Duke 690 R streikt

  • Hey Leute.

    Fahre eine Duke 4, mein Vater meinte heute das sie nicht mehr geht. Soll heißen, beim Zündschlüssel drehen hört man die Benzinpumpe und das Zeigerwischen ist da. Allerdings macht sie nichts wenn man den Startknopf drückt, man hört auch kein surren von unter dem Tank was sich verändert wenn man den Gasgriff dreht.

    Habe alle Sicherungen geprüft, die sind alle ok.

    Hat jemand ne Idee?


    Mfg

  • Das war mein erster Gedanke. Aber der Schalter ist es nicht. Macht keinen mucks und wie gesagt sonst kam von unterm Tank noch ein Summen (Drosselklappe oder Einspritzung), das ist auch nicht da.

  • Es scheint wohl die Batterie zu sein. Habe sie heute mal geladen und dann nochmal probiert, da kam zumindest das surren von unterm Tank wieder und der Anlasser hat auch mal kurz gedreht, es ist aber nicht genug Kraft da sie zu starten.

    Gibt's Empfehlungen für ne Batterie?

  • Dafür brauch ich sicher ein spezielles Ladegerät, oder?

    Eins für GelBatterien ist ungeeignet.

    Darf nicht Pulsen und nicht über 14,4Volt laden.

    Aber die alten Ladegeräte für Bleibatterien kannst du nehmen.

    Es reicht sogar ein kleiner Refresher für Bleiakkus.


    Und bei der Lithiumbatterie... nimm immer eine Version größer als vorgeschlagen.

    Das spart im Winter Ärger.

    Für dein Moped sollten 5,5A bis 7,5A reichen.

    Dann freust du dich über kräftigen Startstrom und ca. 2/3 weniger Gewicht :ja:

  • Eins für GelBatterien ist ungeeignet.

    Darf nicht Pulsen und nicht über 14,4Volt laden.

    Aber die alten Ladegeräte für Bleibatterien kannst du nehmen.

    Es reicht sogar ein kleiner Refresher für Bleiakkus.

    Das bedeutet also, das ich diese Batterie z. B. nicht mit meinem vorhandenen CTEK MXS 5.0 laden könnte? Soweit ich das gerade aus der Birne heraus weiß, lädt es ja auch mit Pulsstrom, oder?


  • Das Teil lädt mit bis zu 15,8V und Lithium Akkus sind in den technischen Angaben nicht enthalten...


    Ist dann wohl nicht für die LiFePO4 Akkus geeignet :nein:


    Text CTEK

    "Ausgang 14.4V/14.7V/15.8V,5.0A

    Batterietypen 12V:, NASS, Wartungsfrei, Ca/Ca, AGM, GEL"

  • LifePo Akkus haben u.a. den großen Vorteil das sie nur einen minimalste Selbstentladung haben.

    D.h. wenn sie im Winter vom Fahrzeug abgeklemmt werden braucht es keine Nachladung zum Frühjahr.


    Die Akkus werden voll geladen geliefert.


    Unter der Voraussetzung das die Lichtanlage korrekt funktioniert und der Akku geladen wird braucht man auch hier kein Ladegerät.


    Daraus kann man schließen: Für den eher unwahrscheinlichen Fall das der LiFePo Akku down ist kann man sich dann immer noch ein Ladegerät kaufen. Meistens ist dann aber der Akku Schrott und man braucht einen neuen...


    PS.

    Mann kann sehr wohl mit einem herkömmlichen Ladegerät einen LiFePo Akku laden.

    Vorraussetzung: Kein Desulfatierungsprogramm und keine Erhaltungsladung!

    Daneben sitzen und warten bis er voll ist, abklemmen und gut ist.

    Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser. :winke:

  • Ich hab meine LiFePo übern Winter wochenlang an einem herkömmlichen Ladegerät angeschlossen gehabt, inkl. Entsulfatisierung und Erhaltungsladung.


    Wusste nicht dass man das nicht darf ??‍♂️


    Schön ist's gegangen und nichts ist passiert :prost:

  • Moderne Lithiumakkus für den Fahrzeugbereich kann man an normalen Ladegeräten und an der Lichtmaschine laden, aber nur aus EINEM Grund:
    Die heutigen KfZ-Lithium-Akkus haben Current-Limiter und den Balancer und die restliche Laderegelung schon integriert, nur deswegen funktioniert das. Wäre dem nicht so, wäre der Akku nach der ersten Fahrt hinüber.

