Sammelthema Abtriebswellen-Bruch (2007 - 2016)

  • Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein metallurgisches Prüflabor feststellen kann, welche konstruktive Auslegung der Welle auch bzgl. der Oberflächenhärte notwendig ist, dass es zu keinem Bauteilversagen kommt.


    Offensichtlich hat hier im Gutachten jemand man schnell die zumindest zu überprüfende Hypothese fallen gelassen.


    Cheers

  • Mein Vorschlag wäre, eine Euro4-Welle zum Vergleich heranzuziehen, dann wissen wir, welche Härte KTM für diese Motoren vorgesehen hat und ob diese durchgehend stabil über die ganze Welle verläuft.

    Nein! Keine Äpfel mit Birnen-Vergleiche bitte!


    Cheers

  • Ohne Sollwerte macht alles keinen Sinn... und wenn die Euro4-Welle mutmasslich verbessert wurde, dann sollten wir uns an diese halten, oder nicht?

    Ride hard or stay home :driften:

  • Wer sagt denn das sie verbessert wurde?

    Sei doch bitte nicht naiv.

    Sie wurde lediglich um 2mm dicker gemacht damit Toleranzabweichungen besser geschluckt werden.

    Mehr nicht

  • Mit der Zeichnung hätte man eine "smoking gun" in der Hand....ggf. die Bruchwellen sind nicht zeichnungskonform und dies könnte eindeutig begutachtet werden.


    :Daumen hoch:


    Cheers

  • wenn man etwas auf den Ist Zustand begutachtet, sollte man auch wissen wie der Sollzustand ist. Alles andere ist sonst Kaffeesatzleserei.

    Hat man keine Referenz (das wäre in dem Fall eine oder bessere mehrere neue Serien-Welle(n) der Eu3 Modelle), kann man auch kein Fazit ziehen das haltbar sein wird

    aber wenn das Material dieser Welle fehlerhaft war, dann kommt es auch zu einer unzureichenden Härtung

    daher wäre das schon mal ein richtiger Ansatz. Wenn der Grundstahl nichts taugt kann auch die restliche Bearbeitung und Wärmebehandlung nicht mehr helfen.

  • Vielleicht sollte mal jemanden den Piraten einen Wink geben?

    Was nützt es, wenn er künftig bei seinen Motoren überall neue Wellen verbaut und die Einstiche poliert, aber dabei vielleicht unbewusst "minderwertige" Wellen verbaut, während er gebrauchte Wellen wegschmeißt, da aber völlig in Ordnung gewesen wären?


    Ich sag's euch, ich bin mir zu 100%ig sicher dass die Welle meines 654ccm Motors ewig halten wird, auch ohne dass ich die Einstiche polieren werde.

  • OK die Welle ist Einsatz Gehätet. Aber würde der Richtige Stahl verwendet???? Da beginnt das Knausern.

  • Gelöscht

    4 Mal editiert, zuletzt von Rotkaeppchen_online ()

  • Wisst ihr, ich bin ja eher so der pragmatische Typ der versucht Probleme mit dem Hausverstand zu lösen.

    Auch wenn es vielleicht manchmal so scheint, aber ich versuche wirklich stets so wenig wie möglich Wissenschaft aus etwas zu machen, sonder ich versuche stets, das Kind einfach beim Namen zu nennen.


    Schon klar das es toll ist und Eindruck hinterlässt, wenn man x-verschiedene Formeln kennt, irgendwelche Szenarien herleiten kann, oder auch wenn man eine makroskopische Vergrößerung einer Nut macht und sobald die nicht glatt wie ein Babypopo ist, dass man dann daraus auf einen Kerb in Kerb schließt.


    Nur meine pragmatischen Herangehensweise sagt mir einerseits, dass bei keinem einzigen KTM Modell die Nuten in den Getriebewellen glatt wie ein Babypopo sein werden, anderseits z.B. auch, dass das "kollektive Belastungsmoment" wohl doch nicht so hoch sein dürfte, wie hier teilweise bereits propagiert wurde.

    Denn wenn der Gewaltbruch lediglich 10% der Querschnittsfläche beträgt, dann kann nie sehr viel Gewalt auf die Welle eingewirkt haben:


    Screenshot_20220120-161259_YouTube.jpg


    Was für mich bleibt ist, dass es offensichtlich einen eklatanten Härteunterschied bei den Wellen gibt, der von KTM weder so gewollt, noch so toleriert sein kann.

    Weiters schließe ich persönlich aus diesem enormen Härteunterschied auch auf möglicherweise eklatante Streuungen in der Materialgüte, und genau das ist dann für mich der Punkt, wo sich dann alles zu einer greifbaren Einheit fügt.


    Mein Fazit: passt die Härte der Welle (>56HRC), dann darf ich auch davon ausgehen, dass die Materialgüte in Ordnung ist.

    In weiterer Folge darf ich dann auch davon ausgehen dass meine Welle halten wird :ja:

    Egal wie normativ sich der Radius der Nuten unter dem Rasterelektronenmikroskop auch darstellen mag...

    Punkt.

    Das ist mein persönliches Fazit der Geschichte.

    Mag für den einen oder anderen vielleicht nicht wissenschaftlich genug sein, aber mir langt das.

    Demnach wäre es m.E.n sinnvoller wenn der Pirat seine Wellen einer Härteprüfung unterzieht, anstatt die Nuten zu polieren (wodurch dann nebenbei auch die Garantie auf die neuen Wellen flöten geht).


    Und damit war's das jetzt hier auch für mich, denn nun ist es an der Zeit mich meinem nächsten Projekt zu widmen :ja:

    2 Mal editiert, zuletzt von Weity1980 ()

  • Kann man nicht Teile gießen oder gesenkschieden. Eine gute Oberfläche sagt ja nicht was da darunter ist. Die Oberfläche würde mit Kohlenstoff angereichert, das nun die hart wird. Wenn aber so ein billiger Gussteil auf Biegung beansprucht wird????? Gehört eine Material Analyse!!!

  • Was für mich bleibt ist, dass es offensichtlich einen eklatanten Härteunterschied bei den Wellen gibt, der von KTM weder so gewollt, noch so toleriert sein kann.

    Weiters schließe ich persönlich aus diesem enormen Härteunterschied auch auf möglicherweise eklatante Streuungen in der Materialgüte, und genau das ist dann für mich der Punkt, wo sich dann alles zu einer greifbaren Einheit fügt.

    @Weity1980:


    Man darf ja das glauben was man will...soweit kommt es ja noch! :knie nieder:


    Allerdings kann ich nicht nachvollziehen wie Du die Hypothese einer "eklatanten Streuung in der Materialgüte" herleitest.


    Zunächst einmal hast Du nur zwei Härtemessung zweier Wellen. Die ein hat es zerlegt, die andere (noch) nicht. Die Härtemessungen wurden von unterschiedlichen Laboren gemacht und wahrscheinlich noch nicht mal an der selben Stelle.


    Du kannst natürlich für Dich feststellen, dass deine Welle halten wird (nur solange sie das tut).


    Für eine dauerhafte Abstellmaßnahme bedarf es da schon einer wissenschaftlicher Analyse weil diese Wissen schafft und darauf basierend entsprechend gehandelt werden kann.


    Alles andere ist beim Jagen mit Augenbinde in den Wald schießen.


    Cheers

  • ich würde sogar noch weiter gehen ...

    Die Härtung der dünnen Oberflächenschicht ist hauptsächlich für die Oberflächenbelastung durch Reibung relevant. Gegenüber den Biegebelastungen sogar kontraproduktiv. Je härter desto weniger duktil.

    Deshalb reisst eine aussen harte Welle mit Kerbe bei hoher Oberflächenhärte tendenziell eher als eine mit duktilerer Oberfläche.

    Ich würde der Analyse des Labors vom Piraten deshalb folgen wollen.

    Bei unseren Behälterauslegungsrechnungen müssen wir auch immer auf Übergangsradien achten, da die Spannungen dort schnell lokal um den Faktor 10 ansteigen. Dann ist man bei komplizierter Bruchmechanik für Spannungsnachweise gelandet und braucht ein Spannungsbewertungskonzept. Hier geht dann die Grösse der hochbelastete Stelle ein. BEISPIEL ... Ein Pieks mit der Nadel würde ja rechnerisch zu unzulässigen Spannungen führen, da die Fläche sehr klein ist ... es geht aber nichts kaputt ... deshalb braucht man ein Bewertungskonzept.


    Ich sage ... der kleine Übergangsradius und evtl. Toleranzen im Übergangsradius sind schuld. Bei besserer Härtung gibts tendenziell eher Rissefortpflanzungen bei kleinem Anfangsriss oder Kerbwirkung.

    Wie genau sind denn überhaupt die verglichenen Härtemessungen ?

    2 Mal editiert, zuletzt von quaktia ()

  • Für eine dauerhafte Abstellmaßnahme bedarf es da schon einer wissenschaftlicher Analyse

    Gut dann mach mal und bitte lass dich von mir nicht aufhalten :ja:

  • Wie genau sind denn überhaupt die verglichenen Härtemessungen ?

    Das kann Dir niemand sagen, da die Messsysteme unbekannt sind.


    @Weity1980:


    Brauchst Du deine Welle dringend oder würdest Du diese für eine Vergleichsmessung mit einer defekten zur Verfügung stellen?


    Cheers