Anfänger sucht Rat: 390 vs 1190 vs RE Himalayan?

  • Liebes Forum,

    Ich bin hier neu und auch neu in der Motorradwelt. Drum seid gegrüßt!


    Gerade bin ich auf der Suche nach meinem ersten Moped. Das sollte etwas tourenartiges sein, mit dem ich zu 60% pendeln möchte (20 km Landstraße), 20% Urlaubstouren (auch Offroad) und 20% geteerte, Schotterwege und grasgrüne Feldwege zu meinen landwirtschaftlichen Flächen mit Handsäge und AstSchere in der Tasche. Eigentlich würde ich mich daher in die Adventure-Kategorie stecken. Eine Enduro wäre aber Overkill, ein reiner Tourer schafft nicht meine Reiseanforderung zu tollen Offroad Fotopunkten. Letztes Jahr war ich in Portugal mit einem SUV Offroad unterwegs. Das würde ich gerne mit Kamera und leichtem Gepäck mit dem Moped wiederholen. Auch Balkantouren bis in die Türkei schweben mir vor.

    Ich bin mein Leben lang auf Fahrrädern unterwegs gewesen. Trial, BMX, Enduro, Downhill-Meisterschaften. Was nicht bedeutet, dass ich MX oder Enduro will. Das ist Geschichte. Manuals, Wheelies oder Track-Stands gingen auch schon auf einer großen GS im Stehen. Nur vor den PS habe ich tiefsten Respekt.


    Wie viel PS?

    Ich hatte auf der Fahrschulbürste, einer Honda CB 650r zwar Spaß, aber eigentlich möchte ich nicht rasen. Nur soll dem Moped beim Überholen auf der Landstraße nicht die Luft ausgehen und ich mag Autobahnen mit 130 km/h gemütlich fahren können. Schätze also je nach Eigengewicht des Motorrads ca. 40-100 PS wären optimal. Drehmoment finde ich schon geil, aber wie gesagt, ich mag nicht rasen.


    Wie schwer?

    In der Familie gibt es BMW f800, 1200, 1250, 1300GS. Die 1250er mit 2 gepackten Koffern haben wir testweise mal hingelegt. Das möchte ich nicht aufheben müssen. Ich bin zwar 81 kg schwer, 178 cm, muskulös gebaut, aber im Gelände und wenn ich eh schon müde bin, oder in Sand, Steigung etc. traue ich mir so ein GS Ungetüm nicht zu. Eine Honda CRF 300 L mit leichtem Gepäck dagegen fühlte sich sehr leicht handhabbar an. Daher kann ich auch noch gut 40-50 kg draufpacken, ohne größere Probleme.


    Wie teuer?

    Geld ist ein Problem. :grins: ich habe Kinder, die auch noch was abbekommen sollen. Deswegen ist mir jeder gesparte Groschen recht. Unterhaltskisten sollen auch nicht eskalieren


    Was ist mit der KTM-Konkurrenz?

    Das ist ein ganz wichtiges Thema. Eine Royal Enfield Himalayan 450 bin ich schon gefahren. Man, sieht die toll aus. Finish, ja ok ginge mehr. Aber ich mag den Stil des Motorrads sehr. Die Probefahrtmaschine hatte leider erst 80 km und fuhr sich laut Händler leider noch nicht rund und kraftvoll. Daher habe ich in 4 Wochen wieder einen Termin gemacht. 40 PS würden mir aber reichen. Das Fahrwerk fühlt sich gut an.

    CF Moto 450 MT. Sieht OK aus, aber recht schwer oder täusche ich mich da? 44 PS bei 196 kg und aus China mit modernem aggressivem Design holen mich nicht so 100% ab. Wobei mir das Design schon gefällt. Händler gibt's hier aber nur einen kleinen Schrauberladen, der sonst Roller verkauft. Da habe ich wenig Bezug zu.


    Welche Modelle bei KTM?

    2025 390 Adventure X. Soll Mitte März bei einem Händler bei mir in der Gegend stehen. 165 kg, 44 PS, 399 cc, 19/17", 5.800€ und endlich in meinen Augen nicht mehr das Insenktengesicht, was KTM nun 8 Jahre fuhr. Die neue Maske gefällt mir nun auch mal bei einer modernen KTM.

    2015 1050 Adventure. 212-230 kg (??), 95 PS, LC8 Motor langlebig? Ca. 6-800€ teurer als die kleinen o.g.

    2015 1190 Adventure. 217 kg, 150 PS. Meiste Leistung fürs Geld, ähnlich teuer wie 1050, aber teurer im Unterhalt und schon zu viele PS?


