Erfahrungen mit der 390 Adventure (2020)

  • Hallo in die Runde,

    da das Teil schon bei den Händlern steht und ich hier aber noch nichts über eigene Erfahrungen mit der 390 Adventure gefunden habe, mache mal einen neuen thread auf.


    Wäre schön, wenn die ersten Besitzer von ihren Erfahrungen hier berichten.

    Gruß Baron

  • Hallo, bin zwar kein Besitzer, kann aber meine Eindrücke von einer 1 Stündigen Probefahrt stichpunktartig wiedergeben ohne aus diversen Gründen auf Nachfragen einzugehen.


    + Geht anfangs etwas hart, aber gut. Liegt an der hohen Verdichtung des Einzylinders und auch am nagelneuen Fahrwerk.

    + Fahrwerk ist sehr sportlich und stabil in der Grundeinstellung. Wird gefühlt mit jedem KM geschmeidiger. Anpassungen vor Ende der Einfahrzeit sind nicht zielführend.

    + Getriebe schaltet sich gut und mit leichter Kupplung, auch wenn sicherlich 50-100km Stadtverkehr zum Einfahren sinnvoll sind.

    + Lenkeinschlag ist gut, aber nicht extrem gut.

    + Im-Stehen-Fahren ist gut, aber nicht extrem gut. (ohne Einstellungen)

    + Sitzbank ist beimAufsitzen gefühlt hart, nach einigen Minuten aber sehr gut und extrem weit nach hinten Platz.

    + Verbrauch kalt 4,1, warm 3,6. 3,5 sind sicher ohne große Einschränkungen möglich und sehr gut für die Leistngsabgabe.

    + Optik und Verarbeitung sehr gut. Stören könnte man sich lediglich an der Optik des Serienauspuff oder dem unverkleideten Kühlflüssigkeitsbehälter. Dafür ist der Auspuff schön praktisch-schlank.

    + Rangieren ist mit den stabilen Griffen und 172kg sehr gut.

    + Reifen/-Breite (TKC70) und die gesammte Erscheinung ist sehr erwachsen.

    + Gute Ergonomie und Kniewinkel


    +- Sitzhöhe ist aktuell/neu durch die breite Sitzbank bei 1,7m nicht zu unterschätzen aber händelbar. Mit eingefahrenem Fahrwerk und Soft-Einstellung geht das noch etwas nach unten. Ansonsten 2cm tiefer kaufen.

    +- Bremse ist nicht gleich erwartungsgemäß bissig, wird aber während der Nutzung immer besser. (auch gefühlt der hohen Sitzposition und dem noch neuen/harten Fahrwerk geschuldet)

    +- Mit durchgehender Zubehörsitzbank hat auch Sozius (optisch) mehr Platz, Sitzhöhe steigt aber vermutlich wieder etwas, davür ist sie vermutlich wieder schmaler.

    +- Ein regelrechtes Race-Bike, erfordert ggf. mehr Konzentration und Selbstbeherschung als ein nur 10:1 verdichteter Motor. Die Feinmotorik braucht 20-30min Anpassungszeit, dann passt es aber und geht geschmeidig druckvoll ab.

    +- Kleines Winschild in der niedrigen Position ist nicht mehr als Naked bei 1,7m an der unteren Visierkante. Die hohe Position habe ich nicht getestet.

    +- Navi-Träger über Instrumente möglich.


    - Platz für eine Topcase-Montage ist ggf. etwas gering.

    - Lüfter sind zwar leise, laufen aber an auf Nebensträßchen im Bummeltempo bei ca 25°C. Durch den großen Kühler und 2 Lüfter nicht so laut und auffällig wie an der Duke, aber wahrnehmbar. Das wird in keinem Testbericht der Fach-Journalisten irgendwo erwähnt. Ist aber selbst für mich kein no-go.


    Fazit: Als leichtes Urlaubsmoped incl. Soziusbetrieb, oder als lokales Sportbike für die Hausstrecke hervorragend geeignet. Viel Spaß fürs Geld, bei tollen möglichen Verbrauchswerten. "Nur" 7500er Inspektionsintervalle ist für das Race-Bike ein Jammern-auf-hohem-Niveau.

    3 Mal editiert, zuletzt von Nimra ()

  • so, da ich auch ein Auge auf die 390 ADV geworfen hatte hab ich sie mir am WE mal für eine 500km Probefahrt :grins: ausgeliehen.

    Vieles wurde schon von Nimra gesagt, ich ergänze mal , Vergleiche beziehen sich ausschliesslich auf die 690 Duke.


    Motor, 44PS bleiben 44PS und Arme langziehen sollte keiner erwarten. Der Motor dreht aber herrlich frei durchs Drehzahlband und legt oben noch mal nach. Man ist mit etwas mehr Drehzahl zur 690 unterwegs, wo man sich schnell dran gewöhnt, da die Kleine akustisch sehr dezent auftritt. Am meisten machen kleine kurvige Landstrassen Spaß. Längere Autobahnetappen gehen sicherlich,dafür gibt es aber besseres.

