Schraube Kupplungsdruckplatte gelöst --> Reparaturtagebuch

  • Wenn es bisher dicht war wird es auch bis november dicht bleiben. :Daumen hoch:

    Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser. :winke:

  • ich werde es mal mit dem Schlagschrauber versuchen und ansonsten das EBC Tool bestellen bzw so oder so bestellen, da zum anziehen der Mutter ein Schlagschraube ne blöde Idee ist

    Auf die Mutter geht laut Handbuch nur 130 Nm (und Loctite). Das geht (grad erst ausprobiert) mit hohen Gang einlegen/Hinterradbremse treten.

    Knuckles: KTM SD 990 (06) // Feuerrotes Spielmobil: Ducati Hypermotard 1100S (07) // Diva: Ducati Shyster (Supersport meets ST3)

  • Auf die Mutter geht laut Handbuch nur 130 Nm (und Loctite). Das geht (grad erst ausprobiert) mit hohen Gang einlegen/Hinterradbremse treten.

    Kann ich bestätigen, ging wirklich ohne Probleme auf.


    Kurzer Zwischenstand, Details morgen wenn ich Zeit habe mehr zu Tippen. Aber in kurz: Sehr viele Späne am Ölsieb im Öltank und direkt unterm Sieb der Saugpumpe. Bisher aber zum glück keine Messingfarbenen gefunden.

  • Kleinen Tip noch, schau dir mal die Zentralmutter vor dem Zusammenbauen an.

    Als ich meine auf Antihopping-Kupplung umgebaut hab, ist mir aufgefallen, dass die Zentralmutter nicht gut war.

    Dacht erst, dass der Vorgänger eine aus dem Baumarkt verbaut hatte.

    Schlüsselweite soll 32mm, war 31,2mm.

    Das Gewinde war innen auch schlecht geformt. Die Gewindespitzen fehlten (Kernlochdurchmesser zu groß).

    im Bild sieht man es ein bissle.

    Hab dann bei KTM online 2 neue bestellt. Gleiches Bild.

    Hab reklamiert. Die haben den Lagerbestand geprüft, alle gleiches Bild,

    die haben dann angeblich alle zu zum Lieferanten zurückgeschickt.


    War mir zu heikel diese Mutter mit 130Nm anzuziehen.

    Wollt kein Risiko eingehen, obwohl die alte ja ihren Dienst getan hatte. (Beruhigung des Bauchgefühls)

    Hab mir von der Honda eine von nem Kumpel geholt.

    Vermute es war die VTR1000 SP1, hatte sein Ersatzteillager durchwühlt.

    Dort ist eine mit gleichem Gewinde und auch SW32 an der Hinterachse montiert.

    Die auf der Sicherungsseite (da wo das Metallplättchen ist), auf die richtige Höhe abgedreht, das sie passt.

  • Also, wie versprochen ein Schadensbild Update.


    Späne im Öl beim Ablassen (da gings schlecht mir fotografieren) und in der Ablaßschraube:

    20210904_100711.jpg

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    Beim Ablassen vom Öl sehr viele sehr sehr feine Späne im Öl, hab so meine Vermutung, dass es hier eine Verkettung ungünstiger Umstände gab, aber dazu um Schluss mehr.

    Die Späne waren an sich zum überwiegenden Teil nicht magnetisch und es war zum Glück auch nichts messingfarbenes dabei.

    Unterm Ölsieb bei der Saugpumpe war ein richtiger Haufen an Spänen... Da wurde mir dann doch etwas anders, aber hilft jetzt auch nicht.


    Druckplatte abgeschliffen und dort wo sich die Schraube gelöst und dann wohl verkeilt hat/rausgerissen wurde, ist sogar ein Stück rausgebrochen:

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    20210904_131608_HDR.jpg

    20210904_131549.jpg



    Kupplungsdeckel Innen, dass war denke ich mal die Endposition der Schraube und hat das Pfeifen auf den letzten 100m vorm abstellen erklärt:

    20210904_110901.jpg


    Kupplung, oberster Belag ist Seitlich abgeschliffen, der Rest sieht aus wie neu. Habe jetzt aber dann doch noch einen neuen Satz Reibscheiben bestellt:

    20210904_131539.jpg


    Kupplungskorb selbst, da fehlt ein Zacken, den hab ich gefunden. Rest sieht i.O. aus. Werde ich so wieder einbauen.

    Nadellager fühlt sich an sich auch noch gut an, aber das neue ist schon auf dem Weg.

    20210904_131518.jpg


    Kupplungsdruckverstärker hat die Verschleißerscheinungen wie in Martins Video, die sind mir jetzt aber erstmal egal, da alles funktioniert hat wie es soll und ich erstmal schauen will ob der Motor diese Späneflut überlebt... Bolzen sind Fest und Gewinde soweit ersichtlich i.O.

