Wie funktioniert das Kurven ABS an meiner SD 3.0?

  • Hallo zusammen,

    ich hatte heute Nachmittag im Allgäu am Riederbergpass eine "brenzlige" Situation und würde gern verstehen, warum das so passiert ist.


    Ich fuhr mit moderater Geschwindigkeit bergab und bremste vor den Kurven nur mit der Hinterbremse an (ich weiß, das ist wahrscheinlich der Fehler). Kurz bevor ich unten angekommen war, passierte es in einer leichten Linkskurve. Ich bremste wieder mit der Hinterbremse an, war etwas zu schnell und mußte während des Bremsvorgangs schon in leichte Schräglage. Ich bremste sozusagen in die Kurve hinein. Keine Ahnung ob ich die Bremse zu fest gedrückt hab oder ich kurz wegen nem Teerstreifen weniger Grip hatte, auf jeden Fall rutschte mir das Hinterrad weg und ich mit gedrückter Hinterradbremse auf die Leitplanke auf der rechten Seite zu. Zum Glück war ich langsam genug um kurz davor zum stehen zu kommen.


    Jetzt meine Frage dazu. Müsste das Kurven ABS in die Situation eingreifen und mein Motorrad stabilisieren oder ist es voll dem geschuldet, dass ich nur die Hinterbremse benutzt habe? Greift das ABS im Sport Modus vielleicht weniger ein?


    Mich würde eure Meinung dazu sehr interessieren.


    Gruß

    Andi

  • Das Kurven ABS war nicht in Regelung, da du alleine hinten gebremst hast.


    Keine Regelung der Welt verschiebt physikalische Grenzen. Wenn du vom Reifen mehr verlangst wie der Grip zulässt bekommst du die Quittung.


    Als erstes meldest du dich für ein Sicherheitstraing im nächsten Jahr an.

    Du fährst mit ein paar automatismen durch die Gegend die Dich und andere in ernsthafte Gefahr bringen.


    :prost:

    Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser. :winke:

  • Ich bin mir ja im Klaren über mein Fehlverhalten in der Situation. Wie gesagt war ich nicht so schnell und hatte den Fuß auf der Bremse. Eigentlich benutze ich schon beide Bremsen. Ein Fahrtraining hatte ich nächstes Jahr sowieso mal ins Auge gefasst.


    Ich würde das System aber gerne trotzdem besser verstehen. Ist es wirklich so, dass es it nur Hinterbremse nicht eingreift. Ich dachte eigentlich bisher, dass bei Betätigung von einer Bremse, die andere immer mitbremst.

  • Als erstes meldest du dich für ein Sicherheitstraing im nächsten Jahr an.

    Genau das würde ich auch empfehlen. Nur mit der hinteren Bremse vor der Kurve ist wirklich keine gute Idee. Den größten Bremsanteil übernimmt die vordere Bremse, und das wird rein physikalisch niemals eine Regelung ändern können, da das Hinterrad beim Bremsen entlastet wird.

    Hobby ist mit dem größtmöglichen Aufwand den geringsten Nutzen zu erzielen.

  • Genau das würde ich auch empfehlen. Nur mit der hinteren Bremse vor der Kurve ist wirklich keine gute Idee. Den größten Bremsanteil übernimmt die vordere Bremse, und das wird rein physikalisch niemals eine Regelung ändern können, da das Hinterrad beim Bremsen entlastet wird.


    Und dazu auch noch Bergab....

  • Servus crankandy wenn Du magst melde Dich gerne mal wenn Du wieder in der Gegend bist, wohne direkt am Riedbergpass und kann Dich gerne mal mitnehmen und schauen was wie wo bzw. helfen.

    LG

    Sven

  • crankandy


    Hi


    Nach deiner Beschreibung hört sich das nach Schreckreaktion an. Als dir das Hinterrad kurz etwas weggerutscht ist hast du das Moped etwas aufgerichtet und bist dadurch Richtung Kurvenaussenseite/Leitplanke gefahren. Das hatte aber nichts mit dem ABS zu tun! Hätte das ABS geregelt, wäre dein Eindruck eher der von verringerter Bremswirkung gewesen.


    Nachtrag:

    Das war jetzt vllt etwas missverständlich ausgedrückt. Also, es kann schon sein, das du dein Hinterrad überbremst hast und es dadurch kurzzeitig blockiert hat. DAS hat dann das ABS erkannt und gegengeregelt, sprich Bremswirkung reduziert bis sich das Rad wieder syncron zum Vorderrad gedreht hat. Das ABS war aber nicht für das wegrutschen verantwortlich.


