Kettenöler - dafür, dagegen, mir doch egal.... Die allgemeine Öler-Diskussion....

Murks wäre , wenn es nicht funktionieren würde.....

Ich hab meinen Öler/Zufuhr zur Kette auch nochmal verlegt:
Der Öler sitzt seit Erstmontage direkt am Rahmen, die Zufuhr zum Öler ist ein transparenter Schlauch, der gleichzeitig auch Vorratsbehälter ist, der Schlauch ist in den Batteriekasten gelegt und läuft dort bis zur hinteren Sitzbank.
Die Ölzufuhr hab ich nun direkt unter den Ketten-Spritzschutz montiert/geklemmt, der Auslass befindet sich noch immer an der Oberseite der Kette, nun aber nicht mehr direkt vorm Ritzel sondern an der hinteren Schwinge hinter der Durchführung der Kette durch die Schwinge. Damit ist der Ölauslass gänzlich unsichtbar.
Das Öl tropft so von oben auf die Kette, an dieser Stelle wird die Kette durch die Schwinge geführt und läuft dann erst über das Ritzel. Damit wird sich das Öl zwar evtl. auch ein wenig an der Führung durch die Schwinge verteilen, aber damit wird genau auch die Führung etwas geschmiert und das Öl von der Kette von der Führung ebenfalls aufgenommen und wird sich so entsprechend auf der Kette verteilen.

Werd ich nun natürlich beobachten und der Öler muss auch nochmal eingestellt werden, da der Auslass ja nun geändert ist. Ich bin aber zuversichtlich, dass das funktionell passen wird.

Ich mache CLS seit 2002. In dieser Zeit habe ich unzählige Kundengespräche geführt, auf Messen und in Motorradläden.

Etwa 90% der Leute, die einen Kettenöler ablehnen führen immer wieder zwei Argumente ins Feld.

1. Das Teil saut mir mein Motorrad ein.

Das kommt von den preiswerten Systemen mit sehr hohem Ölverbrauch bzw. ohne wirklich funktionierende Einstellung der Ölabgabe.

2. Das sieht nicht schön aus (um es mal höflich zu formulieren).

Das kommt von den vielen unschönen Einbauten, insbesondere was die Ölleitungsverlegung angeht.

Das Grundprinzip eines Kettenölers ist Öl [b]über das Kettenrad [b] in die Kette zu bekommen. Das Öl wird als Faden vom Kettenrad abgezogen und durch die Fliehkraft in den Spalt zwischen Rolle und Innenlasche grdrückt. Durch die Kapilarwirkung zieht sich das Öl dann weiter.

Wenn man das Öl von oben auf die Kette tropft muss man sehr langsam fahren um das Öl nicht zu zerstäuben.

Ihr könnt natürlich machen was ihr wollt, nur wird das nie gut funktionieren. Von sauber und sparsam ganz zu schweigen.

Allzeit gute Fahrt

Heiko

Zitat von sudu09

Die Ölzufuhr hab ich nun direkt unter den Ketten-Spritzschutz montiert/geklemmt, der Auslass befindet sich noch immer an der Oberseite der Kette, nun aber nicht mehr direkt vorm Ritzel sondern an der hinteren Schwinge hinter der Durchführung der Kette durch die Schwinge.

So wie das auf dem Bild aussieht verhinderst du mit dieser Montage auf Dauer auch das Quietschen der hinteren Bremse. Selbst der kleine Öltropfen sprüht ganz schön wenn er auf die rasende Kette trifft. Aber hier wird ja auch die Meinung vertreten, dass man die hintere Bremse ohnehin nicht braucht

Meine hintere Bremse quietsch gar nicht, evtl. sollte ich noch eine Leitung an die vordere Bremse legen, die hat das Problem eher
Vorstellen kann ich's mir im Moment nicht wirklich, dass das Öl irgendwie an die Hinterbremse kommen könnte. die Kette (und der Luftstrom - von Kette und Hinterrad) läuft an der Stelle nach vorne, d.h. evtl. Spritzer spritzen nach vorne in den Tunnel und evtl. Krümmer/Rahmen/Ritzel, wenn's gar viel ist evtl. auch noch nach unten. Die Menge des Ölaustritts muss natürlich entsprechend eingestellt werden.

Ich werd's aber natürlich beobachten.. die Position wär aus meiner Sicht optisch ideal - da unsichtbar. Ansonsten würde ich doch nochmal verlegen...
Mal sehn..

Ich vertraue da auch voll auf das KnowHow von Heiko, ich denke er hat hier die längste und professionellste Erfahrung was das Schmieren von Motorradketten angeht. Berichtige mich Heiko wenn ich falsch liege aber das aktuelle und schon lange verwendete Prinzip hat sich gegenüber allen anderen Ölzuführungen auch versuchstechnisch als Ideal hervor getan.

Ich habe auch die vorgeschlagene Montage des CLS gewählt, weil ich zwar einerseits praktisch denkend bin aber auch ein Ästhet was das Anbringen von Zubehör angeht. Ich mag keine zusätzlichen Schrauben und Schläuche sehen. Jeder hat da so seine Ticks

Das einzige was ich am CLS witzig empfinde ist die Spritze zum Entlüften der Leitung. Ich habe es mit der Unterdruckpumpe für die Bremse erledigt (und das hat schon länger gedauert als ich es vermutete). Aber vielleicht war ich da zu anspruchsvoll was die Größe der Restbläschen anging ;-)
Möchte mir gar nicht vorstellen wie lange das mit der kleinen Spritze dauert. Und ja ich hab die Leitung ohne Pumpe alleine entlüftet.

Zitat von SirDida

Ich ve
Möchte mir gar nicht vorstellen wie lange das mit der kleinen Spritze dauert.

Ich weiß es,
Eine halbe Ewigkeit, aber so oft muss man das ja nicht machen

Das nächste mal würde ich die Leitung einen Tag vorab komplett befüllen, verschließen (SUGRU) und danach einbauen. Aber so schnell wird es kein nächstes Mal geben. Der Eisberg ist ja praktisch noch neu

Zitat von SirDida

Das einzige was ich am CLS witzig empfinde ist die Spritze zum Entlüften der Leitung.
Möchte mir gar nicht vorstellen wie lange das mit der kleinen Spritze dauert. Und ja ich hab die Leitung ohne Pumpe alleine entlüftet.

15 Minuten für beide Leitungen

Hobbit,
ich bewundere Deine Geduld, wie Du immer wieder gebetsmühlenartig die eigentlich bekannten Grundlagen zur Verlegung der Düse schilderst . Es gibt aber noch immer sehr viele experimentierfreudige Leute, die einfach loslegen, ohne sich vorher ein wenig mit der Materie auseinanderzusetzen. Das ein Öltröpfchen mit einem Eigengewicht von 1-2 Gramm bei 100 und mehr km/h so ziemlich überall hinfliegt, nur nicht auf die Kette ist eigentlich logisch. Und das die Kette während der Fahrt sich sehr dynamisch auch außerhalb der üblichen Laufrichtung bewegt, kann man sehr schön in den ganzen Youtube Videos sehen, von daher ist das hintere Kettenrad die einzig gescheite Option damit das Öl da hin kommt, wo es hin soll.

Also sudu09, dann berichte mal, wie sich Dein System so schlägt - vielleicht auch mal ein paar Bilder nach den ersten Testfahrten. Bitte nicht falsch verstehen, bin nur neugierig, wie gut die Tropf-Lösung funktioniert.

Haben das wie folgt zu sehen auch mal bei meinem Kumpel probiert. Ergebis: zerstäubung pur. Sind nach nicht langer Zeit auch bei ihm zurück zum Kettenblatt...

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Ich habe den Nemo 2 im unteren Bereich des Heckrahmens montiert und den Rüssel nach vorne Richtung Ritzel ausgerichtet. Die „Ölung“ dauert beim Nemo 2 ca. 3 Minuten und in der Zeit ist bei dieser Art der Montage eine wirklich langsame Fahrt sinnvoll. Die Montage sieht absolut elegant aus, muss aber ihre Funktion noch beweisen. Am Wochenende bin ich am Sachsenring und werde danach kurz berichten, ob das so auch geht.

Na dann sehe ich ja einige am Sachsenring Ich bin ja dienstlich auf Nachwuchsfang mit meinen Ausbildungsmotorrädern am Start (aber nicht auf der Strecke )

Ich negiere die Ausführung von Heiko ja nicht und glaube durchaus, dass die Aufbringung über das Kettenrad die beste Variante ist.
Mein Versuch ist eher meiner Faulheit geschuldet, denn für diese Umsetzung müsste ich mir noch einen ordentlichen Halter für die Düse bauen und den Schlauch nochmal verlegen.
Meine aktuelle Lösung war in ca. 2-3 Min. fertig

Mal sehen ob meine "quick & dirty" Lösung im Ergebnis auch dirty wird. Wenn ja bau ich eh nochmal um (zwangsläufig).

Ich bin nun also mal mit meiner Versuchslösung gefahren. So richtig glücklich machte sie mich nicht.
Ich hätte zwar unmittelbar keine groben Spritzer oder Verunreinigungen festgestellt, hatte aber während der Fahrt mehr und mehr den Eindruck, dass die Kette lauter wurde und die typischen "ich bin ungeschmiert" Geräusche machte.

Also hab ich letztlich nochmal umgebaut.
Ich hab mir selbst einen Halter für den Auslass gebaut, nämlich eine Kunststoffplatte als Halter für den Ölschlauch, die hab mit der Schraube des unter der Schwinge befindlichen Kettenschutzes/Kettenführung montiert (mit einer längeren Version davon). Den Schlauch selbst führe ich in der oberen Kettenabdeckung, der läuft dann neben dem Halter (mit Kabelbinder durch 2 gebohrte Öffnungen) und der Schwinge einigermaßen gut versteckt durch.

Foto hab ich keins gemacht (hab mich auf die Umsetzung fokussiert), kann ich aber im Bedarfsfall nachreichen.
Ergebnis: Der Schlauch wird nun stabil in Position gehalten, ist zwar relativ nahe beim Ritzel, hat aber wenig Bewegung und noch ausreichend Abstand um nicht gefressen zu werden.
Die nächste Ausfahrt war nicht so umfangreich, aber es hat sich schon deutlich besser angehört...

Also gelange ich trotz mehrerer unterschiedlicher Versuche letztlich zum gleichen Ergebnis wie seit eh und je hier "propagiert"

Vor dem Kettenrad geht gar nicht. Das Öl muss zwischen die Kettenrolle und der darunterliegenden Hülse. Daher geht nur der Umweg über die Zahnradflanke uznd zwar am Kettenrad hinten, da die Fliehkraft vorne 3 - 4 mal höher ist und die Fläche viel kleiner.

Du kannst auch noch mehr rumdoktern, deswegen ändert sich die Physik nicht.

Meine Herren, was glaubst Du warum jeder seriöse Öleranbieter die Montage der Düse am Kettenrad vorgiebt? Sind die alle zu doof eine bessere Lösung zu finden? Meinst Du die haben nicht schon selbst ausprobiert, was am Besten funktioniert?

Wenn Du die Schmierung vorne anliegen lässt, bzw. vor dem Ritzel auf die Kette führst wird das nicht zum Erfolg führen. Das ist Fakt, ich verstehe echt nicht warum das bei einigen nicht in den Schädel möchte. Das hat einfache physikalische Gründe, die hier schon mehr als einmal aufgeführt wurden.

Probiert nur weiter, ich sag dazu jetzt nix mehr.

Allzeit gute Fahrt

Heiko

Danke für den nochmaligen Hinweis und vor allem die beharrliche Aufklärung.
Hat wohl etwas länger gebraucht, aber ich denke JETZT hab ich's endlich verstanden.
Hab meinen vorherigen Beitrag daher nochmal editiert.

Die jetzt umgesetzte Lösung widerspricht der Empfehlung nicht, ich werde sie nur nochmal dahingehend anpassen, dass der Ölauslass direkt an die Flanke des Kettenrades kommt. Ob es die innere oder äußere Flanke des Kettenrade ist, ist vermutlich egal? Dann muss ich lediglich den Schlauch um ca. 1 cm verlängern und den Halter minimal nach innen drehen.

Verstehe die Versuche auch kaum, natürlich kann man sich selbst Gedanken machen aber in diesem Falle ist ja nicht nur von einem Hersteller eine Montageempfehlung bekannt sondern die Entwicklungsergebnisse aller namhaften Öleranbieter zeigen auf wie es richtig geht. Montage ist als solches für jeden Laien auch leicht umsetzbar. Die gemachten Erfahrungen mit den Abweichungen von dieser bewährten Methode sprechen für sich.

Das schöne dabei ist auch noch das das Schmiersystem nicht zu sehen ist. Keine überflüssige Schraube an der Kettenführung, kein rumgebastel an Gleitschienen etc.

Videos zur Montaghilfe gibt es auch genügend und eine Anbauanleitung wie sie von Heiko mitliefert mit hab ich im Zweiradsektor noch nie gesehen *Daumenhoch*

Danke auch für den Tipp nur den Antrieb ohne Rad einzubauen (man ist ja manchmal ein wenig betriebsblind). War sehr entspannend und bequem zu montieren aber ich brauch wirklich mal ne Hebebühne, man wird ja nicht jünger und am Boden rumliegen.......naja.

Es funktioniert einfach

Dazu kann ich noch aufklären:
1. ich habe keinen CLS Öler (sondern einen Chameleon)
2. in der (spärlichen) Montageanleitung ist die Position nicht exakt beschrieben und war am Bild (soweit ich mich erinnere, die Beschreibung hab ich nicht mehr) die Position vor dem Kettenrad dargestellt.
insofern also keine genaue Empfehlung zum Auslass...

Da meine Erstinstallation aber mangels ordentlichem Montagepunkt des Auslasses nicht hielt kam es eben zu meinen aufwandsreduzierten Versuchen.

ist ja jetzt auch egal - zumindest hast Du was gelernt
Mach das einfach so, wie von CLS (und allen anderen Herstellern auch) empfohlen und alles ist gut.