    20210904_131632.jpg

    20210904_131708.jpg


    Aktuell schauts Motorrad und die Werkstatt so aus:

    20210904_131449_HDR.jpg

    20210904_131436.jpg



    So und jetzt nach der Bidlerflut zum Inhalt, was hab ich alles gemacht.


    1.) Öl abgelassen und mir die Späne angeschaut und dabei das kotzen bekommen. Im Nachhinein glaube ich aber haben die Siebe und Filter gute arbeitet geleistet.

    2.) Kühlflüssigkeit abgelassen (die ne unschöne Farbe hatte dafür, dass sie erst 3 Jahre drin ist) und Wasserpumpendeckel demontiert

    3.) Kupplungsdeckel demontiert, das war das schwierigste, da die Scheißdichtung so verdammt geklebt hat.

    4.) Kupplung zerlegt und die Hauptmutter bei eingelegtem 6ten Gang und tritt auf die Bremse ohne Probleme gelöst. Beim Zerlegen im allgemeinen jedes Teil mal in Augenschein genommen.

    5.) Saugpumpe inspiziert, bei gelöstem Kupplungskorb kann man die easy öffen. Die Pumpe selbst hat an einer Nocke einen kleinen Kratzer, Rest sieht aus wie neu. Stahl vs Alu gewinnt halt doch der Stahl :zwinker:

    6.) Der schlimmste Teil: Spänesuche. Hab alle Teile der Feder gefunden, ebenso das Stück vom Kupplungskorb und die größeren Brocken der Druckplatte. Restliche Späne waren undefinierbar, nahezu komplett unmagnetisch und nicht messingfarben. Dann mit ner Sprühflasche und Kaltreiniger mit nem zweiten Mann bei geneigtem Motorrad mal alles geflutet. Da kam gar nicht mehr soviel raus wie erwartet. Dann mit nem Industriesauger nochmal alles abgesaugt und am Ende mit Kompressor alles trockengeblasen.

    Augenscheinlich sind zumindest dort jetzt alle Späne weg.


    Was sind die nächsten Schritte?

    1.) Öltank werde ich noch ausbauen und Spülen.

    2.) Alles mit den entsprechenden Neuteilen zusammensetzten

    3.) Öl Auffüllen, Wasser einfüllen, entlüften, und währenddessen lauschen ob sich was komisch anhört.

    4.) Nach dem Kühlwasser entlüften mal ein paar KM fahren, dann Öl raus, Filter neu.

    5.) Fahren und beten, dass nichts relevantes kaputt geht oder sich frisst.




    So da sich jetzt einige denken: "Rainer hat gesagt er hat gleich abgestellt, wie kann da soviel abgeschliffen sein?", folgend meine Theorie/Vermutung.

    Ich bin an besagten Tag die Bergrennstrecke in Julbach nachgefahren. Am Ende der Strecke hab ich halt mal aufgezogen, weil ich wissen wollte wie schnell man da mit ner Sumo wird. Es war sehr flott ;) beim Abtouren und dann Kuppeln zum runterschalten bei der Einfahrt in den Ort hats dann das scheppern und jaulen angefangen. Ich glaube jetzt das die schraube schon beim hochfahren angefangen hat zu schleifen, bzw sich vll auch schon ein Federteil im Motor befunden hat, das fällt halt nicht auf wenn man unter vollast mit der Akra ne Berg hochballert...:kapituliere:

    Und oben im Ort war es dann zufällig soweit, dass die schraube weit genug rausgedreht war, dass sie sich dann im Kupplungsdeckel verhakt hat und dann final abgerissen ist.



    Naja, das war jetzt dann gesammelt das Wort zum Sonntag. Ich melde mich mit Updates!


    MfG

    Rainer

  • Update:


    Gestern sind die meisten Teile gekommen. Leider hat ein Kollge im Ersatzteillager nen Hund reingebracht... Statt der Kupplungsdruckplatte habe ich jetzt eine Kurbelwelle einer 2016er 250er SX :sehe sterne:


    MfG

    Rainer

    obacht gem - länga lem...

  • Statt der Kupplungsdruckplatte habe ich jetzt eine Kurbelwelle einer 2016er 250er SX :sehe sterne:

    Mit etwas Willen und einem Hammer kriegt man das angepasst. Fängt ja beides mit "Ku" an.

    Knuckles: KTM SD 990 (06) // Feuerrotes Spielmobil: Ducati Hypermotard 1100S (07) // Diva: Ducati Shyster (Supersport meets ST3)

  • Kurbelwelle habe ich gestern umgetauscht, hab jetzt die Druckplatte :knie nieder:


    Frage an das Schwarmwissen:

    Ich will ja noch den Öltank ausspülen, jetzt ist die Frage mit was. Kaltreiniger erscheint mir da nicht richtig, Öl denke ich ist zu zäh.

    Meine Überlegungen tendieren jetzt zu einem Schluck Diesel. Oder doch lieber Petroleum? ODer ein Öl-Diesel Gemisch?


    Was meint ihr? Bin da wirklich etwas ratlos trotz google.


    MfG

    obacht gem - länga lem...

    • Hilfreich

    Als ich das Gewinde der Ölablassschraube vom Öltank repariert habe, habe ich anschließend mit Diesel durchgespült. Hat einwandfrei funktioniert, zumindest hatte ich nie mehr irgendwo Späne im Altöl und Filter gefunden und der Lack vom Tank wird auch nicht angegriffen.

    Ich so: :wheelie: Sie so: :titten: Wachtmeister so: :polizei:

  • Dünnflüssiges Motorenöl 0w-20

    Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser. :winke:

  • So das hoffentlich letzte Update:


    OP ist nach aktuellem Stand geglückt.

    Letzte Schritte gestern waren dann das Spülen des Öltanks (mit Diesel, hatte ich anders als dünnes Öl da) und das zusammenbauen.

    Schwierigster Teil war eigentlich das einschrumpfen des Lagers in die Kupplungsdruckplatte. Hat da mit Sanfter gewalt und mit Passender Nuss auch geklappt.


    Aus dem Öltank kam nochmal gut was feines raus, dass wars aber dann mit Späne.


    Zusammenbau war entspannt nach Reperaturanleitung mit Dremo und je nach Bedarf mit Loctite blau.


    Beim Öl auffüllen sind dann fast komplett 4L reingegangen, also die SM war wirklich restentleert.

    Auffüllen und entlüften des Kühlkreislaufs dann nach Methode Pirat. Beim warmlaufen im Stand keinerlei ungewöhnliche Geräusche.

    Bin dann ne kurze Tour a 80km gefahren und dann kam das Öl wieder raus. Keine Späne in den Filtern, im Öl oder beim Sieb.


    Ich betrachte die OP jetzt als geglückt und werde jetzt einfach mal fahren, sofern da dieses Jahr noch was geht.


    Vielen Dank an alle die mitgeholfen haben das mein Liebling wieder läuft!

    obacht gem - länga lem...

  • Klasse Thread. Sachlich und Informativ. Und das Ganze ist auch noch gut ausgegangen. :Daumen hoch:

    Hinweis: Es handelt sich hier um einen rein subjektiven Post!


    Grüße Dirk

    KTM 950SM(R) ´06

    Ducati Hypermotard 821 SP ´13

  • Hallo Rainer,


    sehr gut, dass Du hier so detailliert berichtest.

    Ich wechsle "nur" die WaPu-Welle. Beim Herauslösen derselbigen war ich allerdings etwas irritiert. Laut Handbuch geht diese einfach raus, war bei mir nicht der Fall. Warum, nun weil in der Mitte, zwischen den beidern Lagern auch ein Sicherungsring angebracht war (siehe Pfeil in Grafik). Die bestellte Welle hatt zwar die innere Rille, aber keine außen?! Somit war diese lediglich mittig und innen fixiert und nich auf der äußeren Seite. Eigentlich wollte ich die Lager nicht wechseln, da diese noch vollkommen in Ordnung sind. Jetzt habe ich allerdings keine andere Wahl, als dies zu tun.

    Wie war es denn bei Dir?

  • Hi Johnny,


    leider kann ich dir dazu nichts sagen, denn ich hatte vor nur den Dichtring zu tauschen:

    pasted-from-clipboard.png

    Habs dann aber bleiben lassen weil die Lieferzeit lächerlich lange war und ich aber möglichst schnell wieder fahren wollte.

    Meine Welle hat aber noch absolut neuwertig ausgesehen und seit der Reparatur funktioniert alles und ist auch weiterhin dicht.


    Gibts einen Grund warum du die Welle getauscht hast? Aus dem Gedächtnis dachte ich, dass die WaPu Welle nur bei den 950er Motoren ein Problem ist.


    MfG

    Rainer

    obacht gem - länga lem...

  • Jetzt bin ich aber namenstechnisch verwirrt Erik, sorry bin nach deinem Profil gegangen ;)


    Dachte ich mir auch, wollte aber zum anderen nicht zu viel Geld reinstecken da nicht klar war ob es der Motor überhaupt überlebt.

    obacht gem - länga lem...

  • Update falls jemand das Problem auch mal hat oder hatte:


    Bin seit Reparatur ca 6tkm gefahren inklusive Ausflug auf Rennstrecke. Motorrad läuft einwandfrei, Ölverbrauch normal. Ölwechsel nach Rennstreckenausflug hat keine weiteren Späne hervorgebracht.

    Damit für mich der Sinn von Ölfiltern und Sieben bestätigt ;)

    obacht gem - länga lem...