Also, die 1290er SAR ist für mich was ganz anderes. Die Souveränität des Motors. Der noch vorhandene Komfort onroad. Das Drehmoment. Für mich aktuell die beste Schlecht-Wege-Reiseenduro. Offroad kämpfe ich allerdings gegen das Gewicht und den hohen Schwerpunkt. Ich nutze die SAR auf der Langstrecke, wenn ich weiß, dass die Strassen nicht mehr so dolle sind. Sprich dieses Jahr beispielsweise auf Sizilien oder in ein paar Tagen auf dem griechischen Festland.
Man muss auch mal sagen, dass es schon erheblich teurer werden dürfte, wenn die 1290er im Geröllfeld umfällt. Teile wie der riesige LED-Scheinwerfer möchte man nicht auf nem Stein aufschlagen sehen.
Die 790 ADV R fühlt sich für mich ganz anders an. Der Unterschied ist doch so groß, dass die ersten drei, vier, fünf Kurven sich sehr seltsam anfühlen und auch nicht recht gelingen wollen. So ungewohnt das für mich. Die 790er hat einen tiefen Schwerpunkt, wiegt gefühlt dadurch fast nix. Fühlt sich für mich an wie ein Spielzeug. Allerdings ein ausgewachsenen Spielzeug. Auf Landstrasse ein geiler Kurvenräuber (allerdings mit anderen Reifen. Der Karoo 3 geht gar nicht.) Offroad kann die 790er abseits des Asphalts wirklich schnell. Also schneller als ich kann. ;-)) Und durch den tiefen Schwerpunkt geht auch langsam recht gut. Viel besser als ne 850er GS, aber auch erheblich besser als ne 1290er SAR.
Wenn ich morgens losfahre, und mein Ziel ist, sagen wir mal Asphalt-Kurvenräubern in den Alpen, dann gerne die 1290er. Wenn ich morgens über die AB von Trier nach Bilstain in den Enduropark will, um den den ganzen Tag dort zu spielen und Abends wieder zurück, dann ganz klar die 790er. Für die Islanddurchquerung ebenfalls die 790er.
Ich habe lange überlegt, was es als Zweitmopped werden soll. Ich war auch schon bei ner 690 Enduro R, habe Africa Twin und 850GS probiert, auch die 950er Mutlistrada. Alles mögliche überdacht und überlegt. Die 790 Adv R passt wohl am besten zu dem, was ich damit machen möchte. Und ist schon sehr speziell. Nur die 790 Adv R alleine als Erstmopped, naja, da fahre ich zu weit dafür. Komfortabel ist sie eher nicht. Aber nur der Fakt, dass ich sie mit wenigen Investitionen für mich offroadfähig bekomme (50mm Lenkererhöhung ohne Verlängerung der Züge!) ist genial. Der Schutz des Tanks, der Aufbau, der an eine Enduro angelehnt ist, ist perfekt für die lange Offroad-Reise. Der Tempomat und der Quickshifter sind beides wichtig für mich. Ohne QS will ich nicht mehr sein. Ich muss offroad dann nämlich nicht mehr schalten und hab dennoch die Kupplung für die Kontrolle der langsamen Passagen. Und den Tempomat braucht es bei langen Überführungsetappen mit Stollen drauf. Das hat außer der KTM nur die 850er GS, und mit der will ich bitte nie, nie wieder ins Feld. Die AT ist zu schwer und das DCT ist für mich so überhaupt nicht offroadfähig. Die Multi kann Strasse, hat im Gelände aber auch nichts zu suchen. Und die 690 Enduro R wiederum hat keinen Tempomat und ist auf der Langstrecke vielleicht doch zu klein (ich weiß - hier im Forum gibts etliche Langstreckenfahrer mit der 690 Enduro R. Ich bin da nicht ganz so leidensfähig, glaube ich).