Bremsdruck bzw. Hebelweg in großer Höhe

  • Nur nicht die Physik!


    Der Luftdruck hat auf die physikalischen Eigenschaften der Membranen keinen Einfluß!


    Aber so wie der Siedepunkt von Flüssigkeiten bei niedrigerem Umgebungsdruck sinkt, dehnen sich eben auch mini Luftbläschen im Bremssystem (ABS Aktautor) aus.

    Stimmt....und das ist eben Physik :Daumen hoch:


    Klar, Flüssigkeiten sind inkompressibel, sonst würde ja die Hydraulik nicht funktionieren.


    Aber kein Bremssystem ist komplett gasfrei...

    Human Meyer, I think I spider.

  • Interessante Frage!
    Nach meiner Meinung dürften zwei Faktoren eine Rolle spielen:
    Ein hydraulisches Bremssystem ist zwar weitgehend, aber nie völlig(!) gasfrei.
    Die Löslichkeit von Gasen in einer Flüssigkeit ist abhängig vom Umgebungsdruck. Das weiß insbesondere jeder Taucher. Mit abnehmendem Umgebungsdruck sinkt die Gas-Löslichkeit und nicht mehr gelöstes Gas perlt aus.
    Beides führt dazu, dass der Gasanteil im System größer wird. Gas ist - im Unterschied zu Flüssigkeiten - komprimierbar.
    Um diesen Effekt zu vermeiden müßte man deshalb entweder das Bremssystem unter erhöhtem Umgebungsdruck, also in einer Druckkammer, entlüften - was kaum möglich sein dürfte oder auf entsprechender Meereshöhe vor Ort. :zwinker:

  • Hallo,


    ich habe das hier jetzt mit Interesse gelesen. Ich komme beruflich aus der Hydraulik, da gibt es ähnliche Phänomene zu beachten.

    Wie schon weiter oben genannt hängt die Löslichkeit von Gasen in Flüssigkeiten vom Druck (und vom Bunsen Koeffizient) ab.

    Das sind z.B. bei Mineralöl und atmosphärischem Druck bis zu 9%. Die Werte für Bremsflüssigkeit auf Glykolbasis kenne ich nicht,

    wird aber nicht sehr viel anders sein.

    Ich will hier nicht näher auf Details eingehen aber nach barometrischer Höhenformel herrschen auf der beschriebenen Höhe noch ca. 0,6bar absolut.

    Das Bremssystem ist zwar hermetisch abgeschlossen, steht aber in Ruhe nur unter atmosphärischem Druck. Unter diesen Bedingungen könnte ich mir ein Ausgasen (gelöste Luft wird frei in Form von Bläschen) und die Effekte auf die Bremse durchaus vorstellen. Auch der Effekt mit der vorgspannten (druckbeaufschlagten) Bremse ist so erklärbar, die Luft löst sich z.T. unter Druck wieder in der Flüssigkeit allerdings nur temporär.

    Da ich selbst aber nur kurzzeitig knapp über 3000m (Chaberton, Sommelier, etc.) gekommen bin habe ich nichts dergleichen erlebt.

    Interessant wäre an der Stelle ob die Dakar Teilnehmer in Südamerika mit ähnlichen Probleme konfrontiert waren, keine Ahnung ob die

    so lange in exponierter Höhe verbracht haben.

    2 Mal editiert, zuletzt von Kiesel ()

  • Die werden Rennbremsflüssigkeit nutzen.


    Einer der Eigenschaften, neben den höheren Siedepunkten, ist das sich Luftbläschen einfacher entlüften lassen.

    Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser. :winke:


  • Das klingt doch mal echt wie vom Profi..... :Daumen hoch:


    Besten Dank.