Experiment: (Regina) Kette blank

  • Da stellt sich mir jetzt generell, ob die Kettendichtringe überhaupt aus "Gummi" sind? Danke für den Versuch.


    Zwar OT, aber weils grad passt: Ich werde mit dem nächsten Service mal meinen Kettenöler probeweise auf Diesel umstellen und die Dosierung der Viskosität angepasst veringern. Das wollte ich immer schonmal probieren, allen voran da Diesel eine sehr hohe Reinigungs- und Schmierwirkung hat und eine geringe Viskosität aufweist. Meine Versuche mit von maximal viskosem Getriebeöl, hin zu 10W60 und 5W30 Motröl führten zu einer merklich schneller sauber werdenden Kette.

  • Da stellt sich mir jetzt generell, ob die Kettendichtringe überhaupt aus "Gummi" sind?

    Zur Auswahl stehen wohl NBR und FKM:

    Eine schöne Übersicht über die bei Dichtringen üblichen Materialien findet sich hier.


    Laut einer Liste über chemische Beständigkeit gilt das weit verbreitete NBR bei Einwirkung von Nitroverdünnung als unbeständig (Quellung nach 8 Stunden über 15%) bei einer fast sofortigen Durchdringung (Permeation), je nach Art des NBR ab 1 Minute bzw. spätestens ab 10 Minuten Einwirkungszeit.

    Potroleum schneidet da viel besser ab: Gegen Quellung beständig (unter 7% nach 8 Stunden) und Permeation ab zwischen 2 und 8 Stunden.

    Genauso gut schneidet Diesel ab.


    Die Ringe könnten aber auch aus dem deutlich teureren FKM (Viton) sein.

    Das ist unempfindlicher gegen Nitro: Das muss schon über eine Stunde in Nitro liegen, damit Nitro ins Material eindringt, die Quellung nach 8 Stunden liegt bei unter 15%.

    E-Bike Fahrer reagieren, auf ihr Problem angesprochen, zunehmend gereizt.

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  • REGINA verwendet NBR.

    Dieses Elastomer werden sicher auch die anderen Kettenhersteller verwenden.

    Super, vielen Dank :prost:

    Ich habe auch mal bei D.I.D nachgefragt, aber noch keine Antwort erhalten.


    Nachdem ich meinen Regina Probanden bereits zu Beginn des Versuchs mit Nitro blank geputzt habe (mit Pinsel über einem Topf), spricht doch viel dafür, dass die Behandlung mit Nitro den X-Ringen aus NBR nicht in einem Maß geschadet haben kann, das der Lebensdauer der Kette nennenswert abträglich gewesen wäre.

    Trotzdem habe ich mich zum blank machen der neuen ERV7 jetzt vorsichtshalber für Diesel entschieden.

    Ich will ja nicht komplett therapieresistent sein :crazy:

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  • Noch ein interessanter Nachtrag zu den X-Ringen:


    Ich habe jetzt mal zwei Stück (links im Foto) 12 Stunden in Nitro gelegt:




    :staun: Die sind im Durchmesser um 16,8 % und in der Dicke um 22,2 % "gewachsen" (aufgequollen).


    Nur 4 Stunden später war der Spuk dann wieder vorbei:


    X-Ringe 4.jpg


    X-Ringe 5.JPG


    X-Ringe 6.JPG


    Unten die gequollenen, oben die Originalgröße.


    Und noch ein Nachtrag zur Längung der ungeschmierten Regina, hier die Regina im Vergleich zur nagelneuen D.I.D:


    Kettenlaengung 1.JPG


    Kettenlaengung 2.JPG


    2 mm auf 1810 mm Gesamtlänge ergeben eine Längung von 0,11 % :Daumen hoch: (wenn das überhaupt als Längung bezeichnet werden muss und nicht womöglich innerhalb der Produktionstoleranz liegt) nach 17.343 km.

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  • Sehr interessant, wie sich die X-Ringe in Verbindung mit Nitro verhalten.

    Das sie aufquellen ok., aber das sie sich auf ihre ursprüngliche Form zurück bilden

    hätte ich nicht gedacht :Daumen hoch:

  • ... dass sie sich auf ihre ursprüngliche Form zurück bilden, hätte ich nicht gedacht :Daumen hoch:

    Das dürfte daran liegen, dass das Nitro zwar in das NBR eindringt, danach aber ebenso schnell auch wieder entweicht.

    Allerdings soll der Prozess zu einer Versprödung des Materials führen.

    Wenn ich mir aber ansehe, dass meine X-Ringe das erste Mal vor 5 Jahren Kontakt mit Nitro hatten, scheint das mit dem Verspröden nicht dramatisch zu sein.

