KTM 990 SD für Rennstrecke

Hallo zusammen.

Nachdem ich nach Veräußerung meiner 690 Duke R vor zwei Jahren hier nicht mehr aktiv war, hat sich das in letzter Zeit stark geändert. Denn ich wurde mit der GSX-R 750 K4 als Rennstreckenfahrzeug nicht wirklich warm, weil mir die Geometrie nicht entsprach, egal, an welchen Schräubchen ich gedreht habe (Fußrastenanlage, Sitzpolster, pipapo). Mir war das zu tagesformabhängig. Mal lief es ohne schmerzliche Anstrengung, mal konnte ich keinen ganzen Turn fahren.

Durch die MT-09 bin ich ein Fan von aufrechter Haltung gepaart mit sportlicher Gangart geworden. Nach Recherche im Internet soll die 990 SD von Haus aus unter den Naked-Bikes ein sehr gutes Paket liefern, um viel Spaß haben zu können. Voraussetzung ist, dass man ein entsprechend gewartetes Bike erwischt. Mein Hauptaugenmerk liegt erstmal darauf, dass die Servicehistorie nachvollziehbar ist, eventuell mit Rückversicherung beim entsprechenden Händler, der den Service durchgeführt hat und dass der Gesamteindruck des Motorrads einen gewarteten Eindruck hinterlässt, was schon beim Reinigungszustand anfängt. Da nehme ich gerne die Partie des Sekundärantriebs her, denn wenn einem das Wohl seines Bikes wirklich am Herzen liegt, sammelt sich dort nicht der Straßenschmodder von vielen vergangenen Saisons. Zumindest nicht so viel, dass man die Angaben auf dem einzelnen Kettenglied nicht mehr lesen kann.

Alle weiteren bekannten, typischen Krankheiten stelle ich erstmal hinten an, bzw. helfen bei der Preisverhandlung.

Nach vielen Themen hier im Forum fasse ich mein Suchergebnis hier mal zusammen und bitte um Vervollständigung, bzw. Korrektur:

1. Ölverbrauch bis 300 ml auf 1000 km sind noch im Rahmen

2. der Kraftstofftank kann sich längen. Stellt das einen technischen Nachteil dar in Bezug auf Undichtigkeiten?

3. KNZ sollte vorbeugend getauscht werden

4. die Entfernung der zweiten Drosselklappe beruhigt ruppiges Fahren

5. wenn der braune Stecker an der LiMa ölversifft ist, herrscht zu viel Druck im Kurbelgehäuse. Also muss die Kugel/Feder im Kurbelgehäuseentlüftungsventil entfernt werden. Gibt's hierzu eine Anleitung?

6. erhöhte Standgasdrehzahl führt auf defekte Drosselklappensensoren zurück

7. bei Öl im Kühlwasserkreislauf ist die Antriebswelle der WaPu eingelaufen -> Instandsetzungssatz von KTM verbauen

8. Ölstand im unteren Drittel belassen (im Schulterschluss mit Punkt 5)

9. Zylinderfußdichtung hinten geht gerne mal hinüber

Welche der oben genannten Punkte sind grundsätzlich (vielleicht auch vorbeugend) umzusetzen, wenn die SD Stresskilometer auf der Rennstrecke erhält? Oder geht's nach der Devise: Erst wenn's Zicken macht, sich drum kümmern?

Die kommende Saison soll die SD technisch problemlos über die Bühne bekommen und wenn sich dann herausstellt, dass ich sie behalten möchte, kommen weitere Wartungsarbeiten wie Fahrwerk, Verkleidung, Abstimmung usw. hinzu.

Noch eine vielleicht seltsam anmutende Anfrage:

Da ich noch nie auf einer SD saß und der hiesige Händler keine 990 stehen hat, gibt es vielleicht im Großraum Stuttgart einen Besitzer, der mich mal probeseitzen lässt?

Vielleicht hat auch der ein oder andere Benutzer gerade eine SD über?

