Fahrwerksverbesserungen Duke 4R Mj14

  • Die Gabel stuckert bei starkem Bremsen sofort rein ins ABS und hinten sackt das Federbein beim flotten Durchfahren einer Mulde ungleichsinnig zur Gabel durch.

    Weiters kriegte ich bei starker Schräglage immer ein unsicheres Gefühl. Ich schob es hauptsächlich auf die Gabel, aber ich wusste hinten ist auch was faul.

    Beim Haslacher (renomierter FW-Tuner aus dem salzburgerischen Österreich) monierte ich noch ein paar andere Sachen worauf er meinte da stimme doch was anderes nicht. So war es auch, das Öl bei bloß 10Mm auf dem Tacho war komplett im Eimer, vorne wie hinten - danke KTM für die miese Erstbefüllung...

    Also ein ordentliches Service und neue Shimbelegung vorne & hinten mit Anpassung der jeweiligen Vorspannungen & Einstellungen auf meine Körpermasse.

    Das hat echt viel gebracht, aber die o.g. Mängel blieben bestehen, wenn auch in abgeschwächter Form.


    Wegen dem unsicheren Gefühl vorne solle ich die Gabel in Schritten weiter durchstecken bis es sich gut anfühlt.

    Das habe ich nie gemacht weil das den Schwerpunkt reduziert und dann noch mehr Schräglage für gleiches Tempo benötigt.

    Stattdessen hab ich die Vorspannung hinten erhöht, teilweise krass. War aber nicht so der Burner.


    Mit dem megabreiten Dunlop hinten verschlimmerte sich die Situation.

    Die nun nötige Schräglage für gleiches Tempo war angsteinflößend, der Grip an sich war aber nie das Problem - nur der innere Schweinehund.

    Meine alte höhergelegte Duke2 war enorm Schräglageneffizient und die 15 Jahre mit ihr haben sich unauslöschlich eingebrannt. Die geometrischen Schräglagen der 4R bedeuteten auf meiner 2er physikalisch den sicheren Sturz und so fuhr ich halt die Kurven immer 10-20kmh langsamer als mit meiner alten 2er - echter Fortschritt halt...


    Einhellige Meinung aller FW-Spezis war und ist: die arschinalen Federn passen.


    Fürs Federbein habe ich mir sukzessive andere Härten auf eBay organisiert: 80/85/90

    Sonntags habe ich mir einen Adapter gedreht um die arschinale 75er-WP gegen die 85er-Öhlins zu tauschen (gebraucht gekauft mit gemessenen 87N/mm).

    Gestern eingebaut und heute das erste mal gefahren!

    Was soll ich sagen?

    Ich sags mal so:

    :alter schwede::sensationell::der Hammer: die 57€ waren die beste Investition ever!

    Vorne und hinten federt es jetzt synchron, ich brauche spürbar weniger Schräglage, habe keine Angst mehr und mehr Gefühl beim Kurvenfahren gibt es auch.


    Ich wiege 80kg nach dem Duschen und die arschinale 75er-Feder hinten ist voll für den:arsch:

    Ich sage jetzt nicht die 87er ist die richtige, aber sie ist definitiv richtiger als die arschinale 75er.

    Ihr könnt Euch mittlerweile sicherlich Denken warum ich die 75er "arschinal" nenne und nicht orschinol...

    Negativfederweg hinten war 10mm bei genau 12mm Federvorspannung, den statischen Durchhang kann ich alleine nicht messen.

    Hinten ist Sie jetzt nervöser bei geringen bis mittleren Schräglage was aber egal ist, trotzdem möchte ich dem auf den Grund gehen.

    Für die nächste Ausfahrt habe ich dieFedervorspannung um eine Umdrehung zurückgenommen um auf 15mm Negativfederweg zu kommen, was nach üblicher Lehrmeinung das Maximum darstellt.

    Mal sehen was passiert.

    Dämpfung werde ich demnächst angehen, ich denke Zugstufe muss härter werden.

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  • Wenn du die Dämpfung nicht anpasst bei steigender Vorspannung must du dich nicht wundern das du einen Springbock baust.

    Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser. :winke:

  • Die Vorspannkraft am Dämpfer war gleich, selbstverständlich hab ich alles kompensiert.

    Mein Körpergewicht hat sich auch nicht geändert, also ist die Last am HR auch gleich geblieben.

    Durch die härtere Feder macht es beim Fahrbetrieb halt weniger Weg jetzt.


    Fahrwerksexperten zufolge soll man nur eine Einstellung auf einmal ändern und dann länger probefahren um korrekt bewerten zu können.


    Also erste Änderung 87N/mm statt 75 --> gut

    Zweite Änderung 15mm Negativfederweg statt 10 --> mal sehen

    Dritte Änderung: neuer Wert f Negativfederweg oder Zugstufe härter drehen, mal sehen was der morgige Tag so bringt...

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  • Also erste Änderung 87N/mm statt 75 --> gut

    Zweite Änderung 15mm stat. Durchhang statt 10 --> mal sehen


    Frage: du hast eine härtere Feder eingebaut und gleichzeitig weniger statischen Durchhang?

  • nö, ich habe das Vorspannmaß entsprechend der Härtezunahme reduziert.

  • Ah. mit statischem Durchhang hast du die Vorspannung gemeint?

  • mea culpa!

    Habe Negativfederweg & stat. Durchhang verwechselt.

    Die 12mm Federvorspannung bei der 87er-Feder erzeugt denselben Negativfederweg in Höhe von 10mm wie die 75er-Feder 14mm weit vorgespannt (Serie wäre 11 wenn ich mich nicht täusche).

    Also beim heutigen Schritt habe ich wirklich nur die Federate geändert, alles andere wurde kompensiert.

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  • keine Sorge ORB, da steh ich "kleine Prinzessin auf der Erbse" schon in Kontakt mit Ihm.

    Fahrwerk ist immer auch eine Gefühls- und Erwartungssache, das funktioniert nicht immer gleich beim ersten mal.


    Beim heutigen Gespräch kam auf dass ich wohl einen Begriff falsch gedeutet/verwendet habe, was den Optifix in die Irre führte, ich korrigiere die Begriffe oben.


    Negativfederweg = Einfedern durch die Eigenmasse des Fahrzeuges

    stat. Durchhang = Einfederweg durch die Fahrzeug- & Körpermasse (da muss ich noch eine geeignete Lösung finden um das ohne Fremdhilfe messen zu können)

    dyn. Durchhang = jene Lage im Federweg die sich während der Fahrt einstellt


    Nun aber zu den Fahrtests:

    Die Erhöhung auf 15mm neg. Federweg hat die Nervosität beseitigt.

    Ich dachte dran ev. auf 20mm zu erhöhen (lt. Handbuch 20-25mm)

    Haslacher meinte ich solle dabei bleiben weil zuviel das Fahrverhalten schwammiger machen könnte.

    Also habe ich die Zugstufe um 4 Klicks geschlossen und sichergestellt dass ich weit genug weg bin von den Anschlägen (sonst wirds bockig bzw. schwammig).

    Fährt sich auch gut. Es war aber sehr warm (>30°C) und ich möchte morgen Vormittags bei erträglicheren Temperaturen nochmals querchecken.


    Was ich definitiv sagen kann:

    Wer kein Fliegengewicht (unter/knapp um 70kg) ist vergeudet einiges an Fahrspaß durch die zu weiche Serienfeder.

    Eigentlich gedachte ich die Möhre abzustoßen weil keine so rechte Fahrfreude aufkommen mochte.

    Aber jetzt weiß ich das wir zwei warm miteinander werden können.


    Der Gabel das Stuckern beim harten Bremsen auszutreiben wird aber alles andere als leicht werden.


    Es lohnt sich übrigens die Feder tatsächlich nachmessen zu lassen.

    Sowohl die Länge als auch die tatsächliche Federrate können mitunter bedeutend vom Papierwert abweichen.

    (meine 87er ist 2mm zu kurz, und vgl. die 87 zu den aufgedruckten 85N/mm).

    Es ist Netto kein Gewinn wenn man beispielsweise eine "harte" 75er gegen eine "weiche" 80er tauscht.

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