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  • ich habe vorigen Winter auf meine alte 525er EXC einen Billigstsatz (alles Zusammen inkl. Versand um 66.-euro in Aktion bei 24MX) montiert und bin gespannt wie lange das Zeugs hält!? ich erwarte mir um diesen Preis gar nix und dient als Testversuch. ca 30Bh läuft das bis jetzt schon gut! wird auch nicht geputzt und vor jeder Fahrt mit Ölteufel und billigsten 90er Getriebeöl geschmiert. lg

  • ...dient als Testversuch. ca 30Bh läuft das bis jetzt schon gut!

    Die Glieder scheinen aber schon recht unbeweglich zu sein, wenn ich mir die Kette auf der Zugseite so ansehe.

    E-Bike Fahrer reagieren, auf ihr Problem angesprochen, zunehmend gereizt.

  • ja stimmt...Salz und Dreck tut ihr auch nicht gut...aber solange sie nicht bei der Flucht vom Förster abreißt ist alles gut!:lautlach:


    es war leider eine X-Ring Kette dabei, besser wäre eine reine MX-Kette ohne Ringe aber das war so im 66.-Euro Set..

  • Ich habe auch mal bei D.I.D nachgefragt, aber noch keine Antwort erhalten.

    Die freundliche Antwort kam heute von D.I.D. aus Portland, Tennessee: Auch bei D.I.D NBR.

    E-Bike Fahrer reagieren, auf ihr Problem angesprochen, zunehmend gereizt.

  • nach dem thread hier werde ich zukünftig auf klebriges kettenfett verzichten und wie von D.I.D angeraten hin und wieder etwas Getriebeöl geben...


    hat hier auch am besten abgeschnitten:

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  • nach dem thread hier werde ich [...] hin und wieder etwas Getriebeöl geben......

    Ich fühle mich unverstanden :weinen:

    Nein, im Ernst:

    Natürlich mag jeder die Schlüsse ziehen (oder nicht), die auf die eigene Nutzung passen.

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    Einmal editiert, zuletzt von cutrofiano ()

  • stimmt nicht ganz - ich werde das ständige Fetten/Schmieren einstellen - nur gelegentliches minimales Ölen werde ich entgegen der reinen trockenen Lehre weiter betreiben ....

  • Bei meiner SD habe ich bei 32 000 km meine Originalkette (Serien Ausstattung) gewechselt. Nachdem ich die alte (Regina) abgebaut hatte, natürlich sofort den Verschleiß

    geprüft, indem ich die Kette versucht habe zu biegen, um die Längung der Kettenglieder zu prüfen....:denk:

    Gegenüber der neuen Kette (wieder Regina) Resultat: fast keinen Unterschied zur neuen X-Ring Kette feststellen können.


    Die Alte hätte es also noch eine längere Zeit getan...:tröst: aber da ich nun die neue schon hatte, habe ich diese dann auch aufgezogen....:kapituliere:

    Die einzige "Pflege" die ich der alten Kette zukommen ließ, ca. einmal im Monat mit einem trockenen Tuch sauber gemacht....fertig.

    Muss dabei sagen, dass mein Scottoiler, Normale Standartversion, die mit Unterdruck und Schwerkraft funktioniert, schon 1999 in meiner alten VFR 750 Honda

    eingebaut war. Nach kurzer Zeit hat man die Einstellung der Flußmenge herausgefunden, die man bei Nässe durch drehen etwas Fetter einstellen kann.


    Fazit: Ich bin mit dem alten Ding richtig zufrieden und kann es nur jedem empfehlen.!!:Daumen hoch::Daumen hoch::der Hammer:

    Pflege = null,....Kosten Heute für den Normalen Scotty unter 100,-€ !

    Verschleiß an der Kette (obwohl nicht das Spitzenprodukt DID) geht gegen null.....:sensationell:


    Als Ölfüllung in dem Ausgleichsbehälter verwende ich herkömmliches Kettenöl für Motorsägen, das kostet im Liter so um die 7,-€ und reicht ewig...

  • ... bin zufällig hier gelandet ... sehr interessant und bestätigt meine Vorgehensweise. Ich hatte auch keinen Bock mehr auf den ganzen Fettkram aussen und Kettenöler mit Zusatzgewicht etc sind überhaupt nicht meins ... war aber nicht ganz so konsequent wie du.

    Ich verwende ganz ganz ganz wenig Kettenspray auf all meinen Moppeds ... so dass die 2006 gekaufte Dose von S100 auch im Mai 2021 noch etwa zu 25 % voll ist. Schmiere nur ab und an mal und dann auch nur ca. 2 bis 3 Glieder. Auf der R1 ist nach 35000 km die Kette immer noch ok.


    Wenn diese Dose leer ist werde ich mit Resten aus alten Öldosen weiterschmieren ... Kettenspray werd ich auch nicht mehr kaufen.

    Einmal editiert, zuletzt von quaktia ()

  • Kettenöler sind komplett sinnfrei, aber wie bei der Kirche auch versetzt der Glaube Berge.