Beschleunigerpumpe bei allen Vergaser

  • Hallo zusammen
    Also zur Sache;ich habe leider über Beschleunigerpumpen und die Einspritzrohre hier soviel gelesen das ich etwas grundlegendes klarstellen möchte.
    Der Einsatz der Pumpe hat nur minimal mit einer Filmbindung an den Wänden zu tun,sondern:::: beim schnellen aufziehen von Flachschiebervergaser wird schnell ein grosser Querschnitt freigelegt und nach allen Gesetzen der Strömungslehre sinkt die Durchflussgeschwindigkeit.Da aber die durch den Vergaser strömende Luft,Sprit mit reisst,reisst diese nun weniger mit und das Gemisch magert ab.Deshalb wird fast ausschliesslich an Flach.vergaser und nicht an Gleich oder Unterdruckverg.dieses Prinzip angewand.Den diese Vergaser können nicht so schnell aufgezogen werden.
    So nun zum Einspritzrohr,bitte nur Gedanken machen und nicht nachmachen.Was passiert wenn mann mit einer Spraydose in eine Kerze sprüht,oder mit einen Strah statt eines Spray.Das Spray verbrennt gigantisch,fast eine Explosion.Und genau das braucht ihr in euren Vergasern ( Flachschieber).
    Wir haben hunderte versuche mit Einspritzröhrchen gemacht,bis ich eine Idee hatte,ich fertigte eines an mit einer super feinen Zerstäubung und formte es so das es früh unter und nicht auf den Schieber sprühte, die Wirkung war unglaublich.


    Gruss
    TT

  • Oh Entschuldigung
    Das Ansprechverhalten,die spontanität in Verbindung mit dem Verbrauch war unglaublich,wir hatten Messungen mit verschiedenen Durchmessern gemacht und konnten mit unserem Röhrchen erheblich kleinere Mengen,aber dafür exakt und punktgenau vor das Einlassventil blasen.Ganz ohne Pumpe brauchte die Duke 2 mit 40 er Mikuni bei kurviger ,bergauf und ab Fahrt über einen Liter weniger,geanu waren es 1,1L auf 100 Km.Die Pumpe war auf meine fahrweise eingestellt.Nur mit dem Tauschröhrechen sparten wir auf 100Km 0,7L und das fahren machte unglaublich Spass.Mein kollege fährt einen 42 Mikuni ( Flach),dort war das Ergebniss noch grasser,wir konnten von 1,7 auf 0,7 liter runter.die spontanität war um Klassen besser.Mein Prüfstandsbetreiber sagte: wenn ich nicht wüsste,das es sich um das gleiche Bike handelt,ich würde sagen die orginale ist um 2 Klassen träger.
    Der Aufwand so ein Röhrchen herzustellen ist nicht unerheblich und ich brauchte über 200 Versuche.


    Gruss
    TT

  • Also zur Sache;ich habe leider über Beschleunigerpumpen und die Einspritzrohre hier soviel gelesen das ich etwas grundlegendes klarstellen möchte.
    Der Einsatz der Pumpe hat nur minimal mit einer Filmbindung an den Wänden zu tun,sondern:::: beim schnellen aufziehen von Flachschiebervergaser wird schnell ein grosser Querschnitt freigelegt und nach allen Gesetzen der Strömungslehre sinkt die Durchflussgeschwindigkeit.Da aber die durch den Vergaser strömende Luft,Sprit mit reisst,reisst diese nun weniger mit und das Gemisch magert ab.Deshalb wird fast ausschliesslich an Flach.vergaser und nicht an Gleich oder Unterdruckverg.dieses Prinzip angewand.Den diese Vergaser können nicht so schnell aufgezogen werden.


