Bezüglich der Tuning-Küche 2.0 könnte ich mit Adenauer antworten und sagen: "Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern". Aber so leicht will ich es mir nicht machen.
Es ist richtig, daß ich mir damals - ist das nicht auch schon im juristischen Sinn nicht verjährt? - nicht vorstellen konnte, daß Deaktivieren, also "Aus-Flaggen", der Lambdasonde im TuneECU in irgendeiner Weise die Heizung der Lambdasonde beeinflussen könnte, denn deren Stromkreis hat mit der Lambda-Regelung an sich etwa genauso viel zu tun wie das Licht mit der Einspritzdüse.
Sorry, das war halt ein Irrtum. Das zeigte sich im Winter von 2011 auf 12, als ich mit dem KTMjunkie zusammen auf seiner 990 SD dem TuneECU mal so richtig auf den Zahn gefühlt habe, um zu sehen, was da über den On-Board-Diagnosestecker geht und was nicht.
Ein Test dabei war: Was passiert, wenn man im TuneECU die Lambda-Regelung deaktiviert. Dabei kam raus: Lambda aktiv - Sondenheizung hat 12V, deaktiviert - keine 12V, also auch keine Heizung.
Keine Ahnung, warum das so ist, denn ich verstehe die Logik dahinter nicht, aber auf jeden Fall ist das halt nun mal so. Offenkundig deaktiviert TuneECU die Sonden auf einem ganz elementaren Level, viel tiefer, als es z.B. in machen Acra-Maps geschieht.
Wenn ich meine Erinnerung nicht trügt, habe ich darüber auch in der Tuningküche 2.0 ausführlich berichtet.
Auf jeden Fall gilt aber Folgendes, und das sagt das Bosch-Datenblatt für jede Lambdasonde in aller Deutlichkeit: Ohne externe Heizung geht eine Lambdasonde ruck-zuck kaputt, den die Keramik der Messzelle hält zwar jede Menge Temperatur aus, aber eines nicht: Temperatur-Schock durch (Kondens-)Wassertropfen, von dem es im Auspuff jede Menge gibt, gerade nach dem Kaltstart.
Diese Erfahrung war für mich dann der Anlaß, meine eigenen Lambda-Eliminatoren zu bauen. Die unterscheiden sich von den "normalen" Eliminatoren, wie sie z.B. Dynojet macht,dadurch, daß der Heizstrom für die Sonde 1:1, also wie Serie, durch die Sonde fließt, und eben nicht über einen zweiten Heizungs-Widerstand im Eliminator blind-, d.h. kurzgeschlossenen wird:
Aus diesem Grund braucht mein Eliminator zwei Adapter-Stecker, wobei in dem einen die vier kabel der Lambdasonde münden, der andere jedoch zur die zwei für deren Heizung
weiter schleift. Der Vorteil von diesem Arrangement ist dabei jener, daß man auf diese Weise die Lambdasonden im Krümmer eingebaut lassen darf, ohne die Furcht, die teuren Dinger über den Jordan gehen zu lassen. Und die Sonden möchte ich gerne im Krümmer lassen, allein daß die originale Optik best-möglich gewahrt bleibt. Wer will schon ohne Not schlafende Hunde wecken?
Vom Effekt her nehmen sich diese drei Lösungen - Deaktivierung per TuneECU, Dynojet-Eli, Highscore-Eli - nichts. Da geht es allen nur um das Überleben der Sonde, wenn diese im Krümmer verbleibt. Bei TuneECU und dem Dynojet-Eli sollte man die Sonden tunlichst aus dem Krümmer nehmen, auf die Seite legen und einen Blindstopfen an deren Stelle hinein schrauben.
Mit "ohne", also deaktivierter Lambda-Regelung gewinnt die Fahrbarkeit und Laufkultur im untersten Last- und Drehzahlbereich deutlich - leider. "Leider" deshalb, weil ich mich selber lange gegen diese Einsicht gewehrt habe, aber ich mußte mich eines Besseren belehren lassen. Sicher macht man durch den Eliminator bzw.durch das Deaktivieren die Einspritzung nicht besser,sondern dümmer. Aber der Nutz-Effekt in Sachen Fahrbarkeit überwiegt einfach diesen Nachteil.
Und so sind nun die Eliminatoren eine Standard-Komponente aller meiner aktuellen Tuning-Kits und liegen daher jedem Kastl bei.
Eine wichtige Info noch zum Schluß für "alte" Kastl-Fahrer: So ein Lambda-Eli ist natürlich auch ein super Upgrade für ein "altes" Kastl.Allerdings muß man, und zwar unbedingt,sonst geht der Schuß nach hinten los - dann auch das Kastl-Mapping entsprechend anpassen. Denn dort, wo zuvor die serienmäßige Lambdasonde das Gemisch geführt hat, braucht es "mit ohne" ein neues Map. Ohne diese Anpassung läuft die Kiste zu mager, und zwar magerer und schlechter, als sie es mit aktiver Sonde täte.