Reifen für die Nordschleife

  • Irgendwie kommt gegen alle Vernunft der alte Virus wieder hoch und angefixt von lustigen Videos muss ich wohl doch mal wieder länger dahin. Ich haben vor vielen Jahrzehnten knapp 500 Runden hinter mich gebracht, aber das ist lange her. Wenn ich mir heutige BTG Zeiten, also keine ganze Runde, sondern von "Bridge to Gantry", ansehe, bin ich etwas verwundert. Mit der seligen NS400R kam ich deutlich unter 9min, straßenzugelassene TZR 250 fuhren fuhren in OMK Rennen um die 8:30. Die ganze Runde, da kann man für BTG locker eine Minute abziehen.


    Ich vermeide auf der Nordschleife ohne Sturzraum und mit Dilettanten auf der Strecke eigentlich alles jenseits der 200km/h, so habe ich das früher gehandhabt und heute, mit der 690, kommt man nicht in die Verlegenheit. Allerdings wird das Ding bald gegen 83 PS am Hinterrad haben, Highscore, also Christian, hat wieder ein bischen gezaubert und die Optimierungen werde ich wohl umsetzen. Ich hoffe, er schreibt dazu noch einen Artikel.


    Die Nordchleife ist für mich keine Rennstrecke. Ich sehe das mehr als Einbahnstraßen Landstraße. Der Reifen wird bei mir anderes gefordert, als auf reinrassigen Rennstrecken. Es gibt längere Abkühlphasen ohne massive Schräglage, z.B. über die Döttinger Höhe und auch am Start steht man länger.


    Mir würden, gerade auch weil ich früher soviel gute Erfahrung mit Bridgestone sammelte, sofort ein S21 oder S22 einfallen. Ich will mit dem Moped aus Göttingen zum Ring, dann eine handvoll Runden Spaß haben und wieder zurück. Der Reifen muss also auch Landstraßenstauglich sein.


    Habt ihr gute Erfahrungen mit anderen Reifen gemacht und welche Zeiten habt ihr damit erreicht?

  • BTG Zeiten, also keine ganze Runde, sondern von "Gate to Brigde"

    Nix Gate, Gantry ist die Gitterbrücke nach dem Galgenkopf, das solltest du aber nach 500 Runden wissen.

    Und wenn überhaupt, dann gehts von der Brücke zum Gate und nicht umgekehrt ?


    Mit der seligen NS400R kam ich deutlich unter 9min, straßenzugelassene TZR 250 fuhren fuhren in OMK Rennen um die 8:30. Die ganze Runde, da kann man für BTG locker eine Minute abziehen.

    Ne Minute abziehen von den 8:30? Ja klar, 7:30 BTG während den Touristenfahrten mit dem Mopped sind standard ?
    Mach bitte ein Video von deiner Runde, die muss ich einfach sehen!


    sofort ein S21 oder S22 einfallen.

    Du brauchst für die Touristenfahrten (zumindest liest es sich so, als wäre das dein Vorhaben) sowieso einen straßenzugelassenen Reifen, also geht im Prinzip alles was eine Straßenzulassung hat.
    Ich mag auf den kleinen Moppeds keine Bridgestone und schon gar keine Dunlops, ich finde bei beiden sind die Karkassen zu hart, aber das sind natürlich persöhnliche Präferenzen.


    Ich hatte, mit vergleichbaren Anforderungen wie du, auf den 690ern gute Erfahrungen mit Conti Race Attack comp. Endurance, den Nachfolger Race Attack 2 Street gibt es aber leider nicht mehr in der 160er Größe und die soft/medium haben, zumindest nach meinem Wissen, keine Straßenzulassung.

    Eine gute Alternative wäre ein Supercorsa SP, den gibt es in 160.

    Womit ich auch immer zufrieden war, sind die Metzeler K3, auch den gibt es in der 160er Größe. Das Modell ist zwar schon älter, funktioniert aber richtig gut, und was für die TT taugt, wird dir sicher auch reichen.

    Höre ich da etwa ein mimimi!?

