• Klar könnte man so was hinbringen, wenn man will.


    Die Frage ist nur: Bringt dieser ganze Aufwand wirklich einen Vorteil?


    Bei Ducati gibt es das Feature schon lange in Serie, wenn man sich die "richtige" Duc zulegt. Ich hatte auch schon ´Gelegenheit, solche Ducs "dressieren" zu dürfen.


    Shower-Düsen sind Racing. Theoretisch bieten sie Vorteile bei hoher Drehzahl, einfach weil das Gemisch mit den Injektoren über dem Trichter mehr Zeit hat, sich zu formieren. Umgekehrt sollte diese Anordnung Nachteile bringen in der Teillast, wenn die Düse auf eine (so gut wie) geschlossene Drosselklappe "brunst".


    In der Praxis geht so eine Duc auch mit Dusche unten herum erstaunlich ungerührt, will heißen normal, zur Sache. Das Selbe gilt aber auch für Oben: Geht fein, aber nicht sensationell anders.


    Just my two cents.

    "Highscore" Fa. Myjet

    Entwicklung, Produktion und Vertrieb von Tuning-Kits und -Teilen für Motorräder

    (Zwangs-)Mitglied der Wirtschaftskammer Österreich, da Gewerbeschein-Besitzer

    weitere Bikes: Kawasaki KLE500 (daily commuter), Buell 1125R (die mit dem starken Herz aus Österreich), KTM Duke 790, Kawasaki Z1000´76

  • Eine Dusche alleine wird meines Erachtens nichts bringen, zumindest nichts was man merkt. Je nach Auslegung der Einspritzanlage kann aber der Einsatz einer zweiten Einspritzdüse ... z.B. in Form einer zusätzlichen Dusche sehr wohl eine Verbesserung bringen. :ja: Man sollte berücksichtigen, dass der Hersteller bei Verwendung nur "einer" Einspritzdüse pro Ansaugtrakt einen extremen Kompromiss eingehen muss.
    Machen wir mal einen kleinen Ausflug in das Prozeßgeschehen ...
    Eine kleine Düse (geringe Einspritzleistung) bietet ein deutlich feineres Spray (kleinere Tröpfchenbildung) als eine großdimensionierte Düse, welche Aufgrund der größeren Düsenbohrungen (wegen der hohen Durchlassmenge) das unter gleichen Begebenheiten nicht bieten kann. Um die gleiche Fördermenge einer großen Düse zu erreichen, muss aber eine kleine Düse viel länger geöffnet bleiben. Nun ist es aber so, dass dem Ansaugtakt in niedrigen Drehzahlen relativ viel Zeit zur Verfügung steht und mit steigender Drehzahl die zur Verfügung stehende Zeit rapide abnimmt. In der oberen Drehzahlhälfte ist die die Verwirbelung im Zylinder, die Strömungsgeschwindigkeit im Ansaugtrakt und an den Ventilen sehr hoch, was für eine gute nachträgliche Zerstäubung und Verteilung des Sprits von wesentlichem Vorteil ist. In niedrigen Drehzahlen besteht dagegen genau das Gegenteil, ... die nachträgliche Zerstäubung und Verwirbelung sind schlecht, was zu einer dementsprechend schlechten Spritverteilung im Gasgemisch führt. Bei niedrigen Drehzahlen ist der Einspritzbedarf (Sprit) gering, bei hoher Drehzahl ... und vor allem Maximaldrehzahl sehr hoch. :ja:


    Daraus schlussfolgert, dass in der ersten Drehzahlhälfte eine kleine Einspritzdüse günstig wäre, welche von sich aus eine feinere Zerstäubung bietet und so die schlechte Strömungsgeschwindigkeit (und damit schlechtere nachträgliche Zerstäubung) etwas ausgleicht. Die durch ihre geringe Einspritzleistung auch bei geringem Einspritzbedarf sehr lange geöffnet bleiben kann. Dies bedeutet bessere Ausnutzung der zur Verfügung stehende Zeit und bessere Dosierung. Durch die längere Einspritzdauer ist die Verteilung auf die einströmende Luft deutlich besser. Damit wird die Gemischverteilung und Zündfähigkeit des Gemisches im Zylinder spürbar verbessert.
    Bei höheren Drehzahlen dagegen steht eine ausreichende Spritversorgung im absoluten Vordergrund. Wegen der nur kurzen Ansaugzeit muss in diesem kleinen zur Verfügung stehenden Zeitraum eine große Menge Sprit sehr schnell eingebracht werden. Die Zerstäubung (Spray) muss dabei nur "ausreichend" sein, da durch die hohe Strömungsgeschwindigkeit eine sehr gute nachträgliche Zerstäubung und Spritverteilung im Zylinder gegeben ist.


    Wird nun "nur" mit einer Düse gearbeitet, muss diese Düse einen Kompromiss zwischen ausreichender Zerstäubung bei niedriger Drehzahl und ausreichender Einspritzleistung bei hoher Drehzahl bilden. Aber wie immer bei solchen kontroversen Kompromissen, leiden entweder beide Extreme darunter ... oder das eine weniger und das andere besonders stark. :zwinker:
    Idealerweise wäre eine kleine Düse für die erste Hälfte des Drehzahlbereichs zuständig, und als Dusche eine zweite "größere Düse", welche sich mit steigender Drehzahl immer mehr mit einbringt. So lassen sich beide Extreme gut erfüllen. :ja:
    Nur darin wäre ein wirklicher Vorteil einer Dusche zu sehen.
    Bei meiner RC8R (erste Umbauversion) brachte es spürbare und messbare Vorteile im untersten und obersten Drehzahlbereich. Unten herum ab 2000 U/min "ganz normal" fahrbar und oben herum ganz klar eine Entdrosselung ... höhere Drehwilligkeit und Maximaldrehzahl (bzw. Höchstgeschwindigkeit). :Daumen hoch: Mit dieser Maßnahme lassen sich dann auch größere Drosselklappendurchmesser sinnvoll und nutzbringend verwirklichen. :ja:

    @ RC8-Medicus

    Es steht jedem frei ... sich seinen Illusionen hinzugeben. Hat ... zumindest temporär betrachtet ... auch seinen Reiz. :prost:

  • Bei allen Supersportlern aus Japan seit Jahren alltag, bei KTM wirds auch irgendwann kommen.