Dielectric Grease

  • Stecker, speziell die offenen Molex Stecker schützt man am besten mit Dielectric Grease.

    Hier schön im Video von Lyndon Poskitt zu sehen. Ab 9:53


    Dielectric Grease


    Und hier die Bezugsquellen:


    https://www.amazon.de/Permatex-81150-Dielectric-Tune-Up-Grease/dp/B000AL2RI2/ref=olp_product_details?_encoding=UTF8&me=&tag=webcom05-21


    https://www.distrelec.de/de/si…rigPageSize=10&track=true


    Amazon Dielectric Grease


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  • Silikon Fett ist dielektrisch. Für die Stecker würde ich trotzdem nicht irgendein Silikon Fett nehmen, sondern eines welches auf die dielektrische Fähigkeit getestet wurde.


    dc4_eng_tds.pdf

  • Ansonsten bleibt für mich die Frage, warum ich ein elektrisch nicht leitendes Fett in einen Stecker drücken soll, wenn die andere Hälfte der Steckverbindung nicht montiert ist.

    Ich nehme an du beziehst dich auf das Video von Lyndon. Das wird natürlich noch alles zusammn gesteckt.

  • Ja, ich beziehe mich auf das Video, da Du das ja so gelinkt hattest. Dort füllt der Mann mit der Mütze alle seine Steckergehäusehälften, einschliesslich der einen Hälfte des Kontaktes, sorgfältiger als der Mann am Tresen, mit dem Dielectric Grease auf.


    Daher meine Frage, was nützt mir die Füllung mit einer elektrisch nicht leitenden Substanz, wenn die andere Hälfte des Kontaktes fehlt?


    Erinnert ein wenig an die Geschichte mit dem Polfett, wo Leute sorgfältig den Kabelschuh sowie den Batteriepol fetteten. Und anschliessend zusammenschraubten, im festen Glauben, was gutes getan zu haben.

  • Dort füllt der Mann mit der Mütze...

    :sensationell: :Daumen hoch:


    Geb dir aber Recht, so ganz einleuchtend bzw. optimal finde ich das auch nicht :rolleyes:

    Bin aber wohl gemerkt ein elektr. Nackerpatzerl ??‍♂️

  • Wenn man jetzt sich die Definition von "dielektrisch" oder auch "Dielektrikum" anschaut, fällt auf, dass es nichts weiter bedeutet als "Isolator".

    Der Mythos, das Polfett die Leitfähigkeit erhöht hält sich auch heute noch munter. Korrekt wäre aber ein trockenes Zusammenschrauben und anschließend äußerliches fetten der Polklemmen, um die Kontaktstelle vor Feuchtigkeit und Schwefelsäuredämpfen zu schützen und damit Kontaktkorrosion vorzubeugen.


    Was das Dielektric-Grease angeht, soll es den gleichen Effekt erzielen. Da aber die meisten Stecker eingehaust sind, ist ein trockenes Zusammenstecken und nachträgliches Fetten nicht praktikabel. Es wird also darauf vertraut, dass beim zusammen Stecken der Verbindung an den Kontaktstellen auch ein Metall-Metall Kontakt entsteht. Funktioniert auch in 99,99% der Fälle, da die Kontaktsitze doch recht stramm sind.

    Die eigentlich Wirkung ist also die Abschirmung der Kontaktstelle vor Luft und Feuchtigkeit. Langfristig garantiert das Fett also die korrekte Funktion der Verbindung.

    Es ist aber ein Irrglaube, dass es die momentane Leitfähigkeit verbessert.


    Wenn man diese Überlegung anstellt, ist es also völlig unerheblich ob das Fett als "Dielektrisch" gekennzeichnet ist. Alle Fette auf Mineralölbasis ohne Zusätze von Festschmierstoffen oder Metallen sind Dielektrisch.

    Möchte mach die Leitfähigkeit erhöhen, muss ein Fett mit Partikeln eines leitenden Materials verwendet werden (Graphit, Kupfer). Dafür gibts aber spezielle Fette und die Anwendungsbiete sind auch klar abgesteckt.

    Einen mehrpoligen Stecker damit zu schmieren gehört aber nicht dazu und führt eher zum Kurzschluss als zur Verbesserung der Leitfähigkeit.


    Edit: Man sollte aber ein Fett verwenden, was selbst keine korrosiven Bestandteile enthält. Das wäre sonst kontraproduktive. Also fährt man mit einem einfachen Silikonfett schon ganz gut ;)

  • Zitat HGX "Die eigentlich Wirkung ist also die Abschirmung der Kontaktstelle vor Luft und Feuchtigkeit" genau so möchte ich meinen Thread auch als verstanden sehen. Wenn ich mir aber schon die Mühe mache meine Stecker vollzuschmieren nehme ich dann das richtige "Dielectric Grease". Kostet ja nix mit EUR 8.80

  • Nachdem ich nun etwas vor und zurück gelesen habe, in diesem Internet, muss ich resümieren, dass es kein richtiges oder falsches Fett gibt.

    Erstmal wäre es schön, wenn die Steckverbindungen dicht wären. Die offenen Stecker sind ungeiler Geiz vom Fahrzeughersteller. Möchte man seine Steckverbindungen gegen Wetter schützen, sprich auf längere Sicht korrosionsbeständiger machen, so reicht der Griff zum Lieblingsfett, was ohnehin schon in der Garage, respektive Werkstatt ist.

    Neben der Korrosionsbeständigkeit verbessert man die mechanischen Eigenschaften der Steckverbindungen, dass sie auch wieder fein auseinandergleitet, sich Kontakt von Kontakt sowie die Gehäuse leichter auseinander ziehen lassen.


    Wer bislang keinen silikonhaltigen Schmierstoff in seiner Garage hatte, braucht sich jetzt auch keinen anzuschaffen. Es ist nunmal eine glatte Grütze, die neben der Schmierwirkung auch Nachteile hat. Das sind neben den vermuteten gesundheitlichen Bedenken, der Umweltverträglichkeit, den Problemen beim Lackieren, natürlich auch das Problem unterwegs auf Reisen, wenn ich mal an den Stecker muss.

    Denn die Grütze ist da drauf und lässt sich auch nur sehr schwer entfernen. Mal eben mit dem Dampfstrahler oder Bremsenreiniger die Stecker durchreingen ist da nicht. Und von diesen im Video gezeigten Wahnsinn, die Stecker wie die Ouzo Gläser auf der Theke bis zum Rand aufzufüllen, würde ich gerne ganz abraten.


    Dann schon lieber mit seinem persönlichen Lieblingsfett oder eben der Vaseline, der großen Schwester, kurz an die Stecker tupfen und zusammenstecken. Was dann auch meine Einschätzung von weiter oben revidiert. So eine augenscheinlich glatte Oberfläche einer Steckverbindung ist ausreichend rauh, dass dort sich das Fett reinpackt. Es umschliesst dann quasi die erhabenen Stellen der Oberfläche, die dann den Kontakt mit der Gegenseite aufnehmen. Somit ist die Kontaktstelle vom Fett umschlossen und vor Korrosion geschützt.


    Einen angenehmen Kontakt wünscht

    hombacher





    Link zu externer Unterlage zu Fettigkeiten bei Kontaktliebhabern: Klüber Spezialwissen - Effiziente Kontaktpflege

  • Ich kann nur von meinem Langzeitversuch im maritimen Bereich berichten. Nach fünf Jahren waren die Stecker welche ich mit DOW DC4 gefüllt hatte noch wie Neu. Die trockenen hatten Patina und sogar Rost angesetzt.


    KTM wird wohl an der Dakar 2020 auch alles trocken einsetzen. Danach wird der Kabelbaum eh weggeschmissen.

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  • prinzipiell ist Wasser - vor allem Salzwasser, bei Winterfahrern - nicht gut für metallische / elektrische Verbindungen (wer hätts gedacht). Ich hab schon einige korrodierte Steckverbinder ausgetauscht. Ein bisschen Öl oder Fett (das haftet länger) kann da helfen. Egal ob dielektrisch oder sonstwas. Vielleicht nicht gerade Kupferpaste...


    Früher wars auch üblich, Maschinen und Motoren gelegentlich mit nem öligen Lappen abzuwischen - heute wird mit scharfen Reinigern alles gesäubert, und dann wundern sich die Leute, dass die Schraubenköpfe gammeln.