Fahren im Winter

  • Also komm!

    Deine Aussage. Nun fehlt noch: Deine Begründung.

    Mir genügt, dass ich die Tatsache weiß. Das "warum" werden dir hier andere besser erklären können, wenn ich mir auch nicht sicher bin, ob die Anzahl der Korinthen dir genügen werden.

    Gruß vom Harald
    "S. Auerteig"
    KTM ADV1190/R ´14; Yamaha T700 Tenere ´21; :prost:

  • Genau darum geht es. Salz in Verbindung mit warmen Wasser erzeugt wohl eine chemische Reaktion.

    Salz erzeugt auch mit kaltem Wasser eine Reaktion!


    Ich hab etwas gegoogelt und glaube jetzt zu wissen auf was die Geschichte, die durch alle Motorrad und Auto Foren geistert und die niemand genau begründen kann beruht.


    Es gibt da die RGT-Regel (Reaktionsgeschwindigkeit-Temperatur-Regel), die besagt, dass sich bei einer Temperaturerhöhung von 10°C die Reaktionsgeschwindigkeit verdoppelt bis vervierfacht. RGT-Regel

    Nun schön und gut... Auswirkungen bei einem Reinigungsvorgang von ~2 Minuten?

    Und: ich dürfte dann auch nur ein kaltes FZ mit kaltem Wasser waschen, denn zumindest in Motornähe erwärmt sich dieses ja auch wieder.


    Also für mich ist das reine Theorie, Richtung UL. Fakt ist das sich ein Motorrad mit warmen Wasser besser und schneller reinigen lässt. Auch von Salzresten.

    Grüße aus (der) St.Eiermark! :wheelie:

    2 Mal editiert, zuletzt von Russka ()

  • Ob man Natriumchlorid mit warmen Wasser oder kaltem Wasser auf kalten Oberflächen abspült, dürfte für die Reaktionsgeschwindigkeit aber nicht für die Löslichkeit relevant sein. Wärme lässt die Agressivität von dem Chlor extrem steigen und vor allem beschleunigt arbeiten. Problem ist aber nicht das Waschen wenn man mit großen Wassermengen das Salz auflöst, sondern das das Salz generell aus der Luftfeuchtigkeit das Wasser speichert und somti schon arbeitet, bevor wir waschen.

    Ich würde nie Salz mit warmen Wasser auf warmen Metall abwaschen. Mit ein wenig Geschick schaffe ich sogar, das ich so Edelstahl zu Lochkorrosion anrege. Bei Alu dürfte das recht flott gehen. Grossen Einfluss hat auch der pH Wert vom Wasser ;)

  • ...Es gibt da die RGT-Regel (Reaktionsgeschwindigkeit-Temperatur-Regel), die besagt, dass sich bei einer Temperaturerhöhung von 10°C die Reaktionsgeschwindigkeit verdoppelt bis vervierfacht...

    Ich habe nochmal drüber nachgedacht. Ich glaube, die Reaktionsgeschwindigkeit ist hier zweitrangig.

    In erster Linie geht es darum, das Salz schnell abzuspülen. Kein Salz am Bike => kein Problem. Also kalt oder warm, Hauptsache das Salz wird entfernt.

  • Salzlake greift sogar Diamant an, und das will schon was heißen. Auch mit täglichem abwaschen mit (unbedingt) kaltem Wasser und irgendwelchen Kossosionsschutzmitteln kann man durch das Salz ausgelöste Korrosion nicht vollständig verhindern. Entweder nimmt man das in Kauf und lebt damit, oder fährt in der Streusaison nicht. Ich habe zwar ein Ganzjahreskennzeichen und fahre auch noch bei Minusgraden, allerdings nur bis das erste Salz auf der Straße liegt. Ab da lasse ich das Moped stehen bis es mindestens zweimal richtig bei Plusgraden geregnet hat und die Straße wieder salzfrei ist.

  • Salzlake greift sogar Diamant an, und das will schon was heißen. Auch mit täglichem abwaschen mit (unbedingt) kaltem Wasser und irgendwelchen Kossosionsschutzmitteln kann man durch das Salz ausgelöste Korrosion nicht vollständig verhindern. Entweder nimmt man das in Kauf und lebt damit, oder fährt in der Streusaison nicht. Ich habe zwar ein Ganzjahreskennzeichen und fahre auch noch bei Minusgraden, allerdings nur bis das erste Salz auf der Straße liegt. Ab da lasse ich das Moped stehen bis es mindestens zweimal richtig bei Plusgraden geregnet hat und die Straße wieder salzfrei ist.

    Alles richtig Ingmar und mehr gibts da auch nicht zu sagen !


    Als Beispiel kauft euch mal 2 Päckchen Butter, 1x ungesalzen ,1x gesalzen


    Da sieht man in der gesalzenen Butter immer Wassertropfen drauf hängen. So ist das auch mit Salz am Moped. Neben dem eigentlichen Salz was Fraß durch Korrosion an Metallen auslöst zieht das Salz zusätzlich die Feuchtigkeit aus der Luft förmlich an .


