SMR 990 Ölaustritt an Ölablassschraube hinter Ritzel

Servus,

Am Dienstag fand die erste Probefahrt meiner '13er SMR 990 statt. Kurz vor dem Kauf im Dezember fand der große Service bei KTM statt, inklusive Ölwechsel und Austausch einiger Dichtungen, die bei den LC8 so anfallen (die Liste war sehr lang).

Erster Halt nach dem Warmfahren, um mal zu schauen, ob alles okay ist. Nach ein paar Minuten im Stand steigt Rauch vom Krümmer auf. Ursächlich scheint ein Ölaustritt hinter der Ritzelabdeckung zu sein. Also laut Explosionszeichnung die "Ölablassschraube" über dem Kupplungsnehmerzylinder. Vielleicht wurde die Schraube beim Service nicht richtig angedreht oder der Dichtring wurde nicht gewechselt bzw. war schmutzig. Oberhalb der Schraube war alles trocken und von dort lief das Öl den Motor herunter.

Ist es nun tatsächlich nötig, den Kupplungsnehmerzylinder und den Adapter für die hydraulische Kupplung abzunehmen, nur um an die besagte Schraube zu kommen? Aufgrund der Position nehme ich an, dass die Schraube beim Ölwechsel entfernt wird, damit das Öl gut ablaufen kann (so ist es jedenfalls bei meiner DRZ).

Ich kann gern mal Fotos hinzufügen, falls es in der Beschreibung nicht ganz eindeutig wird.

Klar! Hier mal ein paar Bilder.

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Zitat von woelffle

Klar kann die Kupferdichtung undicht sein. So schmotzig wie deine Kette ist, hier mal ne andere Frage.

Hast vielleicht nen Kettenöler eingebaut, der zu viel Öl bringt?

Ja, da ist ein Kettenöler dran. Habe die Schmierung nach der ersten Fahrt abgeschaltet und die Ölschmiere soweit es ging beseitigt, allerdings ist die Kette noch voll von dem Zeug. Heute dann wieder eine Probefahrt gemacht, um zu schauen, woher das Öl kommt. Da das ausgetretene Öl "relativ" klar ist und vom Kettenöler nichts mehr kommt, gehe ich davon aus, dass es am Motor austritt.

Zitat von woelffle

Zu deiner Frage. Ja, du musst den Kupplungsbetätiger abbauen. Sind 2 Schrauben.

Ich nehme an, dass das System soweit geschlossen ist und mir kein Öl entgegenkommt, wenn ich die Schrauben löse. Ist das so richtig?

Der Ölverlust ist behoben, danke für die Hinweise!

Zitat von woelffle

Ist ne Verschlussmutter vom Ölkanal.

Darunter ist ne Düse, die wird in ner guten Werkstatt gereinigt.

Klar kann die Kupferdichtung undicht sein.

Tatsächlich konnte ich die Mutter ohne Probleme eine Viertelumdrehung weiterdrehen. Seitdem suppt nichts mehr durch. Habe den KNZ und die dahinterliegenden Teile bis hinters Ritzel abgenommen und alles ausgiebig gereinigt. Den Kettenöhler werde ich nach ein paar km dann wieder austesten.

Zitat von aldebaran

Könnte sein, daß zu viel Öl eingefüllt worden ist. Die 990er neigt dann dazu, zu viel Druck aufzubauen, der sich gerne bei irgendwelchen Dichtungen erleichtert.

Den Ölstand werde ich auf jeden Fall im Blick behalten. Habe heute ca. 200ml abgezogen, scheint mir aber immernoch zu viel zu sein.

Ich habe mich erstmal mehr oder weniger an die Vorgabe von KTM gehalten. Also warmgefahren, 1 min senkrecht (Block unter den Ständer ) laufen lassen und dann abgeschaltet und nach ein paar Sekunden ablesen. Wobei da auch je nach Werkstatthandbuch unterschiedliche Dinge stehen.

Zwischen "laufen lassen" und "abgeschaltet" hat sich der Stand allerdings nicht geändert. Er war erst knapp über Maximum, jetzt nach 200ml weniger ist er knapp unter Maximum. Vermutlich werde ich noch ein wenig rausziehen.

Irgendwie scheint jeder seine eigene Methode zu haben, die funktioniert. Bei 3500 U/min zu halten, habe ich bisher noch nicht gehört. Kommt auf die Liste.

Zitat von Schlusi

Wie in anderen Threads der letzten Jahre zu dem 950er und 990 LC8 Motor geschrieben, ist es zu Empfehlen, den betriebswarmen Ölstand eher im Mittelfeld zu halten. Aufgrund der Konstruktion der Motorgehäuseentlüftung reisst es dir dadurch weniger Öl(Nebel) mit durch die Entlüftung in den Luftfilterkasten.

Sollte es trotz dem "Richtigen" Ölstand vermehrt zu Öleintrag in den Luftfilterkasten kommen, ist der Simmering der Ausgleichswelle im Lichtmaschinendeckel zu erneuern (falls nicht schon bei deinem Angesprochenen KTM-Serice getauscht)

Meine Empfehlung für dich: Sich mit den "Besonderheiten" der 990er LC8-Baureihe zu beschäftigen. Wenn du das Ding noch paar Jahre fahren willst, und nicht wegen jedem Ereignis zu KTM fahren möchtest, werden dir früher oder später die bekannten "Problemchen" begegnen.

Ja, da hast du absolut Recht! Vor dem Kauf habe ich eine Stunde mit dem Vorbesitzer telefoniert und mit ihm über sämtliche Kinderkrankheiten gesprochen, von denen ich bis zu dem Zeitpunkt gelesen hatte. Wer so eine Maschine besitzt, muss sich wohl zwangsläufig irgendwann auskennen. Jedenfalls werde ich erstmal keine andere Maschine brauchen, da weiß man sich gern selbst zu helfen. Der Spaßfaktor überwiegt die intensive Pflege dann immernoch.

Den Ölstand werde ich definitiv im Auge behalten und wohl noch ein paar ml bis zur Mitte rausziehen. Ich ging davon aus, dass es durch den vergangenen Service schon stimmen müsste, war nach den Forumsbeiträgen und dem Werkstatthandbuch allerdings dezent verwirrt.

Zitat von bigsix

aber ein kupfer oder aludichtring ist eine "einmal" dichtung, die nach dem lösen gewechselt werden muss. ihre abdichtungleistung beruht auf flächenpressung und diese wurde nach dem erstmaligen anziehen erreicht und nun ist das ursprünglich "weiche" material verdichtet und dichtet nicht mehr die oberflächenrauhheit, entsprechend der vorgaben ab. ebenso wichtig beim anziehen dieser art von dichtungen ist das drehmoment und nicht die tatsache eine "viertel umdrehung " weiter angezogen zu haben.

Fazit: die dichtung "kann" wieder undicht werden. aber jetzt weißt du ja wo du suchen musst und wie du es abstellen kannst.

Das stimmt wohl! Ich dachte ursprünglich, ich hätte vom Ölwechsel der DRZ noch eine passende da, aber Fehlanzeige. Bei der nächsten Fahrt in die Stadt werden nochmal ein paar besorgt (und die jetzige ersetzt)!