wemsen im eisstadion

  • [Size=1pt]bericht #69[/Size]


    Lauf 13 und 14 in Hagen 25.09.04

    Wemsen im Eisstadion


    Der geneigte Leser wird sich jetzt vermutlich die Frage stellen: Sind die jetzt vollkommen durchgeknallt. Eisstadion? Was soll der Quatsch denn nun wieder, fahren die jetzt Speedway oder was? Die Antwort lautet: Durchgeknallt ja, Speedway nein! Es war einfach nur glatt in Hagen, saumäßig glatt! Wie beim Eisspeedway
    eben. Aber der Reihe nach.


    Wie schon im vergangenen Jahr wurde die sehr schöne Kartanlage von Achim Beule in Hagen am Morgen des Tournaments von einem schönen gleichmäßigen Ruhrgebietsregen heimgesucht. Die Karts die normalerweise dort ihre Kreise ziehen hatten im Verlauf der Saison vermutlich mehrere Zentner Slicks in Form
    von Abrieb auf der Ideallinie hinterlassen. In Verbindung mit dem eingangs erwähnten Regen verwandelte sich die Piste in die wohl längste Rutsche der Gegenwart. Dies mußte der eine oder andere Battle Pilot am Bremspunkt auf der Gegengeraden schmerzvoll erfahren. An genau diesem Punkt war die ABS-Hand gefragt. Wer zu nervös am Hebel riß oder gar zu schnell war (oder beides), fiel unweigerlich aufs Maul.


    Den wohl schönsten Abflug produzierte wohl Patrick „Lubi“ Luboschik, als ihm das Vorderrad mal einfach stehen blieb. Der folgenden Doppelaxel katapultierte ihn nebst Motorrad in den Notausgang der Gegengeraden. Lediglich die Körperhaltung beim Schlittern verhinderte eine glatte 6,0. Technischer Wert war OK, aber die B-Note höchstens eine 5,8!


    Die beiden Qualis wurden dann in zwei Gruppen ausgetragen. Das erste Zeittraining wurde noch bei relativ feuchten Verhältnissen gefahren. Hier sei besonders zu bemerken, daß die Duke Battler keinesfalls über ein Gefühl wie „Angst“ verfügen. Selbst wenn sie vorhanden sein sollte, wissen die Brüder nix davon! Die Zeiten
    waren fast ebenso gut wie die der ebenfalls anwesenden Open-Klasse. Man bedenke das die Duke Battle auf Bridgestone BT 090 gefahren wird. Die Openjungs fuhren auf REGENREIFEN.... !!! Spricht für sich! Das zweite Qualifying wurde dann, oh Wunder, auf fast trockenem Geläuf absolviert. Lediglich kleinere Wasserpfützen
    waren noch zu finden. Ach ja, der besagte Bremspunkt gehörte dazu! So ein Spaß!


    Pünktlich um 15.00 Uhr ging dann der erste Lauf des Finalwochenendes über die Bühne.


    Die Startampel ging wie immer von Rot auf nix und die Meute hetzte auf die erste Schikane zu. Dort angekommen hieß es zunächst einmal sich zu sortieren. Die Schikanen in Hagen lassen exakt ein Kart durch. Das heißt, max. 2 bis 2,5 Motorräder. Die Arschkarte zieht immer der, der die 0,5 ist. Unser lieber Horst Quint mit der fetten 7 auf dem Moped war an diesem Wochenende wieder richtig motiviert. Er hatte nach dem Motorschaden in Straubing schon fast mit der Saison abgeschlossen. Dennoch gab er seine Duke in Holm Renkers Pflege und siehe da, das Ding ging wieder wie Sau. Holm hatte ganze Arbeit geleistet. Was macht
    ein alter Hase mit einem funktionierenden Bike,? Genau, Gas geben! So kam es, das Horst in der Endabrechnung in Hagen auf ungeliebten Geläuf zweimal Platz 5 einfuhr. Glück für die anderen das es nicht der Nürburgring war. Vorne bildete sich ein Trio, das den Zuschauern ein ums andere mal einen Stoßseufzer entlockte. Tom Dick, Reinhold Berreiter und Einzelstarter Michael Werner. Letzterer hatte sich wohl zum
    Abschluß der Saison vorgenommen den beiden anderen mal zu zeigen wo Bartels den Most holt. Frei nach dem Motto: „Jungs seid froh das ich so wenig Zeit zum Rennen fahren hab, sonst ....“! Eike Moes hatte einen Traumstart, so toll, daß er ihn glatt verträumt hatte! Keine Chance noch nach vorne zu fahren. Er mußte im 2. Lauf extrem gut punkten um seinen „2. Gesamtplatz sicher nach Hause zu fahren.
    Berreiter und Michael „Jockey“ Reichert hatten zu diesem Zeitpunkt immer noch Chancen auf den Vize. Tom Dick machte zunächst die Pace, allerdings wurde der Druck von Reinhold und Michael immer größer. Jockey witterte seine Chance und gab Hackengas. Etwas zu viel wie sich in der 180° Hairpin im Infield zeigte.
    Zweifacher Auerbach und der Jockey stieg vom Pferd. Dumm gelaufen. Zwar konnte er das Rennen wieder aufnehmen, sein Rückstand betrug aber gut zwei Runden. Aus der Traum vom 3. Gesamtplatz! Michael Werner setzte noch einen drauf und übernahm die Führung, die er bis zum karierten Tuch verteidigte. Tom und Reinhold ließen ihn gewähren um nicht in Positionskämpfe verwickelt zu werden und die Plätze 2 und 3 nach Hause zu bringen.


    Der Start zum 2. Lauf verlief fast genauso wie der erste. Einzig Eike Moes hatte diesmal den Schlaf aus und reihte sich unter den ersten 4 vor der ersten Schikane ein. Wieder wurde diese erschreckend sauber genommen. Der Jockey wollte diesmal ebenfalls vorne mitspielen und gab mal wieder richtig Gas. In den
    Kampf griff dann auch noch Robert Wimmer ein der im ersten Lauf lediglich auf 8 abschließen konnte. Tom und Eike gingen die Sache auf Position 1 und 2 vollkommen entspannt mit einer Machete zwischen den Zähnen an. Michael Werner fuhr auf dem 3. Rang und wollte seinen Erfolg aus dem ersten Lauf wiederholen.
    Das Führungsduo konnte den Vorsprung zwar ausbauen hatten aber die Rechnung ohne den Ultraleichtflieger aus Hannover gemacht. Reinhold Berreiter kochte ebenfalls nicht mit Wasser und wollte dem lieben Ike doch glatt den Vizetitel entreißen.


    Derweil gaben sich der Jockey Reichert und Lars Busch die Kante das es nur so rauchte (apropos rauchen, da kommen wir gleich drauf zurück!). Im Infield in genau der gleichen Kurve wie im ersten Lauf startete Michael Reichert seine Offensive auf Lars Busch. Der dachte nicht daran auch nur eine handbreit Asphalt preiszugeben und schlug dem Jockey die Türe vor der Nase zu. Dieser hatte aber derartig Speed, daß es ihm nur mit höchster Not gelang sein Roß einzubremsen. Dummerweise vergaß er dabei die Kupplung zu ziehen und plopp, war das Moped nicht mehr zu hören. Es gibt Tage da verliert man und solche an denen die anderen gewinnen! Pech! Damit war der Traum vom dritten oder gar zweiten Platz ausgeträumt. Schlimmer noch, Christopher „Tigger“ Stark nutzte die Gunst der Stunde und punktete gleich in beiden Läufen und konnte den glücklosen Jockey sogar noch von Rang 4 der Gesamtwertung verdrängen. Jetzt zum rauchen. Genau das tat die Bremse von Reinhold Berreiter zum Ende des Rennens! Auf besagter Gegengeraden wollte der Mann aus Bayern in die Eisen, was am Ende der selben ja auch ratsam ist! Ein beherzter Griff ins Leere und Reinhold düste mit ´nem Affenzahn in den Notausgang den Lubi schon als Landebahn genutzt hatte. Mit der Bremsflüssigkeit hätte man ne ganze Kiste Pommes frittieren können.


    Vorne ging weiter der Punk ab, Michael Werner hing wie eine Klette an den Führenden Tom Dick und Eike Moes. Robert Wimmer profitierte von der kochenden Bremse von Reinhold und hielt Platz 4 bis ins Ziel. Werner wollte mehr als den dritten Platz und griff ein ums andere mal an. Aber wie das eben so ist, ranfahren
    ist das eine! Vorbeifahren das Andere! Dogfight vom gemeinsten! In einem Herzschlagfinale konnte Eike den 2. Platz verteidigen. Michael Werner fehlten genau 25 Tausendstel Sekunden!


    Den Sieg des 2. Laufs holte sich Tom Dick und damit auch souverän die Meisterschaft der Duke Battle 2004. Eike konnte durch seinen zweiten Platz den Vizemeistertitel nach Ahlen in Westfalen holen. Den drittgrößten Cup nahm Reinhold Berreiter trotz seines Auslugs mit nach Hause. Tigger, der den Jockey quasi auf der
    Ziellinie abfing konnte mit zwei Punkten Vorsprung auf den Unglücksraben des Tages Platz 4 für sich verbuchen. Michael „Jockey“ Reichert mußte sich mit dem fünften Gesamtplatz begnügen. Dieter Achenbach, Daniel Mandl, Robert Wimmer, Patrick „Lubi“ Luboschik und Wendelin Schwendemann ( Sie wissen schon,
    der mit der Kuh) belegten die Plätze 6 bis 10.


    Das war sie also, die achte Ausgabe der KTM Duke Battle. Es hat Spaß gemacht. Die Saison war überaus ereignisreich und spannend. Echter Rennsport eben.