[390] Kauf einer Test-Maschine ja/nein?

  • Hallo "Gemeinde",


    da ich derzeit auf der Suche nach "meiner" Duke 390 bin, bin ich schon des Öfteren über Händlerangebote "gestolpert", die recht günstig das aktuelle Modell mit wenigen 100Km anbieten, da es sich um eine Vorführ- / Test-Maschine handelt.


    Jetzt könnte ich mir vorstellen, dass die Tester nicht immer sehr viel Wert auf die Beachtung der "Einfahr"-Empfehlungen gelegt haben (ich will niemandem etwas unterstellen!!).


    Sollte ich mich mit dem Gedanken tragen, mir eine solch günstige Duke 390 zuzulegen, dann hier die 2 wichtigen Fragen:



    A)
    "Lass bloß die Finger weg, der Motor ist (könnte) total 'verballert' (sein) und du wirst niemals glücklich damit"


    B)
    "Die moderne Technik 'steht da drüber', die verkraftet das problemlos und du bekommst ein tolles Moped zu nem günstigen Preis"



    Jetzt seid ihr dran: gebt mir ein A) oder gebt mir ein B) (gerne auch mit entsprechendem Kommentar)


    Danke im Voraus an alle, die mir hierzu hilfreiche Tipps geben können.


    Gruß M aus P

  • Von mir bekommst Du ein "B"!


    Hatte mir letztes Jahr beim Händler meines Vertrauens eine 2015er Duke 390 Vorführer gekauft. Knapp 4 Monate alt und mit 500 km auf der Uhr.
    Habe die Maschine bis letzten Monat fast 5000 km ohne Probleme gefahren und dann wieder in Zahlung gegeben für die 690er.
    Du hast auf dem Vorführer auch die Werksgarantie bis 2 Jahre, ich sehe da wirklich keinen Grund, sowas nicht zu kaufen.

    Gruß, Peter
    Threema: KPH5UBWT

    Yamaha DT 250 MX

    390 Duke

    690 Duke 5

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    Macina Race 273

  • A) weil man nicht drinsteckt und die 390er doch eher junge Fahrer anzieht die gerne mal bei kaltem Motor am Gas drehen.


    Hab mir allerdings ein Pressemotorrad geholt, das wurde an die Journalisten abgegeben zum testen. Die sollten eigentlich wissen wie's geht mit dem warmfahren, zudem wurde die Maschine vom Händler eingefahren und die Journalisten instruiert und betreut

  • Du kannst den Händler ja mal fragen, wer die Maschine schon zur Probe gefahren ist.
    Wenn der Preisvorteil nicht sehr groß ist, würde ich sonst eher zur Neumaschine tendieren.

  • Hab mir allerdings ein Pressemotorrad geholt, das wurde an die Journalisten abgegeben zum testen. Die sollten eigentlich wissen wie's geht mit dem warmfahren



    Gerad da hätte ich aber mehr Zweifel als bei einem normalen Vorführer.
    Wenn die Händler Zeit haben, fahren wohl die meisten die ersten Kilometer auf neuen Maschinen selbst (ein).

    Besoffen aufreissen ist wie hungrig einkaufen

  • Ich habe mir 2013 die Vorführ-SMT meines Händlers gekauft, was mir einige tausend € gespart hat. Bisher überhaupt keine Probleme, bin mittlerweile bei über 30000km. Von mir also ein klares B.

  • Du kannst Glück oder auch Pech haben, da gibt's kein eindeutiges A oder B.


    Ich hab mir letzten Oktober ne 690er Duke als Vorführer gekauft mit 450 km auf der Uhr und hatte bei 800 km ne gebrochene Kurbelwelle und bei 4000 km ist der Kupplungsmitnehmer gebrochen. Ob das daran lag, dass die ersten 450 km evtl. nicht richtig eingefahren wurden.... oder dass es einfach ein Montags-Moped ist.... nobody knows.


    Dass manche Händler die Maschinen selbst einfahren ist wohl eher nicht der Fall, denn die Händler, die ich kenne, haben dafür absolut keine Zeit.

