Diesel im Tank, kat schaden?

  • Als ich noch bei BMW "ausgeholfen habe", kam mal ein K 1300 S Fahrer mit seinem Bike auf dem Anhänger. Er sprach mich an und bat mich in eine stille Ecke. Dort erzählte er mit, dass er Diesel in sein Bike getankt hatte. Auf meine Frage, er saei aber nicht damit gefahren, entgegneter er, doch, er sei 8 Kilometer weit gekommen.......


    Das Motorrad kam dann in die Werkstatt und der Diesel Wurde komplett abgelassen/entnimmen. Danach Superbenzin getankt und alles war wieder ok. Das Motorrad hatte keinen Schaden genommen.


    Daher glaubei ich, dass du dir bei deiner umsichtigen Vorgehensweise auch keine Gedanken machem musst. Wie hier schon geschrieben. Umgekehrt (Benzin auf einen Direkteinspritzer-Diesel) sähe das anders aus.

    Woher soll ich wissen, was ich denke, bevor ich gehört habe, was ich sage?

  • Die Diesel-Pistole ist doch aber deutlich dicker als die Benzin-Pistole. Das passt trotzdem ohne weiteres in den Tank?

    Ja, da hat ghost2 absolut Recht.

    Leider haben die Einfüllstutzen von KTM einen recht großen Durchmesser, so dass die Diesel Zapfpistole nicht einmal auffällt.

    Hätte ich nicht nochmal auf die Anzeige geschaut, dann wäre es mir gar nicht aufgefallen und der Tank wäre voll gewesen.

    Die Absaugerei per Lunge war wirklich der Horror, mir war noch zwei Stunden danach sauschlecht.

  • Als ich noch bei BMW "ausgeholfen habe", kam mal ein K 1300 S Fahrer mit seinem Bike auf dem Anhänger. Er sprach mich an und bat mich in eine stille Ecke. Dort erzählte er mit, dass er Diesel in sein Bike getankt hatte. Auf meine Frage, er saei aber nicht damit gefahren, entgegneter er, doch, er sei 8 Kilometer weit gekommen.......

    Ich vermute, dass er dabei das noch in den Schläuchen befindliche Benzin erst verbraucht hat und als dann der pure Diesel kam, ist der Motor ausgegangen, weil er nicht mehr zünden konnte. Und deshalb hat der Motor wohl auch keinen Schaden genommen.

  • Ich vermute, dass er dabei das noch in den Schläuchen befindliche Benzin erst verbraucht hat und als dann der pure Diesel kam, ist der Motor ausgegangen, weil er nicht mehr zünden konnte. Und deshalb hat der Motor wohl auch keinen Schaden genommen.

    Das vermute ich auch. Aber das geht ja nicht so "schlagartig". Eine kurze Zeit wird er wohl auf "Gemisch" gelaufen sein, wenn auc nur ein paar Meter.


    Passiert ist aber ansonsten nichts. Wie schon gesagt, umgekehrt ist es schlimmer. Bei modernen Diesel vertragen es die Hochdruckpumpen beim CR überhaupt nicht. Ich glaibe, du must dir keine Sorgen machen.

    Woher soll ich wissen, was ich denke, bevor ich gehört habe, was ich sage?

  • Diesel hat eine geringere Oktanzahl als Benzin.

    Diesel muss zündwillig sein damit er sich schnell von selbst entzündet.

    Benzin muss zündunwillig sein, damit nur die Zündkerze die Verbrennung in Gang setzt.

  • Diesel hat eine geringere Oktanzahl als Benzin.

    Diesel muss zündwillig sein damit er sich schnell von selbst entzündet.

    Benzin muss zündunwillig sein, damit nur die Zündkerze die Verbrennung in Gang setzt.

    Servus MadHuf sorry, aber ich glaube hier unterliegst Du einem Denkfehler. Das am leichtesten flüchtige Normalbenzin mit 91 Oktan hat die niedrigste Oktanzahl und ist damit am zündwilligsten. Alle anderen Krafstoffe wie Eurosuper 95 Oktan, Super Plus 98 Oktan, die MegaFuels mit 102 Oktan und zu allerletzt Diesel mit einer noch wesentlich höheren Oktanzahl ( genau weiß ich sie leider nicht ) zünden alle schlechter.

    Das kann man schon daran erkennen, dass Normalbenzin schon bei einer Verdichtung von 13 zu 1 anfängt zu klopfen, während Selbstzüder mit Verdichtungen um die 22 zu 1 arbeiten.

  • Nö Bubi, du bist voll am Holzweg!
    Der Diesel braucht ide hohe Verdichtung weil er keine Zündkerze hat.

    Der muss so hoch verdichten damit die Kompressionswärme heiß genug ist um den im letzten Moment in den Brennraum eingespritzten Dieselstrahl zu entflammen.


    Der Beziner muss niedrig genug verdichten sodas sich der bereits im Brennraum befindliche Benzin eben nicht vorzeit entzündet, sondern von der Zündkerze im gewünschten Moment.


    Ich hab übrigens recht, weil ich das gelernt habe in der Schule und es im Beruf "lebe".

    Keine Ahnung was Du bist...aber nicht vom Fach - das ist mal fix.


    Übrigens die Zündwilligkeit des Diesels misst man nicht in Oktan sondern mit der Cetan-Zahl.

  • Noch mal ganz langsam zu mitschreiben und mitdenken.

    Benzin mit 91 Oktan enzündet sich bereits selbst bei einer Kompression von 13 zu 1.

    Diesel braucht dazu eine wesentlich höhere Kompression von 22 zu 1.

    Was ist nun wohl leichter entflammbar, Diesel oder Normalbenzin, hmm?

    Und mit 52 bin ich bestimmt kein Bubi mehr.


    Ich weiß ja nicht, welchen Beruf Du ausübst, aber Du wirst wohl umdenken müssen.


    Kleines Beispiel noch zur Entflammbarkeit von Diesel und Benzin.


    Wirf mal ein brennendes Streichholz in ein Schüsselchen Benzin.

    Und dann mach dasselbe mit Diesel.


    Bei Diesel geht das Zündholz einfach aus, weil er eben NICHT so leicht brennbar ist, wie das viel leichter entflammbare Benzin.

    Benzin geht wesentlich leichter in den gasförmigen Zustand über und genau der Effekt wird auch im Raffinerie Prozess des Erdöls genutzt.

    Und weil es sich viel leichter und schneller mit Luft vermischt, ist es auch viel leichter brennbar.

    Diesel ist dagegen wesentlich "näher" am Erdöl und brennt deshalb nicht so leicht.


    Übrigens Danke für den Hinwies mit der Cetan Zahl, das ist natürlich richtig, sorry.


    Hier nochmal etwas zum Nachlesen:


    https://www.wissenschaft.de/um…atur/warum-brennt-benzin/

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  • Ich denke man sollte die persönliche Komponente ein wenig runterfahren und wieder zur Technik zurückkommen:


    Hier werden mehrere Eigenschaften zum Teil ziemlich wild durcheinander gemischt und damit im besten Fall aneinander vorbeigeredet:



    Es muss zwingend zwischen Flammpunkt und Zündtemperatur unterschieden werden.


    Der Flammpunkt eines Stoffes ist nach DIN 14011 (Juni 2010) die niedrigste Flüssigkeitstemperatur, bei der sich unter festgesetzen Bedingungen Dämpfe in solcher Menge entwickeln, dass über dem Flüssigkeitsspiegel ein durch Fremdzündung entzündliches Dampf-Luft-Gemisch entsteht.


    Zündtemperatur:


    Die Zündtemperatur ist die Temperatur, bei der sich eine brennbare Flüssigkeit oder ein brennbares Gas nach Einbringung in ein erwärmtes Zündgefäß entzündet.



    Da reden wir von völlig unterschiedlichen Dingen:


    Der Flammpunkt der beiden Kraftstoffe liegt weit auseinander(<-20° vs. >55°)

    Die Zündtemperatur liegt deutlich näher beieinander (200-400° vs. 220-300°)



    Bezüglich der Zündwilligkeit stellt sich die Chemie wie folgt dar:


    Bei Diesel-Kraftstoff ist die Zündunwilligkeit der ringförmigen Verbindungen ein Nachteil, bei Otto-Kraftstoff ein Vorteil (Klopffestigkeit).


    Daher sinkt die Cetanzahl von Diesel durch die Beimengung von Benzin ab, nachdem in Benzin möglichst viele ringförmige Verbindungen angestrebt werden.




    Aus der Praxis:


    Diesel im Benzin ist i.d.R. weniger problematisch, nachdem Diesel besser schmiert und der Motor schlimmstenfalls einfach ausgeht. Um dabei Schäden zu produzieren müsste man es schon drauf anlegen, oder wirklich Pech haben.


    Benzin im Diesel ist deutlich tragischer, auf Grund der nicht gegebenen Schmierfähigkeit sterben Hochdruckpumpen recht schnell.








  • Ich denke man sollte die persönliche Komponente ein wenig runterfahren und wieder zur Technik zurückkommen:

    Hallo Tom, ich werde da nicht persönlich, mir wurde nur vorgeworfen, dass ich Unsinn rede.

    Und das stimmt in diesem Fall nicht.

    Benzin ist auf Grund der kürzeren Molekülketten viel leichter entflammbar als Diesel.

    Es geht bereits bei Raumtemperatur wesentlich leichter in den gasförmigen und damit entflammbaren Zustand über.

    Und Benzin braucht einen wesentlich niedrigeren Druck als Diesel, um sich selbst zu entzünden.

    Das ist Fakt. Da lasse ich nicht mit mir diskutieren.


    Wäre es genau umgekehrt, dann hätte mein Motor nach der Dieselbeigabe anfangen müssen zu klopfen.

    Oder die Klopfregelung hätte signifikant runterregeln müssen, was sich in einem fühlbaren Leistungsabfall gezeigt hätte.

    Beides war aber nicht der Fall.


    Deshalb sind die Aussagen von MadHuf halt leider falsch, dass:


    1. Diesel besonders zündwillig ist

    2. Benzin zündunwillig ist

    3. Diesel eine geringere Oktanzahl hat, als Benzin


    Da mir hier von verschiedenen Leuten immer wieder vorgeworfen wird, ich sei ein "Nixblicker" und "Vielquatscher" und ich hätte von Nichts eine Ahnung, bin ich schon drauf bedacht, dass ich meine Aussagen auch untermauere.

    Man muss in meinen Augen nicht unbedingt "vom Fach" sein, um etwas zu wissen. Und wie man an MadHuf leicht sehen kann, ist es durchaus möglich, dass man einem Irrtum unterliegt, selbst wenn man vom Fach ist!

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  • .....
    Diesel im Benzin ist i.d.R. weniger problematisch, nachdem Diesel besser schmiert und der Motor schlimmstenfalls einfach ausgeht. Um dabei Schäden zu produzieren müsste man es schon drauf anlegen, oder wirklich Pech haben.


    Benzin im Diesel ist deutlich tragischer, auf Grund der nicht gegebenen Schmierfähigkeit sterben Hochdruckpumpen recht schnell.

    Denke mal bevor die Hochdruckpumpen sterben, kommt es je nach Benzinanteil im Diesel zu extremen Frühzündungen

    was auf jeden Fall Kolbenbolzen, Pleuel und Pleuellager massakriert...

    Gruß Klaus :winke: :wheelie:
    1290 SDR SE (2016)

    Fz1 Fazer (2006)


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  • Ähnlichkeiten mit #leonbandit sind nicht beabsichtigt und wären rein zufällig.:denk:

    Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser. :winke:

  • Denke mal bevor die Hochdruckpumpen sterben, kommt es je nach Benzinanteil im Diesel zu extremen Frühzündungen

    was auf jeden Fall Kolbenbolzen, Pleuel und Pleuellager massakriert...

    Ist zwar OT, aber doch, Klaus, TomE hat recht. Die Schmierung der Hochdruckpumpen beim CR erfolgt durch den Diesel (ausschließlich). Benzin hat keine Schmierfähigkeit, also "fressen" die Pumpen und erzeugen Spähne. Kannst du im Tx Forum nachlesen. Ist dort schon einigen passiert. Und das ist kein "billiger" Schaden. So eine Pumpe alleine kostet über 2.000 Euro.

    Woher soll ich wissen, was ich denke, bevor ich gehört habe, was ich sage?

  • Harald, es geht doch inzwischen darum, was geht beim falschtanken kaputt. Ich kenne es halt aus meiner Zeit beim Bund als Fahrlehrer mit dem MAN,

    aber der hatte dann vermutlich spezielle Hochdruckpumpen am Vielstoffmotor...und ich hatte ja geschrieben je nach Benzinanteil im Diesel,

    wenn einer allerdings fast nur Benzin tankt, ja dann....


    Screenshot 2021-09-22 114118.png


    Jetzt driften wir vermutlich ab in den Tratsch...

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  • Ich kenne es halt aus meiner Zeit beim Bund als Fahrlehrer mit dem MAN,

    aber der hatte dann vermutlich spezielle Hochdruckpumpen am Vielstoffmotor.

    Das waren ja noch Diesel mit Vorkammermotoren. Die hatten keine Hochdruckpumpen. Wurden ja im Winter sogar absichtlich mit Benzin versehen, damit der Diesel nicht ausflockt. Konnten das bis zu 1/3 locler ab. Heute gibt es ja speziellen Winterdiesel. Heute sind das alles Direkteinspritzer. Nur die brauchen diese Hochdruckpumpen. Damit der Diesel direkt in die Brennräume kommt. Beim CR ist es eine zentrale Pumpe. VW jatte mal den Pumpe Düse Diesel, da macht jede PDE (Pumpe Düse Einheit) je Zylinder den Druck direkt.

    Woher soll ich wissen, was ich denke, bevor ich gehört habe, was ich sage?

  • Es gibt ja verschiedene Funktionsprinzipien von Vielstoffmotoren,

    kann sein, das der MAN einer mit Vorkammer war....

    glaube eher nicht, sie nannten es M-Verbrennungsverfahren...siehe oben #37


    Edit: Mir ist es wieder eingefallen, das M-Verbrennungsverfahren von MAN ist ein Kugelbrennraumverfahren

    wir nannten es damals Mittenkugelbrennraumverfahren


    Zitat:

    Screenshot 2021-09-23 113741.png


    und der link dazu


    aber jetzt sind wir voll OT

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  • Hui Leute, jetzt sind wir bei Lastwagen und PKW Dieselmotoren angekommen....


    Ich habe inzwischen verstanden und auch aus meinem Fehler gelernt, dass selbst ein Dieselanteil von 14% im Superbenzin nicht zu Problemen mit dem Motor führt. Was den KAT anbetrifft hoffe ich, dass sich der wieder freibrennt, ohne Schaden zu nehmen.

    Und ich habe gelernt, dass ich es eigentlich genau falsch gemacht habe, 102 Oktan zu tanken, weil das ja schwerer entzündlich ist, als zum Beispiel 91 Oktan Normalbenzin. Genau das hätte ich nehmen sollen, wenn es das noch gäbe.


    Ich würde mich aber noch freuen, wenn mir jemand in der "Diesel ist zündwilliger" Problematik beispringt und das nochmal erklärt.

    Denn wenn ich das sage, dann wird es bestimmt ein paar Leute geben, die es nicht glauben werden.

    TomE Du könntest das zum Beispiel machen. Denn Deine ausführliche Erklärung war eher verwirrender, als dass sie Licht ins Dunkel gebracht hat.


    Mein Satz lautet: Benzin ist zündwilliger als Diesel, weil es bei einer geringeren Temperatur verdampft und dadurch zündfähig wird.

    Mein zweiter Satz lautet: Weil Diesel wesentlich zündunwilliger als Benzin ist, benötigt er einen wesentlich höheren Verdichtungsdruck um sich selbst zu entzünden als Benzin


    Und aus diesem Grund ist ein gewisser Dieselanteil im Benzin auch vollkommen unbedenklich, weil nur die Zündwilligkeit des Gemisches ein wenig herabgesetzt wird. Wird der Dieselanteil im Benzin zu hoch, dann schafft es die Zündkerze einfach nicht mehr, das Gemisch zu entflammen und der Motor geht aus, ohne Schaden zu nehmen. Es reicht dann aus, den Benzinanteil wieder zu erhöhen, damit das Gemisch wieder zündfähig wird.


    Vielen Dank an alle, die sich sinnvoll an der Diskussion beteiligt haben :Daumen hoch: