Aufbau einer 1290er Endurance Superduke

Hi,

danke :-).
Wenn zwischendurch nicht wieder ein Herzkasper ansteht, weil irgendwas nicht wie geplant klappt, macht es viel Spaß das Ganze wachsen zu sehen. Jeder vom Team zieht mit :-).
Nicht nur technisch, auch organsiatorisch steht ziemlich viel an, was man vorher eher nicht bedenkt.
Mich, bzw. uns würde es sehr freuen euch mal am Rennplatz zu treffen :-). Vielleicht passt ja der ein oder andere Termin für euch ---> https://www.dlc-endurance.de/
Oder natürlich bei der Spedweek! :-)

Eben erst zurück gekommen .
Alles bisher gebaute funktioniert .
Jetzt erst mal Bubu machen und später mehr...

Frohes Neues an der Stelle erst mal .

Des Endurance Bomber´s erste Testfahrt
Es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht, alles was wir uns so ausgedacht hatten endlich mal im Fahrbetrieb zu testen und um es vorweg zu nehmen - alles hat so geklappt, wie wir es uns erhofft hatten.

Am 18.12.2015 war der Wagen gepackt und ab Richtung Süden

Erster Stop in Lyon, Ende des zweiten Tages waren wir in Valencia und dritter Tag war dann die Ankunft auf dem Campingplatz in Puerto Santa Maria, nur 30 Km südlich von Jerez. Dort haben wir mit Freunden erst mal ne Woche rum gegammelt.
Hier geht´s ja ums Moped, aber um euch bisschen die Nase lang zu machen - Heilig Abend hab ich mir nen Sonnenbrand auf der Glatze geholt .
Am 27. Dezember ging es dann die paar Kilometer rüber zum Circuit Jerez.

Dort konnte ich mir schon mal ein wenig den Rost aus den Knochen fahren. Dies aber noch mit meiner eigenen SD, da Roli unsere Klase 4 Maschine erst noch nach Valencia mitbrachte.
Das Wetter war klasse, fast schon zu warm, jedoch leider auch ziemlich windig. Aber zum Einrollen war es sehr gut.

Die Strecke ist schön, macht Spaß, aber bei mir persönlich kam kein "wow Effekt" auf. Wäre sie näher gelegen, würde ich auch sehr gerne noch öfter dort fahren, aber die 2600 Km da hin sind es mir erst mal nicht mehr wert. Da gefällt mir Valencia deutlich besser.
Dahin sind wir dann auch kurz vor Silvester weiter gereist.

Der Gerät war auch angekommen...

... und Snoopy (Mathias von Hammerstein) konnte am 31.Dezember zum ersten mal sein Einsatzgerät für den WM Lauf bei der Speedweek in Oschersleben testen.

Wir waren alle gespannt, wie er sich als "Gebückter" auf dem Trecker anstellen und fühlen würde...
Nicht nur an diesem ersten, sondern auch noch auf allen weiteren Tagen die wir auf der Strecke waren hat er Spaß ohne Ende gehabt.
Ein dickes Dauergrinsen hat sehr schnell bei ihm eingesetzt, was auch bis zum Schluss nicht mehr weg ging .
Dem berühmten "Superduke Effekt" - wenn man mit so einem Hochlenker Moped die Gebückten nieder brennt, ist auch Snoopy verfallen .
Neben dem subjektivem Eindruck "macht Spaß" haben wir auch nicht schlecht gestaunt, als der Vogel in der ersten fliegenden Runde überhaupt eine eindrucksvolle 1:46 hingelegt hat .

Roli hat am 31.12. ebenfalls spontan einen Trainingstag eingelegt, um das gleiche zu machen wie ich in Jerez - bisserl einrollen auf seinem Moped.

Nach Silvester standen dann die geplanten drei Tage (03. bis 05. Januar) fahren und testen bei Speer Racing an.
Treckerbox eingerichtet, Mopeds nochmal gecheckt und ab dafür....

Ich weiß. Is nicht hübsch, aber da müsst ihr durch. Gehört auch dazu . Fahrerdiskusionen...

Technisches Fazit von den drei Tagen:
- Wir haben alle vier Vorderradfelgen, die wir im Vorfeld umbauen mussten positiv getestet. Zwei Stück von der 1290 und zwei Stück von der 990.
Breitere Distanzbuchsen gefertigt und eingepresst, Triggerräder drauf, eigene Achsen gedreht, spezielle Buchsen für die Gabelfüsse gedreht worauf die Felgenbuchsen zum liegen kommen. Diese gehören zur späteren Schnellwechselanlage. Dadurch bleibt die Felge in Position, auch wenn man die Achse herausgezogen hat.

- Parallel mit den Felgen haben wir auch Vorderreifen getestet.
Bridgestone, Pirelli, Dunlop, Metzeler und Conti. Wir werden vorne mit Pirelli fahren.