    Current-Limiter: begrenzt die Stromstärke. Ansonsten würden die einzelnen Zellen alles an Ampere nehmen was die Lichtmaschine her gibt. Das ist der Tot für beide Seiten.
    Balancer: ein Lithium Akku besteht aus vielen einzelnen Zellen, ähnlich der einer AA-Batterie. Allerdings gibt es Abweichungen in der Kapazität (normal). Sollten diese zu groß werden, laden sich die Zellen gegenseitig. Auch nicht gut, der gleiche Grund warum man keine leere und volle Batterie in seine Fernbedienung legt. Der Balancer lädt jede Zelle (Zellenverbund) so gut wie möglich auf die gleiche Spannung auf.

    Wer sich mit Modellbau beschäftigt kennt das alles.

    Einmal editiert, zuletzt von Georg_ ()

  • Current-Limiter plus Balancer steht das auf den Lithiumakkus drauf?

    Manchmal steht es in der Beschreibung, manchmal nicht.
    Aber ohne diese Ladeelektronik würde sich keine Lithiumzelle dieser Welt aufladen lassen.

    Hier mal ein Akku von JMT (ja, man mag es kaum glauben, das ist der offizielle Onlineshop für JMT Akkus):
    https://www.motomike.eu/de/ta/…etArticle/article/434475/

    In der Beschreibung findet man auch den "Balancer".


    Im Anhang mal ein Diagramm.
    Stage 1: Die Zelle wird geladen. Dies geschieht mit dem angesprochen Konstantstrom. Es gibt generell 2 Arten von Energiequellen: Spannungsquellen und Stromquellen.

    KURZER EXKURS

    I) Bei den Spannungsquellen ist die Spannung konstant, z.B. 1,5V aus einer Batterie. Hier entscheidet der Verbraucher, wie viel Strom durch den Stromkreis fließt. Deshalb wird eine Batterie auch sehr warm, wenn man sie mit einem Draht kurz schließt, es fließt theoretisch ein unendlich hoher Strom. Begrenzt wird dieser nur durch den Innenwiderstand der Spannungsquelle selber.
    Benötigt ein Verbraucher z.B. 12V und 1A, MUSS die Stromquelle auch 1A liefern (besser sind mehr Ampere, denn es entscheidet ja der Verbraucher und die Quelle muss nicht auf Vollast laufen). Ansonsten wird die Spannungsquelle zerstört

    II) Eine Stromquelle: hier ist der Strom konstant, die Spannung pendelt sich ein. So müssen Lithium Akkus aufgeladen werden und LEDs werden auch so betrieben. Hier MUSS aber die Stromquelle genau auf den Verbraucher eingestellt werden. Benötigt eine LED 1A MUSS ich das an der Quelle auch einstellen. Stelle ich an der Quelle aber 10A ein, dann schickt die Stromquelle auch diese 10A durch den Stromkreis und die LED geht in einem netten Feuerwerk unter :(
    Deshalb benötigen Lithium Akkus Strombegrenzer, oder anders gesagt eine regelbare Konstantstromquelle.
    Ende

    Stage 2: Jetzt wird es spannend! Hat die Zelle durch das Laden mit Konstantstrom eine Zellenspannung von ca. 3,6V erreicht, schaltet die Ladeelektronik um. Es wird nun mit Konstantspannung geladen. Dadurch ist der Strom wieder variabel, und sinkt ab, je voller die Zelle wird. Denn nun entscheidet ja die Zelle (Verbraucher) wie viel Strom sie möchte. Das passiert so lange, bis der Strom minimal ist. Dann ist der Ladevorgang beendet.


    Das macht die Batterie aber alles selber und man muss sich darüber keine Gedanken machen. Außer man hat den Sch*** studiert (wahrscheinlich sterbe ich deswegen auch 10 Jahre früher, der Kaffekonsum war nicht mehr gesund):motzki::grins:

  • Danke für die schlüssige Erklärung:Daumen hoch:

    Keine Angst, Motorradfahren hält jung und gesund und mit dem Kaffee musste ich auch ein bisschen nachlassen:ja: Dafür beim Motorradfahren ein bisschen zugelegt:zwinker:


    Gruß

    Mathäus

    Gruß

    Mathäus