Viele Grüße,

Christian

€dith sagt: bis 4500.- kann ich ausgeben, bevor mir Madame auf's Dach steigt.

Danke für die Antworten.

Ich hab' eine aus '06 im Auge und schnapp' sie mir am Mittwoch, wenn sie vor Ort der Beschreibung und den Bildern in der Anzeige gerecht wird.

Wenn's den Zuwachs gibt, mach' ich das.

So, ich bin euch noch was schuldig.

TADAA!

20220104_114904.jpg

Baujahr 2006

24.900 km

Umbau auf 2007er-Front durch den Erstbesitzer ohne triftigen Grund außer der Optik.

Servicehistorie ok, wobei die beiden Vorbesitzer hauptsächlich die Kilometerintervalle eingehalten hatten. Im jährlichen Turnus war das Motorrad nie zur Inspektion.

Keine Kinderkrankheiten, zumindest auf den ersten Blick. Alles dicht, nichts sifft. Drehzahl im Stand ist ok und die Kühlflüssigkeit ist klar und kein Siff im Kühlerdeckel.

Hinten ist schon "gecleant", vorne muss noch. Aber es wird wieder kalt in der Tiefgarage.

Was wird gemacht?

Alle obligatorische Arbeiten, die man nicht selbst gemacht hat und bei denen man ein schlechtes Gefühl hat, wenn da jemand anders dran war:

- Motorölwechsel mit Filtern

- Wechsel Brems-/Kupplungsflüssigkeit

- Kurbelgehäuseentlüftungsventil frei machen

- neuer Kettensatz

- Bremssättel zerlegen/reinigen/warten und mit CRQ-Belägen bestücken

- gründliche Fahrzeugwäsche

- Akra-Mapping

- Slicks (Metzeler TD vorne, Bridgestone V02 hinten; beides soft)

- Sturzpads/Motorschutzdeckel

Ansonsten erst mal fahren und kennen lernen. Wenn's taugt, dann kommen eventuell noch GFK-Verkleidungssteile und ein Fahrwerksservice.

Die Farbe taugt mir mega! Kein Weiß, kein Orange, kein Einheitsbrei.

Alles safe, keine Sorge. Darum erschloss sich mir der Sinn des Umbaus auch nicht ganz, aber der Vorbesitzer scheint wohl sieben Motorräder gehabt zu haben. Da kann man sich solche optischen Spielereien ohne Weiteres wohl leisten.

Danke an alle.

Werde ich beherzigen. Nach jedem zweiten Turn wird getankt.

Hallo zusammen.

Nachdem ich lange nichts von mir hab’ hören lassen, weil ich die Wintermonate in der kalten Tiefgarage und die wärmeren dann auf der MT09 verbracht habe, kam die gute SD am Montag vom Einstellen der Ventile und mit frischen Zündkerzen zurück.

Ich habe folgende Sachen bis heute erledigt:

- Reinigung rund um den Kettenantrieb (meistens mit Schraubendreher und ganz viel Bremsenreiniger, um dem Kettenfett-Straßenschmutz-Schmodder Herr zu werden)

- Reinigung des gesamten Motorrads an den zugänglichen Stellen, um so auch eventuelle neue Baustellen aufzuspüren

- Wartung Bremssättel vorne (zerlegt, ultraschallgebadet, neu abgedichtet, zusammengesetzt, neue CRQ-Beläge)

- serienmäßige Flüssigkeitsbehälter an Bremse und Kupplung montiert (die Rizoma-Dinger behalte ich mal als Reserve, auch wenn man durch das Pseudo-Schauglas den Flüssigkeitsstand nicht ablesen kann)

- Brems- und Kupplungsflüssigkeit erneuert

- Ritzel, Kette und Kettenblatt neu

- Sturzpads montiert

- Fußrasten nach oben und hinten verlegt

- Kugel und Feder aus dem Überdruckventil entfernt

- Luftfilter erneuert

- gelängten Tank nach hinten verlegt, damit er nicht am Steuerkopf scheuert

- Straßenkram entfernt

Noch zu tun bis zum ersten Event in Mettet in ca. zwei Wochen:

- Motoröl und -filter wechseln

- Continental RaceAttack soft/soft montieren

- Umkehrschaltung von KTM montieren

- Akra-Mapping aufspielen

- Tankpads ankleben

- Scheinwerfer und Rücklicht abkleben

Ich habe wenig Bilder gemacht, weil ich das im Eifer immer vergessen habe.

Aktueller Stand:

20220510_193518.jpg

20220510_193538.jpg

Vorher / Nachher:

20220204_181736.jpg

20220204_181744.jpg

20220206_181632.jpg

20220206_181637.jpg

Bilder des Grauens:

20220108_141801.jpg

20220129_172345.jpg

20220129_172355.jpg

Zitat von super-duke83

Ich würde dir empfehlen hinten einen Conti in Medium (egal ob Track Slick oder RaceAttack) zu montieren. Der Softe funzt erst richtig wenns knacke heiß ist. Ansonsten kannst den nach 3 Turns wegschmeißen. Vorne Soft passt.

Zur Not habe ich einen V02 in soft dabei. Mit dem Contitrack in Medium kam ich damals nicht zurecht. Viele Rutscher, weil ich die Temperatur nicht halten konnte. Ich hatte gehofft, das mit dem soft kompensieren zu können.

Heute habe ich den Ölwechsel gemacht. Bis auf zwei Unregelmäßigkeiten (Ölsieb im Motor unten ging von Hand nicht so weit 'reinzuschieben wie das alte, aber der Deckel hat's dann in Position gedrückt und ein Kupferdichtring blieb aus dem Ölfilterkit übrig, aber da vermute ich einfach, dass der für die SD nicht gebraucht wird, da das Kit ja noch für andere Modell geeignet ist) ging alles gut.

Die Umkehrschaltung habe ich montiert, aber nach dem Festziehen mit dem vorgesehenen Drehmoment war die Schaltwelle eingeklemmt. Anscheinend hat da was mit den Rollenlagern nicht hingehauen. Also bleibt es halt beim normalen Schaltschema.

Und wieso zur Hölle sind bei diesen Grippads zwei pro Seite dabei? Wo sollen die denn alle hin?

Kurze Probefahrt die Straße hoch und runter war schon mächtig im Anzug, obwohl ich ja nicht voll am Kabel gezogen habe, weil noch keine Betriebstemperatur erreicht war. Aber das wird eine richtig große Umstellung von GSX-R auf Superduke.

So, heute einen Termin in der örtlichen KTM-Niederlassung gehabt, um das Akra-Mapping aufspielen zu lassen. Wieder daheim erst die Rechnung genau angeschaut und gesehen, dass KM610EU050E001 für die Stabdardabgasanlage aufgespielt wurde.

Fix angerufen, um das Problem zu schildern, weil ja bei Terminvereinbarung explizit die Hexagonalschalldämpfer von Akra zur Sprache kamen, und die Antwort ist (sinngemäß wiedergegeben) wie folgt gewesen:

mit dem neuen Diagnosetool kann man nicht mehr fröhlich zwischen den Mappings auswählen, sondern das System liest die Modelldaten aus der Elektronik und gibt dann nur die für das Modell freigegebenen Mapping zur Auswahl. Angeblich gibt es nur noch dieses eine Mapping für die 990 SD.

Ich warte noch auf einen Diagnoseausdruck, der vor dem Aufspielen des Mappings gemacht wurde, weil dort angeblich zu sehen ist, welches Mapping davor drauf war. Wehe, die haben mir das selbe Mapping zum Preis von 50 EUR nochmal aufgespielt.

Ini-Lauf wurde nach nicht mal 10 Minuten auch als erfolgreich verbucht.

Kann das jemand mit dem Diagnosetool bestätigen? Aber der Ini-Lauf sollte doch mindestens diese 15 Minuten sein, von denen man hier im Forum haufenweise liest, oder nicht?