    Mir kann keiner erzählen das er alles an Salz durch abwaschen weg bekommt. Oberflächlich auf Lack mag das möglich sein.

  • Ich fahre seit Jahrzehnten im Winter, spüle immer (nach positivem Schleckcheck) sofort nach der Fahrt noch in Mopedklamotten mit hartem Strahl und kaltem Wasser ab. Dann wird so ziemlich trocken geblasen. Meine, nicht weiter recherchierte Erfahrung sagt mir, dass ich mit kaltem Wasser das evtl. vorhandene Salz einfach abspüle bevor es sich groß auflöst. In warmen Wasser löst sich Salz anscheinend schneller auf. Obwohl das bestimmt nicht wissenschaftlich ist haut das hin. Ich hatte trotz Putzfaulheit noch nie ein gammeliges Moped und das bei stets hoher Laufleistung.

    Ich mache aber auch nur gezielte Ausfahrten wenn es die Straße zulässt (bei Schnee und Eis habe ich aufgehört, zu fahren) und keine Alltagsfahrten.

    DerGerry

  • Zumal eine Salzlake höhere Kappillarkräfte begünstigt als mineralarmes Wasser. Bedeutet einfach ausgedrückt, Salzwasser "kriecht" tiefer und schneller in kleinere Spalten und Hohlräume wie z.B. Gewindegänge oder Fehler in der Lack- oder Versiegelungsoberfläche als Salzarmes Wasser. Eine Temperaturerhöhung der Salzlake erhöht diesen Effekt noch zusätzlich, weil durch die höhere Temperatur die Oberflächenspannung des Salzwassers herabgesetzt wird.

  • ...Als Beispiel kauft euch mal 2 Päckchen Butter, 1x ungesalzen ,1x gesalzen

    Da sieht man in der gesalzenen Butter immer Wassertropfen drauf hängen. So ist das auch mit Salz am Moped...

    Richtig. Das war aber weder neu noch strittig.


    Das Abspülen mit Wasser ist aus zweierlei Gründen sinnvoll.

    • Wasser kann das Salz lösen und binden.
    • Wasser kann das Salz wegspülen.

    Mit einer Bürste oder mit Druckluft z.B. erzielt man diese Effekte nicht annähernd.


    [Das funktioniert übrigens auch, wenn man mal mit der Bremsflüssigkeit geschlabbert hat, weil diese ebenfalls hygroskopisch ist.]

    Einmal editiert, zuletzt von baui123 ()

  • ...nach positivem Schleckcheck...

    ...In warmen Wasser löst sich Salz anscheinend schneller auf...

    :achtung ironie: Ich frage mich gerade, ob man den Finger vor dem Schlecken besser über die Straße oder das Moped streicht :crazy:


    Zur Lösefähigkeit des Salzes (nachdem das weiter oben schon heftig diskutiert wurde): Man könnte das ja relativ einfach testen, indem man in zwei Limogläser o.ä. einen TL Salz gibt, dann das eine Glas mit kaltem und das andere mit warmem bzw. heißem Wasser füllt. Dann die Zeit stoppen, bis jeweils keine Körner mehr sichtbar sind.

    Das Ganze ist für unsere Praxis wohl eher eine akademische Frage. Mit warmem oder kaltem Wasser Salz zügig abzuspülen ist ja was anderes, als das Salz mit warmem statt kaltem Wasser länger einwirken zu lassen...

    Dass sich Dreck im Allgemeinen mit warmem Wasser besser lösen lässt, dürfte unbestritten sein.

    Kawasaki Z 400 B (BJ 1979)

    Yamaha XJ 600

    Yamaha FJ 1200 ABS

    KTM 390 Adventure

    Royal Enfield Classic 500 EFI

  • Warmes wasser...kaltes Wasser, völlig egal wenn man wirklich Ganzjahresfahrer ist und auch bei minusgraden noch fährt. Ohne Waschhalle gibt alles Eiswasser.

    Schlimm sind da die Kupplungen die mit Bowdenzug funktionieren. Eingefroren :denk:. Ich kenn das alles und durfte alles schon erleben.( Seit 50 Jahren auch Winterfahrer) Gab da auch mal so ein "Winterwachs" zum aufsprühen. Wurde vor allem in vielen vielen Foren beworben. Glaub aber eher von Leuten die es nie benutzt haben. Im Frühjahr bekam man das Zeugs nicht mehr runter und der Dreck saß nicht nur auf dem Moped er klebte fest dran.

    Meine Erfahrung: Entweder ist es euch egal wie euer Moped aussieht oder ihr schafft euch ein Wintermoped an. Salz gibts auch noch im März auf den Strassen.

  • Moin,


    ich bin vor einigen Jahren mit meiner DL 1000 V-Strom in Norwegen liegen geblieben und es hat sechs Wochen gedauert bis die Kiste mit dem ADAC wieder hier war. In Finnland und vom Kap bis zum Polarkreis waren die Strassen immer wieder mal gestreut (Schnefall mitte Juni war ein Erlebniss).


    Die Folge war das die Felgen und Schwinge, Standrohre und Motorteile (Alukram) völlig hinüber waren. Da war nach sechs Wochen nichts mehr zu retten :-( Auch am Rohmen hatte sich die eine oder andere Stelle gebildet.


    Die Jahre zuvor habe ich sie nach jeder Fahrt im Winter mit klarem Wasser gespült und es ist nie was gewesen. Letztendlich war die Skandinavientour dann im alter von 18 Jaren ihr "Todesurteil"


    Grüße

    Claudia


  • Bekannte von mir hatten sich im Paket 3 Street Triple gekauft wegen dem guten Paketpreis. 2 haben ihre Schätzchen im Transporter nach Hause gefahren, einer per Anhänger über gesalzene Strassen/Nass.


    Tja, das Moped dann so weggestellt und 4 Wochen später reichlich Rost auf der nagelneuen Kiste - musste dann Teilzerlegt werden :staun:

  • ich bin vor einigen Jahren mit meiner DL 1000 V-Strom in Norwegen liegen geblieben und es hat sechs Wochen gedauert bis die Kiste mit dem ADAC wieder hier war. In Finnland und vom Kap bis zum Polarkreis waren die Strassen immer wieder mal gestreut (Schnefall mitte Juni war ein Erlebniss).

    Das ist bzw. war eine Tragödie. Schließlich konntest du das Bike ja dann nicht mehr reinigen. Schlimm und schade.


    Die Jahre zuvor habe ich sie nach jeder Fahrt im Winter mit klarem Wasser gespült und es ist nie was gewesen.

    Na wenigstens macht mir das Mut, dass man im Winter durchaus kürzere Ausfahrten machen kann, sofern man das Bike danach gleich ordentlich abspült. Vermutlich ist dann auch der Korrosionsschutz eher zweitrangig.

    Kawasaki Z 400 B (BJ 1979)

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    KTM 390 Adventure

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  • Bekannte von mir hatten sich im Paket 3 Street Triple gekauft wegen dem guten Paketpreis. 2 haben ihre Schätzchen im Transporter nach Hause gefahren, einer per Anhänger über gesalzene Strassen/Nass.


    Tja, das Moped dann so weggestellt und 4 Wochen später reichlich Rost auf der nagelneuen Kiste - musste dann Teilzerlegt werden :staun:

    Na ja gut. Ein Wunder ist das ja nicht gerade, oder?

    Grüße aus (der) St.Eiermark! :wheelie:

  • Yep. Hat mich mein KTM-Enduristen-Kumpel auch davor gewarnt.

    Wenn's im Winter genItalien geht, niemals auf dem offenen Hänger transportieren. Dann kannste das Bike stattdessen gleich für 4-5 Stunden in die Salzkammer geben.

    Kawasaki Z 400 B (BJ 1979)

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  • Moin,


    ich fahre den Winter durch, meistens täglich (nicht ganz wegen Corona) mit der SAS zur Arbeit. Ich wohne in SH, von daher sind die Straßen nicht wirklich oft salzig.


    Ich habe das Motorrad sehr großzügig mit S100 Korrosionsspray eingesprüht, wodurch sich auf den Teilen ein schöner Film gebildet hat. Jetzt stellt sich mir die Frage was besser ist: nach einer Salzfahrt kalt abspritzen oder nicht? Geht beim Abspülen das Korrosionszeug ab?


    Gruß!

  • ...Jetzt stellt sich mir die Frage was besser ist: nach einer Salzfahrt kalt abspritzen oder nicht? Geht beim Abspülen das Korrosionszeug ab?

    Das hängt wohl im Einzelnen vom Produkt ab und sollte in der Anleitung stehen.

    Grundsätzlich sollte einem Konservierer ein Abspülen, ähnlich wie Regen, nichts ausmachen. Dafür ist er schließlich da.

  • Geht beim Abspülen das Korrosionszeug ab?

    Schau mal in die Produktinformation:

    https://wackchem.com/media/pdf…b/S100-PIB-KorrSchutz.pdf

    Zitat

    ...Schützt bei regelmäßiger Anwendung...


    ...oder hier:

    https://www.testberichte.de/te…osionsschutz_p120737.html


    Zitat

    Rostbildung, wenn nicht nachgesprüht wird

    Im Datenblatt räumt Dr. Wack ein, dass regelmäßige Anwendung notwendig ist, wenn das Mittel funktionieren soll. Dies bestätigt auch der Test der Zeitschrift „Motorrad News“ (Ausgabe 10/2012). Darin war das S 100 eines der beiden besten Mittel im Test, doch es gelang keinem der Produkte, unter dem Einfluss von Salz und freier Bewitterung die Testbleche über mehrere Wochen komplett rostfrei zu halten. Sattes Auf- und gelegentliches Nachsprühen sind nötig, um die Korrosion in Schach zu halten...

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