abfallendem nassen Grass ist überraschend gut. Vortrieb ist immer genug im Gelände vorhanden, nur der Seitenhalt ist etwas schwächer als von Reifen mit noch höherem Negativprofilanteil.
Auf der Straße setzt er eine großzügig angepasste Fahrweise voraus (Bei Regen noch mehr) und sollte NICHT über 2,0 bar Luftdruck auf der 690 gefahren werden. Sonst ergeht es euch so wie mir wenn mans übertreibt: KLICK
Zu diesem Vorfall möchte ich noch folgende Grafik einbringen die mir ein alter erfahrener Endurofuchs via Facebook zukommen hat lassen:
Links der MITAS E10 und rechts der MITAS E09. Beide haben in etwa den gleichen Nagativprofilanteil wobei der MITAS E10 durch die rot umrahmte längere, in Abrollrichtung nahezu durchgehende Profilfurche offroad und im Schlamm wohl mehr Seitenhalt zu verzeichnen hat. Das liegt eben genau an dieser rot umrahmten Furche, wo sich ein Steg aus Dreck einpressen kann und so den Seitenhalt des Reifens verstärkt. Nachteil dieser "Längs-Furche" ist aber die Instabilität auf Asphalt in der Schräglage. Dazu gleich mehr.
Der MITAS E09 rechts daneben hat im direkten Vergleich diesen durchgängigen Steg im Grün markierten Bereich nicht, hat daher auch ein bisschen weniger Seitenhalt bei ähnlich hohem Negativanteil in Offroadschräglagen/Schlammschräglagen zu verzeichnen. Dafür aber bietet er durch eben das Fehlen dieser durchgängigen Furche ein besseres Fahrverhalten auf Asphalt als es der E10 tut. Der E10 bricht nähmlich unvermittelt und kaum mehr kontrollierbar aus sobald man ihn auf Asphalt in Schräglage überbeansprucht. Der E09 hingegen hat bei ähnlicher Schräglage durch die, die Furche unterbrechenden Profilblöcke, noch erheblich mehr Gummi auf Asphalt im Eingriff als der E10, was auch zu einem späteren und vor allem langsameren und noch kontrollierbareren Haftungsverlust auf Aspahlt im Grenzbereich führt.
Das sollte man bei der Reifenwahl unbedingt beachten! Der E10 ist wirklich gut was sämtliche Offroadbedingungen anbelangt. Zwar nicht hervorragend wie ne Vollstolle aber eben gut. Will man den E10 eher wie einen 50/50er Reifen fahren dann sollte man sich bewusst sein, dass der E10 in Schräglage auf Asphalt die genannte und gefährliche Schwäche aufweißt. Sonst ergeht es einem wie mir im angeführten Link.
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Zu meinen Beobachtungen:
Ich habe diesen Reifen vor bald 4 Wochen auf meiner 690 montiert. Da sah er neu noch so aus:
Hinten ein neuer, verstärkter 140/80/18 MITAS E10 DAKAR
Hinterreifen von der Seite fotografiert. Profiltiefe neu ca. 9mm.
Vorne ebenfalls ein verstärkter E10 DAKAR in der Dimension 90/90/21.
Profiltief neu ca. 7mm.
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Nun nach 2800km und ziemlich genau 50/50er Nutzung (Gelände: Sand, Schlamm, Grass, Geröll /// Asphalt, schlechter Asphalt) sieht er so aus:
Der Hinterreifen hat noch ca. 5mm insgesamt übrig (bis zum erreichen des TWI nur noch etwas 3,5mm). Das dürfte so um die 1500 bis max. 2000 weiteren Kilometern entsprechen bis er illegal für den Straßenbetrieb wird. Das bedeutet so ca. 4500km sollte der Hinterreifen MITAS E10 DAKAR insgesamt auf der 690 Enduro halten.
Der Vorderreifen steht mit rund 6mm noch sehr gut im Futter. Auch hält sich die Sägezahnbildung in Grenzen. Das entspricht auch meiner bisherigen Erfahrung mit diesem Reifen vorne auf der 690 Enduro. So um die 7000-7500 sollten beim E10 vorne schon drinn sein, wobei der gemeine Sägezahn im letzten Drittel der Laufzeit deutlich zunimmt und auch etwas Unruhe bei höheren Geschwindigkeiten in die Front kommt.
Das wars soweit. Ich werde über die weitere Entwicklung vom E10 hier wieder berichten. Vielleicht hilfts ja dem ein oder anderen.
Die Linke zum Gruß,