  • Danke für die Erklärung zu BTG, ich hatte immer nur hinter den Zeiten BTG gelesen und irgendwann verstanden, dass die Döttinger Höhe in weiten Teilen fehlt. Natürlich kenne ich jede Brücke. Jetzt habe ich auch die BTG App gefunden. Das ist hilfreich.


    Bei 8:30 rede ich von Rennen (OMK, das waren "Zivis", also Zuverlässigkeitsfahrten und eine gewertete Zeitrunde am Ende) und von anderen, aber es geht um das Mopedchen, was mit Yamaha Kit-Zylindern auf um die 65PS kam. Und damit gibt es verbriefte 8:30 für die ganze Runde, und das ist weit über dreißig Jahre her. Die Listen habe ich zuhause vermutlich noch rumliegen. Mit der NS 400R, die hatte ungefähr 75PS am Hinterrad, kam ich so gegen 8:50, wenn die Strecke leer war. Aber wie gesagt, ich bin des Spaßes wegen da gewesen, nicht wegen Zeiten. Und es gibt einige unübersichtliche Vollgaspassagen, da bin ich vorsichtig ohne Sturzraum. Darum sollte die 690 für mich und meine Fahrweise unglaublichen Spaß machen. Und wegen der Zeiten. Irgendwo las ich, dass neuer Asphalt auf den Ring kam, der weniger Haftung bieten soll. Keine Ahnung, war lange nicht da. Dann wären aber alte Zeiten schwer vergleichbar.


    Danke für die Empfehlung. Die sind mir doch glatt entgangen. Ich mag meine Conti Tourenreifen eigentlich sehr gerne. Das wäre doch mal ein Ansatz. Wie ist die Haftung im Vergleich zu S21 oder S22? Fühlbare Unterschiede oder Minzplätzchen? Dieser Test gefällt mir, klingt genau nach dem, was ich suche

    ContiRaceAttack 2 Street Test, Erfahrungen, Laufleistung
    ContiRaceAttack 2 Street Test & Erfahrungen: Grip, Komfort, Laufleistung, Aufstellmoment und andere Eigenschaften im Detail untersucht...
    bikereifen24.de





    Links zum Reifen

    https://www.reifen.com/de/TyreSize/DetailTyre/Moto/120-70-R17/120-70-ZR17-(58W)-ContiRaceAttack-2-Street-M-C-Front_15299164/15299164?Reinforced=False&Runflat=False&HasAngebotderWoche=False&PageSize=12&TyreManufacturerFilterKey=701%2C701&stexs=containerOrder-online


    Reifen Continental 160/60 ZR17 69W Medium, Hinterrad | ContiRaceAttack 2 | ReifenLeader.de

  • was wäre den mit Michelin Power GP? - KTM liefert auf der 890 R den Power Cup 2 mit welches ein Track Russreifen mit Straßen Zulassung ist.


    Michelin Power 5, Power GP, Power Cup 2 Reifenvergleich 2021
    Sportliche Power-Gummis x3 - Michelin Power 5, Power GP und Power Cup 2 im Vergleich.
    www.1000ps.de


    S21 hatte ich serienmäßig und die sind tatsächlich etwas hart und unsensibel auf den leichten 690'ern - beim s22 als zweiten Hinterreifen mit dem s21 vorne hatte ich das Gefühl sogar noch mehr ...der hat bei mir nur im warmen Sommer einigermaßen funktioniert und wird jetzt gegen Michelin Power 5 getauscht (ich bin 3 Jahreszeiten - Landstraßen Fahrer)


    und dann gäbe es da noch die Pirelli diablo Familie mit den Abstufungen corsa und supercorsa ... (edith: sehe gerade corsa und supercorsa gibt es nicht in 160'er breite :traurig: )


    https://bikereifen24.de/michelin-power-cup-2-test/

    4 Mal editiert, zuletzt von 2vclassic ()

  • Danke, motophil, das befürchte ich auch, das sind dann auch keine Alltagsreifen, die man im Urlaub für die Passfahrten um 0°C herum nimmt. :)


    Mein "Problem" ist, ich will alles machen, ich brauche Reifen für den Urlaub der idealerweise 10.000km hält, das machen die CRA Dinger sehr gut und mit viel Spaß, ich suche zum Kilometerschrubben eigentlich billigere Reifen, und da kommt mir, ich werde ihn ausprobieren, vermutlich ein Bridgestone BT 16 Pro ganz recht, mal sehen, wie es im Vergleich zum Conti mit Haltbarkeit, Haftung und Fahrverhalten steht. Könnte die Eierlegendewollmilchsau für den Alltag werden.


    Und für die Ausflüge zur Rennstrecke dann halt ein Conti RaceAttack2, da muss ich mir idealerweise einen zweiten Satz Felgen für holen. Es sei denn, und das bahnt sich gerade an, ich habe ein Projekt in der Eifel. Und dann brauche ich keine Urlaubsfahrten mehr, dann ist der Ring der Urlaub. Jahreskarte, klebrige Reifen und ab gehts. Dann strahle ich wieder ung slide die midllife crises raus. :) :)


    Früher, "in der guten alten Zeit" hatte ich dafür die alten Metzler Me1 ComK, die gingen auch bei 5°C noch sehr gut, weil sie recht warm wurden, die haben erträglich gehalten, so 2-3000km schaffte ich, im Urlaub langsamer unterwegs und mit Gepäck auch 5000km und sie hatten Haftung ohne Ende. Das war auf der NS400R die Eierlegendewollmilchsau. Heute scheinen die Reifen spezialisierter zu sein. Vielleicht sollte ich die erstren Wiedereinstiegsrunden mit dem Conti CRA4 ausprobieren. Wenn der Grenzbereich auch bei heißen Reifen gut bleibt, kann das funktioneren. Und dann schaue ich mir das an und dann kommt, wenn der alte Trieb wieder geweckt ist und die Strecke im Kopf reaktiviert, die Rennpuschen drauf.


    Es ist alles schwer, aber jetzt ist Winter, da plant man.


    Danke für Eure Anregungungen. Der Conti Raceattack2 sind wirklich sinnvoll aus.

  • Allerdings sind sie kalt ungenießbar - unter 10°C brandgefährlich

    Ich fahr die eigentlich ganz gerne wenn es zwischen 0 und 10 Grad hat, dann fangen sie nicht so schnell mit schmieren an ?‍♂️

    Auf der Landstraße funktionieren die ab 10° ziemlich gut, war dieses Jahr im März in Spanien damit unterwegs, teilweise auch im Regen bei um die 7°, von "brandgefährlich" kann ich nicht berichten!

    Wo hast du denn die Erfahrungen gemacht von denen du hier berichtest, oder ist das nur deine Vermutung/Meinung?

    Höre ich da etwa ein mimimi!?

  • Wie ist die Haftung im Vergleich zu S21 oder S22? Fühlbare Unterschiede oder Minzplätzchen?

    In Oschersleben über 5 Sekunden schneller mit dem Conti.


    Sag auf jeden Fall Bescheid wenn du Nordschleife fährst, ich komm mit! Bei deinen 500 Runden Erfahrung kann ich mir sicher noch das Eine oder Andere abschauen!

    Höre ich da etwa ein mimimi!?

    Einmal editiert, zuletzt von MR.moto76 ()

  • Wo hast du denn die Erfahrungen gemacht von denen du hier berichtest, oder ist das nur deine Vermutung/Meinung?

    Ich hatte RaceAttack Endurance auf der 701 bevor ich den zweiten Radsatz hatte. Wenn ich bei 10°C aus der Garage raus bin und an der ersten Kreuzung leicht(!) gebremst habe hat schon das ABS geregelt. Und bei 20°C hatte ich 5km von zuhause weg in den ersten Kurven noch üble Vorderradschmierer.

    Offensichtlich sind die RaceAttack2 da besser...

    Tatsächlich sind die Bridgestone R11 soft/med, die ich jetzt auf dem Rennradsatz der 701 habe, gutmütiger.

    - Philip

  • Wenn alle über die Nordschleife schreiben und ihre wahnsinnigen Zeiten posten, darf ich natürlich nicht fehlen.!

    Im Jahre 1972 fuhr ich beim WM-Lauf auf der Nordschleife im Training 9:54 Min. :peace: Offiziell gemessene Rundenzeit.

    Der absolute Rundenrekord für Motorräder betrug damals 10:03 Min . Aufgestellt von Ferdinand Kathzor beim WM Lauf 1970.


    Mit meiner Yamaha TR 2 B (352ccm) ca.66 PS; war ich damals also 9 sec. schneller als der bestehende Rundenrekord.


    Die schnellste Runde wurde von Giacomo Agostini gefahren, MV Agusta 500 / 3 Zylinder mit 85 PS / 9:29 Min, neuer absoluter Rundenrekord.


    Gestartet wurde übrigens an der Start und Ziel Linie an den Boxen, Danach wurde die Gerade und die Südkurve,.. dann die Nordkurve und da begann die Nordschleife.


    Das "Brünnchen" Hatte übrigens noch den Sprunghügel, der ein paar Jahre später begradigt wurde.


    Bewerber in der 500 ter Klasse waren 94 Fahrer.!!!!


    Nur 54 Fahrer durften starten.


    Mit meiner im Training erzielten Zeit startete ich von Startplatz 13.; das entsprach dem 3. plazierten Deutschen.


    Nur Kim Newkomb, König 500 ccm, 4 Zyl Boxer, ca.85 PS (mit Deutscher Lizens)

    und Lothar John Suzuki 500 2 Zyl. 80 PS, waren vor mir.

    Agostini war auch Trainingsschnellester. :knie nieder:


    Reifen fuhren damals alle den Dunlop Racing , der das ganze Jahr über auf allen Rennstrecken benutz wurde.


    Mit dem Reifen würde man heute noch nicht einmal ein Zufi Fahrt mehr fahren. :crazy::sehe sterne::staun:

  • Mit Dir will ich auch ein paar Runden fahren! Das wird lustig. 1972 war die Nordschleife doch noch viel länger, weil die Südschleife, oder zumindest Teile davon, mitgefahren wurden. Da müsste man heute die Langstreckenrennen sehen, bei denen GP-Kurs und Nordschleife zusammengelegt werden.


    "Yamaha TR 2 B (352ccm) ca.66 PS" ist ja ungefähr das, was die als Serienmotorrad frei käufliche TZR 250 Mitte der achtziger Jahre war, mit Yamaha Kit dann bei um die 65PS. Fahrwerk und Reifen werden in den 15 Jahren aber vermutlich fühlbare Fortschritte gemacht haben. Und die Auslasssteuerung mittels Walzen machte das nutzbare Drehzahlband erheblich breiter.


    Hast Du noch mehr Fotos?

  • Und ich dachte ich wäre alt. 1972 bin ich maximal mit dem Dreirad um den Block gefahren, und das nur in Begleitung meiner Eltern.

    Für mich sind Anglizismen ein No-Go

  • Ich hatte RaceAttack Endurance auf der 701 bevor ich den zweiten Radsatz hatte.

    Den hatte ich tatsächlich auch jahrelang auf diversen Moppeds, teilweise auch auf der Straße, gefühlt war der Endurance bei unter 10° tatsächlich unangenehmer als der 2Street - probier den doch einfach mal aus, vielleicht überrascht er dich ja ;)

    Ich mag die Contis vor allem auf den leichten Moppds, mehr Eigendämpfung als diverse Andere und einen schönen breiten Grenzbereich, fährt sich meiner Meinung nach einfach entspannter.


    Tatsächlich sind die Bridgestone R11 soft/med, die ich jetzt auf dem Rennradsatz der 701 habe, gutmütiger.