- Dann stand im Vorfeld noch das Problem an, dass man ja irgendwie die Beläge beim Radwechsel davon überzeugen muss in Position zu bleiben. Die Profis haben in ihren Endurance Brembozangen Spezialmagnete in den Bremskolben, die die Trägerplatten zurück halten sobald das Rad mit Bremsscheibe herausgezogen wird. Die Zangen kosten rund 2500 Euro - pro Seite und die Magneten rückt keiner einzeln raus .
Mein Opa hat schon gesagt: "Was du mit den Augen klauen kannst, dafür musst nicht puckeln" . Also bei der letzten Speedweek umgeschaut und geguckt wie das die Teams mit kleinerem Budget so machen und so haben wir es auch umgesetzt.
Beim Radwechsel müssen auf Bremsscheibendicke geschliffenen "Gabeln" von hinten zwischen die Beläge gesteckt werden. Sobald das Rad wieder eingebaut wird, werden diese Gabeln rausgedrückt und fallen runter - das war´s.
Hierzu mussten auch noch die Bleche angepasst werden. Nicht wirklich hochtechnisch, aber funktioniert und scheint gängige Praxis bei den Teams mit kleinem Portemonnaie zu sein .
Wie schon mal vorher geschrieben, werden die M50 noch gegen M4 Zangen getauscht. Davon haben wir aber schon zwei Sätze besorgt.

- Die selbstgefrästen, dicken Gabelbrücken haben gehalten und funktioniert. Theoretisch sollen die auch eine besseres Verhalten gegen Verwindungssteifigkeit beim Bremsen haben. In die Bereiche bin ich aber noch nicht vorgedrungen. Mal schauen was Snoopy zukünftig dazu sagt.

- Die 16/39er Übersetzung hat erstaunlicherweise sehr gut in Valencia funktioniert?! Für Roli und mich perfekt, nur Snoopy hat es geschafft Ende Start / Ziel auszudrehen. Für ihn wäre ein Zahn kürzer besser gewesen, aber scheint ein guter Weg zu sein.

- Die selbstgebaute Schalldämpferanlage hat zu Beginn beim Einfedern noch am Rad geschliffen. Das hat mächtig gequalmt aus den Ecken raus . Wir konnten das vor Ort temporär korrigieren, müssen da aber zu Hause nochmal etwas Nachrichten um die jetzige Spannung aus dem System zu holen.

- Die Closed Cartridge Gabel von WP hat mal richtig gut funktioniert. Hier vertrauen wir ja schon ne ganze Weile unserem Fahrwerksguru Andi Vogt (GL Suspension).
Auch diesmal wieder - aus dem Karton, montiert und bis auf ein paar wenige Druck/Zug Klicks für die persönlichen Vorlieben alles perfekt. Hier gibt es nichts mehr zu machen.

- Das von Andi umgebaute Originalfederbein hat sehr gut funktioniert. Da wir vor Ort während der Turns unsere drei SD´s quer tauschen konnten, haben wir feststellen können, das des Super Competition von WP aber nochmal ne Ecke mehr Reserven hat. Somit suchen wir gerade ein solches Federbein. Dies wird dann auch von Andi angepasst und feddisch ist das Thema Fahrwerk.

- Die kleine Schnelltankanlage mussten wir nach einigen Jahren Pause wieder reaktivieren. Heißt Ventile zerpflücken, mit Spezialfett schmieren, alles wieder gängig machen und zusammenbauen. Den entsprechenden Tankdeckel, mit Federrückdruckdeckel hatten wir ja schon gedreht und gefräst.

Aber leck fett! Beim ersten Tanktest haben wir nicht schlecht gestaunt. Selbst mit der "kleinen" 18 Liter Kanne und nur einem Ventil war der kostbare Sprit nach rund 5 Sekunden in den Tank gebeamt .

Also... das Bäng Bäng Racing Team ist schwer zufrieden und was noch wichtiger ist - wir hatten Spaß inne backen und zum Schluss stand eine sehr ordentliche 1:44 auf der Uhr.
Allerdings stehen noch einige Baustellen aus. 24 Liter Tank, Design, diverse organisatorische Dinge, Schnellwechselanlage vorne fertig stellen, hinten in Angriff nehmen usw...

Aber wir waren fleißig. Z.B. der Tank- Baustellenleiter Bursig hat gut reingehauen, während wir in Spanien der anstrengenden und unangenehmen Testarbeit nachgingen .
Doch dazu nen neuen Post ....

Der Hübschere

Oh, oh. Ich glaube Roli liest hier mit

Danke euch :-). Da machts auch Spaß weiter zu schreiben.
Nächstes Thema ist die Großbaustelle Tank. Ich kann schon mal vorweg nehmen - richtig, richtig viel Arbeit, aber ist echt gut geworden :-)