Wenn ich mit meiner SD-R 1.0 eine Runde drehe, bin ich auch immer so was von "erschüttert", wie kultiviert sich der Motor gibt wenn man kein Gas gibt und durch die Landschaft rollt, um dann, wenn man die Rolle rechts am Lenker ernsthafter aufzupft, ansatzlos in den "Beam-Modus" zu wechseln, weil das ist mehr als schlichte "Beschleunigung".
Das lockt dann bei mir gerne "Tränen der Ergriffenheit" hervor - Zitat Walter Röhrl - , welche - so wie es der Meister beschreibt - in der Folge horizontal aus dem Augenwinkel abrinnen.
Auf eines muß man sich aber gefasst machen, wenn man mit meinem Zeugs unterwegs ist: Dieser neue Qualm in der SD-R deckt jede Schwäche des Fahrwerks unbarmherzig auf. Denn mit "Traktion" hat die SD-R bereits im Serienzustand gut zu kämpfen. Was nutzen all die vielen NM an der Kurbelwelle, wenn sie nicht ihren Weg auf den Asphalt finden?
Was daher meine "Ergriffenheit" bei einer Ausfahrt mit meiner SD-R nochmals um einen echten "Quantensprung" gesteigert hat, war das Komplett-Fahrwerk als neueste Errungenschaft auf meinem Bike.
Es ist wirklich schwer in Worte zu fassen, was sich da nun abspielt durch die modifizierte Gabel & Federbein. Da sind nun enge Linien möglich, die ich wohl schon von meiner kleinen 790 Duke kannte, aber es mir vorher nicht vorstellen konnte, daß die auch mit der "dicken" SD-R machbar sind.
Und das mit einer Traktion, die den Hinterradreifen dazu bringt, sich voll & ganz mit dem Asphalt geradezu zu verzahnen (Der Spaß hat aber seinen Preis - der Reifen leidet schon unter dieser Aufgabe und wird sicher schneller verschleißen - na sei´s drum).
Worauf ich hinaus will: Mit dem ganzen "HS-Qualm" im Motor ist ein Fahrwerks-Upgrade kein Extra, das ist ein Muß. Mit diesem Aufwand, der auf einen zusätzlich zukommt, wird man rechnen müssen.
Dafür wird man belohnt mit einem Eisen, das in der Summe seiner Eigenschaften hart an der "Grenze zu Perfektion" unterwegs ist.