    Ich fahr die in der Kombi auf der SDR und bin ganz zufrieden, besser noch mit einem V02 hinten, das ist meine "Top" Kombi, damit fühl ich mich am wohlsten und die SDR offensichtlich auch, die kommt mit der Performance des R11 hinten nicht ganz so gut zurecht, da ist der V02 etwas besser.


    Ich werde R11 soft/medium demnächst auf der 890 probieren, bin gespannt wie das harmoniert, auf der 690er war er mir zu "steif" ?‍♂️

    Höre ich da etwa ein mimimi!?

  • ... und einen schönen breiten Grenzbereich, fährt sich meiner Meinung nach einfach entspannter. ....

    Der Reifen wird immer interessanter. Dann muss ich jetzt nur auf den Frühling warten und mir dann schöne Tag in der Woche raussuchen, wenn viel weniger Publikumsverkehr ist. Wochenenden sind eigentlich tabu. So habe ich das früher immer gehalten.


    Das seh ich jetzt erst: Und die gilt heute ja für beide Kurse. Das macht es ja noch spannender.

    HINWEIS: Sichere Dir vom 13.12.2022 bis 10.01.2023 die Saisonkarte zum Vorverkaufspreis!

  • Nochmal auf die Reifen zurückzukommen.....Seit meine SD 990 den 1. Satz Dunlop (Originalbereifung) abgefahren hatte, wechselte ich auf den damals

    sensationellen Michelin Pilot Power. da er mir in allen Situationen ausreichen Grip vermittelte, fuhr ich diesen, mittlerweile in die Jahre gekommenen MPP

    bis vor einem Jahr. Da ich auch immer ein Freund von nassen Straßen war, deckte der MPP alle Wetter ab, zu meiner vollsten Zufriedenheit.


    Nun ist der Reifen schon 15 Jahre auf dem Markt und es gibt naturgemäß mittlerweile bessere Gummimischungen.


    Daher wechselte ich im letzten Jahr auf den MPP 5

    Der ist deutlich agiler und hält ebenfalls in jeder Beziehung.!


    In früheren Jahren hatte ich die Angewohnheit, den Reifen bis an seine Schmiergrenze zu fahren.

    Heute bin ich doch deutlich gemütlicher unterwegs und genieße den Halt, den der Reifen mir gibt. Immer auch noch auf nasser Straße :peace::arsch:


    Und zu Rotkäppchen: Fotos habe ich noch einige.... :staun::grins:

  • In früheren Jahren hatte ich die Angewohnheit, den Reifen bis an seine Schmiergrenze zu fahren.

    Heute bin ich doch deutlich gemütlicher unterwegs und genieße den Halt, den der Reifen mir gibt. Immer auch noch auf nasser Straße :peace::arsch:

    Ich hab jetzt den Link in deiner Signatur entdeckt. Ja, sehr schöne Fotos. Erinnert mich an meinen alten Nachbarn Heinz Rüttgerott, der ab den frühen fünfzigern fuhr und mit abendfüllenden Geschichten begeistern konnte. Ja, auch die Sache mit den Holzkolben stimmt, weil es damals noch Startgeld gab, aber nur, wenn man es über die Startlinie schaffte. Das Ding musste also wenige Umdrehungen schaffen.


    Und ja, ich bin ja auch sechzig und eigentlich sollte man ruhiger werden. Bin ich ja auch im Vergleich zu Zeiten, als ich mit 20 um die Nordschleife bügelte, und alles aufs Korn nahm, was vor das Vorderrad kam. Autos mit Serienreifen und Serienfahrwerken waren kein Thema, mit denen konnte man spielen. Ich kannte damals alle Contitestfahrer mit ihren 911er, die engagiert um den Kurs fuhren, da ging man innen oder außen dran vorbei, wie man Lust hatte. Erst mit Slicks und quasi ohne Federung wurden aus den "vierrädrigen Hindernissteinen" nicht mehr zu schlagende Gegner in Kurven. Heute scheint das anders zu sein, da hat sich bei Autos viel getan in den letzten dreißig Jahren.


    Ich merke, dass ich stetig langsamer reagiere. Und natürlich sollte man entsprechend langsamer fahren. Das mache ich ja im Allgemeinen, aber wenn alles frei ist, keine Leitplanken stören, keine Bäume, kein Gegenverkehr da ist, ja dann kann man es doch krachen lassen. Ich kultiviere zur Zeit das "Zerosliding", also das Sliden in Kurven, die man gar nicht kennt, sozusagen die Erstbefahrung. Wenn man Kurven in drei Phasen einteilt, das Einlenken, den kleinen Bereich mit kontanter Geschwindigkeit und den langen Teil des Rausbeschleuniges, dann schaffe ich es vielleicht einmal im Jahr in alles drei Phasen einer unbekannten Strecke ins Sliden, oder schmieren, oder rutschen zu kommen, wie man es nennen will. Aber da muss alles passen, vor allem muss der Aspalt über mehrere Kurven konstant bleiben. Im Osten sind viele Straßen neu und topf eben, da geht das hin und wieder.


    Dazu muss man vor allem seine Reifen kennen. ich halte ganz viel Trainieren darum für unglaublich wichtig. Die Unterschiede der Reifen detektiere ich vor allem darin, wieviel Rückmeldung sie geben. Denn nur dann kann man auch wirklich im Bereich der maximalen Haftung herumzirkeln. Was bringen mir 5% mehr Haftung ohne Rückmeldung? Typische "Wisch und weg Reifen" fliegen gleich wieder runter.


    Ich halte es für einen ziemlich stabilen Fahrzustand, wenn Reifen mit breitem Grenzbereich im Schmieren sind. Es geht dann nämlich nur noch darum, ob es mehr oder weniger rutscht und das ist ein sehr stabiler Fahrzustand. Dann kann man ganz kontrolliert mit dem Gas lenken und hat alle Freiheitsgrade zum Korrigieren. Das ist viel eleganter, als mit Lenkkorrekturen die Feinabstimmung der Linie zu machen.


    Also dann, dann wird es also ein Conti RaceAttack2. Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen. Danke an alle für die Anregungen!

  • 1972 bin ich maximal mit dem Dreirad um den Block gefahren, und das nur in Begleitung meiner Eltern.

    Du bist mit 5 noch Dreirad gefahren? Also ich hatte da schon ein GoKart, Dreiräder haben doch ein Rad zuviel oder eins zu wenig, jenachdem.... :crazy:

    Edit: Ahh, ein Städter.... :grins:

    Grüße, Dirk

    KTM 950SM(R) ´06

    Honda VTR1000 SP1 ´01

  • den Nachfolger Race Attack 2 Street gibt es aber leider nicht mehr in der 160er Größe und die soft/medium haben, zumindest nach meinem Wissen, keine Straßenzulassung.

    Jetzt wird es wieder spannend, die scheint es als "street, medium und soft" zu geben. Und hinten eben nicht als Street, sondern nur als medium und soft. Sind die Unterschiede groß, hat die irgendwer auf der 690er gefahren? Ansonsten muss ich mal den Händler meines Vertrauens fragen oder direkt in Korbach Reifen ordern.


    Da ich mit dem hohen Schwerpunkt der 690er Duke eh schon ab mittlerer Verzögerung hinten abhebe, würde ich ansonsten als ersten Ansatz vorne einen soft nehmen und hinten einen medium. Oder so. Na, das wird ja ein fröhliches und teures testen nächstes Jahr. Ich habe keine Lust mehr, ständig Reifen selber zu wechseln, das ist echt eine Quälerei, die gehen ziemlich beschissen runter. Ist ja noch Zeit, zuerst muss der hintere CRA4 runtergerubbelt werden.


    Oder ein RaceAttack 2 Street vorne und ein Attacke Evo SM hinten. Ist das alles wieder kompliziert.Die Conti Seite selbst sagt zu soft und meidum reine Rennstreckenreifen und Reifenwärmdecken werden empfohlen. Damit ist er raus. Also doch ein Evo SM für hinten. Schlecht ist der ja auch nicht, was man so liest.


    RaceAttack_street.JPG

    RaceAttack.JPG