Tank wirklich 20 Liter?

  • Hallo,


    ich frage mich ob die Angabe zum maximalen Tankinhalt mit 20 Litern so stimmig ist, oder ob da vielleicht etwas mehr oder weniger rein geht?


    Hat schon mal jemand das Ding komplett leer gemacht und weiß wieviel da tatsächlich rein geht? Hat schon mal jemand über 20 Liter getankt?


    Ich frage, weil ich dann besser abschätzen kann wie gut die Tankanzeige "Restreichweite" eigentlich arbeitet...


    Grüße,


    Matthias

  • Wenn die Reserveleuchte angeht, suche ich ne Tankstelle, das schon nochmal gerne 20km Weiterfahrt bedeutet. Dann gehen so 17-17,5 Liter rein.


    Ich hab schonmal 18,8 nachgetankt, mehr noch nicht ausprobiert. Da noch keine Aussetzer. Der "letzte Tropfen" wird wie bei den meisten Motorrädern eher schlecht nutzbar sein, da musste dann wsl. die Kiste kippen, warten bis es nach links rüberläuft und dann den Sprithahn an der Ausgleichsleitung zudrehen (dass nix zurückfliesst), sodass die Pumpe noch etwas länger zuverlässig Sprit ansaugen kann.


    Bleiben also mindestens 50km, wenn man wirklich sparsam fährt noch etwas mehr.


    PS: Unter die Sitzbank passt übrigens sehr gut ein dünner Schlauch, um Sprit umzufüllen, falls du dochmal liegenbleibst oder jemand anderem helfen willst.

  • Ich konnte einmal 19,6l nachfüllen, da lief sie aber schon 30km auf restreichweite 0km. Aber lief noch ganz normal. Ich denke nicht das mehr als 20l reingehen werden.

    • Hilfreich

    Bei meiner habe ich einmal 20,7 lt getankt, lief aber noch normal.
    Da ich noch nie ein Fahrzeug besessen habe wo der Spritverbrauch bzw. die Restreichweite (Reichweite) gestimmt haben, teste ich das nach ca. 2000km

    Laufleistung aus. Nehme mir 5 lt. Sprit im Kanister mit und fahre bis die Treibstoffwarnung beginnt, ab dann fahre ich max. 80 km/h bis der Motor stehen bleibt, Notiere die Strecke und habe so eine brauchbare Restreichweite (die Strecke sollte allerdings Hügelig sein).

    Den Verbrauch rechne ich mir aus, da die Anzeige eher der Wasserstandsanzeige eines Flusses ähnelt und daher unbrauchbar ist.

  • An leerfahren habe ich auch schon gedacht. Eigentlich aber unter normalen Bedingungen. Der entscheidende Wert ist ja letztlich die real nutzbare Spritmenge. Ist ja eigentlich egal ob dann wenn der Motor ausgeht noch irgendwo ein halber Liter rumschwappt, den kann man höchstens mal im absoluten Notfall versuchen zu aktivieren.


    Habe das mal mit meinem Golf 7 gemacht, da war die Überraschung recht groß: Nachdem die Restreicgweite 0 Km hatte, fuhr ich noch über 80 Km!! Tatsächlich hatte das Auto da noch etwa 7 Liter im Tank!


    Bin gespannt...

    Also bisher sind 20,7 Liter geboten ?


    Grüße,


    Matthias

  • Hallo,


    also ich habe heute mal ne Runde mit Kanister gemacht:


    Das Moped zeigte bei Km 391 eine Restreichweite von 0 Km an. Bei Km 400 sprang dann plötzlich die Restreichweite wieder auf 30 Km, aber dann etwas später wieder zurück. Bei ca 405 habe ich dann ziemliche Aussetzer beim Beschleunigen bekommen. Das Moped verhielt sich so, als sei sie so gut wie leer. Ich bin dann bei Km 409 an einer Tankstelle angehalten und habe das Experiment abgebrochen (also nicht gefahren bis der Motor ausging).


    Tanken konnte ich dann gerade mal 19,66 Liter. ? Also entweder da geht nicht mehr, oder das Moped kann den Rest nicht mehr anständig nutzen? Das werde ich wohl nochmal hinterfragen müssen.


    Was positiv auffällt: Der Bordxomputer gibt einen Durchschnittsverbrauch von 4,8 Litern an (ich habe die 890er) und errechnet habe ich exakt 4,8068... Liter. Somit wird der Verbrauch wirklich sehr genau angezeigt. ??


    Es bleibt die Frage, ob es so unterschiedlich große Tanks gibt, oder ob mein Moped den Tank aus irgendeinem Grund nicht vernünftig leerfahren kann? ?


    Grüße


    Matthias

  • Das ist keine besonders gute Idee zu fahren, bis es zu Aussetzern kommt.
    Der Katalysator kann dabei zerstört werden und zwar schneller als man denkt.

  • Hallo,


    ja richtig. Grundsätzlich nicht gut.


    Sollte halt mal zum Kennenlernen sein, einfach um zu wissen wieviel Sprit effektiv zur Verfügung steht, auch um abschätzen zu können wie gut man sich an der Tankanzeige orientieren kann.


    Ich weiß jetzt, daß ich etwa 19,5 Liter effektiv verfahren kann, und kann so demnächst besser abschätzen was das Moped kann.


