Gewinde für Bremssattelaufnahme defekt

  • Moin,


    es geht um meine 690 SM R Bj. 2008.


    Ich habe ein großes Maleur, wie heißt es so schön: "nach fest kommt ab..."

    Folgendes Problem:


    Bei der Demontage der Vorderradbremse, waren die beiden M10x1,25 Schrauben deart festgezogen, das beim Rausdrehen das Gewinde aus der Gabelaufnahme mit eraus kam.

    Festziehen ist nicht mehr, die untere Schraube dreht komplett durch und die obere hatte auch relativ wie Gewinde mit raus gezogen...


    Kann ich hier bedenkenlos mit Helicoil arbeiten?

    Oder bleibt nur eine neuer Gabelholm mit Bremsaufnahme?



    Die Kati stand jetzt längere Zeit und wir wollten sie Generalüberholen...und dann sowas, es lief auch anfangs einfach zu gut :grins:


    Vielen Dank + Viele Grüße

  • Wenn das Helicoil fachmännisch eingebaut wird, hätte ich dort keine Bedenken.

    Vermutlich waren die alten Schrauben mit Loctide eingeklebt.

  • Mit einem Gewindeeinsatz kein Problem.

    Bin ein Freund von V-Coil Rapid.

  • Siciliano

    Hat den Titel des Themas von „Gewinde an Gabelklaue / Bremse rund...HILFE“ zu „Gewinde für Bremssattelaufnahme defekt“ geändert.
  • Seh da auch kein Problem bei einem Gewindeeinsatz wenn es ordentlich ausgeführt ist.

    Und ja, KTM gibt hier Loctite 243 und 45NM Drehmoment vor.

    Ich warte auch schon auf den Tag an dem dieses Gewinde bei mir die Hufe strecken wird.

    Meines Erachtens nach ist man da fast machtlos und selbst wenn man das Gewinde und die Schrauben jedes mal penibel reinigt und wirklich nur einen kleinen(!) Tropfen Loctite verwendet, so ist dieses Klumpert in meinen Augen einfach nicht darauf ausgelegt beliebig oft montiert/demontiert zu werden.

    Eine Möglichkeit für längere Haltbarkeit wäre ggf. auf das Loctite gänzlich zu verzichten und stattdessen einen Sicherungsdraht an den Schrauben anzubringen.

  • Hy, stell mal Bilder ein.

    Wenn du bis 8.1 warten kannst, kläre ich dir das mit unseren Helicoil-Spezialisten in Bielefeld ab.

    Kannst dann die Teilenummern haben für die Einsätze + die Anleitung für das Werkzeug.


    Allgemein ist zu den Helicoileinsätzen zu sagen, dass diese oft nur aus dem Reparaturbereich bekannt sind.

    Die Einsätze werden aber speziell im Automotive oft bei Serienteilen als Gewindepanzerung eingesetzt.


    Liebe Grüße


    René

  • so ist dieses Klumpert in meinen Augen einfach nicht darauf ausgelegt beliebig oft montiert/demontiert zu werden.

    Deswegen werden bei den ganzen Rennmotorädern wo man ja ständig Reifen wechselt und dergleichen die Schrauben mit weniger Nm angezogen als vorgegeben ist.

  • Deswegen werden bei den ganzen Rennmotorädern wo man ja ständig Reifen wechselt und dergleichen die Schrauben mit weniger Nm angezogen als vorgegeben ist.

    Jaja klar. Ich habe sogar gehört, dass die Mechaniker dafür ein Spezialwerkzeug benutzen...den sogenannten schwarzen Nulldrehmomentenschlüssel. ?


    Cheers

  • Ne, das glaub ich schon.

    Bei einem Rennmotorrad, wo nach ein paar Stunden der Bremssattel zur Reifendemontage wieder abkommt, ist das auch legitim, aber bei einer 690iger würd ich das jetzt nicht unbedingt jemanden empfehlen.

    Noch hab ich persönlich kein Problem und meine Möhre ist ja nun auch schon fast 12 Jahre alt, aber ich bin Realist genug und hab genug Erfahrung um mir dessen bewusst zu sein, dass es mich früher oder später genauso erwischen kann dass hier irgendwann das Gewinde die Hufe streckt.

    Umso penibler gehe ich aber an dieser Stelle auch immer vor, vielleicht bleibt es mir dann dauerhaft erspart

  • ...wenn genügend Material bzgl.der "Wandstärke" vorhanden ist, dann sollte eine Reparatur mit Helicoil kein Problem sein. Die Gewindehülsen werden mit hochfesten Kleber eingesetzt. Das hält wie geschweißt! ...auf Hitzebeständigkeit achten!!!

  • Ich würd sogar soweit gehn zu behaupten dass hier ein Gewindeeinsatz besser ist als das original Gewinde. Vorausgesetzt natürlich es ist sauber gemacht

  • Und ja, KTM gibt hier Loctite 243 und 45NM Drehmoment vor.

    Die Schraubensicherung wird nicht das Problem sein :zwinker:

    Die wenigsten werden die Sättel mit einem Drehmomentschlüssel anziehen, da kann man es schnell übertreiben.

    Seh da auch kein Problem bei einem Gewindeeinsatz wenn es ordentlich ausgeführt ist.

    Das ansetzen der Schraube ist mit HeliColi das Problem.

    Wenn die verkantet, ist der Einsatz schnell hinüber.


    Die Gewindehülsen werden mit hochfesten Kleber eingesetzt. Das hält wie geschweißt!

    Hülsen sind optimal, HeliColi ist ja meistens "nur" Draht.

    Ich würde das mit sowas versuchen ->Gewindereparatur Set<-

    Einmal editiert, zuletzt von H1tch3r ()

  • Die Schraubensicherung wird nicht das Problem sein :zwinker:

    Das würd ich so nicht unterschreiben.

    Zum einen denke ich, werden einige ihre Schrauben und die Gewinde in der Gabelfaust vielleicht oftmals eher nur sehr dürftig von altem, ausgehärtetem Loctite befreien bevor sie den Sattel wieder montieren und dadurch wird das Gewinde jedes mal dann etwas mehr geschädigt, bis es irgendwann dann endgültig die Hufe streckt.

    Zum anderen schmieren manche, in guter gemeinter Absicht versteht sich, vielleicht ihr Gewinde an den Schrauben im Vorfeld schon großzügig mit Loctite ein, stecken dann die Schrauben durch den Bremssattel, wodurch sich das Loctite schön in den Durchgangsbohrungen des Bremssattels abgestreift und in weiterer Folge dann nicht nur das Gewinde der Schrauben eingeklebt ist, sondern der komplette Schraubenschaft im Bremssattel.

    Und dann wirds mühsam wenn man die Schrauben irgendwann wieder mal lösen möchte.

    Das jemand die Bremssattelschrauben ohne Drehmoment anzieht, das will ich jetzt einfach mal nicht hoffen.


    Aber wie auch immer, ich persönlich kann jedem nur empfehlen speziell in diesem Bereich stets gewissenhaft zu arbeiten. Das kann einem später dann mal Ärger ersparen

  • Schraube ohne loctite anziehen, Sicherungslack auf den Schraubenkopf und Bremssattel so sieht man sofort sollte sich die Schraube lösen. Viele Supersportler bekommen gar kein loctite auf die Schrauben und dort herrschen meist doch andere Kräfte.

    Suzuki GSXR-600 K1

    KTM 690SM Big Bore

    Triumph Street Triple RS

    KTM 1290 Super Duke R 2.0

    Ducati 1299 Panigale (Track)

    Triumph Street Triple 675 R

    Aprilia Tuono V4 1100 Factory

    BMW S1000RR (Track)

  • Welche anderen Kräfte herrschen bei einem Supersportler mit 200 Kilo, der mit 150 km/h in die Eisen geht und meiner Supermoto mit 200 Kilo, wo ich mit 150 km/h in die Eisen gehe?

  • Welche anderen Kräfte herrschen bei einem Supersportler mit 200 Kilo, der mit 150 km/h in die Eisen geht und meiner Supermoto mit 200 Kilo, wo ich mit 150 km/h in die Eisen gehe?

    War mir neu das Supermotos 200kg wiegen, entschuldige bitte :)

    Suzuki GSXR-600 K1

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    Triumph Street Triple RS

    KTM 1290 Super Duke R 2.0

    Ducati 1299 Panigale (Track)

    Triumph Street Triple 675 R

    Aprilia Tuono V4 1100 Factory

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  • Sicherungslack alleine wäre mir persönlich zu wenig an dieser Stelle.

    Natürlich versehe ich diese Schrauben an meinem Moped auch zusätzlich immer noch mit Sicherungslack, aber ich hatte auch schon mal genau an dieser Stelle das "Aha Erlebnis" dass sich beim Lösen der Schrauben der Sicherungslack vom Bremssattel gelöst hatte und sich als Ganzes einfach mit der Schraube mitgedreht hat.

    Man hätte also nicht auf den ersten Blick gesehen wenn sich die Schraube von selbst gelöst hätte. Lediglich anhand der verschobenen Position des Sicherungslack am Bremssattel hätte man es ggf. noch rechtzeitig erkennen können