690 Enduro r/ Bj. 2014/ Federeinstellung bei 100 Kg

  • Hallo zusammen,
    kann es sein dass ich zu schwer bin? Brauche ich eine andere Feder? Oder kann ich die Federvorspannung vergrößern? Ich habe nun schon so viel gelesen dass ich mir nicht mehr sicher bin.
    Wenn ich mit meiner Tochter (55 Kg) fahren möchte geht sie in die Knie. Sie sitzt ja auf dem Sozi, also weit hinten, da wirken die 55kg doch ganz anderst.
    Also danke für eure Tipps
    VG Kay

  • Bemüh mal die Suche. Es gab mal einen Link auf einen Federraten-Rechner. Entweder hier oder im Nachbarforum ktm-lc4.net
    Im Orginal ist die Feder auf 75 kg ausgelegt. Das dürfte für dich nicht reichen. Es sollte aber von KTM Federn mit höherer Federrate geben. Nur die Vorspannung zu erhöhen ist keine dauerhafte Lösung, da dir so der Federweg flöten geht

  • Da muss ich widersprechen - das ist blanker Unsinn:
    Vorspannen kann DURCHAUS eine Lösung sein
    und das wird auch IMMER der allererste Schritt sein!
    Der Federweg geht dadurch auch nicht flöten,
    sondern auf das vom Konstrukteur geplante Mass gebracht:
    Versuch mal, ob du mit vorspannen auf die 25...30% Negativfederweg runterkommst,
    die als Basis-Setup jedem Motorrad zu einem guten Fahrverhalten verhelfen!
    Nur wenn sich dann zeigt, dass die Federung zu weich ist (wird dann vorn UND hinten sein!),
    brauchst du andere Federn!


    Allerdings gibt´s da ein bissl einen Interessenskonflikt (egal mit welcher Feder!),
    denn allein (100 kg) und zu zweit (155 kg) wird einfach eine andere Einstellung nötig sein.
    Nachdem man besonders bei den Rs wirklich schlecht zu den Verstellmuttern kommt,
    kannst du vielleicht eine Kompromisseinstellung finden:
    allein ....... 25% Negativfederweg
    zu zweit ... 30%

    Mit fröhlichen Grüßen aus Wien


    DSP

  • Achtung Schnellschuss!


    Die Vorspannung regelt den Negativ-Federweg - richtig und wichtig für ein gutes Fahrverhalten (Stichwort Fahrwerksgeometrie). Die Härte der Feder bestimmt ihren Dynamikumfang. Ist ja logisch, dass eine weiche Feder bei hohem Gewicht des Fahrers schneller durchschlägt. Handkehrum kann eine harte Feder bei geringem Fahrergewicht zu einem bockigen Fahrverhalten führen, da das zu geringe Gewicht die Feder nicht genügend komprimieren kann.


    Seine Frage war aber, wie er ein zu tiefes Einfedern verhindern kann, und das hängt nun mal auch von der Federrate ab.


    Meinen Kommentar als blanken Unsinn zu bezeichnen find ich anmassend!! Hab mich mit dem Thema durchaus beschäftigt und auf Anraten eines Fahrwerkspezialisten selber härtere Federn verbaut (ebenfalls 100 kg).


    Finde deine sonstigen threads eigentlich klasse (Kastl etc.), aber der Kommentar war unnötig...

  • Gut, da anzunehmen ist das ich in der nächsten Zeit nicht leichter werde sondern die andere Richtung einschlage ;-) werde ich mal nach einer anderen Feder schauen. Gibt es hier jemanden der mir eine Empfelung oder einen Link zusenden kann? Wie sieht es denn mit der Garantie aus? Kann es da Probleme geben?
    VG Kay

  • Im Ersatzteilkatalog wird neben der Standard-Feder (80 NM) auch eine härtere (85 NM) aufgeführt (Art.-Nr. 91110005S).
    Die könnte von der Federrate vielleicht schon ausreichen. Bei KTM-Versand kostet diese 111,32 EUR.
    Mit der Garantie dürfte es dann auch keine Probleme geben, da es sich ja um ein Originalersatzteil handelt.

  • Hmmm, gut!!! Machen 5 Nm wirklich so viel aus, es sind zwar rund 50Kg/cm2 aber bei den langen Schenkellängen.... Hat es hier schon jemand mal probiert?


    Und warum gibt es diese Infos nicht schon auf der offizielen KTM- Seite.????? In der Bedienanleitung steht nur dass man es einstellen kann und nicht dass man die Feder wechseln muss.


