KTM 690 SMC-R/Enduro R warmlaufen lassen

  • Hallo Leute,


    zuerst einmal mein Anlass zur Frage: Ich habe mir am Wochenende eine 2013er Enduro R mit ~7000km gekauft. Auf meine Frage, ob der Verkäufer es immer warm gefahren hat, meinte er, dass er sich die Enduro ja nicht für Straßen gekauft hat, sondern für das 'Gelände' (Feldwege und Schotterpisten), weswegen er es nicht 20km warm fahren konnte. So hat er es aber immer 3-5 Minuten im Stand warmlaufen lassen (sodass die Kühlflüssigkeit mehr als 6 Striche hat). Ich selber mache in wenigen Monaten den A2-Schein, aber ich wohne auf dem Land und habe einen Wald gegenüber, weswegen die Fläche des 'abgezäuten Privategelände' ziemlich groß ist und auch genutzt wird (um sich an das Motorrad zu gewöhnen :zwinker: ).
    Der spätere Weg zur Arbeit beträgt auch nur 15km und das Motorrad dient als Primärfahrzeug.


    Nun meine Frage, reicht das 3-5 minütige warmlaufen lassen aus? Ich habe halt keine großen Möglichkeiten weite Strecken zu fahren, das Gelände ist nur 300m entfernt.


    Vielen Dank

  • Eig habe ich mal gelsen dass warm laufen lassen nicht gut ist, sondern direkt fahren.

  • Sehe ich ähnlich. Lieber zügig auf Temperatur bringen (also losfahren, gemässigt natürlich) als im Stand tuckern lassen. Zumal das Öl dann noch lange nicht auf Temperatur ist. Für Betriebstemperatur brauchts 20-30 KM, je nach Aussentemperatur. Minutenlanges im Stand laufenlassen und dann Vollgas vom Hof ist sicher das ungünstigste was man mit einem Motor machen kann.

  • Zitat

    Sehe ich ähnlich. Lieber zügig auf Temperatur bringen (also losfahren, gemässigt natürlich) als im Stand tuckern lassen. Zumal das Öl dann noch lange nicht auf Temperatur ist. Für Betriebstemperatur brauchts 20-30 KM, je nach Aussentemperatur. Minutenlanges im Stand laufenlassen und dann Vollgas vom Hof ist sicher das ungünstigste was man mit einem Motor machen kann.


    Also nach 10km hab ich schon deutlich über 60 Grad Öltemperatur und das bei entspanntem Warmfahren. Nicht mal bei unter 10 Grad brauch ich dafür mehr als 10km.

    Die Qualle existiert seit 500 Millionen Jahren und überlebt ohne Gehirn. Das gibt so einigen Menschen Hoffnung.

    Husquvarna 510 SMR
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    KTM 690 SMC

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    KTM Super Duke 1290 2.0

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  • Hmm ... Klingt jetzt aber nicht so doll (der Vorbesitzer hatte zudem das aggressive Mapping eingestellt und ist mit einem 50er Kettenrad gefahren). Welche Teile werden denn vor allem durch höhere Belastungen im kalten Zustand verschlissen? Unter Umständen lass ich es dann mal in der Werkstatt durchchecken.
    Aber erstmal vielen Dank für die Antworten :Daumen hoch:

  • Den Motor im Stand warmlaufen zu lassen ist ganz schlecht,
    denn das erstreckt diese Phase des besonders hohen Motorverschleißes auf besonders lange Zeit.
    sollte Deshalb man mit dem kalten Motor SOFORT zügig losfahren
    und dabei hohe, aber auch recht niedrige Drehzahlen
    sowie hohe Belastung (durch viel Gas geben) vermeiden,
    bis der Motor auch unten am Kurbelhaus (!) schön heiß ist.


    Welches Kettenrad montiert ist, ist völlig gleichgültig.


    Schöne Grüße
    Babsi

    "Highscore" Fa. Myjet

    Entwicklung, Produktion und Vertrieb von Tuning-Kits und -Teilen für Motorräder

    (Zwangs-)Mitglied der Wirtschaftskammer Österreich, da Gewerbeschein-Besitzer

    weitere Bikes: Kawasaki KLE500 (daily commuter), Buell 1125R (die mit dem starken Herz aus Österreich), KTM Duke 790, Kawasaki Z1000´76

  • Also nach 10km hab ich schon deutlich über 60 Grad Öltemperatur und das bei entspanntem Warmfahren. Nicht mal bei unter 10 Grad brauch ich dafür mehr als 10km.


    Widerspricht sich doch nicht. 60 Grad nach 10 KM, 20-30 bis "wirklich warm", also 75+ Grad. Erst dann gibts bei mir: :wheelie:

  • Hmm ... Klingt jetzt aber nicht so doll (der Vorbesitzer hatte zudem das aggressive Mapping eingestellt und ist mit einem 50er Kettenrad gefahren). Welche Teile werden denn vor allem durch höhere Belastungen im kalten Zustand verschlissen? Unter Umständen lass ich es dann mal in der Werkstatt durchchecken.
    Aber erstmal vielen Dank für die Antworten :Daumen hoch:


    Lass mal das Kupplungspaket ansehen. Da sieht man nach 7k Km gut ob einer kalt gleich die Hänge hochschleift.


    Ansonsten muss das alles nicht negativ sein. Bisschen warmlaufen lassen schadet nicht. Wichtiger ist jedoch die ersten KM locker anzugehen. Eigentlich logisch, aber es gibt ne Menge motorisierte Holzhacker da draussen.

    Gruss,
    Andi


    'this doesn't feel like it looks.' (kevin windham)

  • Ich weiß ja nicht ob nur meine bisherigen Motorräder allesamt komisch waren: ich muß immer erst warmlaufen lassen! Wenn ich ,gerade mit der 690er, direkt losfahre, läuft der Motor beschisssen! Ich dachte immer es liege am Öldruck (Steuerk.-spanner). Der Motor braucht immer so 2-3min bis er rund läuft. Rauche in der Zeit dann schnell ne Kippe oder ziehe mich langsam an. Wenn die Temperaturanzeige 1 Strich hat (im Winter manchmal nicht) läuft der Motor im Stand auch vernünftig (weniger rasseln, Drehzahl einigermaßen konstant). Dann fahre ich langsam los bzw. der Motor gemäßigt warm...


    Ich kann auch nicht glauben, das es dem Motor guttun soll, direkt loszufahren. 3-4 min warmlaufen lassen finde ich jetzt auch nicht sonderlich lang. Anderseits sollte die Temperatur Anzeige dann max. 1-2 Striche anzeigen nicht 6! Das klingt schon eher nach 10-15min...

  • Hallo Alex,


    deine Motorräder waren offenbar alle SEHR mager eingestellt,
    denn so reagierten Vergasermotoren,
    bei denen man die Leerlaufgemischschraube nur so weit rausgedreht hat,
    bis die höchste Drehzahl erreicht wurde.
    Hat man die 1/8 Umdrehung WEITER rausgedreht, war nicht nur der Kaltlauf befriedigend,
    sondern auch die Gasannahme um Klassen besser.


    Ein heutiger Motor geht nicht gleich kaputt, wenn man ihn nicht richtig behandelt.
    Trotzdem tut es dem Motor nicht gut, ihn im Stand warmlaufen zu lassen:
    Mit dem bisschen Sprit dauert es unnötig lange, bis der Motor auf Temperatur ist
    und er läuft unnötig lang mit zu großem Kolbenspiel, zu viel Kolbenkippen, undichten Ringen usw.
    Nicht umsonst schreibt Helmut Hütten in (ich glaub es war) "Motoren":
    "Ein Kaltstart belastet den Motor mehr als 500 km Autobahn-Vollgas.",
    wobei der natürlich nicht von Einzylinder gesprochen hat,
    aber bei dem ist ein Betrieb abseits der richtigen Bedingung extra-schlecht.
    Drum draufsetzen und losfahren - am Anfang sanft und zunehmend Gas geben,
    dann kommt der schnell und schonend auf Betriebstemperatur.


    Schöne Grüße
    Babsi

    "Highscore" Fa. Myjet

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    weitere Bikes: Kawasaki KLE500 (daily commuter), Buell 1125R (die mit dem starken Herz aus Österreich), KTM Duke 790, Kawasaki Z1000´76

  • Vielen Dank für die Antworten :)
    Mein Problem dabei ist ja, dass man im Gelände schlecht richtig warm fahren kann. Es dauert ja eine halbe Ewigkeit, wenn man mit ca. 3500-4000upm das Motorrad für 10-15 km im Gelände warmfahren soll. Bisher (waren 3-4 mal) habe ich angemacht und bin gleich danach losgefahren. Allerdings nur um die 3-4 km (im gerade genannten Drehzahlbereich) und danach im Stand weiterlaufen lassen, bis das Kühlwasser 6-7 Striche hat. Danach nochmal so 1-2 km behutsam gefahren und anschließend Spaß gehabt. Aber ist diese Methodik überhaupt gut oder eher suboptimal?

