Warum laufen Ketten offen?

  • Ne wahrscheinlich blöde Frage eines Motorradanfängers...


    Warum laufen die Ketten bei Motorrädern vollkommen offen und sind nicht gekapselt?

    Eine offen laufende Kette braucht doch viel mehr Wartung und verschleißt trotzdem schneller als eine gekapselte.


    Ich komme aus dem Osten und bei sämtlichen MZ und Simson (hab ja selbst eine) sind die Ketten vollkommen abgeschlossen und laufen in Kettenschläuchen.

    Alle paar tausend Kilometer nachspannen und ein bissl Fett drauf - fertig ist die Kettenwartung.


    ciao Maris

  • Ein Schelm wer dabei an den Umsatz von Kettenherstellern denkt.


    Ein Grund der gegen den Kettenkasten spricht ist die Erwärmung, die darin passiert.


    Außerdem ist er optisch zumindest fragwürdig.

  • Wenn Generierung von Umsatz ein Grund ist, müsste es doch ein "Kartell" zwischen Fahrzeug- und Kettenherstellern geben?


    Zur Erwärmung kann ich nichts sagen - an sowas hab ich gar nicht gedacht.

    Aber die Ästhetik ließe sich bestimmt auch mit einer geschlossenen Kette herstellen und wenn dieses "Feature" sozusagen schon seit Urzeiten verbaut wäre,

    würde man ja gar nichts anderes kennen und würde eine freilaufende Kette merkwürdig finden.


    ciao Maris

  • Serientechnik kommt aus dem Motorsport! Der Kettenkasten ist für Wartung, Pflege und vor allem beim Teilewechsel nicht von Vorteil. Kurz gesagt: Eine langlebige Antriebskette ist nicht gewollt! :nein:

  • Der wirkliche Motorradboom wurde durch die japanischen Marken ausgelöst. In Japan sind die Zulieferer mit den Herstellern stark verbunden.


    Deshalb sind Kettenantriebe bevorzugt.

    Zahnriemen als Sekundärantrieb kommen nur aus USA. Harley ist da freier im seiner Entscheidung.

    Nebenbei sind Kettenantriebe leicht und billig.


    Der Verschleiß an der Kette wurde mit Einführung von O-Ring Ketten und X-, W-Ring Ketten akzeptabel für die Käufer. So gibt es keine Notwendigkeit Ketten zu Kapseln.


    Die Käufer verlangen nicht danach.

    Bei einer Durchschnittslaufleistung von 5.000 km / Jahr reicht ein Kettensatz normalerweise 5 Jahre.


    Wer mehr braucht appliziert einen Kettenöler oder fährt Kardan.


    PS.

    O-Ring Ketten waren in der DDR keine Option.

    Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser. :winke:

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    Ich denke, kapseln wäre bei einem heutigen, derart leistungsstarken Motorrad eher schwierig.

  • ...der Einsatz von Kettenkästen war auch Abhängig vom übertragenen Drehmoment. Die Motoren sind stehst Leistungsfähiger geworden, somit kamen andere physikalische Werte hinzu.

  • Ich würde sagen das es nur eine Kostenfrage des Herstellers ist, wenn man mal das Thema Optik außen vor läßt. Ein gekapselter Kettenschutz ist auch bei einem Leistungsstarken Motorrad umsetzbar, wird aber sicher um ein vielfaches teurer wie die oft unzureichenden Plastikdinger.

    Gruß Bommi

  • finde es auch schade das mein Kürbis sich nicht auf Zahnriemen umrüsten läßt :Daumen runter:


    Für mich persönlich ist die Kette gestorben,


    mein nächste hat entweder Zahnriemen oder läßt sich darauf umrüsten....


    Kardan kenne ich nur einen richtig guten Reaktionsarmen der von Yamaha in der XT1200 leider im falschen Moped verbaut ist .



    Es liegt hier aber auch am Verbraucher wenn mehr nach Zahnriemen bei den Händler nachfragen würden ,


    wären auch ruckzuck genügend Modelle damit verfügbar .


    Technisch ist das für alle Modelle ab Werk ohne Probleme für die Hersteller machbar !

  • Unterschätze mal nicht den Platzbedarf des Ritzelrades für den Zahnriemen. Der Zahnriemen benötigt wesentlich größere Radien. Damit ändert sich dann auch wieder die Anlenkung der Schwinge sowie deren Länge.


    DESHALB gibt es auch nur sehr wenig Umrüstmöglichkeiten.


    Die XT1200 ist ja in der Kraftabgabe sehr stark limitiert.

    BMW Kawasaki und Guzzi bauen ebenfalls sehr gut funktionierende Kardanantriebe.

    Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser. :winke:

  • stimmt daher hab ich ja auch ab Werk geschrieben ,


    die genannten Punkte sind mit CAD und CAE Konstruktion schnell geändert ...


    bei der SUZUKI BANDIT 1200 kann jeder den Unterschied erfahren oder auch nicht


    die meisten merken nämlich gar nicht das da anstatt Kette plötzlich ein Zahnriemen läuft ....

  • Eine 1200er Bandit ist ja auch eine ausgesprochen aktuelle Konstruktion. Ihrer Fahrer ein Ausbund von Inovationoffenen Techniknerds. :lautlach:

    Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser. :winke:

  • Ich komme aus dem Osten und bei sämtlichen MZ und Simson (hab ja selbst eine) sind die Ketten vollkommen abgeschlossen und laufen in Kettenschläuchen.

    tja...früher war das Moped auch oft das einzige Transportmittel und Mutti's trugen Röcke...heute haben alle Hosen an (in Indien gibt's heute noch den "Sarischutz")

  • PS.

    O-Ring Ketten waren in der DDR keine Option.

    Genau so war das!

    In der DDR gab es damals so gut wie keine Ressourcen. Alle Produkte waren der standardisierten Technischen Norm, den Gütervorschriften und den Lieferbedingungen, der sogenannten --klick--> TGL unterstellt!

    Die Planung und Herstellung aller Produkte war auch auf eine produktbezogene Mindeshaltbarkeit ausgelegt! Diese war klar definiert, wie z.B. bei Kühlschränke mit mindestens 10 Jahre! ...und somit war die beste Lösung für eine langlebige Antriebskette eine "Umhüllung" mit einen geschlossenen Kettenkasten.


    Mal so am Rande... im Sinne von Nachhaltigkeit! :zwinker:

  • Genau so war das!

    In der DDR gab es damals so gut wie keine Ressourcen. Alle Produkte waren der standardisierten Technischen Norm, den Gütervorschriften und den Lieferbedingungen, der sogenannten --klick--> TGL unterstellt!

    Die Planung und Herstellung aller Produkte war auch auf eine produktbezogene Mindeshaltbarkeit ausgelegt! Diese war klar definiert, wie z.B. bei Kühlschränke mit mindestens 10 Jahre! ...und somit war die beste Lösung für eine langlebige Antriebskette eine "Umhüllung" mit einen geschlossenen Kettenkasten.

    Ich stelle immer mal wieder fest, dass einige Ansätze im Sozialismus gar nicht verkehrt waren.

    Wenn man ihn nicht so verteufeln würde (aufgrund der zugegebenermaßen teilweise inakzeptablen Freiheitseingriffe in den Ostblockländern) könnte man sich den ein oder anderen Denkanstoß da abholen - ausdrücklich nicht nur in technischer Hinsicht..... okay, das würde sich dann soziale Marktwirtschaft nennen, wäre vllt. mal einen Versuch wert. :grins:

    Hinweis: Es handelt sich hier um einen rein subjektiven Post!


    Grüße Dirk

    KTM 950SM(R) ´06

    Ducati Hypermotard 821 SP ´13

  • Genau so war das!

    In der DDR gab es damals so gut wie keine Ressourcen. Alle Produkte waren der standardisierten Technischen Norm, den Gütervorschriften und den Lieferbedingungen, der sogenannten --klick--> TGL unterstellt!

    Die Planung und Herstellung aller Produkte war auch auf eine produktbezogene Mindeshaltbarkeit ausgelegt! Diese war klar definiert, wie z.B. bei Kühlschränke mit mindestens 10 Jahre! ...und somit war die beste Lösung für eine langlebige Antriebskette eine "Umhüllung" mit einen geschlossenen Kettenkasten.


    Mal so am Rande... im Sinne von Nachhaltigkeit! :zwinker:

    Ich bin einer der "echten" Ossis - Jäger und Sammler.

    Es kann etwas noch so kaputt sein, erst mal trotzdem behalten oder mitnehmen, später findet sich immer noch eine Verwendung dafür.

    Reparaturfreundlichkeit bzw. überhaupt die Möglichkeit einer Reparatur wurde in der DDR sozusagen groß geschrieben.

    Zwei Jahre Lebensdauer bis die Garantie abgelaufen war (und dann wegwerfen), gab es in der DDR nicht - alles hielt mehr oder weniger ewig.

    Bestes Beispiel die Simson Schwalbe (KR51/1 und 2, sowie S50/51), die gefragter sind wie noch nie. Deswegen gibts auch soviele Reimporte aus Ungarn, die dann allerdings den ahnungslosen Käufer überraschen, weil es keine Betriebserlaubnis vom KBA gibt und die Fahrzeuge nicht in die Sondervereinbarung des Einigungsvertrages fallen ( zulässige Höchstgeschwindigkeit 60km/h).

    Oder auch das Rührgerät/Mixer RG28, über das es sogar schon einen TV-Beitrag gab - das Ding steht auch jetzt noch in einigen West Küchenschränken, weil es zur Deviseneinnahme über Neckermann und Co vertrieben wurde.


    Über die Kette ist denke ich genug geredet - ist halt wie es ist.


    ciao Maris


    ciao Maris

  • #Dirk

    Ich verstehe was Du sagen möchtest, aber es bleiben zwei verschiedene Schuhe! ...denke, das die Mehrheit dafür nicht geboren ist und solche Zwänge möchte! :nein: