Einfache Anfängerfragen: Kette fetten und spannen

  • Wusste gar nicht, das es ein WD 40 "Ketten"- Öl gibt!
    Wenn Du dafür das normale WD 40 Öl nimmst, wirst Du keine lange Laufleistung mit Deiner Kette haben. WD 40 greift die Fettfüllung der Kettenglieder an und "spült" somit das Fett raus. Zum reinigen der Kette geeignet, aber nicht zu deren Schmierung.
    Ich nehme Dry-Lube zum Kettenschmieren und Ballistol zur Reinigung. Das ist vollständig natürlich und enthält keine Stoffe, die das Fett in den Gliedern angreift.

  • Meinte natürlich das Kettenspray von WD40 und ganz sicher net das normale Öl :-)

    יעדער אײזל האָט ליב צו הערן װי ער אַלײן הירזשעט

  • Kann mir jemand von euch Schraubern verraten, welche exakte Schlüsselweite man zum Lösen der großen Schraube/Mutter links am Kettenrad benötigt. Gemessen hab ich mit der Schiebelehre 40mm. Hab dann erstmals einen geliehenen 41 mm Gabelschlüssel verwendet, erschien mir aber minimal zu groß. Eine nun besorgte 40 mm-Stecknuss ist jedoch definitiv zu klein???


    Danke schon mal im voraus.

    :wheelie:


    Sitzt die Sch.... noch so locker, alles hält die Knickerbocker!

  • Zum Kettenspannen wird die Mutter an der Achse nicht gelöst. Du musst lediglich die Achsklemmung an der Einarmschwinge lösen und dann mit dem beiliegendem Hakenschlüssel den Exzenter verdrehen. Aber bitte nur minimal verstellen und keinesfalls zu straff. Anschließend die Schraube (SW 17 oder 19) mit den 70 Nm wieder anziehen. Fertig. Steht auch alles in der Anleitung.

    GET OUT OF MY WAY OR PAY THE PRICE!
    :wheelie:

  • Ich nehme normales wd40 und s100. Da ich eigentlich nur bei schönem Wetter fahre, reinige ich meine Kette wie bereits beschrieben mit WD40 auf einen Lappen um Staub und Dreck zu entfernen.
    Danach wird sie mit S100 gefettet. Ich hatte noch nie Probleme mit aufgequollenen O-Ringen. Ich hatte irgendwo auch mal einen Test gesehen, da war ein O-Ring eine Nacht in WD 40 eingelegt. Im Vergleich zu anderen Mitteln gab es hier kaum Veränderungen, da ich aber nur drüber wische und nichts einlege, mache ich mir da keinen Kopf.
    Intervall bei trockenen Fahrten liegt bei mir bei 1000km, sollte ich mal in den Regen kommen, dann wird direkt gereinigt. Nach dem Fetten bleibt die Kiste für mindestens 12 Stunden stehen.

  • Hallo, Bei km 200 habe ich auf HKS Extreme gewechselt, weil ich mirch über ständig verschmierte Felge geärgert habe. Heute bei Km 3800 zum 3. mal nachgeschmiert. Verwende flüssig (Träufler). Nach Tour und waschen. Kette musste ich 1 mal spannen seit neu. Felge hinten sauber. Ich finde es super. :Daumen hoch:

  • Bin gerade umgestiegen von profi drylupe auf die trocken schmierung von s100 was neu auf den Markt gekommen ist. Glaube das beim s100 die abschleuderung Größer ist wie beim Drylupe. Mal sehen was die Zukunft bringt


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  • Du warst doch in der Vergangenheit HKS-Träufler-Jünger?


    Was hat dich zu dieser Charakterschwäche geführt das du jetzt Dry-Lube nutzt? Putzzwang? :teuflisch:

    Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser. :winke:

  • Kann es sein das du mich verwechselt? Habe noch nie hks extrem benutzt. Habe mal mit dem Gedanken gespielt bin aber davon abgekommen da zuviel Aufwand. Nehme das profi drylupe schon seit ca. 10jahren an meinen Bikes


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  • Hallo,


    ich habe den Thread hier mal komplett verfolgt. Da gibts ja reichlich korrekte Meinungen/Tipps , viele Eingebungen die mehr was mit Esoterik zu tun haben , und einige Leute die den Aufbau und die Funktionsweise einer Kette wohl nicht wirklich kennen wie man vermuten mag , weil sie evtl. auch "Anfänger" auf dem Gebiet sind , was ja nichts verwerfliches ist.



    Für Die die es interessiert hab ich mal einiges zusammengetragen , evtl. etwas verständlicher auch für Die , die sich nicht seit ewigen Jahren damit beschäftigen....


    Wem es zu blöd ist oder wer eh schon alles wusste braucht's ja nicht lesen ....... :zwinker:




    Ich habe schon so einige Moppeds gefahren in den letzten 34 Jahren.Meist mehrere parallel.
    Viele Kettensätze gewechselt , Ketten aufgetrennt um mir anzusehen warum die Kette nun überhaupt hin war oder sich stark längte , und auch Versuche mit den O-Ringen gemacht ,um mal herauszufinden was diese eigentlich wirklich an Chemie vertragen und was nicht.
    Dazu kommt,das ich ewige Jahre Motocross gefahren bin und dort einen Kollegen hatte der in der Kettenherstellung gearbeitet hat , mit dem man sich auch recht gut austauschen konnte.




    Das Hauptproblem einer jeden Motorradkette ist der Schmutz und nichts anderes. Dies ist der Grund warum die automatischen Kettenöler das Kettenleben meist so dramatisch verlängern.Hier wird mit dünnem Öl gearbeitet welches sich sehr leicht abschleudern lässt.Bei diesem Vorgang wird der Dreck mit abgeschleudert und er kann sein zermürbendes Werk an den Oringen und zwischen Buchse und Rolle nicht so schnell vollbringen.Nachteil ist die recht schnell versaute Felge und das dreckige Heck an sich.Aber hier gilt , viel hilft viel.Ist die Kette immer patschnass vom Öl wird so gut wie gar kein Schmutz auf ihr verweilen können.
    Umwelt und versautes Mopped sind ne andere Sache.


    Einen dauerhaften Schmierfilm erreiche ich aber auch mit üblichen Kettensprays wenn ich regelmäßig sprühe.Aber hier haftet der Schmutz erst recht in großen Mengen an.


    Deshalb funktionieren die "Dry Lube" Geschichten auch.Die Schmierwirkung ist eigentlich sehr schlecht , zumal sich der hauchdünne (in der Regel Teflon Film) durch die Reibung mit dem Schmutz recht schnell verabschiedet und aufgrund der fehlenden flüssigen Konsistenz auch nicht an die neuralgischen Stellen nachfließt .


    ABER , der Kette haften nicht diese grossen Mengen Schmutz an, und das relativiert wieder den Nachteil der mageren Schmierwirkung und somit passt das.


    Es geht NUR um den Schmutz der möglichst von der Kette fern bleiben sollte und wie Schmirgel auf die einzigen beiden beweglichen sprich mit Reibung arbeitenden Punkte einer Kette einwirkt.


    Dies ist einmal der Berührungs/Reibungspunkt den die O-Ringe mit Innen und Aussenlasche haben , sowie die Rolle welche sich auf der Buchse bewegt/dreht.


    NUR an diesen beiden Punkten entsteht zuerst einmal der Verschleiss !


    Der Dreck der zwischen Rolle und Buchse gelangt vergrössert das Spiel der beiden Teile zueinander immer mehr.Dies längt eine Kette aber nicht und zerstört sie insofern auch nicht wirklich.
    In letzter Konsequenz wers auf die Spitze treibt , kann es natürlich schaffen die Rollen oder die Buchse durchzuschleifen.Beim Motocross im tiefen Sand und Schlamm auf Dauer machbar , im Strassenbetrieb eher unwahrscheinlich.


    Der eigentliche Knackpunkt sind die O/X-Ringe , welche die Fettfüllung nach aussen hin abdichten.Der absolut wichtigste Punkt für ein langes Kettenleben ist eine intakte und dichte Fettfüllung !