    Grüße,


    Matthias

  • Der einfachste und sicherste weg um den tank auszulitern


    Ohne Ausbau des Tanks möglich -> beide Benzinleitungen vom tank entfernen Sprit komplett auslassen -> Benzinhahn beidseitig schließen und mit gemessenen mengen voll füllen.

    oder umgekehrt -> zuerst voll füllen und dann abmessen was rauskommt.


    zu bedenken ist noch dass da die Benzinpumpe(n) noch verbaut ist und etwas die Messung verfälscht.


    mit Ausbau -> umdrehen zum ausleeren ansonst ident wie ohne ausbau

  • Ja, richtig. Damit bekomme ich die Füllmenge gut bestimmt. Mit dem Fahrversuch bekomme ich halt die Menge die effektiv nutzbar ist.


    Ich denke beide Wege führen zu einem brauchbaren Ergebnis.


    Es bleibt ein Näherungswert, denn Kraftstoff hat bei unterschiedlichen Temperaturen wohl auch ein leicht unterschiedliches Volumen. Vermutlich weichen die einzelnen Tanks auch nochmal minimal voneinander ab...


    Grüße,


    Matthias

  • Na, eure Sorgen möchte ich haben. Und dafür womöglich auch noch Pumpe und Kat ruinieren, ob sich das rentiert. Wo liegt da der praktische Nutzen?

    Weiterdenken statt Querdenken

  • ist schon klar, dass man gerne wissen möchte, wie weit man kommt.

    Ich habe auch schonmal 19,5 l getankt, weil keine offene Tankstelle zu finden war.

    Aber der Motor lief normal, Aussetzer konnte ich nicht feststellen.

  • Hallo,


    Die Ergebnisse von Mattlink sind mit meinen Erfahrungen ziemlich deckungsgleich. Die Aussetzer beim Beschleunigen hatte ich auch. Also für diejenigen, die den praktischen Nutzen an dem Versuch nicht erkennen können: er hat sich an die tatsächlich verfügbare Kraftstoffmenge herangetastet und den Versuch auch abgebrochen. Ich habe das gleiche eher unfreiwillig gemacht. Jetzt sind wir um eben diese Informationen reicher.


    Wieso soll der kat davon großartig Schaden nehmen? Jedes Mal Motor abstellen bedeutet die Zündung unterbrechen. Die Aussetzer sind durch Mangel an Kraftstoff verursacht worden. So einen gravierenden Unterschied sehe ich nicht. Wenn unverbrannter Kraftstoff im kat entzündet (anschieben etc.) dann ist das was anderes.


    Genauso Kraftstoff Pumpe: sie ist doch nicht über Minuten hinweg trocken gelaufen.


    Der einmalige Versuch und die daraus gewonnenen Erkenntnisse sind es mMn. das Risiko Wert gewesen, um in Zukunft solche Situationen eben besser vermeiden zu können.


    Gruß,


    Dawid

  • dd7


    Der Kat wird deshalb geschädigt, weil der Motor Verbrennungsaussetzer hat. Das heißt, der Motor bekommt nicht genügend Kraftstoff und es kommt damit kein zündfähiges Gemisch zustande. In den Abgasen ist aber immer noch ein Restanteil an unverbranntem Kraftstoff.

    Dieser Rest genügt, um den Kat zu schädigen.

  • jetzt würde ich den Äußerungen gerne technisch auf den Grund gehen, da ich bei einer so kurzen Einwirkdauer auch nicht von einer Schädigung ausgehen würde:


    ok, Zündaussetzer müssen nicht zwangsläufig im Fehlen eines Zündfunkens sondern können auch in einem nicht zündfähigen Gemisch (zu fett oder zu mager) begründet sein.


    Bei dem hier vorliegenden Versuch wird bei der Beschleunigung das Gemisch zu mager sein, was

    a) entweder als Zündaussetzer empfunden wird (Gasgriff wird weiter aufgedreht aber die Leistung nimmt nicht proportional zu)

    b) oder zum Ausbleiben des Arbeitstaktes führt, weil das Gemisch nicht zündfähig ist.


    Wenn Fall b zutrifft, dann kommt eine Ladung unverbrannter Kraftstoff in den Kat. Aber was ist die Folge?


    Verminderte Konvertierung durch Ablagerung des (unverbrannten) Kraftstoffs und/oder Zerstörung der katalytischen Schicht durch örtlich zu hohe Temperaturen, da die (unverbrannten) Kraftstoffe nachverbrennen?


    Was genau macht den Kat kaputt?

  • Was genau macht den Kat kaputt?

    Der unverbrannte Kraftstoff verbrennt im Katalysator. Es genügen schon geringe Mengen und eine kurze Zeit um den Kat nachhaltig zu schädigen.

    Woher ich das weiß? Ich war jahrelang in der Motorenentwicklung bei süddeutschen Automobilherstellern beschäftigt und dabei auch an der Abgasnachbehandlung durch Katalysatoren beteiligt.

  • Das hört sich kritisch an aber wie groß ist der Schaden und welche Folgen sind zu erwarten?


    Reden wir hier von "die Konvertierungsrate wird schlechter" oder von "CO-Wert bei der nächsten AU wird nicht erfüllt"?


    Kannst Du das noch ein wenig greifbarer machen?

  • Das Schadensbild kann vielfältig sein. Das geht von der Minderung der Konvertierung durch Anschmelzen der Beschichtung mit damit verbundener Verringerung der aktiven Oberfläche bis hin zum totalen Schmelzen des Katalysators und damit Totalausfall.

    Der Schaden hängt letztendlich von der Menge des im Kat verbrannten Kraftstoffes ab und von der Häufigkeit dieser Ereignisse.