Asynchrones Öffnen der Drosselklappen bei den Keihin-Drosselklappenkörpern (KTM V2-Motoren)

  • Ist jemanden schon mal das asynchrone Öffnen der Drosselklappen bei den Keihins aufgefallen??? :crazy: Man kann also die Drosselklappen im "Standgas" einstellen wie man mag, ... wenn die Drosselklappen geöffnet werden, öffnet die hintere DK (1. Zylinder) mit steigenden Offnungswinkel immer weniger im Vergleich zur vorderen. Dabei wird die Differenz zwischen den Öffnungswinkeln der beiden DK's immer größer, ... noch weit über die Mittelstellung hinaus. Erst in der oberen Hälfte dann das gegenteilige Spiel ... und bei voller Öffnung ist wieder alles ausgeglichen.
    Wer das aus der Beobachtung/ Messung heraus nicht nachvollziehen kann, sollte sich das Zusammenspiel der Radien/Hebel mal aufzeichen und auf dem Papier nachmessen. :sensationell: Ist ein effekt der starren (einfachen) Ansteuerung der hinteren Drosselklappe über eine simple Strebe. Da die Öffnung der Drosselklappen hier gegenläufig ist, erfolgt die Kraftübertragung entsprechend diagonal, um die Kraft in die entgegengesetzte Richtung auf die hintere Klappe wirken zu lassen. Entgegen einer parallelen Drehrichtung verhält sich die dabei benötigte Wegstrecke der Kraftübertragung wegen des Radius (Hebel) und des sich gegenläufig verändernden Winkels der Krafteinwirkung allerdings nicht linear.


    Gerade in der "sensiblen" unteren Hälfte der Drosselklappenstellung finde ich diese "einfache" Lösung für ein optimales Motorverhalten nicht gerade förderlich. :denk: Das würde theoretisch heißen, dass gerade in dem sensiblen Bereich der unteren Drehzahlen immer eine ungleiche Kraftabgabe der Zylinder auf die Kurbelwelle erfolgt. :denk: Nun könnte zwar durch ein entsprechendes Mapping diese "Unwucht" minimiert werden, aber ob das letztlich Zielführend ist ... ich weiß nicht!? :crazy:
    Aufgefallen ist mir das Ganze an meinem Umbau, bei welchem ich "leider" das Keihin-System adaptiert habe ohne dieses zu hinterfragen! :rolleyes: Gewundert haben mich nämlich das noch nicht ganz befriedigende Motorverhalten (unwuchtig) bei Drehzahlen zwischen 2000 und 4000 U/min, der ungleiche Einspritzbedarf und das ganz unlogische Verhalten beim Druckverhalten im Saugrohr. Bei der anschließenden Überprüfung der "Mechanik" bin ich dann darüber gestolpert. :staun:
    Ich baue mir nun eine neue geänderte Kraftübertragung ein, welche dieses Verhalten über einen weiteren Hebel (also zwischengeschaltet) egalisiert. Schließlich ist mein Ziel, eine absolut parallele Drosselklappenöffnung auf beiden Zylindern zu erhalten. :rolleyes: Bin dann mal gespannt, ob sich das Motorverhalten in den betroffenen Bereich damit beruhigt.
    Bei meinen Recherchen ist mir ein ähnlich asynchrones Verhalten auch bei meinen bisherigen Datenlogger-Druckwerten aufgefallen (Drosselklappenkörper Keihin).


    Ach ja ... die ursprünglichen Dellortos der Buell 1125R hatten hier eine deutlich bessere und synchron wirkende Lösung verbaut. :applaus: Schade dass ich die entfernt habe ... :traurig:


    Grüße


    Stefan

    @ RC8-Medicus

    Es steht jedem frei ... sich seinen Illusionen hinzugeben. Hat ... zumindest temporär betrachtet ... auch seinen Reiz. :prost:

    3 Mal editiert, zuletzt von GLAUBNIX () aus folgendem Grund: wieder mal der Fehlerteufel ...

  • @ Stefan,


    hab die mechanische Verbindung zwischen den beiden Drosselklappen jetzt optisch nicht präsent - Wenn Du es aber hier so methodisch exakt beschreibst - dann gehe ich davon aus, dass es letzlich stimmt :Daumen hoch: ...


    Die Frage welche sich hier nun stellt - ist die Frage nach dem was es uns (dir) nützt... Fakt ist - dass der Füllungsgrad eines Zylinders bzw. die Masse bzw. die Stoffmenge in (mol) des einzuspritzenden Kraftstoffes immer von 3 Faktoren abhängig sind:

    • Dem Durchmesser des Saugrohres...
    • Dem Druck im jeweiligen Saugrohr...
    • Der Temperatur der Luft im jeweiligen Saugrohr...

    Der Luftdruck und die Temperatur bestimmen letztlich die Dichte des angesaugten Gases... Und die Durchmesser der Saugrohre bestimmen dann die Strömungsgeschwindigkeiten und damit die effektive Stoffmenge in (mol)...


    Da nun beide Saugrohre aus einem gemeinsamen Luftfilterkasten ansaugen "sollten" hier also die (Druck / Temperatur) Verhältnisse in beiden Saugrohren identisch sein... Nur hat man ja anscheinend bereits im Vorfeld schon festgestellt -dass die Drücke in den beiden Saugrohren anscheinend nicht identisch sind...


    Die Fragen welche sich hier nun stellen ist:

    • Sind die Drücke in den Saugrohren ungleich - weil die Drosselklappen ungleich weit geöffnet sind...
    • Sind die Drücke in den Saugrohren ungleich - weil die Strömungsverhältnisse in der gemeinsamen Airbox eine solch egale Druckverteilung nicht zulässt...

    Schau - am Ende des Tage ist es dem Motor bzw. dem Verbrennungsvorgang - welcher einzig und alleine vom Füllungsgrad des Motors abhängig ist - so was von Latte - weshalb denn nun der Füllungsgrad so assymetrisch ist... Das einzige was zählt ist - dass die Druckverhältnisse in den beiden Saugrohren uniform sind!


    Gehen wir nun mal davon aus, dass die Drosselklappen wirklich assymetrisch öffnen - dann mag dies einen Einfluss auf die Druck- und Strömungsverhältnisse im Motor haben...


    Gehen wir nun mal weiter davon aus, dass Du es schaffst - dass sich die beiden Drosselklappen wirklich synchron öffnen - dann ja dann muss immer noch sichergestellt werden - dass die beiden Saugrohre - welche notabene aus einer Airbox gefüttert werden - zu jeder Zeit uniforme Druckverhältnisse zeigen... Denn nur uniforme Druckverhältnisse ergeben uniforme Füllungsgrade und dabei auch gleichförmige Leistungsabgaben an deinem Motor!


    Und nun zurück zur Firma KTM - Ohne genaue Kenntnisse der Sachlage gehe ich mal davon aus - dass die Jungs - rund um den Kollegen Felber - nicht ganz doof sind... Ihnen wird auch klar sein, dass die Druckverhältnisse in 2 - aus einer gemeinsamen Airbox schöpfenden - Saugrohren nicht wirklich identisch sind... Und vielleicht haben sich die Jungs auch gesagt - Lohnt den Aufwand nicht...


    Nochmals - Ich bin dann mal gespannt ob Du es schaffst - nach deiner "Drosselklappenöffnungsmechanikkonversion" uniforme Druckverhältnisse in den beiden Saugrohren zu erhalten...


    Denn - Wenn dein Umbau hier für uniforme (Druck)Verhältnisse in beiden Saugrohren sorgt - dann hasst Du "einen Schritt in die richtige Richtung gemacht" :applaus: ... Bleiben die Druckverhältnisse in den Saugrohren aber noch immer assymetrisch - dann war das ganze eine akademische Spielerei :winke: ...


    So gesehen - Es bleibt weiterhin spannend... Oh - und noch was...


    Zitat

    Nun könnte zwar durch ein entsprechendes Mapping diese "Unwucht" minimiert werden, aber ob das letztlich Zielführend ist ... ich weiß nicht!? :crazy:

    Das funzt leider nicht... Das Einzige was dir hier an der Stelle ein entsprechend angepasstes Mapping bringt ist - dass:


    • Die eingespritzte Menge an Kraftstoff einen - für jeden Zylinder entsprechend angepassten uniformen Lambda Wert erreicht...

    Konkret heisst Das aber dass - der eine Zylinder welcher - auf Grund der kleineren Drosselklappenöffnung oder des geringeren Luftdruckes - eine geringere Stofmenge (mol) an Luft erhält und damit dann einen geringeren Füllungsgrad erreicht - mit der dadurch entsprechend angepassten kleineren Kraftstoffmenge gefüttert wird...


    Damit aber erreichst Du (nur) dass auch dieser Zylinder mit dem exakt gleichen Lambda Wert läuft!


    Weil nun aber dieser Zylinder mit der geringeren Stoffmenge (mol) an Gemisch (mit der exakt gleichen Kraftstoffkonzentration :grins: ) läuft - wird der Füllungsgrad in dem Zylinder trotzdem kleiner! Und damit wird auch die Leistungsausbeute aus den beiden Zylindern nicht uniform - sondern unterschiedlich sein!


    Somit führt - wenn Du auf eine komplett uniforme Leistungsabgabe beider Zylinder hinaus willst - kein Weg an einer sauberen & uniformen Druck- und Strömungsoptimierung BEIDER kompletter Ansaug- Verdichtungs- Arbeits- und Ausstosstrakte hinweg! (Am einfachsten geht dies durch eine komplette symmetrisch (gespiegelte) Bauausführung und / oder durch eine entsprechende Optimierung des Ganzen...


    Roman

    Einmal editiert, zuletzt von Schattenparker ()

  • Roman, da bin ich ganz bei dir! :ja:
    Mit "angepasstem Mapping" meinte ich allerdings das Trimmen der abgegebenen Leistung jedes einzelnen Zylinders, welche mit entsprechender Gemischzusammensetzung in die eine oder andere Richtung getrimmt werden kann. Dieses Fenster ist nicht groß, kann aber für solche Differenzen zwischen den Zylindern durchaus genutzt werden. Damit wäre also der benachteiligte Zylinder mit einem eher leistungsfreudigen Gemisch in diesem Bereich zu fördern, und der bevorteilte Zylinder mit einem eher umweltfreundlichen mageren Gemisch einzubremsen. Als ideal sehe ich das sicher nicht.


    Was die Airbox betrifft ... so ist das kein Thema bei weiter geöffneten Drosselklappen. Stellen sich hier Differenzen im Saugrohrdruck ein, so liegt die Ursache mit hoher Wahrscheinlichkeit an der Luftzufuhr/ Anströmung, den Ansaugwegen oder sonstige die Füllung und Spülung des Zylinders beeinflussenden Größen.
    Was ich hier anspreche spielt sich jedoch bei geringer und langsam steigender Drosselklappenöffnung ab. Hier spielt das Luftangebot in der Airbox noch keine große Rolle, da es bei weitem größer ist als die Menge angesaugter Luft. Schließlich ist hier maßgebend, wie groß dieser geöffnete "Spalt" ist und welche Luftmenge durchkommt, um den entstehenden Unterdruck des ansaugenden Zylinders auszugleichen (oder es zumindest versucht). Und bei dieser Umdrehungszahl (2000 - 4000 U/min) zeigt sich beim langsamen öffnen der fast geschlossenen DK's ... im Fahrbetrieb eine "Unwucht" (kein Ruckeln oder verschlucken!), welche mit weiterem öffnen der DK's wieder verschwindet. Es ist auch leicht an den Spiegeln zu erkennen. Genau in diesem "begrenzten" Lastbereich muss der AFR-Tuner beim 1. Zylinder (hinten) im Vergleich zu Zylinder 2 die Spritzufuhr ungewöhnlich stark zurücknehmen. Kurz danach erfolgt wieder relativer Gleichstand mit dem 2. Zylinder. Beim Betrachten der Saugrohrdruck-Werte dann das gleiche Bild. In diesem genannten Lastbereich auffällig große Druckdifferenzen (trotz vorheriger DK-Synchronisation), welche sich über diesen gewissen Lastbereich hinausgehend gleich wieder gut angleichen. Um die Erklärung dafür zu finden habe ich lange gesucht ... vieles überprüft und getestet. Da die Ansteuerung der hinteren Drosselklappe spielfrei war, konnte ich auch hier nichts finden ... bis ich dann die Öffnungswinkel der DK's über den gesamten Bereich miteinander verglichen habe. Da war dann die Verwirrung erst mal komplett! :grins: Eben das ließ mich ja zuerst an einen generellen "mechanischen" Fehler meiner Eigenkonstruktion denken. Konnte ich mir momentan gar nicht erklären! :crazy: Erst als ich mich dann genauer damit auseinandersetzte (auch geometrisch) wurde die Ursache klar. Hatte ich vorher weder gewusst noch vermutet. :grins:
    Die unterschiedlich öffnenden DK's wären für die ganzen genannten Erscheinungen selbstverständlich die ideale und nachvollziehbare Erklärung. Ob es denn tatsächlich so ist, wird das Ergebnis später zeigen ... :zwinker:
    Sollte sich mein Verdacht bestätigen ... und das alles nicht nur eine "untergeordnete" Rolle spielen ... wäre die Sachlage auch bei den serienmäßigen Keihins mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Selbstverständlich wäre es dann nur eine weitere Optimierungsmaßnahme zur weiteren Verbesserung des Motorverhaltens. Was Keihin betrifft ... auch die Japaner müssen wirtschaftlich denken! Da werden kleine Nachteile (für den Kunden) zugunsten günstigerer Anfertigung durchaus akzeptiert. Und wenn man sich die Drosselklappenkörper genau betrachtet, so sind diese nicht wirklich von Grund auf neu konstruiert. Hier wurden Vergasergehäuse schlicht umdesignt! :zwinker: Soviel zum "können" und "wollen" ... und wirtschaften! :grins:
    Und ich bin sicher nicht der erste zu sein mit diesen Erkenntnissen ... sonst hätte Dellorto die Kraftübertragung zwischen den DK's nicht so einfallsreich und aufwendig gestalten (wenns doch auch sooo simpel gehen würde).


    Grüße


    Stefan

    @ RC8-Medicus

    Es steht jedem frei ... sich seinen Illusionen hinzugeben. Hat ... zumindest temporär betrachtet ... auch seinen Reiz. :prost:

  • Nur um noch eine weitere (mit Tune ECU ja theoretisch auch umzusetzende) Maßnahme zu nennen, um das "trimmen" der jeweils abgegebenen Leistung der beiden Zylinder im unteren Drehzahlbereich zu "harmonisieren": Den Zündzeitpunkt der einzelnen Zylinder variieren ! (wobei man durch diese Maßnahme eben den besser befüllten Zylinder durch Rücknahme des Zz-Punktes nur künstlich "verschlechtern" kann - anders herum geht es logischerweise leider nicht).


    Klingt erstmal absurt, wurde aber bereits sogar in Großserie realisiert: Ein bekanntes, deutsches Automobilunternehmen hatte eine "VR"-Motor im Programm mit nur 15° Zylinderwinkel. Dadurch war es nicht möglich die Gemischaufbereitung zwischen den Zylindern anzuordnen (wie es ja bei den meisten V-Motoren praktiziert wird). Das bedeutete, die beiden Zylinderbänke (mit je 3 Zylindern) hatten (sehr) unterschiedliche Absaugrohre, was sich aus Package-Gründen auch nicht optimieren lies. Resultat: unterschiedlich gute Füllung der Zylinder in den Zylinderbänken 1 und 2, somit eher ein "2 mal 3-Zylinder-Motor" statt eines 6-Zylinders. Abhilfe für besseren Motorlauf: Die Rücknahme der Zz-Punkte der Zylinder in der Zylinderbank mit der besseren Füllung und somit künstlich reduzierte Leistung :ja:


    Natürlich ist der Königsweg immer zu versuchen den "benachteiligten" Zylinder an die höhere Leistung des anderen Zylinders anzupassen - und ich bin gespannt ob dir das mit dem Umbau gelingt, Stefan :Daumen hoch:


    Marco

  • So … Problem gelöst! :grins: War nicht ganz einfach, bei den nun bestehenden Begebenheiten eine entsprechende Lösung zu finden. Wollte ja schließlich nicht wieder ganz von vorne beginnen. :rolleyes:
    Ein entsprechend abgestimmter Hebelmechanismus überträgt nun die Kraft symmetrisch auf die hintere Drosselklappe. Um die Drosselklappen genau synchronisieren zu können, habe ich die notwendige Umlenkung als einstellbare Schere konstruiert. Nach erfolgter Einstellung lassen sich diese per Schraube fixieren. In den Hebeln und Streben kommen kleine Kragen-Rollenlager zum Einsatz. So wird das Ganze auch entsprechend spielfrei, wobei der Federdruck der Klappen ein eventuelles „Spiel“ in der Mechanik sowieso ausgeglichen hätte.


    Nach dem Einbau wurde die geänderte Drosselklappenansteuerung gleich mal auf ihre Wirksamkeit am laufenden Motor geprüft … und per Tune-ECU synchronisiert.
    Bisher scheint alles planmäßig zu funktionieren! Selbst mit etwas mehr Gas und steigender Drehzahl weicht der Unterdruck nun nicht mehr nennenswert voneinander ab.


    Wenn ich dazu komme, werde ich morgen mal eine kleine Testfahrt unternehmen. :grins:
    Dann ist „die Stunde der Wahrheit“ … und wenn sich dann trotzdem nichts geändert hat, :denk: ... war es ein Schuss in den Ofen … :lautlach:




    Ich denke auch, dass der Hauptgrund für die Unterschiede im Zündkennfeld und FI-Mapping zwischen den beiden Zylindern hier zu suchen sind. Schließlich sollten konstruktiv gleiche Zylinder/ Zylinderköpfe die zudem noch getrennt geregelte Wasserkühlung haben ein weitgehend identisches FI- und Zündkennfeld haben (gleichmäßige Luftversorgung vorausgesetzt).

  • Servus Glaubnix,


    Erstklassige Arbeit, bin beeindruckt. Werd mir bei Gelegenheit die Sache bei meiner SMR unter die Lupe nehmen. Du hast nicht ganz zufällig ne Drehbank und der Fräse im Keller stehen?


    Viele Grüße,
    Gizzmo

  • Entwarnung ... ! :grins:


    Nun endlich mal zu einer Testfahrt gekommen … :rolleyes:


    Die Modifikation an meinem umgebauten Drosselklappenkörper zeigt tatsächlich seine Wirkung! Das vorherige Phänomen ist nun zu meiner Erleichterung verschwunden und die Abweichungen zwischen den Zylindern liegen nun auf einem gutem Niveau. :peace:


    Ich habe dann auch gleich mal einen neuen und originalen 48er Drosselklappenkörper genauer unter die Lupe genommen, … wie synchron sich dort die Drosselklappen öffnen. Aber Keihin hat da seine Hausaufgaben schon gemacht! :Daumen hoch: Wie sie das umgangen haben ... ist mir allerdings noch unklar! :denk: Zumindest im relevanten Teil des untersten Lastbereichs, also bei kleinem Drosselklappenwinkel ist nur ein minimaler Unterschied festzustellen. Erst mit steigendem Öffnen der Drosselklappen zeigt sich dann dieser Effekt durch erkennbar unterschiedliche Spaltöffnung. Bei dieser Spaltgröße dürfte das jedoch keine spürbaren Auswirkungen mehr verursachen.



    Grüße


    Stefan

    @ RC8-Medicus

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  • Du hast nicht ganz zufällig ne Drehbank und der Fräse im Keller stehen?


    Gizzmo ... klar, wie hätte ich das Zeug sonst herstellen sollen ... :grins:
    Sind fast alles Maschinen aus der Steinzeit ... haben teilweise um die 50 Jahre auf dem Buckel! :sensationell: Leider gänzlich ohne digitale Ausstattung ...

    @ RC8-Medicus

    Es steht jedem frei ... sich seinen Illusionen hinzugeben. Hat ... zumindest temporär betrachtet ... auch seinen Reiz. :prost:

  • GLAUBNIX


    Bin gerade über dein Thema gestolpert und finde es wahnsinnig interessant was dir so alles auffällt.:der Hammer:


    Weißt du ob die asynchrone Öffnung nur bei den 09ern und 10ern auftritt oder auch bei den Modellen ab 2011?

    Hier wurde ja etwas im Bezug auf Ansteuerung geändert wenn ich es richtig im Kopf habe ?:denk:


    Und könntest du mir bitte erklären wie die Synchronisierung der Drosselklappen via Tune ECU funktioniert?

    Bzw. wie man das macht?

    :Daumen hoch:

    Einmal editiert, zuletzt von Brat_OK ()

  • Also Synchronisation per TuneECU machst du im Test-Modus (Reiter rechts oben). In diesem Fenster beschränkt sich die Anzeige auf den MAP (Saugrohrunterdruck) von Zylinder 1 (hinten) und Zylinder 2 (vorn) sowie auf die abgegebene Spannung vom Drosselklappensensor. Wenn du also online mit der ECU bist und der Motor im Standgas läuft, hast du die nötige Druckanzeige in ausreichender Geschwindigkeit abgebildet. Dann kannst du links hinten am Drosselklappenkörper mit der Einstellschraube die Synchronisation anpassen.

    Da du zwangsläufig Sprit brauchst um den Motor laufen zu lassen, kannst du z.B. den Tank auf einen Beistelltisch direkt neben dem Bike ablegen und Benzinleitung sowie Benzinpumpe anschließen. Oder den Tank wieder in seine eigentliche Position bringen (Airboxdeckel abgebaut), alles anschließen und dann vorne entsprechend anheben, so dass du mit der Hand und einem kleinem Schraubendreher an die Einstellschraube kommst. Ich klemme da ein entsprechend zugeschnittenes Holzbrett dazwischen.

    Die Sensoren haben Fertigungstoleranzen, welche man gleich erkennt wenn der Motor aus ist und Atmosphärendruck angezeigt wird. Der bei beiden Sensoren angezeigte Wert weicht dann öfter mal leicht voneinander ab. Diese Differenz sollte beim Synchronisieren mitberücksichtigt bzw. beibehalten werden.


    Diesbezüglich wurde bei den Drosselklappenkörpern nichts geändert Das ist bei allen Modellen gleich. Es fällt aber in der Praxis nicht auf und ist daher zu vernachlässigen.

    Die Änderungen liegen in anderen Details. Der entscheidende Unterschied ist die Nocke der Leerlaufregelung, welche sich 2009 und dann 2011 geändert hat. Daher lassen sich die Drosselklappenkörper auch nicht y-beliebig bei allen Modellen verbauen. Da stimmt dann die in der ECU hinterlegte Progression der Kennlinie nicht mehr überein.


    Gruß


    Stefan

    @ RC8-Medicus

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  • Alles klar dann werd ich mir das die Tage mal angucken.


    hab mal nen Bild gemacht.

    Ist bei eingeschalteter Zündung und nicht laufenden Motor.

    Sehr groß ist der Unterschied ja nicht.


    du sagst die Sensoren haben fertigungstoleranzen.

    Soll ich dann So gesehen eine Differenz von 6 hpa beibehalten ?

    Bzw auf welche Druckwerte sollte ich kommen?


    danke schon im Voraus für die ausführliche Erklärung


    Gruß Tobi

  • Gering ist die Differenz aber nicht! :nein: Diese Differenz solltest du also beibehalten. :ja:

    Natürlich ist das nicht tragisch in den Auswirkungen, aber wenn du dir schon mal die Arbeit machst zu synchronisieren, sollte das Ergebnis schließlich optimal sein ... oder? :denk:

    Einfluss hat die Synchronisation letztlich nur auf den gleichmäßigen Standlauf (was man im Standlauf auch hören kann).

    Ich selbst schaue mir noch die Werte des Umgebungsdrucksensors an ... und kombiniere dann die beiden Sensoren mit der geringsten Abweichung voneinander für die beiden Einlasskanäle. Die Drucksensoren sind alle baugleich.

    Sollte also der Umgebungsdrucksensor eine geringere Abweichung zu einem der beiden anderen Sensoren haben, dann tausche die Sensoren untereinander so aus, dass die Sensoren mit der geringsten Differenz für die MAP Messung genutzt werden. Beim Umgebungsdruck spielen solche Abweichungen keine Rolle.

    @ RC8-Medicus

    Es steht jedem frei ... sich seinen Illusionen hinzugeben. Hat ... zumindest temporär betrachtet ... auch seinen Reiz. :prost:

  • Hi Stefan


    Okay soweit hab ich das verstanden.


    Dann müsste ich ja sozusagen meinen Umgebungsdrucksensor mit dem MAP Sensor des 2 Zylinders tauschen (960 hpa und 958 hpa)

    Um möglichst gleiche Werte zu erzielen?


    Wo ich jetzt noch etwas auf dem Schlauch stehe, Tschuldigung:knie nieder: ist die Tatsache das du sagst ich sollte die Differenz beibehalen:denk:

    Aber warum ?

    Ich mach mir ja extra den Aufwand und suche mir die Sensoren raus die untereinander die geringste Abweichung haben


    Und auf welche Werte muss ich bei laufendem Motor kommen?

    bzw welche Druckwerte soll ich über die Einstellschraube einstellen?

  • Wo ich jetzt noch etwas auf dem Schlauch stehe, Tschuldigung :knie nieder: ist die Tatsache das du sagst ich sollte die Differenz beibehalen :denk:

    Aber warum ?

    Ich mach mir ja extra den Aufwand und suche mir die Sensoren raus die untereinander die geringste Abweichung haben

    Die Ansteuerung der Drosselklappen kann nur ein Kompromiss zwischen den beiden Messwerten sein.

    Je näher diese zusammen liegen, desto idealer ist die Ansteuerung für jeden einzelnen Zylinder.


    Der Messfehler zueinander muss aber beibehalten werden, sonst wir die Einstellung asynchron.

  • Okay das heißt für mich also ich tausch erstmal den MAP Sensor vom 2ten Zylinder mit dem Umgebungsdrucksensor.

    So kann ich schon mal die Differenz angleichen ohne an den Drosselklappen rum zudrehen.


    So wie ich das bisher gesehen habe kann ich ja nur die hintere Drosselklappe auf die vordere einstellen.

    :Daumen hoch:

  • Hab jetzt mal die Sensoren so untereinander getauscht dass sie die geringste Abweichung haben.

    Mach jetzt gerade den ini lauf


    Der Map Sensor 1 Zylinder schwankt zwischen: 533 hpa - 540 hpa


    Der Map Sensor 2 Zylinder schwankt zwischen: 516 hpa - 524 hpa


    Teilweise bei 90 Grad Kühlwasser hatte Ich Differenzen von bis zu 25 Hpa


    Leerlaufdrehzahl ist bei 1480 upm laut tune ECU

    Ist das nicht etwas hoch?


    An den Drosselklappen wurde nicht´s verstellt

    :Daumen hoch:

    Einmal editiert, zuletzt von Brat_OK ()

  • Da du nun die Sensoren so getauscht hast, dass die Toleranzunterschiede nur noch 2 hpa/mbar betragen ... musst du nun per Einstellschraube versuchen, die Werte möglichst auf ein Niveau zu bekommen. Die Werte schwanken natürlich in einem gewissen Fenster. Daher sollten zumindest diese Fenster in etwa gleich sein. Da muss nur wenig verstellt werden ... also wenig verstellen und Ergebnis betrachten. Dann wieder etwas verstellen und Ergebnis beobachten ... usw. bis du das Empfinden hast, die beiden Werte schwanken in etwa im gleichen Bereich.

    Es ist letztlich einfacher als es sich liest. :zwinker:

    @ RC8-Medicus

    Es steht jedem frei ... sich seinen Illusionen hinzugeben. Hat ... zumindest temporär betrachtet ... auch seinen Reiz. :prost:

  • Hallo GLAUBNIX


    Hab mich heute mal dran gemacht.

    War wie du sagst, einfacher als es sich angehört hat:Daumen hoch:.


    Hab die Sensoren relativ genau zueinander einstellen können.

    Nur leider sind die Saugrohrdrucksensoren ziemlich sensibel und schwanken von Haus aus schon etwas hin und her.

    Da war dann schon etwas Geduld gefragt. :rolleyes:


    Bin gespannt ob sich das beim Fahren auch etwas bemerkbar macht:denk:

    Aber da werd ich wohl noch etwas warten müssen.


    Vielen Dank nochmal für die Hilfe und das aufwenige erklären. :winke:

    :Daumen hoch:

  • keihin v2a52 bajk filetype pdf, wo bekomme ich das her, damit ich die grundeinstellungen vornehmen kann?

    Ich weiß zwar nicht was du damit meinst ... weil es sehr viele unterschiedliche Bezeichnungen auf den Drosselklappenkörpern der RC8-Modelle gibt ... aber die Grundeinstellungen stehen im entsprechenden WHB.

    Laut der Bezeichnung dürfte es sich aber um einen Drosselklappenkörper der RC8-Modelle ab 2011 handeln.

    @ RC8-Medicus

    Es steht jedem frei ... sich seinen Illusionen hinzugeben. Hat ... zumindest temporär betrachtet ... auch seinen Reiz. :prost: