Offener Luftfilterdeckel mit Euro5

    Hallo zusammen,

    es scheint im Internet noch keine Erfahrungen mit den EU5 690er und dem offenen Deckel zu geben.

    Ich habe heute die erste Runde mit dem Deckel gedreht und bin etwas verwirrt über das Verhalten meiner 701.

    Ich habe vor ein paar Tagen das einfahren beendet und sie bei der letzten Fahrt vor der Inspektion auf der Autobahn ausgefahren. Dann zuhause selber die Inspektion gemacht, den offenen Deckel drauf und einen Inilauf gemacht. Das zur Vorgeschichte. Jetzt ist es so das sie bei niedrigen Drehzahlen eine ganze Ecke angenehmer fährt. Sie lässt sich im 3. bei knapp über 40 Km/h normal fahren ohne das man das Gefühl hat das sie sich quält. Und was mich am meisten wundert, sie sprotzelt beim abtouren nicht mehr aus dem Auspuff was ja darauf deutet dass sie etwas fetter läuft als vorher.


    Jetzt ist nur die Frage ob es wirklich nur am Deckel liegt oder doch eher am Inilauf. Haben andere mit Euro5 Modellen auch so positive Effekte bemerkt?

    Bei den EU4 Modellen hatte man den Eindruck das sie insgesamt etwas besser geht. Im wesentlichen war es aber einfach lauter. Ich bin gerade richtig begeistert von dem Deckel.

    Hallo,

    ich fahre jetzt auch den offenen Deckel an meiner 690, restliches Setup ist komplett Original.

    Stimmt es das dieser Deckel schlecht für mein Motorrad ist solang ich das Mapping nicht anpassen lasse? Hat da jemand Erfahrungswerte?

    Dr. Brenndauer

    Ja durchaus! Bevor du hier auf dicke Hose machst und dich dann doch als Vollidiot outest, informiere dich. Oder frag höflich ob man es dir erklären kann wenn du etwas ich verstehst.

    Aus dem Reich der Spekulation, da ich weder die Kennfelder noch die Regel-Logik der E5 Version kenne:


    Soweit mir bekannt, muß ein E5 Motor eine Manipulation der Gemischaufbereitung erkennen und entweder gegensteuern (soweit das mit dem Rest der verbauten Komponenten möglich ist) oder in ein 'Notlaufprogramm' gehen, um den Kunden zum Händlerbesuch und das Abstellen der Manipulation zu zwingen. Soweit die Theorie. Wenn dem Motor nun schlagartig mehr Luft ansaugen kann, merkt die Lamda-Sonde, daß der Restsauerstoffanteil im Abgas zu hoch ist, der Motor also zu mager fährt und das Steuergerät fettet an, damit am Schluß wieder Lambda 1.0 rauskommt. Da kann es abhängig von der Reglerart (PID Anteil der Sprungantwort der Regelstrecke) durchaus sein, daß im Teillastbereich mehr angefettet wird und die Karre somit runder läuft. Ob das dauerhaft so bleibt - keine Ahnung, hängt mMn. davon ab, ob die Lambda Werte langfristig geloggt werden und über einen Zeitraum X die Gemischaufbereitung angepaßt wird. Antworten auf die Frage kann vermutlich nur ein Insider von KTM geben, der Zugriff auf die Kennfelder und die verwendete Reglerart hat.


    Aus der Praxis: Ich habe den Bergos Stecker zwischen Lambda Sonde und SG gesteckt - da läuft die SMCR auch etwas gechillter und weniger spitz im Teillastbereich. Ob sich über die Zeit die Charakteristik wieder in Richtung 'spitz' ändert habe ich bisher nicht bemerkt.

    der Lambdaregelbereich geht nicht über das ganze Kennfeld sondern nur in einem Bestimmten Drehzahl-Lastbereich

    Der Fuel Dongle setzt die Lambdasonde ausser betrieb und die Motorsteuerung auf das Notbetriebs map wie wenn die Sonde defekt wäre. Sprich alle Kennfeldwerte auf Lambda 0.88 bis 0.95. je nach Fahrzeug mag das unterschiedlich sein, das Prinzip ist immer gleich. Das ist aber dann fix. Da regelt nichts mehr nach.

    In der Motorsteuerung gibt es prinzipiell Funktionen für eine Lambdadriftkorrektur (weiss nicht ob KTM das aktiv hat) . Aber eben auch nur wenn die Sonde aktiv ist

    Man kann daraus eine Wissenschaft machen oder einfach nur fahren, mit oder ohne offenem Deckel ...