    Würdet ihr bei einem großen gebrauchten älteren Modell oder bei einer kleinen modernen zuschlagen?

    Die Himalayan reizt mich ebenso. Wenn eine kleine 400er, dann lieber die neue KTM oder die robuste Himalayan?

    Oder doch lieber zu den altbewährten Drehmomentboliden greifen?


    Danke euch im Voraus! Freu mich über eure Meinungen .

  • Da wirst Du alle mal Probefahren müssen.


    Leistung wird generell überschätzt, besonders, wenn man eher der gemütliche Fahrer ist. Überholen kannst auch mit der 390, will aber mehr überlegt sein als mit der 1190 ;)

    Dafür hat die 1050/1190 auch ordentlich Speck auf den Rippen, säuft mehr.
    Generell sind die ganzen LC8-Derivate (1050 bis 1190) äusserst stabil, kaum Schwachstellen. Da kann man beruhigt auch noch bei 50.000km zuschlagen und hat noch lange Freude dran.


    Als Fahrer der 1090R mit 80.000km in sechs Jahren kann ich sagen, der Bock macht einfach Laune und auch Schotterstrecken wie Assiette/LGKS etc, kann man prima damit fahren, ein wenig Schmalz in den Armen/Beinen vorrausgesetzt, für den Fall, das sie doch mal umfällt.

    Chrom bringt dich nicht nach Hause!

  • Die Mitte ist auch nicht schlecht, ich fahre z.B. u.a. eine Aprilia Tuareg, fährt ausreichend flott, fühlt sich relativ leichtfüßig an und man sitzt recht gut. In der Leistungsklasse gibt es verschiedene Alternativen, wie z.B. Yamaha Tenere etc.

    Eine KTM 1190 ADV. hatte ich auch schon, ich war damit sehr zufrieden und ist absolut langstreckentauglich. Mit rund 240Kg aber kein leichtes Moped.

  • Haha, da muss ich doch etwas lachen.


    Ein GS "Ungetüm" möchtest Du nicht aufheben, aber eine 1050/1190 kommt in Frage?

    Die heben sich aufgrund des Schwerpunkts ja noch deutlich schwerer hoch als die GS.

    Irgendwie passt diese ganze Fahrzeugklasse egal von welchem Hersteller aus meiner Sicht nicht zu Deinen initialen Sätzen.


    Und wenn Dir 40 PS wirklich reichen, wozu dann bitte 150??


    Bitte nicht als Kritik verstehen, nur als Denkanstoß eines Fremden. :Daumen hoch:

    890 Adventure R 2023

    1290 SAS 2018

    1190 Adventure 2013

    Z750R 2012

    Mito 125 1996 & 2002

  • Das beruhigt mich ja in der Tat, dass man auch noch mit hoher Laufleistung einsteigen kann.

    Probefahren ist klar. Mein KTM Händler bekommt evtl.schon nächste Woche eine 1090R mit 90.000 km. Vermute aber,dass die noch Recht viel kosten soll? Vermutlich schon zu viele KM für den dann aufgerufenen Preis. Dabei kann ich den Händler, der nochmal ein Jahr Garantie geben muss verstehen.

    Schön wäre das, wenn der Preis nicht wäre. Die Tuareg (660?) kostet doppelt so viel wie die kleinen genannten. 12.000€ vs <6.000€. das macht in meinem Kopf wenig Sinn.

    Das stimmt, 240 kg sind nicht mehr vergleichbar.


    Ich geb dir vollkommen Recht, dass es sinnlos klingt. 990, 890, 690 sind mit allesamt zu schwer oder zu teuer. Und wegen des Maskendesigns hatte ich dann nur noch nach den 1050-1190er Modellen geschaut. Habe aber noch nie eine vor mir gehabt. Und anscheinend habe ich eine falsche Gewichtsangabe (wikipedia). Die 1050 und 1090 sollen gerade mal 20 kg schwerer sein als die Himalayan. Da war mein Gedanke, dass ich das bei mehr PS (95 u. 125 PS) auch in Kauf nehmen könnte. Die 1190R habe ich dann mal dazugenommen, weil sie preislich teilweise günstiger als die 1090 zu bekommen ist. Das verwirrt mich auch. Ist sie älter oder schlechter?

    Und ja, vom Schwerpunkt weiß ich da nichts.

    Die GS, die ich heben durfte wog 270 kg + sprit + Gepäck. Vielleicht 310-320 kg? Das schaffte ich nicht wirklich. Eine 1050/1090 muss ich anschauen gehen, damit ich mehr weiß. Und ja, die 1190 ist letztlich nur noch unvernünftig. Das gebe ich zu. :kapituliere:

  • Eine neuwertige Tuareg bekommt man für um die 8000€. Eine 1190 für<6000€ hat dann in der Regel schon ordentlich was gelaufen und ist dann locker 10 Jahre alt.

  • Naja eine 1090/1190 ist schon etwas leichter als ne GS, aber die wiegen in vollem Trumm ohne Gepäck auch 230-250 kg, je nach Sonderausstattung.

    Und ich persönlich finde alles über 200/210kg ohne Gepäck schon sehr ungemütlich fürs "offroaden".


    Und die KTMs gerade der 1090/1190/1290 bis 2020 haben halt im Vergleich zur GS einen ziemlich hohen Schwerpunkt.

    D.h. wenn sie mal liegt hebt man halt deutlich mehr von dem Mopped als bei einer gleichschweren oder sogar schwereren GS.

    Voll beladene GS mit nackter 1090/1190 vergleichen hinkt halt, darauf wollte ich auch hinweisen.


    Warum ist eine 690 Enduro R z.B. zu teuer?

    Was wäre denn Deine Obergrenze?

    Da gibts ja auch einen Gebrauchtmarkt, und nach allem was ich lese sind zumindest die neueren Modelljahre ab 2019 (ältere Jahrgänge würde ich persönlich aufgrund des deutlich ruppigeren Motors ausklammern) bis auf wenige bekannte Problemstellen eigentlich recht anständig für KTM Verhältnisse.

    Frage bei der 690 Enduro wäre ggf. bei Deiner Größe die doch erhebliche Sitzhöhe. Muss man bei den Advs aber auch dran denken. Die meisten großen sitzen sich doch deutlich höher als ne GS.

    Dafür ist die halt leichter als ne 390 Adventure.


    Aus meiner Sicht solltest Du Dir auf jeden Fall die 390er (bisherige als auch Update) sowie die 690er Plattform anschauen.

    Bzgl. in Kauf nehmen von Gewicht für Leistung:

    Die 690 Enduro hätte den zusätzlichen Reiz, dass sie auch noch richtig Dampf hat (Leistungsgewicht ähnlich einer 890/1090 Adventure etc.). Die geht schon vorwärts.


    Von der 790er/890er Plattform würde ich im Vergleich aufgrund der fortgesetzt aktuellen Situation dieser Baureihe gerade der preislich in Frage kommenden Baujahre eher abraten.

    Da dann vielleicht eher ne Yamaha T7 oder Aprilia Tuareg 660. Die sind auch nochmal etwas leichter. Heben sich aber dafür etwas schwerer auf (hoher Schwerpunkt).

    T7 ist ja sowas wie der "Golf" der Adv-Mittelklasse. Nicht viel Firlefanz, ganz ordentliche Leistung, gute Offroad-Fähigkeiten, moderater Preis.

    890 Adventure R 2023

    1290 SAS 2018

    1190 Adventure 2013

    Z750R 2012

    Mito 125 1996 & 2002

    4 Mal editiert, zuletzt von chilly243 ()

  • Wenn Dir 40PS reichen, wie wäre es mit einer Triumph Scrambler 400X?


    Habe ich zumindest schon drauf gesessen, fühlte sich nicht schlecht an.

    MfG Thomas




    Es wird nie so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd. Otto von Bismarck

  • mit dem ich zu 60% pendeln möchte

    Falls gepflegtes Pendeln ein "must have" sein soll, kommt man an der 11(12)90er nicht vorbei. :grins:

    (Darfst nur nicht mit dem Dunlop Meridian fahren)

    Gruß vom Harald
    "S. Auerteig"
    KTM ADV1190/R ´14; Yamaha T700 Tenere ´21; :prost:

    Einmal editiert, zuletzt von Harald_N ()

  • Mit dem Gedanken eine Royal Enfield Himalayan 450 zu kaufen habe ich auch mal gespielt.


    Nachteile:

    1.) Lieferzeit bis zu 9 Monate (zumindest als ich in 2024 angefragt habe, je nach gewünschter Farbe)

    2.) Zubehör und Ersatzteile oft lange Lieferzeiten (gut kann bei KTM auch passieren, aber nicht so krass wie bei RE; kommt halt aus Indien; OK einige KTM auch)

    3.) 40PS bei rund 200kg Leergewicht

    4.) Überschaubares Händlernetz


    Vorteile:

    1.) Robust

    2.) Gutes Preis/Leistungverhältnis


    Am besten eine Probefahrt beim Händler deines Vertrauen buchen. Geht einfach über die RE Homepage.

    790 Adventure R

    1290 SuperAdventure S

  • Falls gepflegtes Pendeln ein "must have" sein soll, kommt man an der 11(12)90er nicht vorbei. :grins:

    (Darfst nur nicht mit dem Dunlop Meridian fahren)

    Na na, das bekommt man schon in den Griff.

    Einfach bei 160 vom Gas gehen :lautlach:

    890 Adventure R 2023

    1290 SAS 2018

    1190 Adventure 2013

    Z750R 2012

    Mito 125 1996 & 2002

  • Nicht all zu bekannt, aber schau mal die hier an:

    Mash X-Ride 650


    Hab die Classic schon mal live gesehen und war echt angetan. Ist eben für die gemütliche, anstatt für die Raser-Tour.

    ready to chase :grins:

  • Nicht all zu bekannt, aber schau mal die hier an:

    Mash X-Ride 650


    Hab die Classic schon mal live gesehen und war echt angetan. Ist eben für die gemütliche, anstatt für die Raser-Tour.

    Genau die hätte ich auch vorgeschlagen .👍

  • Danke für eure Antworten!

    Meine Obergrenzen liegen optimal bis 6.500€.

    Wenn es sein muss gebe ich auch bis 8.000€ aus. Darüber sehe ich mich nicht.


    Nun gab es schon so viele Vorschläge, dass ich meine Antworten nach Bikes listen möchte. Aber um Probefahrten komme ich nicht drumrum.


    KTM 1000er Adventure-Reihe. 1050,1090, 1190

    Groß und hoch, ja. Aber halt auch Preis/Leistungsmäßig gut und mit langlebigen Komponenten. 2015er Baujahre sind halt schon 10 Jahre alt. Alle schwerer und ungünstiger hochzuheben als ein leichtes Enduro-Bike. Ich bin trotzdem nicht abgeneigt, weil ich damit am entspanntesten z.B. in die Alpen käme. Oder auch quer durch Europa bis nach Marokko. Auch Pendeln Stelle ich mir gut vor. Interessant.


    KTM 690 Enduro R.

    Scheint preislich drin zu sein. Sieht OK aus. Mich stört ein bisschen die harte Enduro-Optik. Auch mit Stollenreifen reisetauglich? Nervt das Fahrwerk eventuell auf Asphalt? Und wie handhabt sie sich mit Gepäck? Behalte ich im Auge.


    KTM 890.

    Sind raus wegen der insektischen Lichtmaske.


    KTM 390 Adventure Mod. -2024.

    Ist raus wegen Lichtmaske.


    KTM 390 Adventure X Mod. 2025.

    Bisheriger Favorit, da günstig und ich das Fahrwerk nicht brauche.


    KTM 390 Adventure R Mod. 2025.

    Auch eine Überlegung wert, aber letztlich zahle ich für etwas, das ich nicht nutzen mag. Da kaufe ich mir lieber irgendwann mal ein Zweitbike, günstig gebraucht.


    Scrambler-Modelle. Mash, Triumph, Royal Enfield. Fantic.

    Mag ich optisch nicht so gerne und sind bestimmt auf Dauer unbequemer als Adventure Bikes. In der Verwandtschaft gibt es eine BMW RNineT. Das macht in meinem Fall mit Gepäck nicht so viel Sinn.


    Yamaha T7.

    Wurde mehrfach genannt und ich bin nicht abgeneigt. Aber preislich bekomme ich ein einfaches Motorrad ohne Möglichkeit auf z.B. Quickshifter, gebraucht für über 8.500€ und mind. 35. TKm. Sehe ich das falsch?


    Honda Transalp.

    Auch gebraucht Recht teuer, ähnlich T7?


    Suzuki 650 V-Strom.

    Die Optik gefällt mir nicht so gut wie z.B. die der T7, der neuen 390er KTM und dafür liegen die Preise auch hoch.


    Tuareg 660.

    Neuwertige um 8.000€ finde ich keine. Vielleicht bin ich auch zu blöd zum Suchen. Auf kleinanzeigen.de oder geht ihr von anderen Plattformen aus?


    Royal Enfield Himalayan 450.

    Einfach schön anzusehen. Aber dann doch schwerer als die KTM 390 Adventure.


    Ich Versuche die favorisierten Bikes zu fahren. Das wird noch ein bisschen dauern, alleine schon die Himalayan Probefahrt braucht ja noch.


    Bei den Enduros mag ich die Optik nicht so sehr. Ich habe lieber den Himalayan Style..und wenn doch in Richtung Enduro/MX, dann lieber im Adventure Paket wie von KTM im Kleid der neuen 390er.