Kettenöler

  • Hallo zusammen,


    habe schon das Forum durchstöbert bin aber nicht ganz fündig geworden...


    Ich bin auf der Suche nach einer Alternative zum ScottOiler (149 EUR) und CLS Kettenöler (229 EUR). Bin der Meinung dass dies ne Stange Geld ist, vor allem, da es Systeme von Scott für andere Bikes auch für ca. 50 € gibt.


    Kennt ihr preiswertere und ggf. sogar bessere Alternativen als die beiden oben beschriebenen? Bzw. kann mir wer erklären, warum es für die KTMs eines gesonderten Sets von Scott bedarf, was dreimal so teuer ist?


    Bin noch absoluter Motorrad-Schrauber-Neuling und habe nich so ausgiebiges Know-How.


    Danke schonmal für Eure Hilfe!!! :knie nieder: :knie nieder:


    Liebe Grüße
    Fab

  • Brauchst nicht die ktm Edition vom scottoiler zu kaufen ist nur Design . Ich habe den louis 75 Jahre Edition dran und der Funktioniert 1a

  • Ok... Cool!!


    Zitat Louis-Mitarbeiter: "Müssen leider das KTM-Kit nehmen, da die Anschlüsse an den Unterdruck des Motors andere sind..."


    und Forum sagt anderes:


    scottoiler anschluss ?!


    Hast du einen separaten Anschluss dazu geholt??


    Liebe Grüße
    Fab


    !!!EDIT!!!


    Gerade bei KTM-WEST in Oberhausen angerufen, deren Mechaniker sagt folgendes: "Es gibt hin und wieder Probleme mit dem Set, das nicht speziell für die KTM ist, da es einen anderen Anschluss hat, als das KTM-Set. Das kann dazu führen, dass die direkt in der Nähe liegende Einspritzung gestört wird, was Probleme verursachen kann."

    Einmal editiert, zuletzt von Fab990 ()

  • Die Frage ist was Du von einem Öler erwartest. Schau Dir die Funktionsweise der verschiedenen Systeme an und vergleiche neben dem Preis auch die Funktion, den technischen AUfbau und die Detaillösungen, die Garantiezeit...


    Ölen tun sie alle mehr oder weniger. :teuflisch:


    Genau da liegt auch der Unterschied zwischen einfachen Schwerkraftsystemen und einem geregelten System. bei einfachen Systemen hast Du einen relativ unkontrolliert schwankenden Ölfluss. Mit der Temperatur ändert sich die Viskosität und damit die abgegebene Ölmenge. Das sind zwischen 10°C und 30°C ein Unterschied von 410 %. Klar kann man manuell nachregeln. Nur macht man das oft nicht, weil man anhalten muss und außerdem regelt man nach, enn es schon zu spät ist. Die Kette ist dann schon trocken gelaufen oder das Motorrad ist dann schon eingeölt
    Ein Scottoiler braucht im Schnitt etwa 5-7 mal mehr Öl als ein richtig eingestellter CLS EVO Öler, das sieht man deutlich am Motorrad.
    Du musst halt wissen ob Du für genauere Dosierung und ein sauberes Mopped etwas mehr ausgeben möchtest.
    Ich versteh eh nicht warum viele bei einem Öler jeden Euro als zu viel empfinden und bei anderem Zubehör ohne wirkliche technische Funktion wie Carbonteilchen oder Auspuffanlagen ist der Preis relativ egal.


    Ich bin als Chef von CLS sicher nicht ganz neutral, nur denk mal in Ruhe darüber nach.

    Allzeit gute Fahrt

    Heiko

    CLS-Chain Lube Systems, Heiko Höbelt e.K.

  • McCoi


    Den will ich auch wieder verbauen. Ich hatte damit super Erfahrungen über 80.000km mit meiner alten VTR.


    Also, der Hobbit hat auf jeden Fall recht, was die Kosten angeht! Da braucht man gar nicht zu schauen. Selbst der teuerste Kettenöler holt seine Kosten locker wieder herein. Der Kettensatz macht problemlos die dreifache Kilometerzahl, wenn nicht sogar mehr. Da braucht man die kosten für das viel zu teure Kettenspray gar nicht mitrechnen.


    Und weiterhin: so ein auf Motorunterdruck dahinsiffender Scotti kommt mir nicht ans Moped. Da stimmen nämlich die Vorurteile von wegen zugesifftem Moped! Elektronisch muß schon sein. Da ich löten kann und sehr gute Erfahrungen mit dem McCoi gemacht habe, wird es wieder der. Leuten, die das nicht wollen, sei der CLS ans Herz gelegt. Das ist ein bißchen wie die Entscheidung Raspberry Pi oder Apple TV... :zwinker:

  • Wen es interessiert, hier mal Bilder zu einem Öler, von einem Kunden verbaut. Ich hätte es im Detail ein wenig anders gemacht, aber der Einbau ist so schon gut gemacht.


    Die Ölleitung hätte ich unter dem Schwingendrehpunkt verlegt und so die hier mit Geflechtschlauch getarnte Ölleitung unter der Schwinge und nicht auf der Schwingenoberseite entlang gelegt.


    Das Bild des Displays am Lenker ist jetztnicht von der SD, sondern von einer SMR, ist aber wurscht.

  • Nabend zusammen,


    Danke euch für die super Rückmeldungen. War mir alles so gar nicht bewusst. Werde wohl nochmal in aller Ruhe darüber nachdenken und dann entscheiden. Hatte mich nur gewundert, dass es da so unterschiedliche Preise gibt. Da ich jetzt aber auch die Unterschiede in der Funktionsweise kenne, ist's klar.


    Danke euch :knie nieder: :sensationell:

  • Is Übrigens da oben meine SD :)


    Also ich will definitiv nicht mehr auf den CLS verzichten... und der Einbau ist auch nicht schwer....


    Gruß Dennis


    P.s: Die Kette musste ich seit dem Einbau nicht einmal mehr spannen


  • Hab mich scho gewundert ob Heiko die Bilder durcheinandergeworfen hat bei mir schauts unterm Sitz fast genauso aus, nur an der Schwinge hab ich die Schläuche anders verlegt

    Galbarum Sanarum!

  • Servus zusammen!
    Ich fahre mit dem Scott-Oiler , KTM edition herum. Ich kann nix schlechtes über das Ding sagen.......Öl verbrauch ist sehr gering wenn man Ihn erstmal eingestellt hat. Bei der Montage habe ich erstmal einen Fehler eingebaut......ich wollte die Leitung auch unsichtbar verlegen......also die Innenseite der Schwinge.....schlechte Idee ( die Kette hatte wohl mal kurz Kontakt mit der Leitung danach wurde alles geschmiert nur nicht da wo es hin sollte). Zur Schmierung allgemein....Ständiges schmieren ist auf alle Fälle besser als..... überschmieren ( Kette sieht dann bald wie ein Paniertes Schnitzel aus wenn ein Dreck und Staub sich festgesetzt haben) oder....unterschmieren ( Reibung und thermische Belastung der O, X, W,Z -Ringe)


    Das sind meine Erfahrungen.....ob das Paket nun CLS oder Scott..oder oder oder heißt. Das eine kann irgendwas etwas besser oder hat das Eine oder Andere Feature mehr oder weniger....was mann im endefekt braucht muß mann selber wissen.


    MfG

    Mal verliert man und mal gewinnen die anderen! :kapituliere:

  • Ich hatte den Louis 75 an meiner ZRX1200R, hat super gefunzt.


    Jetzt habe ich mir den Gleichen für die Käthe bestellt und für 0,00€ bei Scott/ Rockoil die M6 Anschlussschraube für die Käthe. :sensationell:
    Dann sollte das im Laufe der Woche angebaut werden und genauso funktionieren wie bei der Kawa. Da konnte ich mich nicht beschweren. Ein wenig Einstellungsarbeit und das funktioniert super.

  • also kurz mein Hinweis zum kettenspannen. es ist ein Problem dass viele Hersteller ihre Rollenketten nicht dynamisch vorrecken. normalerweise werden die auf ca. 30% der Bruchkraft dynamisch vorgereckt und dann muss man absolut nix nachspannen. es seih denn es tritt irgendwann der natürliche Verschleiß im Gelenk ein, weil sich ja auch Buchse und Bolzen reiben und auch die Laschen längen, das hängt stark vom Laschenmaterial und deren wärmebehandlung ab. sollten aus vergütetem Material sein, oder im Einsatz gehärtet (je nach Hersteller). da die meisten eine abgedichtete Kette haben (mit O-Ring, X-Ring,...), also die Gelenkteile geschmiert und danach abgedichtet werden und zwar genau da wo der größte Verschleiß einer Kette auftritt, hat das Schmieren mit Kettenöler absolut keinen Einfluss auf die Längungs. Ihr schmiert nur Buchse, Rolle, Kettenrad, also außen. Wenn ihr den Verschleiß reduzieren wollt, dann ist empfohlen die Zähnezahl der Kettenräder so groß wie möglich, bzw den Polygoneffekt so klein wie möglich zu halten. also lieber hinten größer als vorne kleiner, weil dadurch der Bewegungsradius des Kettengelenkes stark abnimmt und somit auch der Verschleiss. hoff ich konnte euch hier ein wenig helfen und steh (als Mitarbeiter eines Kettenherstellers) gern für offene Fragen zur Verfügung.

  • wir halten uns aufgrund der preisschlacht in der Automotive-Branche fern. Sorry :kapituliere:

  • Hallo,


    na ja, die Kettenlängung hat indirekt schon was mit der Schmierung zu tun.


    Wenn die Kette ins Kettenrad einläuft bleibt die Rolle im Zahnradtal stehen. Die Hülse (unter der Rolle) dreht, bzw. bewegt sich nun um den Bolzen, da ist die Fettfüllung, und sie bewegt sich auch zur stehenden Rolle. Das bedeutet erst mal, dass die Oberfläche der Rolle fast keine Reibung zum Kettenrad hat, da die Teile sich nicht zueinander bewegen. Der Nietbolzen und die Hülse sind duchr die Fettfüllung zueinander abgeschmiert. Die Fläche, die man da wirklich schmieren muss sind die Fläche der Hülsenoberseite und der Rollenunterseite.
    Was passiert, wenn die Kette dort nicht geschmiert wird? Durch die Reibung wird es dort sehr heiß. Die Hitze sorgt dafür, dass sich die Fettfüllung einen Stock tiefer, also zwischen Bolzen und Hülse ausdehnt. Sie wird sogar flüssig. Das Fett drückt sich am Dichtring vorbei, der überhitzt bei der Aktion auch noch und wirs spröde. Das Fett schmiert nun das Gelenk nicht mehr ausreichend und Bolzen und Hülse reiben sich gegeneinander auf, bekommen Spiel. Das ist Kettenlängung, also das Spiel zwischen Bolzen und Hülse.


    Die Laschen haben bei einer Motorradkette eine Zugfestigkeit, die selbst der stäkste Motor nicht lang ziehen kann. Daher hängt die Längung der Kette maßgeblich mit der Schmierung zusammen.


    Das ist auch der Grund, weshalb bei einer guten Kette die Lebensdauer mit einem funktionierenden Öler deutlich ansteigt. Die permanente Schmierung zwischen Rolle und Hülse sorgt dafür, dass die Fettfüllung in der Kette erhalten bleibt, so bekommt man lange keine Längugn in die Kette. Natürlich ist die Lebensdauer auch mit Öler begrenzt.
    Ich bin mit meiner alten ZX-9R im Testbetrieb 75 359 km mit der ersten Kette gefahren. Mein Ing. hat mit der ZZR-1100 86 400 km auf die erste Kette gefahren. Das entspricht etwa der 3-4 fachen Laufleistung einer Hanggepflegten Kette.


    Mal kurz zu den Aussagen der Scottoilernutzer oben. Was bedeutet denn zufrieden oder er braucht wenig Öl? Das ist mir eigentlich nicht genau genug. Der Scottoiler in der einfachen Unterdruckversion lässt sich praktisch nicht genau einstellen. Bei einer Temperaturänderung ändert sich immer die abgegebene Ölmenge mit, da sich die Ölviskosität verändert. Von 10°C auf 30°C (ein Tag im Sommer von früh bis Mittag) scwankt der Ölfluss so um 410%. Wenn man nachstellt ist es eigentlich immer schon zu spät, da die Kette da schon zu trocken ist oder das Hinterrad schon trieft.
    Ich bin mit meinem Scottoiler vor vielen Jahren mit einer Füllung von 50 ml immer so zwischen 1500 und 1700 km weit gefahren. Mit meinem CLS EVO Tour komme ich mit 80-90 ml Öl etwa 12 000 km weit, ohne den Tank ganz leer zu fahren. Ich habe praktisch noch nie einen Scottoilernutzer getroffen, der kein eingesautes Mopped hatte. Zumindest nicht nach ein paar hundert km. Es sei denn er hat unterwegs immer mal geputzt.
    Dieser enorme Unterschied im Ölverbrauch ist doch keine Kleinigkeit, das ist der Unterschied zwischen ein paar Sprenkeln und einer Sauerei in der Felge.


    Hier noch mal der Aufbau einer Dichtringkette:

  • Hallo Fabian,


    ich selber fahre den McCoi. Mußt aber selbst bauen und Dich mit dem System was beschäftigen. Löten mußt Du auch können. Von dem McCoi bin ich überzeugt und ist für mich der bessere Öler. Willst Du einfach nur dranbauen und ölt, nimm den CLS. Den Scott - Oiler ist nach meiner Meinung Müll.
    Ich habe Heiko in Dortmund auf der Messe kennen gelernt, mein persönlicher Eindruck: Da bist Du in guten Händen!


    Gruß


    Markus