    Die O/X Ringe reiben permanent auf den Laschen hin und her,bei jeder Umrundung der Ritzel/Kettenrad , und der Schmutz welcher sich hier zwischen setzt macht sie marode bzw. verschleisst sie.


    Ist hier die Abdichtung nicht mehr 100% intakt , tritt das Fett aus und die ersten Schmutz und Feuchtigkeitspartikel erreichen den "Kern" der Kette mit der Fettfüllung , gehts los mit dem eigentlichen Verschleiss.


    Jetzt lagert sich Schmutz zwischen Buchse und Bolzen ab und fängt an zu reiben.Dazu noch ein wenig Rost durch die mit eindringende Feuchtigkeit und das Spiel zwischen Buchse und Bolzen wird stetig grösser.


    Erst JETZT fängt die Kette an sich zu längen und plötzlich wird nachspannen regelmäßig nötig , obwohl man über ewige Zeit Ruhe hatte.Jetzt können Bolzen durch Rost und den darin arbeitenden Schmutz soweit geschwächt werden,das eine Kette in seltenen Fällen auch reisst.


    Deshalb verschleissen z.B. O-Ring freie Racingketten innerhalb weniger Tage je nach Bedingungen , weil hier der Schutz vom ersten Moment an sofort sein Werk zwischen Bolzen und Buchse verrichten kann.




    Womit wir beim Thema Reinigung wären.


    Das schlimmste was man machen kann ist die Kette mit einem in was auch immer getränktem Lappen "abzuputzen" Hier reibe ich mit Druck den Schmutz zwischen Rolle und Buchse sowie , was noch viel schlimmer ist , in den Übergangsbereich O/X Ring und Lasche , wo er dann anfängt die Ringe aufzureiben.




    Wenn reinigen , dann immer mit reichlich passendem Mittelchen SPÜLEN , damit der Schmutz herausgewaschen wird und nicht reingerieben. Geht mit Reinigungssprays , man kann das Hinterrad ausbauen und die Kette durch einen Behälter mit Flüssigkeit laufen lassen ect.....


    Was die Verträglichkeit der O/X Ringe gegenüber Reiniger angeht folgendes.Die heute verwendeten Materialien sind schon sehr resistent gegenüber diversen Mitteln.Ich habe O-Ringe in WD 40 und andere "Multiöle" über Wochen eingelegt.Ebenso in Diesel , Petroleum und Kerosin mit dem ich auch hobbymäßig zu tun habe.An sich alles ähnliches Zeug.




    Hier konnte ich keinerlei messbares quellen oder verhärten/verspröden feststellen.Und wie gesagt,die Ringe waren nicht nur benetzt sondern eingelegt :zwinker:


    Was das Einsprühen der Kette mit Kettenfett angeht:


    Immer besser nach dem fahren wenn die kette so heiß wie möglich ist.Der zähe Schmierstoff wird durch die wärme kurz flüssiger , schäumt sogar auf und erreicht so besser alle Bereiche.
    Ob ich innen oder aussen Sprühe ist nun wirklich komplett egal.
    Die Rollen heissen Rollen weil sie auf der Buchse rollen :zwinker:


    Also egal ob innen oder aussen gesprüht wird , die Rollen drehen sich eh permanent , und nur diese bilden ja den Kraftschluss mit dem Ritzel.Das bisschen Berührung mit den Flanken der Laschen ist nicht von Bedeutung , aber auch dort gelangt der Schmierstoff reichlich hin.

















  • Woran erkenne ich den Verschleiß ?


    Eine neue Kette ist sehr stramm was die Beweglichkeit der Glieder untereinander angeht.Einziger Grund ist die hohe Kraft mit der die O/X Ringe bei der Herstellung gequetscht werden.Dies geschieht um eine möglichst hohe und dauerhafte Abdichtung zu erreichen , denn wie gesagt , Ringe nicht mehr dicht heisst , der Verschleiss schreitet mit grossen Schritten voran.


    Im laufe der Zeit wird die Kette dann immer beweglicher , was natürlich daran liegt das sich die O Ringe durch ihre permanente Bewegung auf den Laschen nicht nur leicht "einarbeiten" sondern durch Hitze und den Druck von der Herstellung auch verformen sprich von der Spannkraft her nachlassen.


    Kann soweit kommen , das die Kette wenn sie komplett hin ist absolut beweglich ist und die Glieder bei der Bewegung untereinander keinen Wiederstand mehr haben.Dann ist der Punkt zum wechseln aber lange überschritten , und das passiert auch meist nur bei reinen Schönwetterfahrern wo sich kein Rost im Inneren gebildet hat.


    Dringt Feuchtigkeit ein und es bildet sich Rost , klemmen/blockieren die Glieder dann gerne untereinander irgendwann wieder , obwohl die O Ringe schon längst komplett verschlissen sind.


    Grundsätzlich verschleissen Ketten nie gleichmäßig.Nach und nach erwischt es die einzelnen Glieder , weshalb dann auch unterschiedliche Kettenspannungen je nach Stellung des Hinterrades auftreten oder manche Glieder plötzlich extrem stramm erscheinen und selbst auf dem geraden Abschnitt der Kette "Knicke" beibehalten.Alles Zeichen das es dringend Zeit wird zu wechseln.


    Rostaustritt im Bereich der O Ringe sollte spätestens jeden warnen ! Ihr möchtet alle nicht erleben das eine Kette reisst und Euch das Hinterrad blockiert , Motorradteile beschädigt bzw. schlimmstenfalls euer Bein trifft.


    Deshalb kann ich die oft verbreitete Mentalität "och ,die Kette fahr ich noch paar tausend km" absolut nicht nachvollziehen.Das Mopped kostet 15000 Euro , da sollten die 200 Euro nach frühestens 20 000 km doch wohl drinsitzen denke ich.


    Wenn all diese "Warnzeichen" nicht vorhanden sind oder man z.B. beim Gebrauchtkauf keine Zeit und Lust hat die Kette ausgiebig zu untersuchen ,gibts einen einfachen Trick um den grundsätzlichen Verschleisszustand des Kettensatzes zu prüfen.
    Man zieht die Kette von hinten mit den Fingern vom Kettenrad ab.Dies ist bei einem neuen Kettensatz kaum möglich und sollte sich selbst bei zig tausend KM Laufleistung nur im Bereich von vielleicht max. 1-2 mm bewegen.Kann ich die Kette deutlich wahrnehmbar vom Kettenrad abziehen , ist der Satz definitiv hin.


    Die Lebensdauer des Kettensatzes an sich hängt stark vom Motorrad ab.Große 1 oder 2 Zylinder die die Kette zum schlagen bringen und fürchterliches Geruckel verursachen sind Kettenmörder.Dazu noch viel Leistung und Drehmoment ,und das ganze wird sehr unschön für die Kette.


    Am langlebigsten sind die Sätze auf Mehrzylindern mit kleinem Hubraum , wenig Drehmoment , wo die Kette seidenweich abrollt.Kompensiert wird das leider zu oft vom Hersteller durch verbauen von entsprechend schwächer dimensionierten bzw. minderwertigeren Kettensätzen (nur O und kein X Ring z.B. ), was letztendlich zur ähnlichen Laufleistung führt.


    Ich bin sicher das die 1290er SDR Kette auf einem 400er 4 Zylinder wie es sie früher gab locker 60 000 km halten würde :zwinker:


    Ein verschlissener Kettensatz kostet übrigens nicht unerheblich Leistung,da die Zähne von Ritzel/Kettenrad und die Länge der Kettenglieder nicht mehr 100% harmonieren und so extreme Reibungsverluste entstehen.
    An sich kostet eine O Ring Kette aber im Vergleich zu O Ring freien Racingketten schon deutlich Leistung , da die Spannung/Reibung der O Ringe ja jede Sekunde beim umrunden der Ritzel hundertfach überwunden werden muss.


    Und es MUSS immer der komplette Satz gewechselt werden ! Neu Kette und alte Ritzel ist der Supergau.Da passt nix mehr zusammen.....und mit blossem Auge ist der Verschleiss der Zähne oft nicht wahrnehmbar.






    Aber um die ganzen Tipps und Tricks mal zu relativieren :




    An sich haben die Ketten eine durchschnittliche Lebensdauer die von ihrer Qualität , Fertigungstolleranzen , Art und Leistung des Motorrades an dem sie verbaut sind , und den Umweltbedingungen abhängt unter denen sie betrieben werden.


    Die Wahl der richtigen Pflegeprodukte macht hier nur einen sehr geringen Teil aus , was mir auch immer wieder Kollegen vor Augen geführt haben die ihre Ketten komplett ignoriert haben und nur trocken gefahren sind.


    Da standen dann evtl. anstatt 25 000 km nur 22000 km bei baugleichen Maschinen auf der Uhr,dafür aber reichlich Geld für Pflegeprodukte gespart und immer ne schön saubere Felge :Daumen hoch:


    Das muss jeder selber wissen was hier die bessere Alternative für ihn ist.




    Ausnahme sind wie gesagt die Kettenöler , da sind deutlich höhere Laufleistungen zu erwarten da die Kette recht schmutzfrei laufen.






    Zur Kettenspannung:


    Nötig ist eine korrekte Kettenspannung , das sich durch ein und ausfedern der Maschine die Weglänge der Kette vom Ritzel zum Kettenrad ändert.Dies ist bedingt durch Kettenführungen an denen die Kette manchmal anliegt und manchmal nicht (je nach Zustand beim einfedern) sowie durch den nicht mit der Ritzelmitte identischen Anlenkpunkt der Schwinge.Die Schwinge beschreibt so keine gleichbleibende Kreisbahn um das Ritzel was den Abstand zum Kettenrad betrifft.
    Insofern wird die Kettenspannung so gewählt,das beim größten Abstand immer noch ein wenig Spiel vorhanden ist.
    Dies ist meist im normalen Fahrzustand der Fall, wenn die Schwinge in etwa parallel zur Fahrbahn steht.




    Hier gibts nun die Hinweise in den Betriebsalleitungen. Da Ketten oft störrisch sind gerade im Neuzustand, gibts einige Leute die sich unsicher sind beim messen des Durchhangs.Wie fest muss ich drücken ect......?


    Wer sich unsicher ist sollte sich oder jemand anderen ähnlichen Gewichts aufs Mopped sezten (evtl. mit Beifahrer wenn der oft mitgenommen wird) und dann die Kette so einstellen das sie in diesem "Betriebszustand" noch ein ganz klein wenig Spiel hat.Dann ist man auf der sicheren Seite , zumal sich die Kette wenn sie heiss gefahren ist immer noch zusätzlich ein ganz klein wenig längt durch die Ausdehnung.


    Man wird meist feststellen,das diese Methode eine etwas strammere Einstellung mit sich bringt als die Methode in der Betriebsanleitung.


    Hiermit kann man aber das bei 1 und 2 Zylindern im niedrigen Drehzahlbereich übliche Kettenschlagen deutlich minimieren.


    Die Betriebsanleitung ist für Deppen geschrieben und der Hersteller muss absolut sicher sein das Niemand die Kette zu stramm spannt.Insofern diese grosse Tolleranz.


    Eine zu stramme Kette kann schlimmstenfalls auch im Neuzustand reissen , verschleisst sehr schnell , und zerstört wenns dumm kommt auf Dauer noch das Getrierbeausgangslager.


    Grundsätzlich lieber zu locker als zu stramm wer sich unsicher ist ! Zu locker ist bis zu dem Punkt nicht schlimm wo die Kette abspringen würde , was mit den heutigen Kettenführungen sowie dem am Ritzel meist verbauten Ritzelschutz kaum passiert.Da müsste sie schon übelst durchhängen.


    Nachteil ist nur das verstärkte Schlagen der Kette.Durch dieses Schlagen weitet sich die Passung zwischen Bolzen und Buchse auf.Hierdurch entsteht eine vergrößerte seitliche Beweglichkeit der Kette , die die O/X Ringe auch in diese Richtung arbeiten lässt , ermüdet und so den Zugang von Schmutz zur Fettfüllung erleichtert.Also mehr Verschleiss.


    Die Kettenspannung auch immer an verschiedenen Stellen prüfen durch schieben des Motorrades !


    Auch neue hochqualitative Ketten sind leider nicht immer überall gleich lang.Hier reichen ja schon 100stel die sich durch die Anzahl der Glieder maximieren.....












    Gruß Jörg

  • Danke Jörg,


    das ist doch mal ein aufschlussreicher, kompetenter Beitrag mit dem auch Amateurschrauber was lernen können. :Daumen hoch::Daumen hoch:


    Und für Deine Schreibarbeit :respekt:

    Handzeichen zum Gruß
    Migges :peace:

  • Auch von meiner Seite Danke Jörg.


    Toll geschriebene Zusammenfassung deiner Erfahrungen und aller relevanten Punkte. :applaus: :Daumen hoch:
    Damit sollte jeder etwas anfangen können.


    Gruß Carsten


    P.S. Ich fahre meine Kette jetzt seit gut 20.000Km und verwende den trocken Schmierstoff von S100.
    (Kette wird auch regelmäßig gereinigt.)

  • Für Die die es interessiert hab ich mal einiges zusammengetragen


    Danke für den informativen Beitrag! :applaus:


    Dass die Wahl der richtigen Pflegeprodukte und die Häufigkeit der Anwendung nur einen sehr geringen Teil ausmacht, hilft auch etwas Pflegeaufwand einsparen, vor allem wenn man keinen Hauptständer hat.

    MT09  Duke5 Enduro690R SMT990

  • Super Beitrag. Hat mir gut gefallen und ich konnte noch was lernen :thumbup:

    Die Qualle existiert seit 500 Millionen Jahren und überlebt ohne Gehirn. Das gibt so einigen Menschen Hoffnung.

    Husquvarna 510 SMR
    Honda CB1000

    Kawasaki Z1000

    KTM Super Duke 990

    KTM Super Duke 1290 1.0

    KTM 690 SMC

    MV Agusta Brutale 800 Dragster

    KTM Super Duke 1290 2.0

    KTM 690 Enduro R

    Aprilia Tuono Factory V4 1100

  • Habe jetzt 21000 km und meine Kettensatz ist fertig. Muß ca. alle 800 bis 1000km nachspannen (Knicke hat sie auch schon), naja im Winter gibts nen neuen Satz.
    Gereinigt hab ich sie nie aber regelmäßig eingesprüht.
    CU

  • Wow, das war mal richtig viel Arbeit und sehr fundiert :respekt: :sensationell: :alter schwede:


    Man könnte danach fast zu dem Schluss kommen, lass die ganze Fetterei und lass sie trocken laufen. Dann ist die Felge immer sauber und es kommt auch kein Dreck an die Dichtringe. :achtung ironie: Wäre aber ein Trugschluss , oder ?

    Aprilia RSV 1000 R "Tuono" 06
    Aprilia RSV 1000 RR Factory 06
    KTM Superduke 1290 Special Edition

  • Ganz ohne schmieren verschleißt das Ritzel, Kettenblatt und Kette deutlich schneller, weil da brauchst halt ein bisschen Schmierung, in die Rollen bekommste ja eh nix rein, da sie ja abgedichtet sind. Sprich ganz ohne Schmierung hast du halt mehr Reibung zwischen Kettenräder und Kette und die Kette wird wärmer, da mehr Reibung mehr Wärme erzeugt, was der Standzeit der Komponenten nicht unbedingt zuträglich ist.

    Suzuki GSX R 1100 Bj89
    KTM 1290 Superduke GT Bj16

  • Korrosionsschutz nicht vergessen...

    Aufrecht sitzen die Könige
    98% der Leistung macht der Fahrer, den Rest kann man einstellen