Ölspritzdüse im Ventildeckel des Euro3 Motors

  • Abgedichtet hab ich meinen SLS Deckel dann mit einer 0,5mm Papierdichtung damit er nach außen kein Öl aus der Motorentlüftung schwitzen kann


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    Original wird die SLS Kammer mit einer Dichtung an der SLS-Membran abgedichtet, aber die SLS-Membran hab ich ja jetzt nicht mehr im Ventildeckel verbaut.

    Lediglich den grünen O-Ring, der die ursprüngliche Bohrung der Motorentlüftung im Ventildeckel abdichtet, hab ich nach wie vor montiert.


    Wie das aber bei den Euro3 Modellen genau aussieht, die ab Werk gar kein SLS haben (alle mit 2 Zündkerzen), kann ich jetzt nicht genau sagen.

    Dort müsste der Umbau dann aber nochmal einfacher sein

  • Den Steckanschluss hab ich übrigens aus einer 1/2" auf 12mm Schnellkupplung gemacht


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    Hoffe damit konnte ich dir weiterhelfen, denn das ist ja kein geistiges Eigentum, sondern nur die Art und Weise wie ich es gemacht habe.

    Kann man aber auch auf x-verschiedene andere Arten machen.

    Das war halt einfach nur das, was ich gerade zur Hand hatte.


    Würde ich es nochmal machen, dann würd ich vielleicht gleich ein 1/4" Gewinde in die originale Bohrung der Motorentlüftung schneiden und dort eine 1/4" Schnellkupplung oder einen 1/4" 90° Schlauchanschluss einschrauben.

    Man müsste sich da dann nur ansehn, ob dann auch noch genügend Platz zum Gewinde bleibt, wo ich meine Ölspritzdüse montiert habe.

    Könnte sein, dass der verbleibende Platz dort dann etwas zu gering ist, um an diesem Gewinde dann auch noch einen Adapter einzuschrauben

  • Hi Martin,

    Vielen Dank. Das hilft mir doch sehr weiter.

    Ich erinnere mich an den verlinkten Thread...da war ich vorher noch gedanklich falsch abgebogen was die Motorentlüftung betraf... :grins: Wenn ich mit meinem Sorgenkind fertig bin geht's mit dem Projekt weiter...20211127_140538.jpg

  • Sauber, sauber :Daumen hoch:


    Btw., bevor ggf. jetzt irgendjemand anfängt sich auch eine Ölspritzdüse in den Ventildeckel zu montieren, würd ich persönlich eher warten bis ich damit mal fertig bin und ggf. auch, bis ich sie mal eine Saison lang getestet habe.

    Wer weiß, vielleicht treten damit im Laufe der nächsten Saison dann irgendwelche Probleme auf, die ich jetzt noch nicht am Schirm habe.


    Sollte mein Motor nächste Saison die Hufe strecken, dann wird es halt etwas schwierig zu sagen, ob es aufgrund der Öldüse passiert ist.

    Immerhin hat der Motor jetzt auch schon ~34tkm der Uhr, bekam teilweise schon ordentlich auf die Mütze, und ehrlich gesagt ist es mir daher selbst schon etwas unheimlich, dass er bisher immer noch sang und klanglos seinen Dienst verrichtet

  • So sieht im Übrigen die originale 1,25mm Pleuellager Düse beim Euro3 Motor aus:


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    Ich stelle mir gerade die Frage, warum bei den alten LC4 eine 1,5mm Pleuellagerdüse verbaut war, und bei den Euro4 Modellen dann sogar eine 1,6mm Düse verbaut ist.


    Schon klar dass der Euro4 Motor gleitgelagert ist, aber trotzdem passt die 1,25mm Düse des Euro3 Motors irgendwie nicht so ganz ins Schema? :denk:


    Btw., bezüglich Öldruck:

    Hab jetzt mal den Kolben des Öldruckregelventil gemessen. Der hat einen Durchmesser von 9,96mm.

