Grüß euch meine sehr verehrten Ladys und Gentlemen ,
Diesmal keine Fragen von mir, sondern ich wollte auch mal so einen coolen Storythread machen
Worum gehts? ich fahre eine 690 SMC-R Baujahr 2021, also Euro5. Momentan ist ja Winterpause und da ist für viele, unter anderem auch für mich, die Zeit des schraubens. Diesmal solls bei mir um etwas größeres gehen. Da ich eine Person bin, die sich gerne was vor nimmt und gern weiß, was denn so das Limit ist, soll mein 690 LC4 ne kleine Leistungskur bekommen. Und auf diese Reise möchte ich euch ein bisschen mitnehmen.
Was ist momentan verbaut?
- LeoVince One Evo Slipon
- Arretierhebelfeder
- Ölsieb Einsteckmagnete
Was soll noch verbaut werden?
- Leovince One Evo Slipon Umrüstung auf LeoVince Komplettanlage ohne Kat (Idee verworfen, Slipon bleibt mit Kat)
- Zylinderkopfbearbeitung
- Pirate Racing Stehbolzenkit
- Samco Kühlerschläuche
- Erweiterte Version von 3-Loch Deckel
(~ Evt. K&N Luftfilter)
- Ölthermometer
- Pirate Racing Kupplungsfedern
- Softwareabstimmung von MCE Performance oder PKB Performance
Ziel:
Drehmoment was geht und hoffentlich um die 80Ps rum. Aber primäre ist eine Drehmomentsteigerung gewünscht.
Projektumsetzung:
Zylinderkopfbearbeitung:
Fangen wir mit der Zylinderkopfbearbeitung an. Nicht lange hats gedauert bis der Motor raus und das TopEnd zerlegt war. Hab mir dann kurzer Hand nen Haufen Fräser und Schleifer besorgt und hab angefangen zu arbeiten. Ich bin der Meinung, dass im Kopf noch ein bisschen Leistung steckt, weil der Guss der Kanäle und vom Brennraum absolut nicht optimal sind.
Einlasskanal:
Ursprünglich wollte ich im Einlasskanal mim Dremel so ein richtiges HighEnd Golfballmuster reinfräsen. Hab mich dann in das Thema reingelesen und mich dann doch dagegen entschieden, da man mit der falschen Kratertiefe und Zeilenabstand Stömungstechnisch richtig viel verbocken kann.
Somit hab ich einfach den Einlasskanal entgratet und gleichmäßig angeraut, um trotzdem gezielt Verwirbelungen zu verursachen und die Strömungsgeschwindigkeit zu erhöhen.
Vorher:
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Nachher:
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Auslasskanal:
Beim Auslasskanal musste ich leider feststellen, dass der Guss richtig schlecht ist. Richtig viele Unebenheiten und die Öffnung zum Krümmer hat einen kleineren und nicht passenden Durchmesser als der Krümmer selbst!
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Kurzerhand einfach angeglichen, den Rest entgratet, gleichmäßig angeraut und zum Schluss poliert um Ablagerungen zu verringern.
Vorher:
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Nachher:
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Brennraum:
Auch der Guss des Brennraums ist nicht optimal. Somit wurde der Brennraum etwas geflowt, entgratet und ebenfalls wie der Auslass auf Hochglanz poliert um Ablagerungen zu verringern und weniger Fläche für Hitzeübertragung zu generieren.
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Abschließend wurde der Kopf noch geplant und hat nagelneue Stehbolzen und Ventile bekommen.
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Ölthermometer:
Bei so einen Umbau wärs auch nicht schlecht wenn man ein paar Daten über seinen Motor im Betrieb bescheid weiß. Deshalb möchte ich ein Ölthermometer verbauen. Verbaut wird ein Stage6 Thermometer mit 2 Sensoranschlüssen. Evt. schließ ich am Wasserkühler auch mal nen Sensor an. Da mein Motor aber leider nicht mehr diese Ölbohrung in Getriebenähe hat, greife ich die Öltemperatur über die Verschlussschraube am Steuerkettenspanner ab. Allerdings kann man nicht einfach den Sensor in in die Verschlussschraube schrauben, da sonnst die Ölzufuhr vom Steuerekettenspanner verschlossen wird.
Dafür gibt es Lösungen wie etwa 6 Kupferscheiben unterzulegen oder fix fertige Adapter zu verbauen. Davon halte ich allerdings nicht viel und hab mir einfach aus einem SW17 Sechskant Aluminiumprofil selbst einen Adapter, welcher wundervoll passt, gedreht.
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Kupplungsfedern:
Um das Drehmoment welches der Motor später haben soll auch wirklich 100% von der Kurbelwelle ins Getriebe übertragen zu können, werden stärkere Kupplungsfedern verbaut um Kupplungsrutschen zu vermeiden. Zum Einbau gibts nicht wirklich viel zu sagen. Deckel runter, alte Federn raus, neue Federn rein, Deckel wieder drauf, fertig. Kleiner Tipp: man braucht nicht das sündhaft teure Spezialwerkzeug von KTM zum zusammenhalten des Kupplungspaketes. Es reichen auch einfach 2 M5x35 Schrauben.
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Motor Zusammenbau:
Der Zusammenbau des Motors erwies sich tatsächlich als schwieriger und problematischer als zuerst angenommen. Hauptproblem waren einfach die Stehbolzen und die feststehende Steuerkettenschiene. Durch die Stehbolzen kann man den Zylinderkopf nicht einfach mehr so auf den Zylinder rauf stecken, da die feststehende Steuerkettenschiene im weg ist. Somit muss man das Polrad ausbauen, die Steuerkettenschiene lösen und frei beweglich machen und beim montieren vom Zylinderkopf die Steuerkettenschiene wieder mit fix verbauen und einhängen.
Hätte ich das vorher gewusst, hätte mich das einen Haufen Zeit und Nerven gespart.
Den Rest, einfach nach Werkstättenhandbuch anziehen und montieren. Danach noch Ventilspiel einstellen, neue Zündkerzen rein schrauben und fertig ist der Motor.
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In den nächsten paar Tagen sollte der Motor dann im Rahmen hängen und die Komplettanlage sollte auch den Weg in mein zu Hause finden. Ich bin schon gespannt was mit der Komplettanlage Leistungstechnisch so möglich ist.
Ich halte euch am Laufenden wenn sich was tut