    Das Motorrad gibt dir sofort ein gutes Gefühl, auch Offroad, das man alles unter Kontrolle hat, auch wenn die Sitzhöhe mit meinen 170cm Grenze war.


    Auch wenn viele schreiben das Windschild bringt nichts, Doch, der Windschutz ist zur 690 deutlich spürbar.Das Windschild lässt sich um 4 cm höhen verstellen , der Druck auf der Brust ist weniger, in der hohen Position noch besser, allerdings hatte ich dann starke Windgeräusche am Helm. Evtl. ist es mit dem höheren Zubehörschild besser. Die Schultern sind frei im Wind, das merkt man dann schon.


    Bremse reicht völlig aus , wenn man nicht Marc Marquez Spätbremser ist, Sitzbank ist sehr straff und beim einstellbaren Fahrwerk sollte jeder was passendes finden. Grundeinstellung, wenn sie es denn war, hab ich bei 75kg schon als straff empfunden.


    Sitzhöhe, jaaa, die Bank ist breiter als bei der 690 und mit meinen 170cm reicht es für die Zehen aber nicht mehr für den Ballen.

    Da sich das Motorrad für mich aber deutlich leicher anfühlt als die angegeben 170kg, evtl. aufrechtere Sitzposition, niedriger Schwerpunkt, hatte ich damit keine Probleme, man kann ja auch nur ein Fuß auf den Boden stellen. Höhere Stiefel und eine schmalere Bank bringen sicherlich noch was, wer aber den festen Stand sucht oder braucht wird um ein Tieferlegung nicht herum kommen.


    Bin auch ein wenig Offroad, also Wald und Wiesenwege gefahren, man merkt schon das KTM aus dem Offroadbereich kommt. Der Lenker könnte im Stehen fahren etwas höher sein aber durch das extrem leichte Handling wird man schnell mutiger. Das gute Fahrwerk tut sein übriges.

    Elektronik gibt es reichlich, hab ich mich aber nicht mit beschäftigt, das Display ist klar und übersichtlich, einige Sympole vieleicht etwas klein aber bei jeden Sonnenstand top ablesbar. LED gibt es rundrum und die Verarbeitung ist in keinen Teilen schlechter als die 690. Am ganzen Motorrad waren noch viele kleine OK Aufkleber von der Endkontrolle.


    Als spassiges Zweitmotorrad für leichtes Gelände und die entspannte Sonntagstour ist die 390 ADV sicherlich das beste was es in der Hubraumkalsse gibt. Ich hab mich schon länger damit beschäftigt, weil ich meinen Aktiosradius erweitern wollte und als ex Bundeswehr Kradmelder auf Herkules K125 :Daumen hoch:schon immer ein Hang zu leichten Offroad da war. Ich hab mir auch mal die BMW GS310, Kawa Versys 300, Honda CRF250 Rally angeschaut aber für mich spielt die 390 Adv da doch eine Liga höher und so kam es wie es kommen musste... mein Freundlicher ist lieferfähig und ich hab unterschrieben. KTM 390 Adventure in Orange. ( ist eine mattes Orange und gefiel mir besser als die weisse)

    Ich hab noch die Sturzbügel mit rein konfiguriert, die Anmeldung übernimmt mein Händler ( Katastrophe hier zu Coronazeiten als Privatperson) und ich denke nächste Woche bekommt die 690 Duke Zuwachs.


    Nach 500km easy going am WE hab ich erst mal wieder gemerkt wie geil die 690 doch für die Sportliche Landstrassenrunde ist. Die tue ich nie weg. Adventure und 690 Duke sind doch zwei grundverschiedene Motorräder und ergänzen sich hervorragend.


    so, viel geschreiben, aber vielleicht hilft es den ein oder anderen bei der Entscheidungsfindung....:zwinker:


    probefahrt.jpg

    Einmal editiert, zuletzt von immer-letzter ()

  • Ich bin gespannt wann ich die erste 390 er dann Offroad auf ner Adventure Reise erlebe und wie sie sich schlägt ....

    Bei Huneke geordert ?

  • Schön, freut mich für Dich.


    Spiele ja auch mit dem Gedanken an eine 390er.


    Vor einem Jahr spekulierte ich noch mit der 790er.

    Diese sollte eigentlich meine Kawa Versys 650 + 690 Duke ersetzen.


    Dann sah ich zufällig die 390er.


    Da ich ab den 90zigern mit japanischen 1. Zylinder Enduros, DR 650/750 und KLX 650 unterwegs war,

    machte mir die Leistung von 44 PS :denk:doch etwas weniger Sorgen.

    War halt damals so, bin damit eigentlich immer gut zurecht gekommen.


    So ganz möchte ich aber auch nicht auf die 75 PS der Duke verzichten:zwinker:.


    Denke, meine Kawa darf nach 80 Tkm den heimischen Stall verlassen.

    Die Duke wird bleiben, dafür kommt die kleine @ wahrscheinlich als Ausgleich:ja:..

    Gruß Michael

  • Da ich ab den 90zigern mit japanischen 1. Zylinder Enduros, DR 650/750 und KLX 650 unterwegs war,

    machte mir die Leistung von 44 PS :denk:doch etwas weniger Sorgen.

    War halt damals so, bin damit eigentlich immer gut zurecht gekommen.


    Ist bei mir auch so. Die spannende Frage ist aber, ob der kleinere Hubraum ein Nachteil oder ein Vorteil ist?

    Im ersten Moment natürlich ein Nachteil.

    Möglicherweise ein Vorteil deshalb, weil sie bei geringer Drehzahl weniger auf die Kette "hackt."

    Somit wäre ggf. auch ein breiteres Drehzahlband nutzbar.

    Die "großen" sind unter 3500 U/min ja kaum zu gebrauchen und bei 7000 U/min ist schon wieder Schluss.

    Gruß

    Richard

  • also die 390 hat schon ein breiteres Drehzahlband als die 690, unten läuft sie so ab 2500 U "rund" und auch oben ist mehr Luft,

    aber mit dem alten 1 Zyl aus den 90´er, die ich auch noch kenne, hat die 390 nichts mehr gemeinsam, da wo die alten schon den Drehzahl Tot sterben legt die heutige noch eine Schippe drauf

    allerdings hat die neue auch kaum Vibrationen, über das Gesamte Drehzahlband lässt sich im Spiegel immer genau erkennen wer oder was hinter einen ist, das ist ja bei der 690 schon anders...


    der Motor lässt sich schon gut fahren und gerade Offroad muss man als Anfänger (wie mich) auch keine bösen Überraschungen fürchten...

  • War heute meine 690er zum KD beim "freundlichen" abgeben.


    Die Vorzeichen für die kleine Adventure stehen :ja:gut.


    Bin mir fast sicher, die kleine in den nächsten Wochen in meinem Stall begrüssen zu dürfen:Daumen hoch:..

    Gruß Michael

  • also die 390 hat schon ein breiteres Drehzahlband als die 690, unten läuft sie so ab 2500 U "rund" und auch oben ist mehr Luft,

    nein leider, genau das Gegenteil ist der Fall.

    zwischen 3000 und 6400 ruckelt die etwas mehr als die 690. Oben raus nicht so sehr linear wie die 690

    mit dem alten 1 Zyl aus den 90´er, die ich auch noch kenne, hat die 390 nichts mehr gemeinsam

    ? die 390 hat immer noch einen Kolben und immer noch ein Cylinder. Nur die Technik hat sich gewandelt.


    llerdings hat die neue auch kaum Vibrationen,

    und wie sie Vibriert, die 390 ADV noch mehr als die Duke, ab 7500U/min rattert es exrem, da können die noch von Kawasaki lernen


    der Motor lässt sich schon gut fahren und gerade Offroad ...

    für offroad unbrauchbar,

    wird auch von der KTM beworben für schlechte Strassen und kleine touren aber nicht als Offroader, ergibt auch keinen sinn mit der 390 offroad zu fahren.

    Gangschaltung nicht vergessen

    :Daumen hoch:

  • Und der erste Rückruf mit Betreibsverbot/Verkaufsverbot ist da, für die 390 ADV.

    hat gerade mal 3 Woche gedauert seit das Bike in Europa verfügbar ist.


    Tolle Leistung KTM, das nächste mal bitte die Inder entwickeln lassen.

    Gangschaltung nicht vergessen

    :Daumen hoch:

  • Grund für den Verkaufsstopp, bzw die Ursache ist...?


    dave390duke : Die Erfahrung von @immer-letzter finde ich schon interessant. Wieso alles auseinander nehmen und negieren? Ist halt sein subjektives Empfinden:prost:

  • für offroad unbrauchbar,

    wird auch von der KTM beworben für schlechte Strassen und kleine touren aber nicht als Offroader, ergibt auch keinen sinn mit der 390 offroad zu fahren.

    Offroad ist für mich leichtes Gelände, Wald/Wiesen/Schotterwege und das lässt sich mit der 390 ADV genau so gut fahren wie mit jeden anderen Geländegänigen Motorrad. Der Rest ist deine Meinung. Jeder empfindet da anders.


    Wo bitte hast du den Rückruf her, Betriebs/verkaufsverbot sind aber schon heftige Worte ohne Quelle...

    Werde morgen meine 390 ADV abholen, mal sehen ob du schon mehr weißt als der Händler...