    Ich geh mal davon aus, dass die Bohrung im Gehäuse exakt 10,0mm hat (hab leider kein passendes Messmittel zur Hand), aber ich könnte mir vorstellen dass es hier zu Abweichungen bezüglich Öldruck bei den Motoren kommen kann, je nachdem wie passgenau der Kolben im Gehäuse sitzt.

    Welche Toleranzen KTM hier hat, weiß ich natürlich nicht, aber der Kolben ist nicht weiter abgedichtet, und je größer der Leckspalt zwischen Kolben und Motorgehäuse ist, desto mehr Öldruck geht natürlich auch unversehens am Kolben vorbei, flöten.

  • Hab mir das mal kurz ausgerechnet:

    angenommen man hat einen 0,02mm Leckspalt rund um den Kolben herum zum Motorgehäuse, dann klingt das erstmal natürlich nicht viel, aber wenn man dann den Querschnitt dieses Leckspalt ausrechnet, dann kommt man drauf (wenn ich mich jetzt nicht verrechnet habe) dass dieser Leckspalt einer ~0,9mm Bohrung mitten im Kolben entspricht.


    Also man sieht, so ohne ist das dann doch nicht.

    Warum es hier keine Angaben von KTM bezüglich der Toleranz dieser Passung gibt, ist mir etwas schleierhaft

  • Hab mir heute mal einen passenden Dreipunkt von der Arbeit geliehn, um die Bohrung des Öldruckregelventil zu messen.

    Aufgrund der Querbohrung zur Getriebeantriebswelle ist das zwar alles andere als einfach zu messen, weil man immer aufpassen muss, dass man mit keinem der 3 Taster in diese Querbohrung kommt, aber wenn man sich ein bisschen bemüht, dann geht das schon.


    Ich hab ja einen 654ccm Motor und einen 690ccm Motor.

    Beim 654ccm hatte ich trotz Öldrossel im Kanal zur Getriebeantriebswelle nie Probleme mit "zu hohem Öldruck", erst bei meinem derzeit verbauten 690ccm Motor musste ich diese Öldrossel entfernen, damit ich weniger Druck auf den KNZ bekomme.


    Lager Rede, kurzer Sinn...

    Hier der Vergleich der beiden Motoren:


    654ccm Motor

    Öldruckregelventil-Kolben Ø: 9,96mm

    Bohrung im Motorgehäuse Ø: 10,005mm

    Öldruck Feder Länge: 25,70mm (mind.= 25,36mm)


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    aktuell verbauter 690ccm Motor:


    Öldruckregelventil-Kolben Ø: 9,96mm

    Bohrung im Motorgehäuse Ø: 10,002mm

    Öldruck Feder Länge: 26,60mm (mind.= 25,36mm)


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    Man sieht, die Bohrungen und der Kolben sind sehr maßhaltig, also faktisch kein Unterschied, aber die Federlänge unterscheidet sich um fast 1mm :rolleyes:


    Der 654ccm Motor hat aber erst 20tkm auf der Uhr, während mein derzeitig verbauter 690ccm Motor, bereits ~34tkm auf der Uhr hat.

    Wieso die Öldruckfeder beim 690ccm Motor trotzdem fast einen 1mm länger ist, als beim 654ccm Motor, entzieht sich meiner Kenntnis.


    Die Länge im Neuzustand gibt KTM leider nicht an, sondern nur die Mindestlänge mit 25,36mm

  • Die ließe sich ermitteln:

    Mit einer Waage und einem Höhenmaß. Stell die Feder auf die Waage, stell das Höhenmaß so ein, dass es die Feder von oben berührt und die Waage ein paar Gramm anzeigt. Waage nullen, Feder mit dem Höhenmaß komprimieren. Komprimierte Strecke notieren und Waage ablesen. Dann hast du die Feserhärte in kg/mm. Diesen Wert mit 9.81 multipliziert und es sind N/mm.

