Ist jemanden schon mal das asynchrone Öffnen der Drosselklappen bei den Keihins aufgefallen??? Man kann also die Drosselklappen im "Standgas" einstellen wie man mag, ... wenn die Drosselklappen geöffnet werden, öffnet die hintere DK (1. Zylinder) mit steigenden Offnungswinkel immer weniger im Vergleich zur vorderen. Dabei wird die Differenz zwischen den Öffnungswinkeln der beiden DK's immer größer, ... noch weit über die Mittelstellung hinaus. Erst in der oberen Hälfte dann das gegenteilige Spiel ... und bei voller Öffnung ist wieder alles ausgeglichen.
Wer das aus der Beobachtung/ Messung heraus nicht nachvollziehen kann, sollte sich das Zusammenspiel der Radien/Hebel mal aufzeichen und auf dem Papier nachmessen. Ist ein effekt der starren (einfachen) Ansteuerung der hinteren Drosselklappe über eine simple Strebe. Da die Öffnung der Drosselklappen hier gegenläufig ist, erfolgt die Kraftübertragung entsprechend diagonal, um die Kraft in die entgegengesetzte Richtung auf die hintere Klappe wirken zu lassen. Entgegen einer parallelen Drehrichtung verhält sich die dabei benötigte Wegstrecke der Kraftübertragung wegen des Radius (Hebel) und des sich gegenläufig verändernden Winkels der Krafteinwirkung allerdings nicht linear.
Gerade in der "sensiblen" unteren Hälfte der Drosselklappenstellung finde ich diese "einfache" Lösung für ein optimales Motorverhalten nicht gerade förderlich. Das würde theoretisch heißen, dass gerade in dem sensiblen Bereich der unteren Drehzahlen immer eine ungleiche Kraftabgabe der Zylinder auf die Kurbelwelle erfolgt. Nun könnte zwar durch ein entsprechendes Mapping diese "Unwucht" minimiert werden, aber ob das letztlich Zielführend ist ... ich weiß nicht!?
Aufgefallen ist mir das Ganze an meinem Umbau, bei welchem ich "leider" das Keihin-System adaptiert habe ohne dieses zu hinterfragen! Gewundert haben mich nämlich das noch nicht ganz befriedigende Motorverhalten (unwuchtig) bei Drehzahlen zwischen 2000 und 4000 U/min, der ungleiche Einspritzbedarf und das ganz unlogische Verhalten beim Druckverhalten im Saugrohr. Bei der anschließenden Überprüfung der "Mechanik" bin ich dann darüber gestolpert.
Ich baue mir nun eine neue geänderte Kraftübertragung ein, welche dieses Verhalten über einen weiteren Hebel (also zwischengeschaltet) egalisiert. Schließlich ist mein Ziel, eine absolut parallele Drosselklappenöffnung auf beiden Zylindern zu erhalten. Bin dann mal gespannt, ob sich das Motorverhalten in den betroffenen Bereich damit beruhigt.
Bei meinen Recherchen ist mir ein ähnlich asynchrones Verhalten auch bei meinen bisherigen Datenlogger-Druckwerten aufgefallen (Drosselklappenkörper Keihin).
Ach ja ... die ursprünglichen Dellortos der Buell 1125R hatten hier eine deutlich bessere und synchron wirkende Lösung verbaut. Schade dass ich die entfernt habe ...
Grüße
Stefan