Servus liebes Forum
Ich überlege, mir eine gebrauchte ein- bis dreijährige KTM 1290 SAS zu kaufen.
Da ich seit acht Jahren eine BMW F650 fahre, der ich schon seit einiger Zeit entwachsen bin, muss jetzt ein Upgrade her. Zumal ich seit 2 Jahren auf dem Trockenen sitze, da die F650 auf dem Werktisch auf eine Komplettrevision wartet, zu der ich zeitlich aktuell nicht komme.
Erst lag der Gedanke bei einer 800-1000er, nachdem ich die BMW F850 GS aber einen Tag lang über mehrere Pässe jagen konnte, musste ich feststellen, dass es doch noch etwas mehr sein darf.
Es soll ganz sicher wieder eine (Reise-)Enduro werden, etwas in Richtung BMW R1250 GS, was die Auswahl schon einschränkt: Ducati Multistrada, BMW R1200/1250 GS, KTM 1290 SA, Triumph Tiger Explorer/XCA/XRT und jetzt neu auch noch die Harley-Davidson Pan America.
Da ich weder ein großer Fan von Ducati noch Harlay-Davidson bin und mein Budget zudem alles oberhalb von 16,000€ ausschließt, bleiben nach einem Blick auf den Gebrauchtmarkt noch die BMW R1200 GS und die KTM 1290 SAS/R übrig.
Dank eines wirklich sehr netten Händlers konnte ich die 1250 GS ausführlich über 3 Stunden probefahren, musste dabei jedoch feststellen, dass ich mich mit einiger ihrer Charaktereigenschaften einfach nicht werde anfreunden können. So hat mir die Telelever-Gabel überhaupt nicht zugesagt, da sie das Gefühl für Fahrzeug und Straße für mich doch etwas zu sehr dämpft. Und auch der 2-Zylinder Boxer ist nicht so mein Fall, da er trotz einiger Verbesserungen zum Vorgängermodell noch immer ein deutliches seitliches Drehmoment verursacht, was speziell in rechten Schräglagen merkbare Unruhe ins Fahrwerk bringt. Von der Abstimmung des verbauten Schaltassistenten bin ich auch nicht sehr angetan. Ich würde mich als eher sportlichen Fahrer bezeichnen, einen Fußrasten- bzw. Hauptständerschleifer, der das Motorrad – wo möglich – auch gerne mal im Grenzbereich bewegt und die GS scheint da mit ihrer Gutmütigkeit nicht mithalten zu können; zumindest fühlte es sich während der begrenzten Probefahrt danach an.
Die leider recht kurze Probefahrt mit der aktuellen 2021er KTM 1290 Super Adventure S hingegen war schon eher nach meinem Geschmack: Neben der besser passenden Ergonomie und dem gewohnt reagierenden Fahrwerk, ließ sie sich gefühlt viel agiler durch die Kurven lenken und der kräftige 2-Zylinder hinterläßt einfach nur ein Lächeln.
Gefühlt habe ich mich also bereits entschieden, muss allerdings erst noch ein infrage kommendes Modell Probefahren und danach noch etwas genauer Vergleichen. Wahrscheinlich wird es auf den Frühling aber eine ein- bis dreijährige 1290 SAS werden.
Um mir über den gesuchten Funktionsumfang des Bikes klarzuwerden und das passende Gebrauchtangebot zu finden, fehlt mir jetzt noch etwas Hintergrundwissen zum Bike.
Und genau da bin ich gerade etwas verwirrt. Soweit ich herausfinden konnte, hat sich bei der 1290 Super Adventure S/R bis zur großen Überarbeitung 2021 zwischen 2017–2020 zumindest technisch nichts verändert.
Den AKRAPOVIČ slip-on bekam man gegen Aufpreis und rein optisch gab es über die vier Jahre wohl verschiedene Lackierungen zur auswahl (Weiß/Schwarz/Silber).
Die ganzen optionalen Features wurden in Packages zusammengefast, wobei Quickshifter+, MSR, HHC, My Ride, Adaptive Brake Light und einige Fahrmodi(?) scheinbar immer schon optional waren und MSC und das semiautomatische Fahrwerk zur Grundausstattung gehörten.
Stimmt das soweit? Und was ist mit weiteren Funktionen wie Reifendrucksensoren und evtl. weiterer Funktionen?
Es wäre echt toll, wenn jemand eine Übersicht über die verschiedenen Pakete bzw. der verschiedenen Ausstattungsmöglichkeiten der 2017–2020 Modelle hätte.
Gibt es beim Kauf einer gebrauchten 1290 SAS/R erfahrungsgemäß etwas Spezielles zu beachten?
Existieren bekannte Gebrechen, wann steht der erste große Service an (50k?) etc?
Dann noch eine Frage zum Modellunterschied zwischen S und R: da ich mit dem Motorrad 95% auf der Straße fahre, zukünftig allerdings auch gerne die eine oder andere Tour im evtl. nicht unbedingt asphaltierten Ausland machen möchte, denke ich, dass die S besser passen dürfte. Ich möchte mir die Option aber gerne offen lassen, dass es irgendwann doch mal ins Gelände gehen kann. Soweit ich die Modelunterschiede zwischen S und R zwischen 2017–2020 sehe, begrenzen sie sich auf einen unterschiedlichen Radsatz und die in der R-Version verbauten WP XPLOR-Federelemente. Es würde also nichts dagegensprechen, sich für das Gelände einen zweiten 21/18" Speichenradsatz mit entsprechender Bereifung zuzulegen und zu montieren. Oder benötigt man dazu noch weiteres Material wie etwa Adapter für die Kotflügel?
Besten Dank für alle Antworten!
Liebe Grüße
Flandri