Kettenöler - dafür, dagegen, mir doch egal.... Die allgemeine Öler-Diskussion....

  • Mahlzeit ihr Lieben,
    aus reiner Faulheit und wegen meines Spieltriebes habe ich bei unseren Moppeds (1290 SD-R, 1190 @, Duke 125) den McCoi verbaut. Bisherige Laufleistungen:

    • SD-R: 36000 km, dann Kette über Maß gelängt, Ritzel sah auch nicht mehr ganz frisch aus
    • 1190 @: 38000 km, selbe Symptome
    • Duke 125: kann ich noch nix zur Laufleistung sagen, habe den Öler erst frisch montiert. Originalkette hielt rund 5000 km, zweiter Satz knapp 15000km, wobei meine lieben Kleinen da nicht weiter auf Schmierung achten. Deshalb auch hier der Schritt zum Öler.

    Hatte vor dem McCoi auf der @ und der Duke125 einen Tutoro, da war die korrekte Kettenschmierung aber eher Zufall verglichen mit einem automatischen System. Was mir am McCoi sehr gut gefällt:

    • Schmierung nach Wegstrecke und Geschwindigkeit, anstatt nach Zeit (bei Hochgeschwindigkeit wird die Kette am meisten beansprucht und wird heiß, wenn die Schmierung bescheiden ist)
    • Ölintervall frei konfigurierbar
    • Regenmodus (Ölintervall verdoppelt sich automatisch, wenn der Regensensor feucht wird und nach Abschluß einer längeren Regenfahrt werden 5 Ölimpulse auf die Kette gegeben um die Grundschmierung wieder herzustellen)
    • Crossmode (mittels Taster kann z. B. im Gelände mal ordentlich manuell nachgeölt werden, um den Dreck von der Kette zu spülen)
    • Platine muß von Hand bestückt und verlötet werden (da scheiden sich bestimmt die Geister, aber mir macht sowas Spaß :grins: )
    • Preis (Deluxe Version kostet 140,- inklusive Versand) man braucht aber noch Kleinzeug (Kabel zur Stromversorgung, Schrumpfschlauch, Öl), also rund 160,- €
    • Das System wird einmal eingestellt und gut ist - wenn man auf den Crossmode verzichtet, hat man nur zwei Kontroll LEDs im Cockpit, kein Schaltergedöhns


    Zum Thema selbst: Ich habe vor den Ölern die Kette meiner Moppeds mit Caramba Kettenfett gesprüht und mit Petroleum von Zeit zu Zeit gereinigt. Auch den Kettenmax habe ich mal getestet, war ne ziemliche Sauerei. Da hatte die Kette auf einer Dorsoduro 1200 auch 33000 km gehalten, war mir aber zuviel Aufstand und Sauerei. Mit dem Öler hält die Kette auch nicht wirklich viel länger, zumindest wenn man die Herstellerangaben bezüglich Längung beim Austausch beachtet, ist halt bequemer und die Kette ist permanent gut gepflegt. Wenn man jetzt aber Anschaffungspreis und Arbeitszeit für den Einbau eines Ölers mit ins Kalkül zieht, gibt sich das wahrscheinlich nichts zur konventionellen Pflege bzw. etwas häufigerem Kettentausch.
    Wenn jetzt ein Satz rund 30000 km hält, werden maximal 4-5 Kettensätze fällig, bevor auch das Mopped fertig ist. Es sei denn, man steckt nochmal richtig Geld rein und hofft, daß die Karre noch hält.

  • Langer Rede kurzer Sinn: wichtigster Vorteil vom Öler ist das man sich (fast) nicht mehr um die Kette kümmern muss. Nur alle 5 bis 7000 km mal Öl nachfüllen. Und ich bastle lieber beim neuen Mopped mal 2 h in aller Ruhe den Öler an als 30 mal 5 Minuten Kette fetten (plus gelegentlich den Fettschmodder entfernen).

    beware of the mantis

  • :grins:
    Vielleicht....
    :grins:


    Bei der Buell ist nach knapp 9.000km der Riemen gerissen, weil sich ein Steinchen zwischen Riemen und Riemenscheibe geklemmt hatte....
    Und plötzlich war der Vortrieb weg... :grins:


    Ulysses auf Schotterwegen, oder wie? :denk::zwinker:

    Wofür eigentlich 4-Zylindermotoren? Am Motorrad sind es 2 zu viel und im Auto 2 zu wenig....

  • Nö. Ne normale XB12 auf ner normalen Bundesstraße mit frischem Rollsplitt...


    Immer daran denken:
    Gummierte Seite nach unten,
    lackierte Seite nach oben...

    :wheelie:

  • Eine schöne Übersicht über die verschiedenen Öler-Systeme gibt es übrigens hier:


    https://kettenoeler-motorrad.de/


    Bin auch noch am schwanken ob Scott oder CLS oder Pro-Oil. Ich will aber auf jeden Fall ein elektronisches System ;)

    seen it all, done it all ....
    .... can't remember most of it :lol:

  • Warum überlegst du dann noch, für mich stand außer Frage ein Kleinunternehmen aus der Heimat zu unterstützen. Funktional sind sie beide und Zuverlässig auch. Der Kurze Weg / Kontakt zum Eigner der Firma der auch immer mit Rat und Tat zur Seite steht sucht seines Gleichen.
    :Daumen hoch:

  • Warum überlegst du dann noch, für mich stand außer Frage ein Kleinunternehmen aus der Heimat zu unterstützen. Funktional sind sie beide und Zuverlässig auch. Der Kurze Weg / Kontakt zum Eigner der Firma der auch immer mit Rat und Tat zur Seite steht sucht seines Gleichen.
    :Daumen hoch:


    sehe ich auch genau so. außerordentlich zuverlässiges Unternehmen mit kurzen Kontaktwegen und unkompliziertem support per Telefon. Das Produkt passt - wozu also abschweifen.
    Dass der Prophet im eigenen Land oft kritisch beäugt wird, halte ich v.a. für ein deutsches Phänomen.


    DerGerry

    DerGerry

  • Da ich eben zu dem Thema etwas interessantes beitragen kann.


    Gestern nach nun 4Tages Tour stehen meine 1190R Bj15 und seine 1190T Bj15 nebeneinander und durch zufall fällt mein Blick auf die Kettengleitschiene meines Kumpels, da mir ins Auge springt das dessen Kette schon sehr tief in der Schiene läuft, sprich Oberkante Kette ident Oberkante Gleitschiene. Ein vergleichender Blick zu meiner Oberkante Kette 3mm über Oberkante Gleitschiene.


    Nun die entsprechenden unterschiedlichen Parameter:
    Meine 1190 R: CLS Öler seid Auslieferung, derzeitig 64000km, 1. Antriebssatz wurde bei 42000km gewechselt aktuell perfekter Zustand
    Seine 1190 T: normale Kettenspray-Pflege kein Öler derzeitg 16000km, 1.Antriebssatz ist jetzt fällig


    Man möge jetzt persönlich aus diesem direkten Vergleich herauslesen/interpretieren was man möchte, dies sind die belegbaren Tatsachen.


    Für mich persönlich bestätigt es die positiven Eigenschaften eines Ölersystems. Ob es nun die Anschaffungskosten/Einbaukosten/Betriebskosten eines Ölers rechtfertigt muss jeder für sich entscheiden. :kapituliere:

  • Deine Erfahrung ist das was immer bestätigt wird. Aber du schaffst auch mit penibler Kettenpflege ähnliche Ergebnisse, hier ist die Bequemlichkeit bzw. Unachtsamkeit das was die Laufleistung stark beeinflusst. Ich war immer dem Öler abgeneigt weil ich für mein Leben gerne putze (irgendeinen Splin muss man ja haben, sind aber doch mehrere).
    Mit zunehmendem Alter werden die Nebenaufgaben immer Umfangreicher und dadurch die Zeit knapper. Dann hatte ich auch völlig falsche Vorstellungen was den Öler betrifft und somit ist meine KTM das erste Motorrad das ich damit ausgestattet habe und ich ärgere mich jetzt noch das ich mich nicht schon viel früher diesem Thema gewidmet habe.


    Öler :Daumen hoch:

  • Hab zur Zeit 2 verschiedene Öler im Einsatz. An der KTM ölt der CBS Öler seit ca 10 000km. völlig problemlos. Eingebaut habe ich ihn wie im Beispiel auf der CBS Site fast völlig unsichtbar. Hab erst 1 mal nachgefüllt. Das Display ist recht klein und fällt am Lenker kaum auf. Einziger Nachteil...Im lauf der Zeit vergisst man völlig, dass eine Kette auch gepflegt werden muss und ich zumindest, vergesse dann auch mal der Kette bei Regen etwas mehr öl zu gönnen. Aber Wasser schmiert ja auch :grins:
    An meiner Triumph Bonneville hab ich den elektronischen Scott Oiler verbaut. Funktioniert auch völlig problemlos, der große Tank und das Riesendisplay brauchen aber schon etwas mehr Hirnschmalz ums versteckt einzubauen. Vor allem an der Bonnie T120 würd mich so ein sichtbarer Öler doch gewaltig stören. Der Tank liegt jetzt waagerecht hinter einer Verkleidung nachdem ich dort etwas Platz geschaffen habe ( Kabel umgelegt), das Display ist unter dem Sitz verschwunden. Als reines Schönwetterfahrzeug muss man da eh nix umstellen.
    Für mich ist so ein Öler fast schon essentiell am Moped. Speichen bleiben sauber, an der Bonnie mit den polierten Felgen ist das für mich besonders wichtig.
    Gereinigt hab ich die Kette an der KTM seit dem Einbau noch nie, die Kette ist einfach immer sauber. An der Bonnie istd er Öler srst ca 1500km drauf. Der Scottoiler verbraucht mehr Öl, muss ich demnächst nachfüllen. KTM war etwa nach 5-6tausend Km, Bonnie schätz ich mal 2 bis 3 tausend Km.

  • Hallo,


    das wird so nur nicht funktionieren. Das Öl ist träge, die Kette unglaublich schnell. Das träge Öl wird von der Kette zerstäubt und verteilt sich zum Großteil am Motorrad und nicht auf der Kette. Ganz abgesehen davon, dass man so keine sparsamme und genaue Schmierung realisieren kann. Tut mir leid, aber das ist eine konstruktive Sackgasse.


    Allzeit gute Fahrt


    Heiko

    Allzeit gute Fahrt

    Heiko

    CLS-Chain Lube Systems, Heiko Höbelt e.K.

  • Ist es nicht so, dass das Öl zähflüssig ist und daher auch nicht leicht "zerstäubt" sondern eher einen Faden zieht? (Zumindest die Originalbefüllung, die ich bei meinem Öler (Chameleon) habe verhält sich so...)
    Ich hatte bei meiner 1290SDR den Ölauslass erst auch am Kettenrad unten, aber durch die Vibrationen etc. hat die Befestigung nicht gehalten. Hatte den Schlauch mit doppelseitigem Klebeband und Kabelbindersockel direkt an der Schwinge.. das hielt nur einige Zeit und wurde dann immer wieder lose. Bis der Öler-Schlauch letztlich vom Kettenrad und der Kette gefressen wurde.


    Nun hab ich den Öler-Schlauch oberhalb der Kette vorm Ritzel (etwas vor dem Schwingenlager) befestigt. Hier kann es ordentlich mit Kabelbinder montiert werden.
    Ich bin allerdings auch skeptisch, ob das ordentlich funktionieren wird, da das Öl von oben auf die Kette gebracht wird und dann gleich direkt über das Ritzel läuft und evtl. dort wieder abgeschleudert wird... mal sehen, hab's grad erst umgebaut..
    Ansonsten wäre mein nächster Ansatz die Montage unterhalb nach dem Ritzel - etwa so wie am Foto...

  • Schaut mal auf der Berotec-Seite. Wenn ich das richtig interpretiere haben die das so im Prinzip vorgesehen und scheint zu funktionieren.

  • Zitat


    Ich bin allerdings auch skeptisch, ob das ordentlich funktionieren wird, da das Öl von oben auf die Kette gebracht wird und dann gleich direkt über das Ritzel läuft und evtl. dort wieder abgeschleudert wird...


    Das wollte ich eingangs so auch mal konstruieren und dachte dabei an so Schmiernippel/pinsel aus der Industrie. Hab dann den Gedanken doch wieder verworfen weil die Wahrscheinlichkeit des sofortigen abschleuderns am ritzel vorn eben doch zu groß ist, wenn von oben geölt wird. Bei der ölung am Kettenrad wird ja das Öl quasi von innen nach außen durch das kettenglied gedrückt und hat somit mehr Möglichkeiten eben an den Stellen zu schmieren wo es nötig ist!



    Gesendet von meinem SM-A520F mit Tapatalk

    Grüße
    André :wheelie:

  • Ist es nicht so, dass das Öl zähflüssig ist und daher auch nicht leicht "zerstäubt" sondern eher einen Faden zieht? (Zumindest die Originalbefüllung, die ich bei meinem Öler (Chameleon) habe verhält sich so...)
    Ich hatte bei meiner 1290SDR den Ölauslass erst auch am Kettenrad unten, aber durch die Vibrationen etc. hat die Befestigung nicht gehalten. Hatte den Schlauch mit doppelseitigem Klebeband und Kabelbindersockel direkt an der Schwinge.. das hielt nur einige Zeit und wurde dann immer wieder lose. Bis der Öler-Schlauch letztlich vom Kettenrad und der Kette gefressen wurde.


    Nun hab ich den Öler-Schlauch oberhalb der Kette vorm Ritzel (etwas vor dem Schwingenlager) befestigt. Hier kann es ordentlich mit Kabelbinder montiert werden.
    Ich bin allerdings auch skeptisch, ob das ordentlich funktionieren wird, da das Öl von oben auf die Kette gebracht wird und dann gleich direkt über das Ritzel läuft und evtl. dort wieder abgeschleudert wird... mal sehen, hab's grad erst umgebaut..
    Ansonsten wäre mein nächster Ansatz die Montage unterhalb nach dem Ritzel - etwa so wie am Foto...

    Es gibt doch für die SDR so einen schicken Halter aus Alu, habe ich hier im Forum gesehen. Ich wollte an der Schwinge jedenfalls keinen Kabelbinder haben.