    Ich will ja keine Diskussion losbrechen, aber ohne Filmbildung = Abmagerung und ohne Beschleunigerpumpe = abreißen der Filmbildung. D.h.: mehr Luft braucht mehr Sprit somit Beschleunigerpumpe. Den Spritverbrauch und Spotanität bekommst mit der richtigen Düse auch hin. Deine Röhrchentechnik ist sicher 1A, jedoch kann das ein richtig bedüster Flachi auch.



    lg

  • Nur eine kleine Anmerkung:
    Die Filmbildung ist wichtig, wenn der Schieber geschlossen wurde und anschließend wieder Gas gegeben wird. Beim Schließen des Schiebers sinkt der Druck im Saugrohr so stark ab, dass der Kraftstofffilm von der Saugrohrwand verdampft. Beim anschließenden Gasgeben erhöht sich der Saugrohrdruck wieder und ein Teil des Kraftstoffs kondensiert wieder an der Wand. Dieser Teil fehlt dann im Brennraum. Daher muss man beim Wechsel "Schieber geschlossen - Schieber offen" für den Kraftstoffwandfilmaufbau anreichern.


    Außerdem wird eine Anreicherung benötigt, wenn der Schieber aus irgendeiner Position geöffnet wird, also z. B. von Viertelgas auf Vollgas. Diese Anreicherung ist notwendig, weil der Differenzdruck an der Düse (Umgebungsluftdruck - Saugrohrdruck) kurzzeitig zu gering wird. Das ist die normale Beschleunigungsanreicherung.


    Das sind zwei ganz verschiedene Effekte, die man mit einer Beschleunigerpumpe dadurch beeinflussen kann, dass man den Einsatzbeginn der Pumpe einstellt: Frühes Einspritzen unterstützt in stärkerem Maß einen guten Wandfilmaufbau, späteres Einspritzen ist sinnvoll, wenn der Wandfilmauf- und abbau nicht so dramatisch ist, beispielsweise bei relativ kurzen Saugrohren.


    Ob man fein zerstäubt oder mit konzentriertem Strahl auf das Einlassventil spritzt, ist schon fast eine philosophische Frage. Mikuni empfiehlt, den Einspritzstrahl auf die Düsennadel zu richten, wodurch er zerstäubt wird. Ich habe keine Unterschiede zwischen den beiden Varianten festgestellt. Da ein frühes Zerstäuben dem Wandfilmaufbau dient, liegt es vermutlich an den kurzen Saugrohren, dass ich keine Unteschiede festgestellt habe.


    Das Einspritzen mit konzentriertem Strahl auf das Einlassventil hat eine bessere Innenkühlung des Motors zur Folge, weil weniger Kraftstoff im Saugrohr verdampft.


    Nach meiner Erfahrung mit der extrem primitiven Beschleunigerpumpe des TM42 ist es sinnvoll, die Einspritzzeit kurz und spät zu halten. Bei einem Keihin mit Leak-Jet kann der Einspritzzeitpunkt früher gewählt werden, weil durch die Leak-Jet ein Überfetten bei schnell aufeinanderfolgenden kleinen Gasgriffbewegungen verhindert wird. Die Mikunis haben keine Leak-Jet, was ein ziemlich gravierender Nachteil gegenüber den entsprechend ausgestatteten Keihins ist. Allerdings haben auch nicht alle Keihins diese Düse.


    Bei Vergasern ohne diese Leak-Jet (oder eine ähnliche EInrichtung) muss die Einspritzmenge immer deutlich geringer gehalten werden als bei Vergasern mit einer solchen Einrichtung. Besonders bei nahezu konstanter Last säuft der Motor sonst wie ein Loch, ohne dass man etwas davon hat, weil schon bei mikroskopisch kleinen Gasgriffbewegungen eingespritzt wird, obwohl keine Anreicherung notwendig ist.

  • Also ich gehe konform mit der Meinung"weniger ist mehr" in Bezug auf die Beschleunigerpumpe.


    Ich erachte das kurzzeitige abmagern nicht so sehr als Problem, weil es wirklich nur kurzzeitig ist.
    Vielmehr stört mich die Tatsache, das nach dem kurzzeitigen abmagern (highscore sprach mal was von 0.3s) die flachis alle brutal überfetten, teilweise geht der motor dabei auch aus.
    Bezüglich Drehzahl meine ich den Bereich von unterhalb 4500 rpm.


    Mag uns der Turbotom ev. näherbringen womit er die besten Erfolge erzielt hat?
    (Also detailiertere Lochgrößen und -formen ...)


    Der TM42 hat sehr wohl eine "Leak-jet".
    Mach bitte mal die Schwimmerkammer ab, fülle Sie und pumpe mal manuell mit dem Finger, dann siehst Du wo die sitzt, nämlich im Zulauf. Einstellen kann man die meines wissens nach nicht.


    Der Keihin hat ein aufwendigeres System: der hat einen Zulauf zur Pumpenkammer mit Rückschlagventil.
    Wenn er dann eine Leakjet hat (haben wie gesagt nicht alle) dann wird darüber ein Teilstrom wieder zurück in die Schwimmerkammer geblasen. Primärer Zweck der Leakjet ist es die notwendige Drehgeschwindikeit am Gasgriff einzustellen ab welcher die Pumpe aktiviert werden soll, sie beeinflußt aber auch die generelle Spritzdauer sehr stark.
    Ansonsten wird bei jedem noch so winzigen und langsamen öffnen des Gas eingespritzt. Kandidat Nr 1dafür ist der normale FCR. Da kann man fast nix einstellen, nur in sehr geringen Grenzen das maximal eingespritzte Volumen reduzieren. Weil die Pumpe aber eigentlich per Feder betätigt wird und der Gasgriff nur die "Federblockade" löst, spritzt Sie sehr lange ein, bis die Pumpe auf Anschlag geht oder man den Gasgriff wieder zumacht.
    Das ganze ist jetzt ein bisserl blöde formuliert, aber wer so einen Vergaser vor sich hat und daran rumspielt wird das nachvollziehen können.
    Den FCR-mx kann man wie beim TM42 einstellen in welchem Bereich der Gasposition eingespritzt werden soll.
    Leakjets kann man nachrüsten ... kostet 63-110€


    Findige Geister können mit mehr ohder weniger Manipulation jede Vergaser-B-Pumpe in jedem Bereich einstellen - ist alles nur eine Frage des Aufwandes.


    Es gibt übrigens auch Gleichdruckvergaser mit einer Beschleunigungsanreicherungsfunktion.
    Funktioniert ganz gut solange Sie funktioniert. Wenn solcher Vergaser mal länger stillstanden dann werden Sie zu "Versagern" und können einem wirklich den letzten Nerv rauben.

  • Der TM42 hat keine Leak-Jet. Was du meinst, ist das Rückschlagventil, das sofort und vollständig schließt, wenn das Pumpenstößel minimal bewegt wird. Es gibt einige Vergaser (trifft aber nicht auf die Mikunis zu), bei denen das Rückschlagventil erst schließt, wenn die Pumpe einen bestimmten Druck aufgebaut hat, das hat dann die selbe Wirkung, wie die Leak-Jet, die du ja richtig beschrieben hast.


    Die Einstellung der Einspritzmenge passt erfahrungsgemäß einigermaßen, wenn der Motor nach drei bis vier direkt hintereinander erfolgenden Vollgasstößen aus dem Leerlauf heraus nicht absäuft. Bei Vergasern ohne Leak-Jet eher mehr, weil die sonst bei geringen Gasbewegungen im Teillastbereich zum Überfetten neigen.

  • Er hat keine Leakjet im Sinne des Keihins.


    Nichts desto trotz pascht beim Gasstoß der größte Teil des B-Pumpenkammervolumen über die Zulaufbohrung wieder retour in die Schwimmerkammer.
    Funktional ist das dasselbe wie die Leakjet des Keihins, wenn auch nicht einstelllbar (der findige Kopf...).
    Keihin ohne Leakjet funktionieren nur weil der Pumpenstößel über eine Federbeträtigt wird, welche über ein Gestänge von der Gasrolle einhalt geboten wird.
    FCR-mx werden so angesteuert wir der TM42 mit Pumpenstössel.


    Glaube mir das bitte, ich habe das Zeug sowohl Keihin als auch TM42 quasi vor mir liegen, und an letzterem hab ich wahrlich genug herumgeschraubt...

  • Nichts desto trotz pascht beim Gasstoß der größte Teil des B-Pumpenkammervolumen über die Zulaufbohrung wieder retour in die Schwimmerkammer.

    Dann hast du wahrscheinlich die Kugel verbummelt, die in der Schwimmerkammer in der Zulaufbohrung für die Pumpe liegt. Die Kugel ist in den Explosionszeichnungen von Mikuni nicht abgebildet, sie ist aber - wenn ich mich richtig erinnere - Bestandteil des Pumpenersatzteilkits. Diese Kugel verschließt sofort den Pumpenzulauf und verhindert, das Kraftstoff in die Schwimmerkammer zurückgedrückt wird. Ist sie vorhanden, wird schon bei minimaler Berührung des Pumpenstößels eingespritzt. Es gibt Vergaser mit einem solchen Rückschlagventil, bei dem die Kugel entgegen der Schwerkraft vom Pumpendruck nach oben in ihren Sitz gedrückt wird, das ergibt einen ähnlichen Effekt wie bei einer Lek-Jet. Bei den Mikunis liegt die Kugel aber auf oder neben dem Sitz (das weiß ich nicht mehr genau, weil es schon eine Weile her ist, dass ich das Zeug auseinandergenommen hatte). Dadurch verschließt sie den Zulauf schon drucklos.


    Wenn bei dir die Kugel noch vorhanden ist und trotzdem Kraftstoff in die Schwimmerkammer zurückgedrückt wird, kann es nur sein, dass entweder der Kugelventilsitz undicht ist oder dein Vergaser tatsächlich eine zusätzliche Bohrung (also Leak-Jet) hat, durch die der Kraftstsoff zurückgedrückt wird. Bei meinem TM42 wird definitiv kein Tropfen Kraftstoff in die Schwimmerkammer zurückgedrückt.


    Ich hatte mir schon mal überlegt, die Kugel rauszuschmeißen und eine Düse einzubauen, habe das dann aber aus Faulheit nicht gemacht. Würde mich daher interessieren, ob es bei dir tatsächlich ohne Kugel funktioniert.

  • Potzblitz, Du hast recht!


    Da ist wirklich ein Kugel drinnen.
    Die kann man durch die Bohrung mit einem Zahnstocher nach unten drücken.
    Also müßte das ein einfaches Rückschlagventil sein. Die Feder ist ziemlich schwach, wahrscheinlich wird die beim Füllen aufgezogen.


    Nichts desto trotz ist die Funtion genauso wie ich dargestellt habe:
    Drückt man gemütlich auf den Pumpenkolben, dann sprudelt es aus der Zulaufbohrung raus und nix ins Ansaugrohr rein.
    Drückt man energischer drauf, dann sprudelt es zusätzlich in den Ansaugkanal (und der absolute Großteil in die Sschwimmerkammer zurück.
    Schein nicht besonders dicht zu sein das Rückschlagventil, vmtl. ist das beabsichtigt...

  • Ich kann mich nicht mehr ganz genau an die Anordnung der Kugel erinnern, weil es schon über ein Jahr her ist, dass ich den Vergaser in den Fingern hatte. Ich weiß aber noch ganz sicher, dass sie den Zulauf absolut dicht verschloss, also auch absolut keinen Kraftstoff vom Pumpenraum zurück in die Schwimmerkammer lässt.


    So wie du es beschreibst - und wie es mir auch wieder langsam in Erinnerung kommt - ist die Kugel sogar vorgespannt, öffnet für den Saughub also erst, wenn die Pumpe einen gewissen Unterdruck erzeugt. Das Ventil ist also im drucklosen Zustand schon verschlossen.


    Wenn es, wie bei dir, Kraftstoff in die Schwimmerkammer zurückdrückt, ist das eigentlich wünschenswert, eine Undichtigkeit dieses Kugelventils wirkt sich ja aus, wie eine Leak-Jet. Das einzige Problem, das ich da sehe, ist die Ungenauigkeit. Ein undichtes Ventil ist ja mal mehr und mal weniger undicht, so dass die Abstimmung sich ständig etwas ändert.


    Ich hatte mir schon mal überlegt, den Sitz durch einen Meißelschlag so zu verformen, dass bei aufliegender Kugel eine definierte Leckage - also eine Leak-Jet - entsteht. Aber ich kann jetzt nicht mehr sagen, warum ich das verworfen hatte. Besser wäre jedenfalls eine Lösung, bei der man eine Düse in einen Kanal zwischen Pumpe und Schwimmerkammer schrauben kann, weil man dann den größten Abstimmungspielraum hat. Das ist aber schwierig, weil man so, wie man mit einem Bohrer in die Schwimmerkammer kommt, keine Stelle findet, an der genügend Fleisch vorhanden ist, um ein Gewinde zu schneiden.