  • Von mir ein A)
    Das die Händler die Maschinen einfahren, halte ich für ein Beruhigungs-Placebo auf die entsprechende Nachfrage eines Interessenten bei einem Ex-Vorführer :rolleyes:
    Die Nutzung durch viele unterschiedliche Fahrer, die möglicherweise nicht nur nicht auf die Einfahrvorschriften achten (ich will ja wissen, was das Gerät so kann ...), sondern sich auch mit dem ordentlichen warmfahren nicht wirklich aufhalten (ich habe bloss ne halbe Stunde, da muss ich sofort alles rausholen) wäre für mich ein NoGo ...
    Ein bisschen hängt das natürlich auch vom Modell her ab. Ein 1290 Adventure-Interessent wird schon allein aufgrund des Leistungsvermögens des Motorrads dem Bike keinen großen Schaden zufügen können (ok, kalt losballern findet der große LC8 auch nicht toll). Aber leistungsschwächere Motorräder werden da doch deutlich eher an ihre Leistungsgenzen getestet.
    Bei der Saisoneröffnung meines Händlers gab es auch die meisten Modelle zur Probefahrt, Duke 390, RC 390, Duke 690, Duke R690 ... Kam dann eine Truppe jüngerer Biker, alle mit schwarzen Hoodies und irgendwelchen BlablaTerrorCrew Beflockungen. Die eigenen Bikes waren, sagen wir mal - interessant - beklebt und hier und da auch ein paar "Gebrauchsspuren". Die haben sich der Reihe nach über die 390er und 690er hergemacht und wenn einer einen Vorführer hatte, ist immer die ganze Crew mitgefahren. Muss man nicht sehr fantasievoll sein, welche Last- und Fahrzustände da überwiegend getestet wurden...
    Ein anderer Händler hat mir erzählt, wie sein RC8-Vorführer einen erheblichen Elektrik-Brandschaden hatte. Der Testfahrer hatte unterwegs wohl eine kaputte Sicherung und mangels Ersatz überbrückt. Hat bei der Rückgabe aber nix erzählt. Folge war später ein gravierender E-Schaden. Klar, wurde repariert und ob der spätere Besitzer da Nachteile durch hat, muss nicht serin. Wollte damit auch nur aufzeigen, dass nicht alle menschen gleich verantwortungsvoll mit solchen Sachen umgehen.


    lg
    andi

  • Für mich spielt da noch die Preisdifferenz eine große Rolle.


    Wenn Wir da nur von 500€ Differenz reden, würde ich diese drauflegen und eine neue Maschine kaufen.
    Nicht nur, das Du dann weißt, was Du bekommst - die ist dann bei einem Wiederverkauf auch 1. Hand!


    Sollte Dir der Händler ein "unwiderstehliches Angebot" mach...
    ...warum nicht.
    Hast ja schließlich noch Garantie.
    Vielleicht legt Dir der Händler ja auf den Vorführer auch noch die 24 Monate Garantie Verlängerung drauf :winke:


    Und solltest Du wirklich Pech mit dem Vorführer haben, verkäufst Du die Kiste noch innerhalb der Garantiezeit.

  • Ich denke es hängt stark davon ab, wie deine Pläne mit dem Motorrad aussehen. Wenn du ein Motorrad für die nächsten zehn Jahr suchst und vor hast die 100.000km voll zu machen, dann kauf dir eine neue Maschine oder wenn Geld eine Rolle spielt neuwertig aus erster, liebevoller Hand.


    Wenn du eh alle zwei, drei Jahre einen Motorradwechsel machst und deine gebrauchten mit "normalem" Kilometerstand verkaufst, spielt es keine Rolle, dass es ein Vorführer ist.


    Ich glaube auch, dass ein Vorführer "härter" ran genommen wird. Aber in den üblichen 500 bis vielleicht 2000km die so ein Motorrad hat, bis es zum Verkauf kommt, kann man die heutigen Motoren auch nicht komplett ruinieren. Der Motor dürfte so in etwa einem Motor mit der zehnfachen Laufleistung entsprechen.


    Also ein Vorführer mit 2000km dürfte von der Motorabnutzung einem Motorrad mit etwa 20000 km aus erster Hand entsprechen. Damit sollte man also selber locker noch etliche tausende Kilometer abspulen können, ehe sich die Notwendigkeit einer Motorrevision abzeichnet.


    Hinzu kommen beim Vorführer vielleicht noch ein doppelt bis dreifach so hoher Verschleiß an Reifen und Bremsen wie bei einem normalen Vergleichsfahrzeug.

  • Wenn du ein Motorrad für die nächsten zehn Jahr suchst und vor hast die 100.000km voll zu machen, dann kauf dir eine neue Maschine


    Kaufe eigentlich nur Vorführer, die laufen auch schon mal 50.000 bis 80.000 km bei mir. noch nie Probleme deshalb gehabt. Bei zweistelligen Rabatten werde ich risikofreudig.

  • Hätte da jetzt auch nur bedingt Vauchschmerzen.


    Die Motorräder werden zwar so gut wie nie vorschriftsmäßig vom Händler eingefahren, aber das ist mittlerweile eh sekundär. Oft lassen Händler das Motorrad vor der Probefahrt warmlaufen, womit schonmal die halbe Miete gemacht ist und I.d.R. fahren die Mitarbeiter die ersten 200-300km selbst drauf, als Feierabendfahrt nach Hause oder ähnlichem. Alles was danach kommt, ist eh nur noch minimalster Verschleiß.