  • Hallo Milka,


    hast du die Möglichkeit einfach eine kurze Runde auf der Straße zu drehen bevor's ins Gemüse geht? Einfach 6 km oser so in eine Richtung, umdrehen und dann schön langsam im Gelände steigern. Das wäre mM nach das beste, um die Mühle warm zu fahren und dauert nicht allzu lange. Im Gelände wird sie eh schneller warm als auf der Straße. Wenn nicht ist deine Taktik mit dem "langsam angehen lassen" wohl das beste was du in dem Fall machen kannst. Vom am Stand warmlaufen lassen halte ich wie eh bereits von anderen erwähnt nicht viel. Und die Balken am Display kannst du besonders im Stand vergessen - die Öltemperatur ist es was dir sagt wann der Motor warm ist. Gerade wenn sie steht heizt du wunderbar das Kühlwasser auf, aber der Motor ist deswegen nicht zwingend durch und durch warm (und das ist das wichtige, die durchgehende Erwärmung des Motors).


    Edit: dein Arbeitsweg ist kurz - eigentlich kannst du erst angasen wenn du schon ankommst. Das ist bei mir genau so (hey, was für ein Luxus so kurz zu pendeln - man muss doch auch das Positive hervorkehren!!). Das erfordert halt etwas Zurückhaltung. Wenn es mich juckt, dann fahr ich halt ein paar Umwege und hab dann Spaß ohne schlechtes Gewissen :zwinker:

    1997 LC4 400 EGS
    2009 LC4 690 Enduro

    Einmal editiert, zuletzt von Tscheiti ()

  • Vielen Dank für die Antworten :)
    Mein Problem dabei ist ja, dass man im Gelände schlecht richtig warm fahren kann. Es dauert ja eine halbe Ewigkeit, wenn man mit ca. 3500-4000upm das Motorrad für 10-15 km im Gelände warmfahren soll. Bisher (waren 3-4 mal) habe ich angemacht und bin gleich danach losgefahren. Allerdings nur um die 3-4 km (im gerade genannten Drehzahlbereich) und danach im Stand weiterlaufen lassen, bis das Kühlwasser 6-7 Striche hat. Danach nochmal so 1-2 km behutsam gefahren und anschließend Spaß gehabt. Aber ist diese Methodik überhaupt gut oder eher suboptimal?


    ich weiß nicht in welchem gelände du da herumfährst, aber bei den paar mal endurofahren, die ich genossen habe, sind die motoren schön warm geworden. war ja auch kaum fahrtwind da und wenig vollgas. und mehr als ne halbe stunde fährt man ja doch meistens, wenn es auch insgesamt wenige km sind.
    aber vor allem eines: wieso sich ständig gedanken machen? klar wärs besser vor dem fahren heisses öl einzufüllen, aber wer macht das schon? im stand aufwärmen, warum nicht? die moto gp motoren werden ja auch im stand mit kurzen gasstössen warmgemacht. fahr einfach. da kannst du nichts falsch machen. sollte auch spass machen ohne dass man sich ständig um den motor sorgt. glaub mir, du hast kein problem. dein motor muss ja auch nicht hundert jahre halten. ist kein eigenheim. kanns ja einmal im monat fest über die landstraße heizen um das kondenswasser zu verdunsten, falls überhaupt eins da ist. fürs gute gewissen.
    lg

    Fullthrottle

  • mein Bruder lässt sein Motorrad immer am Stand warmlauten (ok, es ist eine Honda 600ccm)- gekauft mit unter 10.000km, aktuell 86.000 km drauf.... Ganzjahresfahrer... ob japanische Motoren anders reagieren als österreichische Einzylinder?

  • Ich fahr meine EXC jedes Mal im Gelände warm. Gar kein Problem. Mit der 690er musste halt noch nen bisschen länger warten.

    Gruß Julian :winke:

  • ob japanische Motoren anders reagieren als österreichische Einzylinder?

    Nur japanische ELEKTRO-Motoren;
    für Verbrennungsmotoren gilt das, was ich gesagt habe,
    egal wo und wann die gebaut wurden:
    Dass der Reiskocher das bisher überlebt hat,
    ist kein Zeichen dafür, dass das gut für den Motor ist.


    Schöne Grüße an den Bruder
    Babsi

    "Highscore" Fa. Myjet

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  • naja bei sagenhaften Nullverbrauch von Öl und guten Abgaswerten (innerhalb der Toleranzen), keinerlei Performanceverlusten kann zumindest eine gewisse Standhaftigkeit japanischer Technik attestiert werden...

  • Ja, die Japaner bauen haltbare Motoren
    und mein Opa hat auch geraucht, bis er 90 war.
    Ist deshalb rauchen gesund?
    Sollten das Sportler tun?
    Babsi

    "Highscore" Fa. Myjet

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  • Was ist denn dann mit dem INI-Run?
    Highscore! Ist ja dann auch nicht so gesund für den Motor! oder?