    Nachtrag 2:


    Ich vermute, du hast noch nicht viel Erfahrung mit Moped's dieser Klasse?! In dem Fall würde ich dir auch dringend anraten, ein entsprechendes, geführtes Training zu machen. Dort wirst du dann durch Instruktoren unter kontrollierten Bedingungen an die jeweilige Fahrsituation herangeführt. Bremsen bis in den ABS Regelbereich z.B. muss man sich selbst "erfahren", auch in Schräglage! Und die Vorderradbremse in Kurven rein zu benutzen ist auch kein Hexenwerk, macht sogar Spaß. :ja:

    2 Mal editiert, zuletzt von Ingmar71 ()

  • Ich denke es war so wie du schreibst. Ich bin durch den kurzen Rutscher erschrocken, habe das Motorrad aufgerichtet, die Hinterradbremse weiter durchgedrückt und bin dann dank ABS noch vor der Leitplanke zum stehen gekommen.


    Ich meinte ursprünglich nicht, dass das ABS fürs wegrutschen verantwortlich war. Eher das es das Aufrichten verhindern hätte sollen.

    Es war wohl wirklich dem alleinigen Benutzen der Hinterradbremse geschuldet. Wie gesagt, ich war eher langsam unterwegs und hab aus Faulheit den Fuß auf der Hinterradbremse gehabt um in den Kurven bei Bedarf anzubremsen.


    Ich hab das Bike erst seit diesem Jahr und vorher hatte ich das so nie. Ein Fahrtraining um die Systeme kennenzulernen ist wohl nicht das schlechteste.


    Danke für deine Einschätzung :Daumen hoch:

  • Wenn ich recht informiert bin hat auch die SD-R eine Kombibremse (vorne und hinten gleichzeitig, bei ziehen der Vorderradbremse). Ich benutze die Hinterradbremse nur beim Zurollen auf eine Ampel, alles im Bereich wo ich Zeit und Platz habe. Ansonsten nur Vorne, ganz selten beides.

    In der Kurve allein die Hinterradbremse zu benutzen ist nun wirklich dass Dümmste was du machen kannst, es sein den du bist Marquez oder Rossi, wenn du da nur etwas zu fest drückst machst du einen Abflug, das lernt man aber in jedem Sicherheitstraining.

  • Wenn ich recht informiert bin hat auch die SD-R eine Kombibremse (vorne und hinten gleichzeitig, bei ziehen der Vorderradbremse). Ich benutze die Hinterradbremse nur beim Zurollen auf eine Ampel, alles im Bereich wo ich Zeit und Platz habe. Ansonsten nur Vorne, ganz selten beides.

    In der Kurve allein die Hinterradbremse zu benutzen ist nun wirklich dass Dümmste was du machen kannst, es sein den du bist Marquez oder Rossi, wenn du da nur etwas zu fest drückst machst du einen Abflug, das lernt man aber in jedem Sicherheitstrainin

    Das mit der Kombibremse ist interessant. Leider kann ich nirgends was dazu finden ob das bei der SuperDuke wirklich so ist. In der Anleitung steht mal nicht davon.

  • Ich war bisher der Meinung, KTM hat keine Kombibtemse, egal welches Moped ?‍♂️?

  • Das mit der Kombibremse ist interessant. Leider kann ich nirgends was dazu finden ob das bei der SuperDuke wirklich so ist. In der Anleitung steht mal nicht davon.

    Es ist keime Kombibremse. Es ist ein Combined ABS.

    Heisst beim "normalen" Bremsen mit der Vorderradbremse passiert hinten genau gar nichts.

    Wird stärker Richtung ABS Regelung gebremst legt das System die Beläge der hinteren Bremse an und die Reaktionszeit zu verkürzen.


    Eine "richtige Kombibremse" wie BMW hat die KTM nicht.

    Gruß
    Harald :wheelie:

  • Bergab nur mit der hinteren Bremse, sind ja ideale Voraussetzungen! :grins::ja:

    Führerschein (so mit Fahrstunden ) haste aber gemacht oder?

    Ganz ehrlich ... wie kommt man auf so etwas?


    Die Vorteile der dynamischen Radlastverteilung lassen die meisten Fahrer sogar nur vorn bremsen. Man verschenkt im Fall der Fälle zwar auch einige Meter aber nur hinten bremsen ... hmmmm ...

    Gruß
    Harald :wheelie:

  • (Teil-)integrale Bremse hin oder her, die Bremswirkung ist immer besser, wenn beide Bremsen betätigt werden. Deswegen lernt man das in der Fahrschule auch so :zwinker:

  • Warum muss denn jetzt gleich wieder auf dem Kollegen rumgehackt werden? Er hat einen Fahrfehler gemacht, dafür hat er in Form des Schrecks auch sein Lehrgeld bezahlt. Das hätte auch schlimmer ausgehen können. Zudem ist er lernwillig, wie sein Posting hier beweist. Also, was soll das? Solche Bikerkollegen braucht niemand...