    Das der Testkunde dem Motorrad dann entsprechend auf den Zahn fühlt - wayne? Man selbst wird dem Apparat auch mehr wie einmal die Sporen geben, das muss er aushalten und wird er auch.
    Andersrum gesehen: I.d.R. fallen bei einer Probefahrt 1000-1500€ Selbstbeteiligung bei einem Schaden an, was viele schon von einer allzu rabiaten Fahrweise abhält.


    Wenn der Rabatt stimmt, das Motorrad optisch gut da steht und man noch einen Service für lau bekommt, würde ich das machen.


    Gruß
    Helge

  • Solange es in den Vorführern kein Datarecording gibt, kann auch niemand kann sagen, ob dass Ding auf den Probefahrten über Gebühr belastet wurde. Je kleiner die Karre, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit. Der 16-jährige Fahranfänger hat auf einer 30-minütigen Probefahrt mit seinem zukünftigen 125er-Traummopped ganz sicher andere Prioritäten, als den Drehzahl- und Temperaturmesser sorgfältig im Auge zu halten. Wenn ihm überhaupt jemand mal was zu diesem Thema gesagt hat ...


    Im Übrigen ist der Deal mit den Vorführern auch auf der finanziellen Seite nicht immer so gut, wie das auf den ersten Blick scheint. Je nach Mopped, Fahrleistung und Bereifung kann da z.B. schnell mal ein halber Reifensatz abgefahren sein. Auch das Alter und die Fahrleistung an sich kostet Geld, da ja ein älteres Mopped mit mehr Kilometern auf der Uhr beim Wiederverkauf ganz grundsätzlich weniger einbringt als ein jüngeres mit kleinerer Fahrleistung. Apropos Wiederverkauf: viele Käufer kaufen nur aus erster Hand. Und alle anderen fragen sich natürlich auch, ob so ein Vorführer korrekt eingefahren wurde, denn sie sind ja besonders vom Risiko potentieller Spätschäden betroffen. Und oft müssen die Vorführer schon nach einem statt nach drei Jahren zum TÜV. Und schließlich könnte es durchaus sein, dass so ein Mopped doch mal umgefallen ist und dabei verdeckte Schäden davon getragen hat, auch wenn man davon nichts mehr sieht.


    Wenn ich selbst hin und wieder Vorführer gekauft habe, liegt das vor allem daran, dass die jeweils deutlich (also mehrere tausend Euro) günstiger als vergleichbare Neumaschinen waren und _gleichzeitig_ der Händler bei den Neumaschinen keine nennenswerten Rabatte rausgerückt hat. Das ist in dieser Kombination allerdings eher selten ...
    .

  • Die Frage ist zwar schon ein paar Tage her, aber dennoch kurz mein Statement.


    Wir hierin Stuttgart haben ja die Jungs von "Motorrad" sitzen. Die Testmaschinen (sofern keine Neuerscheinungen) holen sie sich in der Regel bei Händlern im Umkreis. Habe schon einige Moppeds gesehen, die von denen an den Händlern zurückgegeben wurden. Sagen wir mal so, die Händler sind so manches mal nicht besonders amused" wie sie die Kisten zurück bekommen. Total verdreckt, Kette mit Rostansätzen usw. Ich würde behaupten, den Testfahrern ist es Pumpe was Pflege anbetrifft; Daraus schließe ich, das sie auch nicht besonders auf "warmfahren" etc wert legen. Also lieber Finger weg.


    Ansonsten Vorführer ja. Nun, unserer KTM Dealer liegt in dicht besiedeltem Gebiet. Sprich bevor jemand überhaupt die Moppeds ausdrehen kann, muss er sich erstmal durch Stadtverkehr bringen und bis es dann tatsächlich mal geht, mal Zunder zu geben ist die Kiste längst warm. Und mehr Gefahren als einen kalten Motor sehe ich nicht. Zumal die Materialien tatsächlich besser als früher sind.

  • ist die KTM SDR 1290 mein dritter Vorführer. Preisvorteil mit Akkra und PP Heck 2400,- Euro 4500km gelaufen, zumal es 2014 ja keine mehr gab. Das war ein Angebot dem konnte ich nicht wieder stehen. :sabber: Es gab noch nie Probleme mit den Motorrädern . Vorher wurde eine Triumph Speed Triple 1050 und ein Honda VFR 800 als Vorführer gekauft.


    Also ein klares B.
    Du siehst ja den Zustand vom Motorrad und den Rest kann man ja erfahren.

  • So, heute die 390 und die 690 Duke probegefahren: WOW(!!) :respekt: :sensationell: :alter schwede: :knie nieder:
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    Gruß Martin