    VG Kay

  • Hi dm-arts,
    der "Unsinn" bezog sich auf:

    Nur die Vorspannung zu erhöhen ist keine dauerhafte Lösung, da dir so der Federweg flöten geht

    Wenn die Vorspannung auf den richtigen Wert eingestellt ist,
    hat man den richtigen Federweg:
    Ist der Gesamtfederweg -sagen wir mal- 280 mm,
    dann muss der Negativfederweg eben zwischen 70 und 84 mm liegen
    und als Positivfederweg bleiben zwischen 210 und 196 mm übrig - nix geht flöten.
    ... völlig unabhängig davon, wie hart oder weich die Feder oder wie schwer der Fahrer ist.


    Malikays Frage war auch NICHT, wie er ein zu tiefes (dynamisches!) Einfedern verhindern kann,
    sondern:

    ... kann es sein dass ich zu schwer bin?
    Brauche ich eine andere Feder?
    Oder kann ich die Federvorspannung vergrößern?

    ... und darauf kann man nur antworten:
    1.) Ja, es kann sein, dass du zu schwer bist;
    2.) Vielleicht brauchst du eine andere Feder,
    3.) aber zuallererst vergrößere die Federvorspannung und stell deinen Negativfederweg richtig ein!
    (Das sollte JEDER kontrollieren und FAST ALLE müssen´s einstellen.)
    Wenn dir DANN die Federung zu weich ist (durchschlagen wird´s durch die Progression kaum),
    kannst du eine härtere Feder überlegen und Gabelfedern auch gleich.
    (Dann wird allerdings die Dämpfung zu gering sein und muss nachgestellt werden,
    falls das so weit möglich ist. Sonst ist ein neues Federbein fällig.)


    P.S.: Die 85 Nmm-Feder ist um knapp 6% härter als die originale 80 Nmm,
    d.h. man wird um 6 % weniger einfedern, d.h. statt 100 mm nur 94 mm.
    Im Rennbetrieb u.U. relevant, aber die 6 mm machen´s euch aus?


    P.S.2: Um Einstellen des Negativfederweges kommt man auch nicht rum,
    wenn man eine härtere Feder montiert!

    Mit fröhlichen Grüßen aus Wien


    DSP

  • So nun bin ich um einiges schlauer, am Montag geht meine Enduro in die Wartung. Leider muss man das Federbein demontieren um die Vorspannung erhöhen. Dann einbauen und dann die negativ Federspannung überprüfen.
    Gibt es da Tabellen?????
    Sonst baut man es ja unter Umständen mehrfach um. Weiß das jemand???
    VG Kay

  • Leider muss man das Federbein demontieren um die Vorspannung erhöhen.


    Wieder Unsinn:
    Man zerlegt solche Sachen nicht ohne Notwendigkeit,
    auch wenn man mit dem serienmäßigen Hakenschlüssel nur elendig dazukommt:


    Schnapp dir eine alte Zahnbürste (oder einen neue)
    und mach das Gewinde bei den Nutmuttern so sauber wie möglich.
    Danach wird das schön mit Kriechöl (z.B. Sonax) getränkt und eine Nacht stehengelassen.
    Währenddessen kannst du den Negativfederweg vermessen
    (hab ich hier im Forum schon mehrere Male beschrieben).


    Am nächsten Tag schnappt man sich einen Kilo-Hammer (oder mindestens 500 Gramm),
    setzt ein schön scharfkantig (ev. leicht schräg) abgeschnittenes 10mm-Rundmaterial (z.B. Messing)
    in eine Nut der OBEREN Nutmutter und klopft die tangential RICHTIG RUM (rechts rum) schön locker.
    In den Spalt zwischen den beiden Muttern kommt noch ein bissl Kriechöl
    und auch in den Spalt zwischen der Mutter und der Feder.
    Dann setzt du das Rundmaterial in eine Nut der UNTEREN Nutmutter
    und klopfst die LINKS RUM weiter, d.h. du ziehst die an.
    Das machst du so weit, bis der Negativfederweg passt.
    (Das war der Vorgang zum Verringern des Negativfederweges.)


    Dann drehst du die obere Nutmutter mit der Hand nach unten (geht ganz leicht)
    und konterst diese mit ein-, zwei- zackigen Schlägen gegen die untere.
    Fertig.


    Wär ja eine schöne Fehlkonstruktion, wenn man für Verstellen das Federbein ausbauen müsste!


    Tabellen gibt´s da keine,
    das würde auch wegen der unvermeidlichen Toleranzen der nicht allzu exakten Federn wenig helfen.
    Man stellt´s einfach ein.

    Mit fröhlichen Grüßen aus Wien


    DSP

  • hab ja nur das wiedergegeben was ich in der Bedienungsanleitung gelesen habe, ich bin leider noch kein Motorradschrauber, aber ohne Fragen wird das ja nie was :sehe sterne:
    Ich wollte nicht gleich einen Kratzer oder so verursachen. Meine KTM ist erst 11 Tage bei mir und sie ist mein erstes Motorrad, da ich auch erst seit 11 Tagen Motorrad fahren darf.
    Leider bin ich immer sehr genau, und frage auch viel, tut mir leid.
    Ob die Werkstatt auch die Hammermethode verwendet??? oder eine demontage bevorzugt?
    Am Montag weiß ich mehr.
    VG Kay

  • Die Werkstatt BERECHNET den Ausbau
    und MACHT´S mit dem Hammer
    oder vekauft dir die härtere Feder,
    die dann wieder nicht richtig eingestellt ist.


    Abgesehen davon können die das bestenfalls VERstellen,
    aber sicher nicht richtig EINstellen,
    weil nämlich zum Messen DU auf dem Motorrad sitzen musst.


    Mann, ein BISSL was musst schon auch DU machen!

    Mit fröhlichen Grüßen aus Wien


    DSP

  • Mann, ein BISSL was musst schon auch DU machen!


    Will ich ja auch, und werde ich sicher auch. Nur nach 11 Tagen wollte ich noch nicht daran rumspielen wenn ich es eh am Montag in die Werkstatt geht. Daher die Fragen.


    Aber ich bin froh dass ich hier eine gute fachliche Beratung erhalte. Dafür kann man sich nur bedanken.


    Also weiter so.
    VG Kay

  • Etwas elleganter als die Hammermethode(aber auch kostspieliger) und wenn du öfters verstellen willst wohl das beste. :guckst du hier:


    http://www.rally-raidproducts.…hite-power-ktm-690-enduro


    Gruß
    Martini


    da gibt's auch günstigere Lösungen um 130€ wie man dies an diesem Beispiel sieht (evl. passt das auch an der 690er):

  • Zitat


    da gibt's auch günstigere Lösungen um 130€ wie man dies an diesem Beispiel sieht (evl. passt das auch an der 690er)


    Eventuell ja,wirklich nein.Für die 690 gibts das leider von KTM-PP nicht.


    Gruß
    Martini

    "Nicht alles was zwei Backen hat,ist ein Gesicht." :arsch:

  • Von der Hammermethode würde ich abraten, das tut dem Federbein nicht gut. Es hat schon einen Grund, warum es in der Betriebsanleitung anders steht. Gerade bei der 690er sind es nur wenige Handgriffe, um vernünftig an das Federbein zu kommen:

    • Seitendeckel abnehmen (2x 2 Schrauben)
    • Endtopf vom Tank abschrauben (1 Schraube Heckplastik, 2 Schrauben Auspuffbefestigung)
    • Die beiden Schrauben der unteren Tankbefestigung herausdrehen
    • Tank hochklappen und mit Spanngurt am Lenker festhängen

    Nun kommst du wunderschön von hinten an das Federbein. Mit 2 vernünftigen Hakenschlüssel kannst die gekonterte Nutmutter aufdrehen. Den 2. Hakenschlüssel brauchst zum Gegenhalten. Zum Verstellen greifst du einfach mit beiden Händen von hinten an die Feder und drehst die Feder samt Nutmutter. Zum Nachmessen brauchst nur den Tank runterklappen, die beiden unteren Tankschrauben etwas mit den Fingern eindrehen und probesitzen.
    Wenn der Tank hochgeklappt ist, brauchst übrigens nur noch die beiden Schrauben in den Federbeinaugen herausdrehen, um das Federbein auszubauen. Das Rad muss zum Ausbau natürlich entlastet sein.

    Sprüht der Lenker Funken, bist du zu tief unten

  • @o-r-b: Nein er passt leider nicht.
    Der PP Preload Adjuster ist baugleich mit dem von Xtrig und braucht zum Gegenhalten einen senkrecht stehenden Ausgleichsbehälter.
    Das Federbein der 690er hat aber einen horizontalen Ausgleichsbehälter.
    Evtl. könnte man aus dem Xtrig Adjuster für Yamaha Modelle was basteln, sofern das Gewinde passt:
    http://www.xtrig.com/de/Produk…load-Adjuster-Yamaha.html

    Sprüht der Lenker Funken, bist du zu tief unten

  • Hallo Kollegen,
    das sind sicher saubere Lösungen
    und man kann bestimmt irgendetwas bauen, dass der Adapter passt,
    aber für den Fragesteller ist doch nur relevant,
    dass er´s überhaupt EINMAL einstellt,
    nachdem ihm einige einreden,
    er bräuchte unbedingt
    eine härtere Feder!

    Mit fröhlichen Grüßen aus Wien


    DSP