  • Sagt mal, passt ihr eigentlich überhaupt nicht auf?!? :zorn:


    Für was schreib ich mir hier denn die Finger wusslig? :motzki:  :boxing:

  • Um die Feder 15mm zu komprimieren bedurfte es 5kg (=4,9bar)

    1mm= 0,33bar

  • Damit wir es auch wirklich amtlich haben, hab ich jetzt nochmal alles akademisch(!) gemessen und durchgerechnet:

    Ergebnis: die Feder hat eine lineare Federrate von 0,69bar/cm²

    Durchmesser der Feder=8,45mm

    Ergibt nach Adam Riese eine Federrate von 0,38bar/mm


    max. Federweg (bis der Kolben an der Verschlussschraube ansteht) = 15mm (=4mm Vorspannung durch die Verschlussschraube + 11mm Restfederweg)

    Ergibt einen max. Druck von 5,7bar

    Der Kolben öffnet zuvor aber schon die Bohrung in den Steuerkettenschacht, was dann einen (kurzzeitigen) max. Öldruck von 5bar ergibt

    2 Mal editiert, zuletzt von Weity1980 ()

  • Übern Daumen gepeilt :grins:


    Ich sagte doch, dass ich es nur überschlagsmässig beaugäpfelt habe:

    Hab das jetzt mal ein wenig überschlagsmässig(!) beaugäpfelt.


    Ich wollte da keine Wissenschaft daraus machen, aber es hätte mir klar sein müssen, dass ich damit nicht durchkomme :grins:

    Aber so schlecht war mein Ergebnis über den Daumen gepeilt ja dann auch wieder nicht :kapituliere:


    Wer möchte kann mein akademisches Ergebnis jetzt gerne an seinem Moped nachprüfen :driften:

  • Kapier ich aber ehrlich gesagt nicht.


    5kg entsprechen 49N. Das sind bei 78.5mm^2 dann 6.2 bar bzw. 0.62N/mm^2.


    Das sind 0.41 bar/mm, was komischerweise wieder grob zu deinem Wert passt. Wieso du mit dem Federdurchmesser rechnest, ist mir ein Rätsel. Dass dann das richtige rauskommt erst recht :D

  • Ich kann es später teilweise nicht immer nachvollziehen, wie ich auf dies oder jenes gekommen bin.

    Aber irgendetwas denk ich immer dabei...


    Da ich aber weiß, daß Denken grundsätzlich nicht so meine Stärke ist, bin ich eher der praxisorientierte Typ

  • Wisst ihr, ob die Feder jetzt eine Federrate von 0,35bar/mm oder 0,4bar/mm hat, ist mir als Schrauber ehrlich gesagt relativ Bowidl.


    Mich würde mehr interessieren warum eine Feder, die nur 20tkm auf der Uhr hat, fast 1mm kürzer ist, als eine Feder die 34tkm auf der Uhr hat?

    Das ist etwas, über das ich persönlich mir mehr Gedanken mache :ja:


    Ich werd mir bei der nächsten Bestellung also mal eine neue Öldruckfeder mitbestellen, denn mich interessiert jetzt einfach mal, welche Länge sie im Neuzustand hat.

    Diese Feder wurde seit Beginn der 690iger Baureihe verbaut, und auch bei den aktuellen Modellen wird noch immer dieselbe Feder verbaut.


    Nachdem ich aber selbst schon miterlebt habe, dass selbst Zylinderkopf-Dehnbolzen sich bei halbem Drehmoment bereits überdehnt haben, würde es mich nicht wundern wenn auch bei solchen Öldruckfedern mal faule Eier dabei wären

  • Habe vor 5 Jahren den Kettenspanner bei dem gerebten PKW von meinem Dad gewechselt. Fahrzeug ist heute 20 Jahre alt, KS wurde vorher nie gewechselt. Dieses Jahr erneut gewechselt, abermals ein OEM Teil eingebaut. Hatte noch denn original Spanner liegen (Den ersten), Feder von dem 5 Jahre alten war kürzer, als der von dem 20 Jahre alten.... :ja: